Wir sind in der Ölkrise: sollte der Staat beim Sprit handeln?

Das Argument, dass 100 km ausreichen, zieht nicht. Ein Auto ist die ultimative Ausprägung von Mobilität - fast jeder Mensch wünscht sich doch ein Fahrzeug, weil sich das Verlangen nach Geschwindigkeit und Bewegung in unsere DNA gebrannt hat: Wer schnell war, war erfolgreich.
Das sieht man daran, dass die Reichen ein Heidengeld für einen Lamborghini ausgeben, und das lässt sich rational gar nicht erklären. Die Werbung für solche dekadenten Produkte läuft ausschließlich auf emotionaler Ebene, ein bißchen unterfüttert von herausragenden technischen Daten.

Man muss doch bloß in diesen Thread hier gucken, wo die Prioritäten liegen. Was Autos angeht, haben wir längst die Schwelle zur Vernunft hinter uns gelassen. Theoretisch befriedigt ein 8 Jahre altes Fahrzeug Baujahr 2000 die meisten Bedürfnisse bei einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis.

Ich will damit sagen, dass die meisten wohl wissen, dass 100 km in der Stadt mehr als ausreichend sind, aber auf einer unbewussten Ebene wird man sagen, dass es nicht reicht. Man will Reserven und Freiheit. Und das ist definitiv nicht der ständige Hintergedanke, das Fahrzeug jeden Abend in die Dose zu stecken - der Vergleich zu einem Junky auf Heroin, der nicht von seinem Dealer loskommt, drängt sich auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Junkie-Vergleich hinkt.
Ob ich nun Abends den Stecker in die Steckdose stecke oder den Tankrüssel in den Stutzen halte...
Wo ist der Unterschied ?

Techn. gesehen wären beide Tätigkeiten ein Zeichen von Abhängigkeit. ;)


Prinzipiell gesehen gebe ich dir Recht,w as unser Bild vom Auto angeht. Es ist nicht mehr rationell.

Da spielen wohl so einige Dinge rein, dir wir nicht ablegen können oder wollen.
Ohne die Mobilität von heute könn(t)en viele ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten.
Die Gesellschaft ist doch quasi vom Auto abhängig.
 
Nein, schau. Du fährst morgen los zur Arbeit, sie liegt 27km weit weg. Auf dem Rückweg willst du heute noch was einkaufen, also insgesamt beträgt die Tour vielleicht 60 km. Und man hat sofort im Hinterkopf: Oh, ich muss sparsam und langsam fahren, sonst ist der Akku zu schnell leer. Und aufladen dauert...
Der Unterschied zum Benzin ist, dass man 4-5 Minuten an der Tankstelle braucht. Ist zwar eine eklige Angelegenheit, aber sie ist rasch erledigt und man gewinnt weitere 500 km Reichweite. Das ist so viel, dass die meisten Leute heutzutage gar nicht wissen, wie weit sie ihr Fahrzeuge heute mit einer Tankfüllung bewegen können.
Es ist das gleiche unangenehme Gefühl, wie bei einem Laptop. Die Dinger sind nicht wirklich mobil, nach ein paar Stunden Laufzeit ist es nur noch ein Haufen unnützer Plastik, wenn man keine Steckdose findet.

Ich wette, wenn die Akkumulatortechnologie heutzutage richtig ausgereift wäre und die Elektroautos auch 500km am Stück mit 30 Minuten Ladezeit aufwarten könnten, dann wären unsere Straßen viel ruhiger.
 
100Km wären eindeutig zu wenig.
bei mir war z.b. die Berufsschule 60Km entfernt.
dann müsste man auf allen Parkplätzen Steckdosen mit Münzeinwurf aufstellen.
Diese Steckdosen wären dann natürlich nicht sonderlich günstig.

man kann es drehen und wenden wie man will. 100KM sind zu wenig
 
Nun ja, wir hätten ja den ansich relativ sauberen Atomstrom weiter hin nutzen können. Wer da nämlich bisschen rechnet wird feststellen, dass die Umweltbelastung pro Megawatt deutlich geringer ist als bei jedem noch so modernen Kohlekraftwerk. Aber dank felissiger Lobbyismus arbeit der Grünen, die das ganze politisch mißbraucht haben, ist das in DE ja heute nicht mehr möglich. Wir sind lieber doppelmoralisch und kaufen dann den Atomstrom der Franzosen, wer immer noch glaubt, es geht EU weit ohne A-Strom wurde wunderbar von unserer Politik manipuliert.

@Flo stimmt so nicht. Der Hauptanteil des deutschen Stroms wird durch Kohle gewonnen. In der Stromerzeugung spielt das Öl eine sehr geringe Rolle.
 
Ein Plugin HYBRID KANN 100km rein mit Strom fahren und KANN an der Steckdose geladen werden.
Er hatt aber auch einen Motor an Bord.
Bei Toyota/Lexus zwischen 75 und 350PS, was eine SYSTEMLEISTUNG von 112 - 455PS ermöglicht.
Mit einem Stadtverbrauch von 5,4 - 12,5 Liter, was fast halb so viel ist wie ein normaler Benziner dieser Leistungsstufen.

Die Autoheftln werden bald voll sein mit solchen Autos, auch Deutschen, und dann wird die Begeisterung dafür steigen.

Die Stromproduktion lässt sich relativ leicht auf Umweltverträglicher Alternativen umstellen.
Österreich macht 65% seines Stroms aus Wasserkraft und 26% aus alternativen Energieformen(Biomasse, Solar, Wind, Biogas usw.)

Bei Photovoltaik gibt es EIN Problem:
Die öffentlichen Energieversorger müssen jederzeit die benötigte Energie in der Hinterhand haben.
Unabhängig vom der privaten Stromproduktion(Wolkenfront, Windstille,...)!

Mein nächster Holzvergaser Heizkessel wird mit Sicherheit einen Sterlingmotor integriert haben.
Ein solcher 20KW Ofen macht nebenbei, als Abfallprodukt, 1KW Strom, dafür geht dann das Abgas kalt beim Kamin raus, statt mit 220 Grad Abgastemperatur.
Natürlich mit Rauchgaswaschanlage, ab 2012 Vorschrift, glaube ich.
SUNBOC z.B.

Bei uns jetzt Bauauflage(Oberösterreich):
Solaranlage auf jedem Neubau, auch Wohnblocks, zur Warmwasserbereitung.
Spart pro Haushalt im Schnitt die Energiemenge von 250 Liter Heizöl im Jahr.
Macht bei 540.000 Haushalten 135.000 KUBIKMETER weniger Öläquivalent im Jahr, wenn erst alle Häuser umgerüstet sind....

Heute in der Autorevue/Auto Motor Sport Zeitschrift:
Neue Ölpumpe beim 350er Mercedesmotor:
Verstellung nach Motorölbedarf, bringt 2PS mehr Leistung und 3%weniger Verbrauch!

Nur eine blöde Ölpumpe bringt 3% weniger...wenn das alle Autos sofort hätten, dann könnte die halbe Opec zusperren.
 
hab das hier vorhin gefunden:

Hallo an alle,

Ich möchte mich vorab bei allen entschuldigen, welche kein Auto fahren
oder denen der Spritpreis an unseren Tankstellen egal ist.

Ich, für meinen Teil, habe nicht zuviel Geld und kann auch keines selber
drucken. Von daher ist ein Besuch an der Tankstelle für mich immer wie ein Stich mit dem Messer. Ich bin auf mein Auto angewiesen, wohne weiter
draußen. Aber dafür werde ich von der Regierung bestraft.

Viele in Deutschland – ja eigentlich alle Autofahrer – ärgern sich über
die hohen Spritpreise. Nun haben wir Bürger es in der Hand zu ändern: Mit einer Petition zur Halbierung der Mineralölsteuer. Hier der Link zum
Mitschreiben:



http://itc3.napier.ac.uk/e-petition/bund...ID=685&Offset=0



(Bitte nicht über die .uk Adresse wundern. Ich habe die Adresse über den
Deutschen Bundestag gecheckt. Das ist die korrekte Adresse, wo man alle
Petitionen finden kann)



Wenn bis zum 30. Juni dort 2 Millionen (!) diese Petition gezeichnet
haben, dann MUSS ein Volksentscheid her, ob die Steuer halbiert werden
soll!!!



Ich möchte alle bitten diesen Volksentscheid zu erzwingen und im Internet
ganz einfach elektronisch mitzuzeichnen. Bitte verteilt auch diese
Informationen an andere – per Email, Foren oder auf andere Art und Weise.

Lasst uns alle zusammen versuchen dem Wahnsinn der Bundesregierung ein Ende zu bereiten.



Nochmals Entschuldigung an alle Uninteressierten. Ich möchte keinen Spam verbreiten und auch keinen in seiner wohlverdienten Ruhe stören. Ich möchte nur beitragen unser Leben und unseren Geldbeutel zu entlasten und zu verbessern.



Vielen Dank für euer Interesse und eure Zeit.



Mit freundlichen Grüßen
 
Tja und wer stopft dann die Löcher die entstehen, wenn die Mineralölsteuer halbiert wird?

-> Der Steuerzahler in dem bei anderen Steuern aufgeschlagen wird, das is ganz einfach ....

Bringt also gar nix, tankt doch einfach, und nehmt die Sache sportlich! :D
 
Ja super, Tanken für die Rente!:(
 
Also wenn man auf sein Auto angewiesen ist weil man weit weg vom Arbeitsplatz wohnt, aber noch nicht einen Gedanken an Umziehen verschwendet hat, ist der Spritpreis in meinen Augen noch nicht hoch genug. Die Mineralölsteuer darf auf keinen Fall gesenkt werden. Europa hat seit 20 Jahren die höchsten Spritpreise der Welt. Dies hat dazu geführt, das Europa, und besonders Deutschland, heute die energieeffizientesten Volkswirtschaften der Welt sind und deshalb den starken Anstieg des Ölpreises noch ganz gut verkraften.

Staatliche Subvention bringt gar nichts, das sieht man am Besipiel Chinas: Dort kostet Benzin, vom Staat gestützt, 50 Cent pro Liter: Folge: Stark wachsende Nachfrage, welche den jetzigen starken Anstieg des Ölpreises mitverschuldet hat. Die Energieeffizienz der chinesischen Volkswirtschaft ist unterirdisch schlecht und der Staat zahlt sich dumm und dämlich, um durch die Subventionen den Benzinpreis nicht explodieren zu lassen.
 
stokes83 schrieb:
Also wenn man auf sein Auto angewiesen ist weil man weit weg vom Arbeitsplatz wohnt, aber noch nicht einen Gedanken an Umziehen verschwendet hat, ist der Spritpreis in meinen Augen noch nicht hoch genug.

wer sein Haus selber gebaut hat zieht nicht so schnell um ;)
 
Wer sein Haus selber gebaut hat, sollte genügen Geld haben, um ein Auto auch bei den Spirtpreisen fahren zu können. Ansonsten hat er schlecht gewirtschaftet. Außerdem kann das wohl kaum als entschuldigung dienen. Dann muss es eben verkauft werden. Das Leben ist wandelbar, was heute gilt muss es noch lange nicht morgen tun. Diese Ausrede wird immer wieder gebracht. Dann muss man sich eben entscheiden, Haus oder mehr Geld. Ein Haus sollte man sich eben nicht grad so eben leisten können, denn es hat auch nachteile die finanziert werden müssen. Ein eigenes Haus ist Luxus. Ein eigenes Auto oftmals ebenso. Da muss man sich eben entscheiden, welchen Luxus man lieber genießen möchte.

Die Halbierung der Mineralölsteuer klingt toll, ist es aber nicht. Die jetzige Ölkrise ist unter anderem ein Produk eben solche Subventionen und zeigt deutlich das sie nur national mittelfristig gedacht erfolgreich ist. Es ist ja nicht der erste Ölkrise. Eine grpße gab es bereits schonmal unter anderem aus den gleichen Gründen wie jetzt. Gelernt haben wir daraus mal wieder nicht viel und somit müssen wir auch mit den Konsequenzen leben. Wenigstens die europäischen Regierungen haben größtenteils erkannt, dass diese Subventionen nicht der Heilsbringer sonder eher der Teufel sind, um mal etwas bildhaft zu sprechen.
 
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@Mustis
Da kann ich nur 100%ig zustimmen.
 
stokes83 schrieb:
Staatliche Subvention bringt gar nichts, das sieht man am Besipiel Chinas: Dort kostet Benzin, vom Staat gestützt, 50 Cent pro Liter: Folge: Stark wachsende Nachfrage, welche den jetzigen starken Anstieg des Ölpreises mitverschuldet hat. Die Energieeffizienz der chinesischen Volkswirtschaft ist unterirdisch schlecht und der Staat zahlt sich dumm und dämlich, um durch die Subventionen den Benzinpreis nicht explodieren zu lassen.

Was ich mich dabei Frage:
Wann den Chinesen und Indern und sonstigen Asiaten dabei die Puste ausgeht...

...und wie sich das auf den Ölpreis auswirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mustis:
Diesen Text solltest du mal vor Häusle-Bauern halten.
Ich ruf dann schon mal den Krankenwagen. ;)
Kleiner Schwerz, ist nicht ernst gemeint.

Natürlich ist alles wandelbar. Nur ist das Haus in einer Zeit gebaut/angeschafft worden,
als es noch sicherer war eines zu bauen und es besser zu finanzieren war.
-> Arbeit lohnte sich noch (höhere Einkommen als heute), beide hatten Arbeit etc.
Ich geb dir ja Recht, dass ein Bau gut überlegt und gut finanziert sein muss.
Aber ein Risko war es immer und wird es immer bleiben.

Wer ein Haus baut, der macht das nicht aus Jux und Dallerei. Es dient der Altersabsicherung.

Und bedenke:
Wer schon gebaut hat, der trennt sich nicht so schnell vom Eigenheim, welches er vllt. mit eigenen Händen hochgezogen hat.
Du kannst den Eigenheimbesitzern nicht vorwerfen gebaut zu haben.

Nach deiner Überlegung dürfte es so gut wie keine Eigenheime geben. Mietwohnungen für alle.
So ist man flexibler auf Arbeit eingestellt.
Und auf dem Immoblilienmarkt herrscht ein Überangebot an leerstehenden Häusern...



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Von einer Halbierung der Mineralölsteuer halte ich ebenfalls nicht viel.
Viel mehr wäre eine Abschaffung anderer Steuern auf den Sprit besser.
Denn es wird nicht nur die Mineralölsteuer beim Tanken bezahlt, mir fällt z.B. die Bevorratungssteuer ein.

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Subventionierung bringt auf lange Sicht nur Probleme mit sich, die dann sehr schwer wiegen.
China und Indien werden das noch früh genug zu spüren bekommen.
 
Ich finde ja die Theorie vom abiotischem Öl sehr interessant. Vorallem das es für die aktuelle Theorie des biotischen Öls auch keinerlei Beweise gibt. Es spricht sogar mehr dagegen als dafür.
 
@ bastis:

Das ist doch gerade vor ein paar Tagen passiert. China hat die Subventionen für Benzin und Diesel vergleichsweise drastisch gekürzt. Auf Druck der dortigen Energiekonzerne, die insbesondere Diesel durch staatliche Zwangspreise sogar als reines Verlustgeschäft verkauft haben. Nun hat China unter dem Druck der Firmen und der weiter steigenden Preise mal n bisschen Luft rausgelassen aus dem Energiesubventionswahn.

Einer von vielen Berichten. Bisschen Background zur Subventionierung in China aus den Tagen vor der Erhöhung: DW World Podcast -> Blick hinter die Kulissen der Weltwirtschaft -> "Ölpreis, Inflation, Rezession?" (Audio-Podcast).

Ich lese in letzter Zeit oft großartige Neuigkeiten aus den USA. Die größte Spritschluckernation überhaupt. Die Autohändler bleiben auf ihren Protzkisten sitzen während die Nachfrage nach Kleinwagen ansteigt, der Smart ist z.B. auf über ein Jahr im Voraus ausgebucht. Der öffentliche Personennahverkehr in größeren Städten - sofern vorhanden - ist völlig ausgelastet (und überlastet). Vor kurzem las ich nen Kommentar in der NYT Online-Ausgabe, in dem berichtet wurde, dass die Amerikaner sogar damit anfangen, Fahrten miteinander zu verbinden (z.B. die Fahrt zum Supermarkt mit der Fahrt zur Apotheke). Und so fort... Folge (nicht nur dort): In den Industrienationen sinkt die Nachfrage erstmals.

Mal ehrlich, der Preis ist in diesem Fall das einzige Mittel, um das Denken der Menschen zu ändern, um sparsamer mit dem endlichen Gut Öl umzugehen, um vor allem neue und zukunftsträchtige Alternativen zu entwickeln. Erst jetzt machen sich die Leute Gedanken, erst jetzt wird langsam richtiges Geld in die Suche nach Auswegen gesteckt. Das ist langfristig das einzig Sinnvolle, der hohe Ölpreis wäre über kurz oder lang eh gekommen. Gewissermaßen kann man über das "Frühwarnsystem Spekulation" vielleicht sogar froh sein, denn mit einem realen Ende des Öls werden die Probleme noch viel intensiver.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist das reine Geldmacherei. Alle sagen das Erdöl geht zuneige, aber man sieht nichts davon. Die Nachfrage steigt und nichterschlossene da zu unattraktive Ölfelder werden nun erschlossen.

Man muss ja nur mal anschauen, wie der Ölpreis in die Höhe geschossen ist und wer davon profitiert.

Ich gehe ja immernoch davon aus, das das Öl ein abiotisches ist. Zu viel passt nicht bei der Theorie des biotischen Öls. Plankton und Sedimente wo es noch nie ein Meer gegeben hat.... wers glaubt.

Greetz
 
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