hotzenplot schrieb:
Und gerade der Drachenmythos, würde ich eher als Kulturbedingt sehen. der europäische Drache ist ein Vierfüßler, der an Dinos erinnert,, wären der asiatische Drache eher ne Schlange gleicht
Aber es gibt auch ähnlichkeiten.
Europäischen Drachen werden mehrere Fähigkeiten zugeschrieben (Fliegen, Feuer spucken, quasi unverwundbar sein) die auch andere "Drachengestalten" besitzen.
Auch die Schlangendrachen Asiens können fliegen und Feuer speien und galten als nahezu unbesiegbar.
Die Schöpferschlange Südamerikas ist ebenfalls so eine Art Drache ... von feuer weiß ich nix, aber das Viech konnte Fliegen, hatte Ähnlichkeit mit einem Vogel ... und ich denke von den Ureinwohnern Südamerikas wollte sich auch niemand mit so einem Wesen anlegen.
Vielleicht geht das auf unerklärliche Naturpränomene zurück, wie die Blitze schleudernden Chefgottheiten, die es ebenfalls weltweit gibt (Nebenbei haben auch viele andere Götter des antiken Pantheon ihre Entsprechung in vielen Glaubensrichtungen weltweit), oder Götter, die für Wind, Wasser (Meere und Flüsse), oder für die Flora und Fauna zuständig waren.
Eventuell ist es aber auch einfach menschliche Fantasie. Stellt euch eine Kragenechse mal im 10 Meter Format vor.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/Frilled-lizard500.jpg
Da ist der Drache doch nicht so weit weg und die Kragenechse ist noch ein relativ harmloses Exemplar (rund 1m lang).
Die frühen Menschen waren gezwungenermaßen Naturbeobachter.
Und wenn die so ähnlich drauf waren, wie wir es heute sind, dann haben die auch irgendeine Erklärung für ihre Beobachtungen gesucht.
Aber da noch nie jemand einen Drachen (oder eine Zehn Meter hohe Kragenechse) gesehen hat, kann auch niemand über die Fähigkeiten dieses Tieres bescheid wissen.
Eine Menge Raum für Spekulation ... und schwupps, kann so ein Viech plötzlich Fliegen, Feuerspucken, sich teleportieren oder im allgemeinen einfach Zaubern.
Alles, was es dazu braucht, sind ein paar Jahrtausende voller Menschen, die begeistert werden wollen und Geschichtenerzählern, die begeistern wollen ... jeder übertreibts ein bisschen und am ende ist es trotzdem ein ziemlich dicker Hund.
Ein Gewitter auf einen erbosten Gott zurückzuführen, birgt auch die Möglichkeit, die verängstigten Menschen mit einer Hoffnung zu versorgen ... man muss ihnen nur halbwegs glaubhaft klar machen, dass sie sich nur nach bestimmten Regeln zu verhalten haben (z.B. Opfer bringen, Beten, Barmherzigkeit zeigen), und es dann seltener zu Gewittern kommt.
Wenn alle da mitmachen, ist der Erfolg mangels vergleich ja schlecht zu beweisen ... und wenn nicht alle mitmachen, dann kann man den Misserfolg auf jene schieben, die nicht mitmachen (also sündigen), und sie dann zum Wohle aller aus der Gemeinschaft ausstoßen, wegsperren oder umbringen.
Aber die drei Buchreligionen sind da eben etwas anders. Dieser Gott ist im Grunde von den Naturgewalten losgelöst ... er kann das alles nach seinem Willen steuern ... aber meistens lässt er das sein.
Nach der Schöpfung sind Gottes Eingriffe (die, von denen die Bibel berichtet) doch relativ selten.
Die Ausschlussmechanismen im Namen dieses Gottes haben aber auch nicht schlecht funktioniert und tun das noch heute.