Wo Menschen über mich reden, da bin ich: Gott, Religion, Bibelinterpretationen

Interessanter Thread.

Also ich würde mich selbst als Agnostiker bezeichnen. Ich kann es nicht 100 % ausschließen, aber mein Universum funktioniert auch ohne ein Allmächtiges Wesen.

Ansonsten. Ich bin getauft, evangelisch und bin noch immer in der Kirche. Hätte man mir aber die Wahl gelassen, wäre ich nicht eingetreten. Meine christliche Erziehung überstieg nie das, was man im Religionsunterricht oder später beim Konfirmationsuntersicht lernte.

Selbst habe ich die Bibel nie komplett gelesen. Ich habe zwei Mal versucht sie von beginn an zu lesen, schaffte aber nie das erste Buch, da es nur um Gewalt und Sex ging. Wenn ich so etwas will, schaue ich Games of Thrones.
Ich habe aber die vier Evangelien gelesen, wobei ich sagen muss, während Jesus bei Lukas, Markus und Matthäus noch recht Sympathisch rüber kommt und man versteht, weshalb die Leute im folgten, ist er beim Johannes Evangelium (und ich entschuldige mich jetzt für das Wort) ein absoluter Arsch, der es nicht verdient hätte, dass man ihm nur fünf Schritte folgt.

Was danach kam, war wieder nur Tod, mit weniger Sex wie im alten Testament.

Soviel zu meiner Erfahrung im Groben zu Kirche, Gott und Religion.

Allgemein versuche ich nach christlichen Tugenden zu leben (Vergebung, Hilfsbereit usw.), aber wenn ich etwas aus anderen Religionen aufschnappe, die mir sinnvollerscheinen, nehme ich die auch mit.

Dann finde ich, man sollte Kirche und Religion nicht in einen Topf schmeißen. Nicht einmal das Christentum mit der Kirche. Das eine ist eine Ideologie, das andere ein Institut, welches auf ersteren Aufbaut, deren Interpretation ich aber nicht zustimmen muss.

Außerdem finde ich, die Kirche oder Religion sollte heute nicht mehr die Funktion haben, das Universum und die Welt zu erklären, sondern wie die Menschen mit einander umgehen soll und da gibt es je nach Personen und deren Auslegung ziemliche Defizite. Denn wenn es ein Schöpfer gibt, hat er ein Universum erschaffen, was von alleine Funktioniert, damit er selbst nicht alle fünf Minuten eingreifen muss.

Als Fehler bezeichne ich, wenn Menschen Dinge welche vor über 2.000 Jahren mal nieder geschrieben wurden, immer noch für Bare Münze nehmen. Einige sind sicherlich Zeitlos, aber das Thema Homosexualität ist wirklich ein alter Hut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Gott einen Menschen verdammen würde, egal wie gut er in seinem Leben war, nur weil er sich mal in den A**** f***** ließ.

Für mich gilt, wenn es jemanden Hilft, mit dem Leben besser zurecht zu kommen und glaubt, darin Antworten zu finden, soll seine Religion ausüben, solange er andere nicht schadet und sie jemanden Aufzwingen will. Ich weiß, dass ist schwer, denn schon hier in dem Forum schlagen sich die Leute die Köpfe ein, ob nun Intel oder AMD, Nvidia oder AMD, Apple oder Microsoft oder Linux.

Und dann gibt es noch die Götter Fußball und sonst noch andere.
 
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@HerrAbisZ:
Wenn du die Einschränkung so haben willst, dann ja.
 
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CCIBS schrieb:
Ich habe zwei Mal versucht sie von beginn an zu lesen

So ist es mir auch ergangen - habe dann mit den Apostelbriefen, NT angefangen. Das Buch der Weisheit

Ich finde allerdings, wenn man sich nicht durch die 5 Bücher Moses durch kämpft, versteht man alles andere nicht wirklich.

Und was die RKK dann daraus gemacht hat (Ablasshandel, Inquisition, etc.), .................Deswegen bin ich auch schon ausgetreten.

Ich halte sie für die größte Heuchlertruppe, die ich je erlebt habe. Allerdings der jetzige Papst (der auch der letzte sein soll) bemüht sich da mMn um Einiges in die richtige Richtung wieder zu bekommen.
 
Zum Thema ergebnisoffenheit (der Empirie, des Denkens, Wissens, Glaubens):

Der Mensch ist nicht ergebnisoffen, denn er hat Überzeugungen und Interessen.
Meiner Meinung nach scheitert Ergebnissoffenheit IMMER daran, dass Menschen beteiligt sind und Menschen eben ein Problem damit haben, entgegen den eigenen Interessen und Überzeugungen zu handeln.

Wenn man weiß, wie man das anstellt, dann kann man empirische Forschung so gestalten, dass dabei nichts herauskommen kann, was den eigenen Interessen (oder denen des Geld- und Auftraggebers) entgegensteht.
Das nennt man in der Fachwelt dann "bias". Und natürlich macht das kein ernstzunehmender Wissenschaftler ... bzw. er wäre schön blöd, wenn er es einfach zugeben würde, denn ein solchen Vorgehen entwertet nunmal seine Arbeit. Das ist dann vielleicht eine Studie, aber im Grunde keine empirische Wissenschaft.

Schon die Kanonisierung unserer Wissenschaften (zwecks vermittlung an den Nachwuchs) kann hier ein Problem sein ... denn die scientific community befindet sich im ständigen Diskurs, der an der Kanonisierung aufgehängt ist ... am ende entscheidet die Kanonisierung über die "hörbarkeit" im Diskurs ... damit über die Reichweite der Arbeit (die muss sich als im Diskurs anschlussfähig erweisen). Einige Fragen mögen Interessant sein (wie meine Gedanken über Unendlichkeit) sind in einem Diskurs der um eine Definition kreist, aber nicht sag- oder hörbar ... genauso ist es mit einzelnen Fragen, die man zwar stellen kann, die aber im Diskurs eben keinerlei Bedeutung entfalten werden.
Und für einen Wissenschaftler ist das, wie wenn man "umsonst" arbeitet ... der will gehört werden, und zwar nicht nur von Freunden oder anderen "Spinnern", sondern von der scientific community.
Also beschäftigt man sich doch eher mit Fragen, die im Diskurs ohnehin schon behandelt werden und leistet einen Beitrag dazu, statt ganz ergebnisoffen einfach eine simple Frage ans "Feld" zu stellen (what is going on here?).
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Und damit ist dann alles unbeschränkte automatisch gleich?
Sag ich ja, lediglich per Definition, ist das tatsächlich so ... ich kann dir zu jeder natürlichen Zahl sehr einfach eine Zahl angeben, die in N nicht enthalten ist, aber in Z.
Nö, nicht gleich, nur gleich Mächtig. Und per Definition ist das bei N und Z eben nicht gegeben.
ich kopiere mal aus dem Forster, dem Quasi-standard für die Analysis (zum "richtigen" lesen: ich vrwende normales LaTeX):
https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-11545-6 schrieb:
Definition. Eine nichtleere Menge A heißt abzählbar, wenn es eine surjektive
Abbildung N → A gibt, d.h. wenn eine Folge (x_n)_{n∈N} existiert, so dass
A = {x_n:n ∈ N}. Die leere Menge wird ebenfalls als abzählbar definiert. Eine
nichtleere Menge heißt überabzählbar, wenn sie nicht abzählbar ist.
Um zu zeigen, dass Z abzählbar ist, musst man jetzt also eine solche surjektive Abbildung finden.

Das triviale Beispiel im Forster ist im übrigen, N an sich. Die identische Abbildung, die n auf n schickt ist surjektiv und damit ist N abzählbar.

Danach Folgen Satz 1 und Korrolar 1 (daran merkt man, dass der Forster verbesserungswürdig sit, die Nummerierung ist Käse, aber das ist ein anderes Thema):
Eine abzählbare Vereinigung abzählbarer Mengen ist abzählbar
Q ist abzählbar.

Satz 2 lautet dann, dass R nicht abzählbar ist. Wer das verstanden hat, kann gleich mal 2 bücher nach vorne springen und auf Wikipedia nach "fast sicher" suchen :D

DerOlf schrieb:
Vielleicht geben die anderen auch einfach nur mehr auf Definitionen .... und hinterfragen sie nicht.
Definitionen sind nur dafür da, um Dingen Namen zu geben.
Ich weiß aber, was das kann. Der Zahlbereich C ist dadurch entstanden, dass man eine simple Rechenregel missachtet hat ... i - die "imaginäre Einheit", durch die C entsteht, ist definiert als eine Zahl, deren Quqadrat -1 ergibt ... und DAS widerspricht ziemlich vielen Rechenregeln, die man im Umgang mit N, Z, Q, und R für wichtig hält ... a² kann vieles sein, aber NICHT negativ, und damit ist es im Grunde sinnlos, die Qudratwurzel einer negativen Zahl ermitteln zu wollen. Im Grunde ist "i" keine Zahl, zu der wir auf normalem Wege gelangen könnten ... sie ist imaginiär ... ein reine Konstruktion, die ihren Sinn und Zweck aber schon ziemlich oft unter Beweis gestellt hat.
Auch eine Definition sollte hinterfragt werden können, denn manchmal bringt genau das einen Erkenntnisgewinn.
i ist nicht konstruiert, sondern existiert natürlicherweise (die Aussage war jetzt rein philosophisch und nicht mathematisch).
Insbesondere aber, ist i nicht entstanden, weil man Rechenregeln missachtet hat, sondern weil es einfach unvollständig erscheint, wenn das Wurzelziehen nur für nicht-negative Zahlen definiert ist.
mehr noch, gerade in C wird vieles, das man aus R erwartet erst möglich. a^2=0 sollte immer 2 Lösungen haben, sofern a ungleich 0.
Präziser: Jedes Polynom vom Grad n sollte auch n (nicht notwendigerweise paarweise verschiedene) Nullstellen besitzen. dass wird in C erreicht, deswegen nennt man C auch vollständig.

Dafür geht in C dann die Anordbarkeit verloren, aber in H wird das ja noch schlimmer.
Nebenbei: Du kannst C auch einfach als 2-dimensionallen R-Vektorraum auffassen, dann braucht es kein i :)
Aber irgendwie entfernen wir uns vom eigentlichen Thema.
 
Ah ... OK, ja gut, ich komme doch mehr aus dem Bereich der Zahlraumerweiterung, und da sind es eben die Operatoren, die den Unterschied zwischen den Zahlräumen ausmachen.

Für N brauchst du nur die Addition (Zählvorgang), aber ihre Umkehroperation ist nicht uneingeschränkt durchführbar.
Das wird erst in Z erreicht.

Nächste Iteration:
In N und Z ist die Multiplikation (als wiederholte Addition) uneingeschränkt möglich, ihre Umkehroperation (Division) hingegen nicht, denn während bei der Multiplikation zweier Elemente von N (ich arbeite nicht mit LaTeX ... man merkts) immer ein weiteres Element von N liefert, ist das bei der Division zweier natürlicher Zahlen eher selten der Fall (Teilbarkeitsverhältnisse).
Dieser Makel wird durch Q behoben.

Nächste Iteration:
Pytagoras dachte scheinbar noch, dass Q alle möglichen Zahlen enthält, bis jemand die Diagonale durchs Einheitsquadrat mal genauer betrachtet hat. Man braucht nichts weiter als den Satz des Pytagoras und die Grundregeln für Q, um festzustellen, dass die Länge dieser Diagonale keine rationale Zahl sein kann.

Bei dieser Betrachtung wurde dann klar, dass es noch viel mehr gibt, als rationale Zahlen ... eben auch "irrationale Zahlen" wie die Quadratwurzel aus 2 (oder irgendeiner anderen Primzahl), die Kreiszahl Pi oder, die "eulersche Zahl e", unser Kalender (als Ergebnis einer Kettenbruchentwicklung).
Es wurde erweitert, wann immer man Operationen einführte oder durchführen können wollte, die im bekannten Zahlraum eben nicht uneingeschränkt durchführbar waren (weil die Ergebnisse eben NICHT mehr innerhalb dieses Zahlraumes lagen und man in folge dessen eben auch keinen Namen für sie hatte).
 
Zuletzt bearbeitet:
HerrAbisZ schrieb:
Beweist nicht der Energieerhaltungssatz, das es NIE NICHTS gegeben hat ?
Je nach dem wie man es sieht, sagt er sogar aus, dass alles was es gibt nur aus dem Nichts entstehen konnte. Denn nachdem gibt es zu allem im Universum ein Gegenstück, deren Summe Null ergibt.

Als Beispiel Materie und Antimaterie. Wenn sie aufeinander prallen, entsteht reine Energie nach E=mc². Aber ich glaube Materie und Antimaterie ist sogar schon eine Stufe niedriger, weshalb daraus nicht Null entsteht, sondern nur eine Umwandlung von Materie in Energie. Es gibt also noch irgendwie eine Energie oder sonst was, was darüber steht.

In einer Stephen Hawking Doku wurde das so erklärt. Stell die ein Ebenen Boden vor. Das ist deine Null Ebene. Daraus schaufelst du jetzt ein Loch. den Haufen, welchen du aufschüttest, ist dein Universum, das Loch das Gegenstück dazu. Solange dein Haufen existiert, existiert das Loch und anders herum. Erst wenn du das Loch wieder mit dem Haufen zuschüttest, bist du wieder bei Null, also im nichts.

Die Physik lässt es zu, dass Materie und Energie aus dem Nichts entsteht, solange dabei ein Gegenstück entsteht, deren Summe wieder Null ergibt. Und dies passierte auch aus dem Urknall. Das Universum entstand aus dem Nichts und wird eventuell darin wieder verschwinden.
 
HerrAbisZ schrieb:
Beweist nicht der Energieerhaltungssatz, das es NIE NICHTS gegeben hat ?
nicht wirklich, denn die physikalischen gesetze gelten ausschließlich in unserem universum. außerhalb haben sie keine gültigkeit. wenn man das universum, das ja endlich ist, verlässt, gibt es weder zeit noch raum. da ist dann nichts im wortsinn.

darüber hinaus gibt es aber auch theorien, was vor dem urknall war. eine populäre theorie ist, dass sich das universum nach dem urknall ausdehnt, dabei immer langsamer wird, sich dann durch die massenanziehung wieder langsam zusammenzieht und dabei immer schneller richtung zentrum wandert bis es sich dort derart verdichtet, dass es wieder einen urknall gibt. demnach wäre das ganze eine art jojo-effekt und die summe aus masse und energie war schon immer vorhanden. damit würde dann auch der energieerhaltungssatz über den urknall hinaus bestand haben. aber das ist auch nur eine von vielen theorien...
 
Hat man das nicht "Das Aus- und Einatmen Gottes" genannt ?

Zitat: Im Universum geht nichts verloren. Es wird alles nur transformiert

Keanu Reeves in Am Tag an dem die Erde Stillstand.
 
Lübke schrieb:
demnach wäre das ganze eine art jojo-effekt
Weiter oben habe ich eine Kosmogonie beschrieben, die als Beschreibung ähnlicher Vorgänge ganz gut durchgeht (Liebe und Streit und das Universum als ständiges hin un her zwischen diesen Extrempunkten an denen nicht existieren kann ... vielleicht erschließt sich das, wenn man weiß, dass die alten Griechen Magnetismus "Eisenliebe" nannten .... sogar die Gravtation ist in der Kosmogonie schon berücksichtigt, denn die Anziehung zwischen Dingen hätten die Griechen wohl "Liebe" genannt).
Ich finde, solche Ansatze haben was, auch wenn wohl kaum etwas, das wir kennen, den Umschwung überleben würde ... spätestens beim nächsten Urknall wäre wohl für alles Ende Gelände.

@HerrAbisZ: Das "Atmen Gottes" kenne ich in der Art doch eher aus dem Hinduismus oder aus Taoismus und Buddhismus. (auch wenn letztere wohl mit "Gott" nicht viel am Hut haben) ...
Aber da ist es im Grunde der Wechsel zwischen dem göttlichen Schlaf, der die Welt (als Shivas Traum) entstehen lässt und dem Wachzustand, der die Welt wie jeden anderen Traum beendet.

Oder einfach der stetige Wandel, aus dem das Leben und die Welt nunmal zu bestehen scheinen.

Auch nen Zitat (ich glaube von Parmenides, bitte korrigieren, wenn falsch):
"Du steigst nicht zweimal in den selben Fluss".
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen.

CCIBS schrieb:
Die Physik lässt es zu, dass Materie und Energie aus dem Nichts entsteht, solange dabei ein Gegenstück entsteht, deren Summe wieder Null ergibt. Und dies passierte auch aus dem Urknall. Das Universum entstand aus dem Nichts und wird eventuell darin wieder verschwinden.

Dies wäre per Definition eine Abfolge von Ereignissen.
Ergo, laut Definition "Zeit" die vergeht.
Halten wir das fest, ich schreibe am ende was dazu.

Lübke schrieb:
darüber hinaus gibt es aber auch theorien, was vor dem urknall war. eine populäre theorie ist, dass sich das universum nach dem urknall ausdehnt, dabei immer langsamer wird, sich dann durch die massenanziehung wieder langsam zusammenzieht und dabei immer schneller richtung zentrum wandert bis es sich dort derart verdichtet, dass es wieder einen urknall gibt. demnach wäre das ganze eine art jojo-effekt

Dies wäre per Definition eine Abfolge von Ereignissen.
Ergo, laut Definition "Zeit" die vergeht.
Halten wir das fest, ich schreibe am ende was dazu.


HerrAbisZ schrieb:
Hat man das nicht "Das Aus- und Einatmen Gottes" genannt ?

Zitat: Im Universum geht nichts verloren. Es wird alles nur transformiert

Dies wäre per Definition eine Abfolge von Ereignissen.
Ergo, laut Definition "Zeit" die vergeht.
Halten wir das fest, ich schreibe am ende was dazu.

DerOlf schrieb:
Weiter oben habe ich eine Kosmogonie beschrieben, die als Beschreibung ähnlicher Vorgänge ganz gut durchgeht (Liebe und Streit und das Universum als ständiges hin un her

Das "Atmen Gottes" kenne ich in der Art doch eher aus dem Hinduismus oder aus Taoismus und Buddhismus. (auch wenn letztere wohl mit "Gott" nicht viel am Hut haben) ...

Oder einfach der stetige Wandel, aus dem das Leben und die Welt nunmal zu bestehen scheinen.

Dies wäre per Definition eine Abfolge von Ereignissen.
Ergo, laut Definition "Zeit" die vergeht.

Noch dazu wären eure Beispiele eine Unendliche abfolge von Ereignissen.
Ihr sprecht ja vom Dauer Repeat.
= Kein Anfang = Unendlich.

Unendlichkeit wurde von Aristoteles widerlegt.
Die Formel lautet X - Unendlich = Minus unendlich.
X steht für die Gegenwart.
Diese Formel besagt, die Zeit ist nicht Unendlich, sondern nur endlich und hatte einen Anfang.
Denn wäre sie unendlich gewesen, so wären wir nie bei X (Gegenwart) angekommen.
Denn hätten wir Minus unendlich, hätten wir unendliche Zeitabläufe in der Vergangenheit gehabt, welche wiederum dazu führen würden, das "heute" nie eintrifft.
Oder anders gesagt: Wenn es vor uns unendlich viele Abfolgen von Ereignissen gab, wäre dieses Ereignis gerade jetzt hier nie eingetreten.
Aristoteles ging in seinen Büchern schon auf das Szenario der Universen aus anderen Universen und so weiter ein.
Er sagte schon, wenn das Universum in dem wir sind, aus einem anderen kommt, oder durch eine andere Macht, und diese wiederum durch ein anderes Universum oder durch eine andere macht, und so weiter, und man dies in die Formel mit der Unendlichkeit reinpacken würde, so würden wir laut Mathematik wieder nie im Heute ankommen.
Genau das ist ja der Beweis dafür, das dass Universum nicht aus unendlich vielen davor liegenden Universen samt Urknall entstanden sein kann.
Aber das sagt einem eigentlich auch schon der normale Menschen verstand, sobald man den Begriff Unendlichkeit, Mathematisch verstanden hat.
Und dieser Führt immer weiter zu der frage nach der ersten Zeiteinheit die jeh vergangen ist, und warum.
Und dies führt für Aristoteles dann zwangsweise zu einer Allmacht.
 
das ist zwar mathematisch schlüssig, aber dennoch imho nicht ganz richtig. wenn wir eine in beide richtungen unendliche zeitachse haben, müssen wir uns dennoch irgendwo auf dieser zeitachse befinden. zwar kannst du die position nicht bestimmen, da es weder anfang noch ende gibt, aber die zeitachse existiert und wir befinden uns dort genau im jetzt.
dass die vergangenheit unendlich ist, heist nicht, dass der heutige punkt nicht erreichbar ist, es heist lediglich, dass er nicht bestimmbar ist. wenn es keinen anfang gibt, kann die vergangenheit nur unendlich sein. alles andere würde zwingend einen anfang bedingen.

dein gedankenfehler ist imho, dass du versuchst das heute zu bestimmen und daher zu dem schluss kommst, dass das heute nicht erreichbar wäre. du versuchst von einem nichtexistenten anfang bis heute zu gehen. aber da wir keinen anfang haben, kannst du gar nicht beurteilen ob wir das heute erreichen können oder nicht. du kannst unsere position auf der zeitachse gar nicht bestimmen.
 
@Nighteye
Ich wiederspreche dir doch gar nicht. Ich gehe ja selbst von einem Anfang der Zeit aus, wovor es nichts gab. Also kein Raum und keine Zeit. Weshalb ich nicht verstehe, weshalb du mich Zitierst im Zusammenhang deiner Schlussfolgerung, welche ich selbst ja nicht widerspreche.

Um wieder ein bisschen auf das eigentliche Thema zu kommen. Wenn es einen Allmächtigen Gott gibt, müsste seine Zeit ja auch unendlich zurück reichen. Man kann also fragen, was hat er unendlich viel Zeit vor Erschaffung des Universums gemacht.
Und wenn man ihm nach dem Tod, oder jüngsten Gericht gegenüber stünde, wäre es das erste, was ich ihn fragen würde. "Was war dein erster Gedanke?"

Wobei ein bekanntes Bibelzitat lautet "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." Demnach hatte auch Gott ein Anfang und kein Unendlich zurück und das erste was er tat, war die Erschaffung des Universums. Oder er hat sich selbst zusammen mit dem Universum erschaffen. Gleichzeitig.
 
Lübke schrieb:
das ist zwar mathematisch schlüssig, aber dennoch imho nicht ganz richtig. wenn wir eine in beide richtungen unendliche zeitachse haben, müssen wir uns dennoch irgendwo auf dieser zeitachse befinden.

Das sehe ich anders.
Fakt ist, wir haben einen Punkt auf der Zeitachse.
Und Fakt ist, wenn wir vor diesem Moment, unendlich viele Abläufe gehabt hätten, wäre der heutige Punkt nie erreicht worden, sagt die Mathematik.
 
Wir befinden und außerhalb von Raum und Zeit, die ja erst erschaffen wurde

Siehe mein Zitat von der Kugel mit Billionen von Linien.
 
Nighteye schrieb:
Das sehe ich anders.
Fakt ist, wir haben einen Punkt auf der Zeitachse.
Und Fakt ist, wenn wir vor diesem Moment, unendlich viele Abläufe gehabt hätten, wäre der heutige Punkt nie erreicht worden, sagt die Mathematik.

Die Mathematik lässt da keine Aussage zu. Unendlich ist für solch eine Operation nicht definiert. Deine "Formel" hat mathematisch die gleiche Aussagekraft wie A+B=Quark.
Es hat schon einen Grund warum man unendlich nur bei Intervallgrenzen, in der Mengenlehre und bei Divergenzen u. Ä. sieht.

Also hör bitte auf hier auf mathematikverständig zu machen. Danke<3

HerrAbisZ schrieb:
Wir befinden und außerhalb von Raum und Zeit, die ja erst erschaffen wurde

Siehe mein Zitat von der Kugel mit Billionen von Linien.
Fußball ist wie Schach ohne Würfel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche dich zu verstehen.
Angenommen du stehst an der Kasse, und vor dir sind unendlich viele Leute die auch anstehen.
Wann kommst du an der Kasse an ?
Nach meinem bisherigen stand, nie.
Du kannst mir gerne deine Erklärung dazu schildern.
 
Theoretisch ja ... praktisch wirst du eine solche Kasse nicht finden ... es bleibt also wohl spekulation.
Macht es für dich einen Unterschied, ob auch hinter mitr unendlich viele stehen?

Ich nutze deine Argumentation selbst, wenn ich jemandem zu erklären versuche, dass Null eben keine rationale Zahl ist, denn alle rationalen Zahlen können durch Teilung aufgesucht werden .... nur die Null wirst du auf diese Weise nie erreichen ... auch wenn du 1 durch "unendlich" teilst, ist das Ergebnis theoretisch und mathematisch korrekt noch immer größer als 0 ... zwar ist es eine "unendlich" KLEINE Zahl, diese ist aber von 0 klar verschieden.

Die Null erreichst du nur durch die subtraktion zweier identischer Zahlen oder die Multiplikation mit 0 ... nicht nur in Q, sondern auch in N, Z, R und sogar C (bei H weiß ichs grad nicht sicher).

Zu der zeitlichen Dimension ud Gott:
Für ein unendlichen Wesen (ungeworden, unvergänglich, ungeboren unsterblich, ewig) dürfte zwischen der zeitlichen Unendlichkeit und einem winzigen Augenblick nicht der geringste Unterschied bestehen ... unser gesamtes Zeitkonstrukt hängt an (auch unserer eigenen) Vergänglichkeit.
Etwas unvergängliches braucht einen solchen Begriff wie "Zeit" nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nighteye schrieb:
Ich versuche dich zu verstehen.
Angenommen du stehst an der Kasse, und vor dir sind unendlich viele Leute die auch anstehen.
Wann kommst du an der Kasse an ?
Nach meinem bisherigen stand, nie.
Du kannst mir gerne deine Erklärung dazu schildern.
Du musst einfach unendlich lange warten. Kein Problem dabei.
Wichtigste Erkenntnis, wenn man mit dem Begriff "unendlich" anfängt:
Unendlich ist keine Zahl.
Deswegen versuche erst gar nicht, es wie eine Zahl zu behandeln.

Du könntest dir auch einmal Hilberts Hotel ansehen. das was man am Ende hat ist immer noch das "gleiche" unendlich, wie am Anfang, auch wenn es intuitiv mit "unendlich * unedlcih" irgendwie "größer" sein müsste - was aber eben nur bei Zahlen (aus Körpern der Charakteristik 0) richtig ist.

DerOlf schrieb:
Ich nutze deine Argumentation selbst, wenn ich jemandem zu erklären versuche, dass Null eben keine rationale Zahl ist, denn alle rationalen Zahlen können durch Teilung aufgesucht werden .... nur die Null wirst du auf diese Weise nie erreichen ... auch wenn du 1 durch "unendlich" teilst, ist das Ergebnis theoretisch und mathematisch korrekt noch immer größer als 0 ... zwar ist es eine "unendlich" KLEINE Zahl, diese ist aber von 0 klar verschieden.

Du willst doch, dass sich meine Fußnägel hoch klappen oder?
Jede rationale Zahl lässt sich darstellen als z/n, wobei Z eine ganze Zahl und n eine natürliche Zahl ist. 0 ist eine ganze Zahl, also 0/n = 0 für alle n und damit ist 0 rational.
Mehr noch. Da man rationalen Zahlen wunderbar und kommutativ addieren kann, muss es ein Element e aus den rationalen Zahlen geben, so dass r+e=e+r=r gilt und was soll das sein, wenn nicht 0?

Noch einfacher: Q ist ein Ring bzgl der Addition (da Q ein Körper ist), damit gilt für je zwei rationale Zahlen q und r, dass q+r wieder in Q ist.
Also sei q = -1 und r = 1
-1+1 = 0, also 0 in Q.

Das selbe gilt für die reellen Zahlen. Ist 0 ist etwa auch nicht reell?


Wobei "rational" btw von ratio = Verhältnis kommt und nichts mit "rationalem Denken" zu tun hat, denn danach wäre auch alles aus C rational ;)
 
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