Wir sind in der Ölkrise: sollte der Staat beim Sprit handeln?

Der Spritpreis ist mit etwa 60 Cent pro l nicht sonderlich hoch. Nun gut, Öl ist endlich und wird wahrscheinlich nicht billiger werden, aber man sollte sich mal die Frage stellen, welcher Gierhals die anderen 90 Cent pro l einsteckt. Na, wie heißt der Raubritter? Genau, Finanzamt.
Zum Glück tanke ich in der Schweiz. Da kostet der Liter etwa 1,20€.
 
Mustis, diese größeren Fahrzeuge, also alles über der Mittelklasse - das ist reiner Luxus. Wo soll der Komfortunterschied zwischen Kleinwagen und Oberklasse sein? Beide haben schon elektrische Fensterheber, sind schallgedämt und haben Radios. Alles weitere ist - in meinen Augen - zwar angenehm, aber nicht wirklich notwendig. Um den Spritverbrauch zu senken, müssen die Fahrzeuge abspecken und letztendlich auch ein wenig an Komfort verlieren.
 
@ Skoll fahr mal eine 500 km STrecke in einem Corsa und einem neuen 5 BMW und dann behaupte das nochmal. Der komfort ist riesengroß. Der Corsa ist sicher gedämmt aber die Fahrgeräusche sind dennoch ein gewaltiger Unterschied. elektrische Fensterheber und Radios sind überhaupt nicht relevant. Es geht um Abrollgeräsuche, Federung, Sitzkomfort usw.

Man merkt einfach, dass du noch nie gezwungen warst aus beruflichen Gründen viel und vorallem lange Strecken zu fahren. Eine lange Urlaubsfahrt im Jahr oder auch 2 zählen da nicht. Es geht darum jede Woche mehrere 1000 Km fahren zu müssen.

Bei dieser Diskussion fällt mir vorallem wieder eines auf: Die anderen sind es, die etwas besser machen müssen. Dabei wird dann mit Argumenten gefochten, die deutlich zeigen, dass man überhaupt keine Ahnung von der Position der anderen Seite hat. Deswegen kommt man in der öffentlich Diskussion auch so schwer voran. Möglichst immer die anderen sollen mal einsparen und verzichten und man hat allgemein wenig verständnis (oder ist bereit sich in die andere Position zu versetzen) für die gegenseite. Ich könnte genauso gut sagen, die ganzen Muttis mit ihren riesenkisten die bei uns in der Gegend rumfahren könnten 99% der Sachen auch zu Fuß oder per Fahrrad machen. Mach ich aber nicht. Diese Erkenntnis muss bei den Leuten selber im kopf reifen. Alles andere führt zu Zwang und ist kontraproduktiv, weil es dann genau zu dieser "die anderen sollen mal machen" Mentalität kommt.
 
Auch wenn man die Diskussion auf die persönliche Ebene verlagert, bleibe ich dabei. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, denn ich bin jahrelang mit einem alten Renault BJ 91 durch die Gegend gefahren, auch längere Strecken. Ich hab geringe Anforderungen an die Qualität eines Fahrzeugs, doch ich denke, man kann irgendwo eine objektive Grenze ziehen und sagen: Ja, mehr Auto braucht man (eigentlich) nicht. Du sagst, zwischen Fahrzeug A und B ist ein großer Unterschied, ein Auto-Fanatiker wird noch ganz Stories erzählen, doch letztendlich können wir uns doch nur auf die Grundfunktion eines Autos einigen und das ist die Beförderung von Personen und Waren.
Natürlich ist es angenehmer mit einem teuren Opel seine Kilometer abzureißen, aber darum geht es bald nicht mehr. Die Fahrzeuggröße und -komplexität wird immer eher zu einer Frage der persönlichen Bereitschaft, für diesen Luxus zu bezahlen.
Wir sollten das daher beiseite schieben, weil diese Frage kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn die Zukunft dem Elektro-Auto gehören soll, gehört dazu letztendlich auch ein mehr oder wenig großer Komfortverlust.
 
Skoll schrieb:
Auch wenn man die Diskussion auf die persönliche Ebene verlagert...
Die persönliche Ebene sollte schnell wieder verlassen werden.
Nur eine sachliche bringt uns und die Diskussion weiter.
Danke

Wenn die Zukunft dem Elektro-Auto gehören soll, gehört dazu letztendlich auch ein mehr oder wenig großer Komfortverlust.
hmm...
Auf die ersten Generationen wird das vllt. zutreffen, aber auf die dann folgenden wohl nicht mehr.
Ich sehe das ähnlich, wie den Übergang von der Pferdekutsche zum Auto.
Die ersten Autos waren alles andere als komfortabel.
Der Komfort kam erst mit der Zeit. ;)
 
Skoll schrieb:
Wenn die Zukunft dem Elektro-Auto gehören soll, gehört dazu letztendlich auch ein mehr oder wenig großer Komfortverlust.
Was sollte denn fehlen? Verzicht auf irgendwas?
Das einzige, was mir einfällt wäre die eingeschränkte Reichweite und die damit verbundenen Probleme für Langstrecken.
Dafür wird man E-Auto aber in absehbarer Zeit einfach nicht nutzen.
Über 90% der Fahrten liegen sehr bequem in der Reichweite von E-Autos, das sollte erstmal reichen...
 
Wie viel kostet denn so ein "Liter" Strom? Ich meine wie viel kostet denn z.B. eine 100km-Fahrt?
 
tobistenzel schrieb:
Was sollte denn fehlen? Verzicht auf irgendwas?

Verzicht aufs Autofahren!

Ein Elektromotor hat nix mehr mit Autofahren zu tun, in meinen Augen!

Ich brauche das Schreien des Motors bei 6.500u / min auf der Autobahn!
Und genau das macht ja auch den Reiz aus :D
 
Was glaubst wie ein E-Motor bei 13.000U/min schreit...

Habt ihr schon einmal wo geschaut, was die Leute so fahren?
80% des Marktes spielt sich bei der Kleinstwagen bis Kompaktklasse ab.

Wer das Geld hat, sich ein 50.000 Euro+ Auto leisten zu können, dem kann der Treibstoffpreis eigentlich egal sein.
Wie schon gesagt, das Tanken ist das billigste am fahren.
Treffen tun die hohen Treibstoffpreise die Leute mit 1000-5000 Euro Autos am meisten.

Die Mobilität, global gesehen, hat wahnwitzige Ausmaße angenommen.
Das muß sich ändern.
Es kann nicht sein, daß jeder herumfahren und fliegen kann wie er will.
Auch der Schiffsverkehr muß nicht sein.
Wenn wir nur dorthin zurückkommen, wo wir vor 20 Jahren waren, wäre schon enorm viel erreicht.
1/3 der Flugmeilen pro Kopf.
Halb so viele Autos, mit einem Drittel der Km.

Wie hat die Menschheit DAMALS, 1990, nur überleben können...
Zurück zur Regionalisierung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab kein 50.000+€ Auto und mir sind die Preise trotzdem relativ egal!

Solange noch Öl da ist, wird das Zeug auch verbrannt, und alle Preise über 1,50€ nehme ich sportlich und sehe es als Hobby! Was nützt es mir mich sinnlos darüber aufzuregen, und dann im Endeffekt am nächsten Tag wieder an die Tanke zu fahren und mich dann ärgern zu müssen?

Andere geben unsummen alle x Monate für Hardware aus, ich Tanke jede Woche für 80€ die Karre voll!
 
Sag ich doch.
Mein Golf I soff noch 12 Liter in der Stadt, mit 50PS, verdient habe ich nicht einmal die Hälfte von heute.
Mein jetziger 98er Avensis 110PS Benziner braucht "nur" mehr 8 Liter und das Benzin kostet weit weniger als das doppelte von 1990.

Also: Tanken ist derzeit noch immer VIEL billiger als vor 18 Jahren.
12,5 Liter Stadtverbrauch, im Test, braucht heute ein Lexus LS600h, mit 455 PS Systemleistung.
8 Liter weniger als ein 12 Zylinder BWM/Mercedes in der Werksangabe!
 
Labtec schrieb:
Verzicht aufs Autofahren!
Ein Elektromotor hat nix mehr mit Autofahren zu tun, in meinen Augen!
Ich brauche das Schreien des Motors bei 6.500u / min auf der Autobahn!
Und genau das macht ja auch den Reiz aus :D
Naja, das meinte ich nicht. Mir ging es um Komfort, und damit hat ein auffälliger Motor für die meisten nicht viel zu tun; eher im Gegenteil. Bei Luxusautos gibt man oft viel Geld aus, um das zu erreichen...

Ich fände es auch irgendwie komisch, gar nichts mehr zu hören, obwohl ich schon 10% elektrisch fahre...

platineye schrieb:
Wie viel kostet denn so ein "Liter" Strom? Ich meine wie viel kostet denn z.B. eine 100km-Fahrt?
Nicht so einfach; E-Autos werden ca. 10-20kWh/100km verbrauchen; das sind 2-4€ nach meinem Stromtarif (der ist ziemlich teuer ;))
So riesig ist der Abstand z.B. zu einem sparsamen Benziner gar nicht mal, ohne Steuern gerechnet.
Der größte Vorteil wäre im Moment die niedrigere Besteuerung.
 
Also komm, 10-20 kWh? Das erscheint mir als Laie doch sehr hoch. Wie bist du darauf gekommen?
 
das ist gar nicht viel. nehmen wir an, das reine elektroauto bräuchte in der Stadt in etwa 10-20 kW (im Mittel 20 PS, ist ja nicht viel). Wenn wir eine Stunde damit rumfahren, sind 10-20kWh weg und wir sind bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-30kmh noch lange keine 100km gefahren. Somit müssten die Autos schon sehr leicht sein, sodass auch 3-4 kW reichen würden. Damit liesen sich diese Werte überhaupt erst erreichen
Motorroller ( die kleinen, circa 80 kilo) haben ja auch im Schnitt 3-5 kW. Damit ginge das. aber einen Mittelklassewagen bekommst du mit 3 bis 5 kW nicht in Schwung
 
8core, der Witz ist, man kann nur an der Gewichtsschraube drehen und das wird ziemlich heikel. Kein Wunder, dass die Hersteller keine Elektro-Autos verkaufen (wollen oder wollten). Denn wenn die Dinger wirklich nur eine Leistung von ~45 kW (60 PS) haben und damit nur eine sehr kleine Zielgruppe erreichen, dann verbrauchen sie tatsächlich 45 * 1h = 45 kWh, was bei einem Preis von 0,195€/kWh etwa 8,7€ wären. Nur, wie weit man mit 45 kWh kommt weiß ich auch nicht, ich hab da gar keine Quellen oder zahlen.
Mit einem aktuellen Benziner oder Diesel käme man etwa 100 km weit damit (1,52€/l bei 5,5l Verbrauch auf 100 km).
Die große Preisfrage: Wieviel Komfort ist der Deutsche bereit aufzugeben (Gewichtsersparnis), um für den gleichen Preis ein Elektro-Auto anzuschaffen? Wie teuer muss das Benzin werden, bis die ersten Menschen sich für den gleichen Preis bei 100 km in eine kleine Leichtbau-Schüssel quetschen? ^^
 
da gebe ich euch ja auch vollkommen recht. ohne verzicht auf komfort (und damit auch gewicht) geht das nicht. es sei denn, irgend jemand erfindet einen super effizienten antrieb. 200 ps und trotzdem 1l/100km. aber das scheint zumindest für das nächste jahrzehnt utopisch
 
Rasemann schrieb:
Wer von euch würde denn JETZT ein Hybridauto mit 82KW kaufen
Mein Freund aus der USA/CA hat einen Prius und noch ein guter Bekannter in D., ich hatte also mehrere Möglichkeiten den Prius ausgiebig zu testen. :D Das Auto ist genial im Stadtverkehr, keine Frage. Auch das Platzangebot ist erstaunlich gut. Mir würde allerdings schwer fallen meinen 520D gegen den Prius auszutauschen. Wenn die Japaner tatsächlich einen Plugin Prius mit ca. 100km Reichweite auf den Markt bringen, werde ich ihn kaufen oder als Alternative ein Subaru R1e als reines Stadtauto.
 
Zuletzt bearbeitet:
der weitere vorteil von e-motoren, ist der, dass der motor sein volles drehmoment ab 0 bereitstellen kann, und dass man emotoren kurzzeitig, definiert überlasten kann. (man hat also kurzfristig mehr leistung zur verfügug, was recht praktisch ist, wenn man beschleunigen will)
 
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