Wir sind in der Ölkrise: sollte der Staat beim Sprit handeln?

[8core]

wobei ich der meinung bin, dass elektroautos auch nur eine übergangslösung wären. durch die ganzen e-autos würde der stromverbrauch drastisch steigen (wie in meinem link vom vorangegangenen Beitrag angerissen). wo soll der strom herkommen? letztendlich führt es doch auf das gleiche spielchen wie mit dem öl hinaus. die preise steigen ins unermessliche und wir müssen wieder nach neuen alternativen suchen

 

[lucid dream]

200 ps und trotzdem 1l/100km.

was nutzen dir angegebene 200 PS, wenn der Wirkungsgrad unter 30% liegt.

 

[8core]

naja, die diesel heute haben 35-45% wirkungsgrad. das ist doch schon immerhin schon die hälfte von e-motoren (ca. 80-85%).

 

[Odium]

Alle reden vom Stadtverkehr bei E-Autos (ist das schon © irgendwo?), doch was ist mit unserem Individualverkehr der LKWs und Pendler? Wir haben das bestausgebaute Straßennetz der Welt, war jetzt alles für die Katz, weil ein man für die Schwertransporte alle 50km eine Ladestation bauen muss?
Kann ich schonmal ein wenig Kleingeld vom Tagesgeldkonto abheben, um in die nächstbeste Firma zu investieren, die genormte Akkus vermietet?

 

[8core]

die ganze sache mit den e-autos ist doch noch mehr oder weniger zukunftsmusik. vor 100 jahren hätte sich auch keiner vorstellen können, 3-spurig ausgebaute autobahnen zu haben, an denen alle 50 km ein Tanke steht. Da war so ne Tanke auch noch was mächtig besonderes. und heute findet man sie an jeder ecke. ebenso könnte es mit den akkustationen sein. leerer akku raus, voller rein

 

[Odium]

Die Dinger wiegen eine Menge, das würde nur über ein hydraulisches System gehen. Und woher soll die "Tankstelle" wissen, wieviele Autos es heute bedienen muss, wieviele vollaufgeladene Akkus bereitstehen usw. Man stelle sich nur vor, man fährt mit Kind und Kegel in den Urlaub und hat minutiös alle 150 km einen Stopp eingeplant um innerhalb von 15min den Akku wechseln zu können. Und dann beim dritten Stopp sagt der Laden: Sorry, alles leer. Und dann steht man da

 

[8core]

ja das wäre eben doof. das ist doch der urlaub hin. ehe es e-autos gibt, muss in der akku-technologie noch viel passieren. alle derzeit bezahlbaren akkusysteme sind einfach zu schwer im vergleich zu der energieausbeute. vllt gibt es ja irgendwann autos, die mit kernfusion laufen. da ließe sich aus einem gramm helium so viel energie gewinnen wie aus 8 tonnen!!! erdöl (lt. wikipedia-rechnung)

 

[florian.]

was spräche dagegen wenn es genormte riesige genormte Akkus gäbe (100KG,200KG...) und diese dann automatisch per Roboter an den Tankstellen gewechselt würden.

damit wäre das Reichweiten Problem gelöst.
allerdings nicht das Strom Problem
denn der Würde mittelfristig bestimmt auf Öl Niveau ansteigen wodurch das Sparpotenzial wieder 0 ist.

 

[tobistenzel]

das ist gar nicht viel. nehmen wir an, das reine elektroauto bräuchte in der Stadt in etwa 10-20 kW (im Mittel 20 PS, ist ja nicht viel). Wenn wir eine Stunde damit rumfahren, sind 10-20kWh weg und wir sind bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-30kmh noch lange keine 100km gefahren.

Mit 10-20kW Leistung fährt man aber schon 100-130 km/h.

Somit müssten die Autos schon sehr leicht sein, sodass auch 3-4 kW reichen würden. Damit liesen sich diese Werte überhaupt erst erreichen.

Der E-Motor kann ja deutlich mehr Leistung haben, man muss das ja nicht ständig nutzen...
Geht in der Stadt sowieso nicht.
So schlimm wie beim Verbrenner, der bei Überdimensionierung" viel Energie verschwendet ist es bei Weitem nicht.
Das Gewicht des größeren Motors ist auch nicht das Problem.
Das Motörchen vom Prius wiegt ca 40kg (bisschen schwer zu sagen, weil er in ein gemeinsames Gehäuse mit den anderen Komponenten eingebaut ist) und hat 50kW.
Beim Lexus LS600h sind es ca. 160kW;viel größer ist der Motor auch nicht und höchstens ein paar kg schwerer.

naja, die diesel heute haben 35-45% wirkungsgrad. das ist doch schon immerhin schon die hälfte von e-motoren (ca. 80-85%).

Naja, über 40% wenn man schön konstant bei >100km/h fährt. In der Stadt kann man von solchen Wirkungsgrad nur träumen.
Für E-Motoren passen 85% schon inklusive Leistungselektronik und Energiespeicher.
Der Wirkungsgrad ist auch im Stadtverkehr kaum schlechter.
Sie sind zwar bei kleinen Leistungen auch weniger effizient als bei mittleren, aber der Unterschied ist ziemlich klein.

 

[8core]

Mit 10-20kW Leistung fährt man aber schon 100-130 km/h.

Nicht unbedingt. Da sind wir doch gerade wieder beim oben angesprochenen Thema. Einen Cayenne oder Touareg (beide etwa 2,5 Tonnen) bekommt man mit 20 PS nicht auf 100-130km/h. Da ist deutlich mehr notwendig. Wenn man die Autos drastisch abspecken würde (wie oben besprochen), dann ist das durchaus realistisch.

 

[tobistenzel]

Nicht unbedingt. Da sind wir doch gerade wieder beim oben angesprochenen Thema. Einen Cayenne oder Touareg (beide etwa 2,5 Tonnen) bekommt man mit 20 PS nicht auf 100-130km/h.

Auf die Geschwindigkeiten bringt man die mit den Leistungen sowieso nicht in annehmbarer Zeit, ich rede ja nur vom konstanten Fahren und dem Verbrauch.

Da ist deutlich mehr notwendig. Wenn man die Autos drastisch abspecken würde (wie oben besprochen), dann ist das durchaus realistisch.

Die Frage beim Gewichtsreduzieren ist aber immer, inwieweit sich das Ganze überhaupt lohnt. Beim Konstantfahren macht Gewicht nicht viel aus, 100kg sind ca. 0,1l
Wenn ich beim Touareg von 2,5t auf 1,5t gehe fällt die benötigte Leistung bei 100km/h von 18kW auf 15kW. Das ist verdammt wenig für den Aufwand...
Das ist ja nahezu unmöglich, auch wenn man jede Komforteinrichtung rauswirft. Die komplette Karosserie aus Kunststoffen zu bauen ist nicht bloß energetisch eher fragwürdig, wenn man diese nicht anständig recyceln kann.

Beim Beschleunigen merkt man schon eher den Unterschied, aber wenn man wie bei Hybriden und E-Autos die Energie wieder zum großen Teil zurückgewinnen kann nimmt die Bedeutung des Gewichts auch beim nicht konstanten Fahren ab.

 

[Odium]

Die erneuerbaren Energien nehmen im Moment gerade mal 6,6% ein (alle Werte: http://de.wikipedia.org/wiki/Energiemix )

Mittelfristig passiert also folgendes: Der Lastkraftverkehr wird spürbar zurückgehen. Menschen mit geringerem Einkommen wird ihr Fahrzeug zu kostspielig, Bus und Bahn werden voller. Wir werden nicht mehr so oft in den Urlaub fliegen oder fahren können, hiesige Hotels werden davon profitieren. Länder die sehr vom Tourismus abhängen werden in die Krise kommen.

Das große Auto als Statussymbol wird noch wichtiger. Wer sich den Luxus erlauben kann, an den schwindenden Tankstellen zu tanken, wird sich an den leeren Straßen erfreuen.

Im Moment liegt der durchschnittliche Strompreis bei etwa 20ct die kWh, da der Anteil an fossiler Energie so hoch ist, dürfte er locker auf 50ct gehen, wenn sich das Elektroauto durchsetzt. Andere Antriebsenergien steh ich skeptisch gegenüber, denn Wasserstoff wird im Moment auch nur durch Öl "erschaffen".

Vielleicht erleben wir es noch, wie der Solidaritätsbeitrag für den Osten ersatzlos gestrichen wird und ein Soli-Energie-Beitrag für einkommensschwache Familien entsteht, damit diese überhaupt noch angemessen leben können bei den Energiepreisen.

 

[tobistenzel]

Erdöl nimmt etwa 34% der gesamten Stromproduktion in der BRD ein[...](alle Werte: http://de.wikipedia.org/wiki/Energiemix )

Nein, steht sogar direkt im Artikel:"Dies sind die Zahlen für die Gesamtenergieversorgung und nicht mit dem Anteilen der jeweiligen Energiequellen an der Stromversorgung zu verwechseln."

Für die Stromproduktion wird in D nur sehr wenig Öl genutzt.

Das ist das richtige Diagramm:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Energietraeger_de.png

 

[Odium]

Ah, gut zu wissen. Ich hab das in #272 korrigiert.

 

[Kaiser Wilhelm]

Ich habe mal gelesen, dass man ein Auto theoretisch mit Zink antreiben könnte. Es sollen irgendwelche chemischen Reaktionen entstehen, die das Zink umwandeln und Energie erzeugen. Von Solarzellen auf dem Dach war auch die Rede, mit deren Hilfe man am Ende wieder Zink als Ausgangsprodukt erhält.
Diese Behauptung klang sehr fantastisch, aber ein geschlossener Kreislauf wäre dem Verbrennen von Benzin weit überlegen. Wahrscheinlich war es nur ein Hirngespinst von gelangweilten Wissenschaftlern.

 

[8core]

das erscheint mir auch utopisch. einen geschlossenen kreislauf kann es in diesem kleinen kreis nicht geben. schließlich brauche ich zum fahren energie und die muss laut energieerhaltungssatz ja dann irgendwo fehlen. und wo soll das ganze zinkzeug herkommen? wenn du den link noch finden solltest, dann poste ihn mal hier

 

[Rasemann]

Wie oft muß ein Touareg seine volle Leistung ausnutzen?
Er kann ruhig einen 200KW E-Motor haben, fürs resche Beschleunigen.
Der mittlere Energieverbrauch wird trotzdem 25KW kaum übersteigen.
Groß-SUV für die Stadt ist sowieso ein Irrtum der Evolution, der zum Tode verurteilt ist.

Hybrid:
VW,Audi, Toyota, Nissan, Renault,.. kommen 2010/11 mit einer Batterie auf den Markt die mit 50kg Gewicht eine Reichweite von 100km hat, bei einer mögliche Spitze von 100km/h.
Vielleicht wird das eine neue Norm um ohne "Strafzahlung" im Ortsgebiet fahren zu dürfen?

 

[8core]

ist durchaus möglich. vielleicht geht der trend ja auch zu zwei autos. eins für die stadt und eins für längere strecken. wer nur in der stadt fährt, dem reichen doch 100km aus. und nachts wird das auto aufgeladen.
für längere strecken gibt es dann einen normalen benziner oder diesel in der garage. das macht natürlich nur sinn, wenn der benzinpreis noch drastisch höher liegt als im moment, denn der unterhalt eines autos, dass häufig nur rumsteht, kostet ja auch richtig kohle (Verischerung, Steuern, und und und).

 

[S.a.M.]

@8core: nicht jeder hat ne garage oder n stellplatz im parkhaus/tiefgarage ...
viele müssen das auto einfach am straßenrand abstellen ...
wegen 2. wagen nur für langstrecken: da lohnt sich das mieten wahrscheinlich mehr.

 

[8core]

@S.a.M.
deshlab sagte ich ja: ehe sich das lohnt, müssen die benzinpreise noch deutlich steigen.
und damit meine ich nicht auf zwei Euro, sondern Benzinpreise von 4-5 Euro/Liter.
das Problem mit dem Stellplatz wäre natürlich vorhanden, das stimmt