Also, dann versuche ich jetzt mal zu beschreiben, was die Deutschen in der Schweiz/Liechtenstein für einen Ruf haben. Um es vorwegzunehmen: er ist nicht gut! Das hat allerdings überhaupt nichts mit dem 2. WK oder der Vergangenheit im Allgemeinen zu tun, sondern nur mit der Gegenwart.
Nun, ich schreibe hier einfach ganz ehrlich, wie die Meinung von Deutschen hier ist, nicht dass ihr das persönlich nehmt ;-) Das sind schliesslich nur verallgemeinerte Meinungen, die nicht der Tatsache entsprechen müssen.
Nun, die Deutschen gelten als Schmarotzer. Dann gelten sie als, hmm, weiss nicht, wie ich's beschreiben soll. Ein Beispiel: Prominente (Schumi, Fürst Hans Adam von Liechtenstein, ...) können sich in der Schweiz/Liechtenstein frei bewegen, ohne dass sie angesprochen/fotografiert/belagert etc. werden. Sie werden höchstens beachtet. Hier herrscht jedoch die Meinung vor, dass das in Deutschland nicht so ist, da die Deutschen einfach weniger diskret sind. Dann ist da natürlich noch der Mallorca-Tourist als Inbegriff des deutschen Touristen: möglichst billiger Urlaub, sich besaufen und sich in einem fremden Land (Mallorca ist immer noch spanisch, obwohl man meinen könnte, es gehöre zu Dtl.) absolut unmöglich aufführen.
Was das Bild der Deutschen im (deutsch-sprechenden) Ausland sicher auch nicht verbessert, sind eure TV-Sendungen: speziell die Talkshows, in denen fast nur noch asoziale Vollidioten auftreten, vermitteln einem einfach das Bild, dass das der durchschnittliche Deutsche ist. Klar, es ist offensichtlich, dass dem nicht so ist, dennoch bleiben einem solche Bilder einfach im Unterbewusstsein... sorry, aber ist so...
Rechtschreibreform rückgängig machen: für mich persönlich auch etwas, das die Deuschen (Politiker und Medien) völlig lächerlich macht. Die Zeitungen, die auf die alte Rechtschreibung setzen, nehmen ja täglich zu...bitter...
Tja ja...so ist das...es mögen Kleinigkeiten sein, aber dennoch: weder in Liechtenstein, noch in der Schweiz sind Deutsche wirklich beliebt...
Edit: ich hab mir das mit dem "schmarotzen" noch ein Bisschen überlegt und nach der Ursache dieser Meinung gesucht. Es könnte mit einem kulturellen Unterschied zu tun haben. Die Schweizer sind eigentlich Nein-Sager und Eigenbrötler (verallgemeinert und nicht negativ gemeint), Deutsche hingegen sind eher offen. Darum könnte es sein, dass man diese Offenheit als schmarotzen auffasst (der Deutsche gibt und nimmt, der Schweizer tut keines von Beidem; nimmt der Deutsche also vom Schweizer, erwartet der Schweizer keine Gegenleistung und fühlt sich darum ausgenutzt).
Falls ich meine Gedanken unklar formuliert habe, kann ich konkretere Beispiele/Formulierungen bringen...