DerOlf schrieb:
Ich bezweifle auch nicht, dass Wissenschaft und Religion zwei grundverschiedene Sachen sind ... beides funktioniert aber eben nur, wenn man an unhinterfragbare Grundannahmen glaubt.
Das ist doch schlicht nicht wahr. In der Wissenschaft gibt es nur sehr, sehr wenige Postulate oder Axiome und kein einziges davon wird, wie in der Religion,
nicht hinterfragt.
Es liegt in der Natur der Wissenschaft, einzig auf Erkenntnisgewinn fokussiert zu sein. Daraus folgt natürlich auch, dass viele Zusammenhänge
noch nicht ergründet wurden. Deshalb benötigt man
manchmal Postulate oder Axiome, wenn für eine bestimmte Theorie eben ein "Argumentationsboden" erst mal geschaffen werden muss, damit sie konstruiert werden kann. (und das derzeitige Wissen eben nicht reicht, um eine Basis zu bieten, die Zusammenhänge beweisbar erklärt, um darauf dann neue Theorien aufzubauen)
Hinterfragt werden solche Postulate oder Axiome aber
immer. Und sobald es einen tatsächlichen Beweis gibt oder zumindest, manchmal auch nur empirisch, einen Widerspruch, werden diese wieder revidiert.
Postulate und Axiome werden ja sogar von den Theorien hinterfragt, für die sie ursprünglich überhaupt aufgestellt wurden: wenn eine Theorie zu einem späteren Zeitpunkt einen Widerspruch offenbart oder eben durch Empirie gegenteilige Beobachtungen offenkundig werden.
Also alleine dadurch, dass man Postulate und Axiome stets als Mittel für weitergehende Theorien verwendet und diese akribisch
testet, stellt man stets auch die Postulate und Axiome in Frage.
Sonst würde man nämlich,
wie in der Religion, Postulate aufstellen und diese als unabdingbar formulieren und so, wie es z.B. die Kirche in der Vergangenheit ja auch mehrfach getan hat, schon jeden Versuch der Kritik strengstens bestrafen.