Wohnung / Mietpreise

3252 schrieb:
Ich wohne in einer Touristenstadt im Norden Deutschlands und was hier angeboten wird, ist schon ein Schlag ins Gesicht
Was hält dich denn dann noch in der Stadt? Es wird dich ja keiner zwingen, hier was zu suchen.
Evtl was kaufen und selbst sanieren?

Sind wir doch mal ganz ehrlich. Wenn man selbst so eine Bruchbude besitzen würde und die ohne Probleme für 1000€ vermietet bekommt - wer würde da nein sagen mit der Begründung "Nene, das ist so alt, da kann man doch nur 300€ verlangen".
Bei Wohnraum ist es Momentan doch häufig eher so:
takemymoney.jpg
 
3252 schrieb:
......Vom gesparten Geld, kann ich mir dann unnütze Dinge kaufen oder öfters in den Urlaub fahren.

Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, dass mein Lebensplan nun so aussieht, da für Mieten zu viel und zum Bauen zu wenig da ist. Also was machen mit dem Geld? Konsum? Naturschutz? mhh....
 
Khaotik schrieb:
Was hält dich denn dann noch in der Stadt? Es wird dich ja keiner zwingen, hier was zu suchen.
Evtl was kaufen und selbst sanieren?
Eine Freundin ohne Führerschein, die auch keinen machen will (hat persönliche Gründe). Ich will gerne ländlich leben wollen, wo es noch hier in der Gegend (noch) bezahlbar ist. Jedoch ist der Öffi-Ausbau außerhalb der größeren Städte so gut wie nicht vorhanden. Sanieren mache ich nicht, sonst sieht man noch auf RTL2 in einer der hiesigen Hausbau-/Sanierungssendung.

Leider hast Du Recht. Die Situation hat sich so geändert, dass man froh sein kann überhaupt etwas zu bekommen :-(
 
Jeder setzt in seinem Leben seine Prioritäten halt anders, wenn ich mir Deine Signatur so ansehe und die Nichtbereitschaft zur Sanierung einer Immobilie bzw. Umzug nach außerhalb. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, sondern einfach nur eine Feststellung.
Es muss ja auch Klientel für Mietwohnungen geben und dieses Klientel kann nur das anmieten, was Vermieter zur Verfügung stellen. Man könnte z. Bsp. Genossenschaftsmitglied werden. Kostet nicht viel, bringt aber eine Wohnungssicherheit und meist auch keine Spitzenmiete für Bestandswohnungen. Für Neubauten nehmen aber auch die Genossenschaften gerne die Kostenmiete, welche bei den heutigen Baupreisen auch bei rund 10-12 €/m² liegt. Unter diesem Preis ist es rein kostentechnisch gar nicht mehr möglich, Neubauten zu erstellen und wenigstens rein kostendeckend zu vermieten.
Auch nach Komplettsanierungen wird bei heutigen Handwerkerpreisen ein solch ein Mietpreis fällig.
 
@3252

Sanierung von einem Generalunternehmer durchführen lassen und nur ggf. Kleinigkeiten selbst machen, insbesondere Abriss oder andere Gewerke, die sich einfach und komplett von den Gesamtleistungen des Auftragnehmers abgrenzen lassen.
 
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@ThomasK_7
Ich nehme nichts Böse auf. Da Du auch Recht hast. Jeder hat andere Prioritäten. Leider ist es dennoch Schlimm, dass eine anständig erhaltene/sanierte Wohnung immer seltener wird und man lieber eine Wohnung so anbietet, wie Sie in Ihrem IST-Zustand ist, da man immer jemanden als Mieter findet der den absurden hohen Preis zahlt.

Ich wohne zurzeit bei einer Genossenschaft und muss sagen, es ist die 2te. Nach meiner Erfahrung nie wieder eine Genossenschaft. Die sparen schlimmer an allem als die Kirchenmäuse. Bei den Sitzungen dominiert das "Ich-Gehabe". Wer ist als nächster mit seiner Haus-/Wohnungsrenovierung dran. Oft sind es dann nur die die bei der Genossenschaft arbeiten und alle anderen haben das Nachsehen.

Als Beispiel kann ich meine Gastherme nennen. Diese ist über 20 Jahre alt und wurde schon unzählige Male "repariert". Seit ich hier wohne, ist der Techniker alle 3 Monate hier und muss an dieser etwas machen. Die Therme hat auch schon 3x die Wertenorm nicht erfüllt und es musste gravierend nachgebessert werden. Wir nennen das Teil nur noch "Frankensteins Monster", da dort soviel getauscht wurde. Laut dem Techniker haben die Reparaturen schon längst den Preis von mehreren neuen Gasthermen überschritten.

---
@Idon
Ein Kauf eines Hauses und einer Sanierung dazu kann schnell ein Loch ohne Boden werden. Besonders wenn man sich nicht in der Materie auskennt. Dazu zähle ich mich mit. Natürlich kann man einen Spezialisten vorab nutzen, der das gewünschte Haus begutachtet und sein Fazit dazu gibt. Doch wenn man erst suchen muss, Pech mit den Häusern hat und erst nach Zig Begutachtungen ein "Okay" bekommt, dann geht das natürlich ins Geld. Hat man sein Haus gefunden, dann kommt noch die Odyssee mit der Sanierung, Zeit, Handwerkermangel/-preise, Ressourcenpreise und etc hinzu.

Natürlich kann man ein Haus kaufen und den Rest einer Fachfirma überlassen, doch leider kostet so etwas je nach Zustand des Hauses Geld. Viele wägen mittlerweile stark ab, ob sich ein Kauf überhaupt lohnt. Dazu zähle ich mich auch. Vor allem, da es in der heutigen Zeit nicht nur eine finanzielle Frage ist, sondern auch eine allgemeine Lebensentscheidung ist. Für mich wäre ein Hauskauf eine lange Bindung an eine Bank und ob ich das will? Bei vielen anderen sieht es gleich aus. Zur Miete zu wohnen, ist nicht perse schlecht. Als Mieter hat man viele Vorteile in Deutschland. Nur das gemietete Objekt ist oft eine Frustration.

Bei einigen Wohnungen müsste man auch einen Spezialisten mitnehmen, der überhaupt die Wohnung und das Haus abnimmt, da bei vielen nichts gemacht wurde über die Jahre. Oft nur, wenn ein Mieter im Haus beim Vermieter gemeckert hat...
 
Ja, es ist leider so, dass das Problem Wohnraum im Verhältnis zum sonstigen Marktwirtschaftsprinzip nicht ganz funktioniert.
Man kann eben nicht drauf verzichten. Man kann zwar mal etwas notdürftig weiterverwenden auch wenn es ersetzt (=saniert) werden müsste, ist es aber kaputt (=unbewohnbar) muss man es in diesem Fall zwingend ersetzen.

Was ich allerdings immer wieder interessant finde, sind Wohnungen oder ganze Gebäude, die schlicht leer stehen da der Gewinn damit lediglich über die aktuellen Preissteigerungen dafür gemacht werden.
Solange das so ist, wird sich so mancher Investor auch nicht abmühen, die Buden unters Volk zu bringen. Hab die Tage mal eine Doku vom WDR dazu gesehen… müsste ich bei Bedarf mal raussuchen.

Ich denke, niemand hat etwas dagegen, wenn er in einen Neubau ziehen darf und dort alles nach den eigenen Vorlieben gestaltet ist. Egal ob Haus oder Wohnung.
Vor allem aber wünscht man sich doch einen Lebensraum, der Mängelfrei ist. Und da rede ich ja noch incht mal von Schönheitsfehlern wie alte Nagellöcher von Bilderrahmen in den Wänden oder Türzargen in der falschen Farbe.
Wenn die Silikonfugen im Bad alle Schwarz sind, die Heizung tropft oder im Winter die Heizung immer wieder mal sporadisch ausfällt, dann sind wir schon im ungemütlichen Bereich.

Ich habe die Erfahrung gerade bei alten Vermietern gemacht. Die halten es wie bei sich zuhause. Die Bude wird mit 75 nicht mehr durchsaniert. Da wird der aktuelle Stand bis zum eigenen Ableben einfach durchgehalten.
In meinem Haus hat das zu einem Investitionsstau von locker 20 Jahren geführt. Den darf ich jetzt erstmal aufholen.
Glücklicher weiße mache ich 90% der Arbeiten selbst. Ansonsten wäre die Sanierung um einiges teurer als der eigentliche Anschaffungswert der Immobilie.

3252 schrieb:
Vor allem, da es in der heutigen Zeit nicht nur eine finanzielle Frage ist, sondern auch eine allgemeine Lebensentscheidung ist. Für mich wäre ein Hauskauf eine lange Bindung an eine Bank und ob ich das will? Bei vielen anderen sieht es gleich aus

An diesem Punkt stehe ich aktuell auch.
Mein aktuelles Haus habe ich gekauft und ist auch schon abbezahlt (mal abgesehen von den ~50.000€ für die restlichen Sanierungsarbeiten) aber ist für eine ewige Zukunft ein relativ großer Kompromiss mit dem, was ich eigentlich gern hätte.
Die Lage und Grundstück wäre sehr gut, die Aufteilung der Räume ist allerdings mehr als Suboptimal (Typische 60er-Jahre Aufteilung).
Jetzt stehen mehrere Optionen im Raum. Bude wegreißen und komplett neu bauen (Und somit Baugrundkauf sparen), komplett neu bauen, das Haus vermieten und die Einnahmen zur Kostendeckung nutzen oder doch weiter drin wohnen und das Beste draus machen.
Ich pers. tue mich auch schwer damit, mich dann Jahrzehnte an einen Kredit zu binden. Für einen Neubau inkl. Grundstück sind das eben doch mittlerweile locker 500.000€+.
Die Sanierungen kann ich dann und wann machen, wenn das Geld zur Verfügung steht. Bei etwaigem Jobverlust/Krankheit etc. kann man sowas dann auch mal schieben. Eine Bank ist da wesentlich unflexibler.

Alles in allem für uns aktuell keine leichte Entscheidung. In jedem Fall muss aber ohnehin erstmal ein Grundstock an Eigenkapital her. Evtl. ist der Immobilienmarkt in 5-10 Jahren auch wieder entspannter. Auch wenn ich nicht so recht dran glauben will.
 
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3252 schrieb:
.., da man immer jemanden als Mieter findet der den absurden hohen Preis zahlt.
Vielleicht ist der in Deinen Augen absurd hohe Preis gar nicht so absurd, sondern realistisch.
In Gegenden mit mehr Zu- als Abzug und konstantem Wohnungsbestand wird es immer eine Konkurrenz von mindestens 2 um 1 Wohnung geben. Löst/entscheidet man diese Konkurrenz nicht über den Preis, dann über eine Zuteilung/Verlosung/Korruption.

Mietpreise laufen im allgemeinen (historisch gesehen) den Kaupreisen hinterher.
Die Kaufpreise sind in den letzten Jahren, auch in der Provinz, stärker gestiegen wie die dazugehörigen Mieten.
Jeder Mieter in obigen gebieten sollte sich daher realistisch auf steigende Mieten einstellen. Ein wiederholter privater Umzug wird dieses Problem für einen selber auf Dauer nicht lösen, nur verschieben.

Man kann proaktiv handeln, oder abwarten. Der normale Mieter wartet zumeist ab und macht seine Entscheidung von anderen Faktoren abhängig (Arbeitsortwechsel, Wohnungssanierung, Familienzuwachs, Eigenbedarfskündigung usw.).

Generell ist aber der Umstand gleich, dass man sich selber beim Wohnungswechsel nicht verschlechtern möchte. Dies überwiegt meiner Meinung nach sogar noch den Umstand einer Mietpreiserhöhung.
Wie seht Ihr das?
 
Khaotik schrieb:
Was ich allerdings immer wieder interessant finde, sind Wohnungen oder ganze Gebäude, die schlicht leer stehen da der Gewinn damit lediglich über die aktuellen Preissteigerungen dafür gemacht werden.
Solange das so ist, wird sich so mancher Investor auch nicht abmühen, die Buden unters Volk zu bringen. Hab die Tage mal eine Doku vom WDR dazu gesehen… müsste ich bei Bedarf mal raussuchen.

Also bei leerstehenden Grundstücken mag ich ja mitgehen. Der Investor hält einfach das Grundstück ohne es zu bauen für ein paar Jahre und verkauft es dann zu einem höheren Preis weiter, ohne das er weitere Investitionen tätigen musste.

Aber leer stehende Häuser? Solange man die Häuser vermieten kann, gibt es ein Cash-In. Weiterhin muss man das Haus mit einem Minimum beheizen, sonst gehen die Wasserleitungen & Co kaputt.
Allein aber der eingehende Cash sollte für jeden Investor Motivation genug sein, das Haus zu vermieten. Die Wertsteigerung erfolgt ja ob nun eine Vermietung erfolgt oder nicht ... wenn das Haus den richtigen Standort hat. Und bis zum Verkauf hat der Investor ja auch noch zusätzlich die Mieteinnahmen ... also ein extra Gewinn.

Somit wären es m.E. rein "Abrisshäuser" die absichtlich leer stehen bleiben, wo der Investor auf steigende Grundstückspreise setzt.
 
Also ich kann sagen, in Kairo ist das gängige Praxis. Da wird gebaut bis die Maurer umfallen. Aber häufig nur die Außenmauern, ohne Fenster, Türen, gar nichts.
4-5 leerstehende Stockwerke sind da normal.

Gut, jetzt ist Kairo auch das Zentrum der arabischen Welt und "ein bisschen ;) " größer als deutsche Städte und jenseits des Nils ist auch nur Sand und heizen muss man da nicht, aber mich wundert das kein Stück dass es diese Praxis auch in Deutschland gibt.
 
@ThomasK_7
Wenn es ein Thema gibt, gibt es auch verschiedene Meinungen und Ansichten. Doch einen Konsens sollte es doch irgendwo geben? Vielleicht hatte ich auch nur Pech bis jetzt mit den Wohnungen die es auf dem Markt hier gibt. Bis jetzt war keine Mängelfrei, wo man direkt einziehen könnte. Auch habe ich keine Lust mehr mir anzuhören, dass man die Wohnung nach gehobenen Standard saniert hat und man sieht, dass die letzte gehobene Sanierung ca. 30 J zurück liegt und das einzig gehobene der alte Laminat ist, der sich schon hochbiegt.

Zu Deiner Frage. Ich gehe davon aus, dass jeder sich, in egal welchen Bereichen verbessern oder zumindest gleich gut bleiben will. Oft spielen viele Umstände, unteranderem auch Geld, einen entscheidenden Faktor. Bei einer Wohnung oder Hauskauf (schon gebaut) kommt noch hinzu wie der Zustand ist. Oft gibt es hier eine Konfrontation von Ansichten und Meinungen.

---

Leerstandsbelassung von Immobilien wird immer beliebter bei Investoren. Besonders in Gebieten, wo eine hohe Nachfrage in den kommenden Jahren erwartet wird. Ob sich das lohnt, wo man aktuelle Gewinne durch Mieteinnahmen oder Verpachtung lieber verstreichen lässt? Ein Grundstück oder Objekt macht auch laufende Kosten, wenn es nicht genutzt wird.

Man konnte jetzt öfters auf Nachrichtenportalen lesen, dass es erwartet wird, dass in den kommenden Jahren viele Häuser und Wohnungen Leerstehen werden, da die ältere Generation oder auch die Boomer genannt, versterben werden und somit Wohnraum frei wird. Ich glaube nicht daran. Wir leben in einer wandelnden Welt. Menschen immigrieren nach Europa, da sie in Ihrer Heimat keine Zukunft sehen. Das wird nicht weniger werden. Auch hat die ältere Generation Kinder, welche zumindest ein Haus oder Eigentumswohnung erben und darin wohnen können, wenn Sie nicht jetzt schon darin wohnen.

Ebenfalls soll sich ja unsere Arbeitsweise laut den Medien gravierend ändern. Alle machen ja nur noch Homeoffice und viele Gewerbeimmobilen stehen leer. Wer wünscht sich nicht sein Brot in einem Schmelztiegel zu backen?

Trotzdem sollte es bezahlbare Wohnungen im guten Zustand geben.
 
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ThomasK_7 schrieb:
Generell ist aber der Umstand gleich, dass man sich selber beim Wohnungswechsel nicht verschlechtern möchte. Dies überwiegt meiner Meinung nach sogar noch den Umstand einer Mietpreiserhöhung.
Wie seht Ihr das?

Definitiv. Man muss sich nicht unbedingt verbessern beim Umzug, aber verschlechtern will man sich nur sehr ungerne. Gut, bei mir wird es mit Erstbezug der Wohnung nach Bauende schwierig, etwas besseres zu finden. Einzig die Handwerker hätten etwas mehr Zeit haben können, sieht man an den Fugen usw.
Aber das ist meckern auf unfassbar lächerlichem Niveau^^

Was die Mieten angeht: Ich sehe das leider ähnlich, die Mieten in Zukunft werden nicht günstiger. Da bin ich ein Teil des Problems, hab mir ja auch eine Wohnung am obersten Ende des Mietspiegels genommen. Der Grund war aber ganz einfach: Die Konkurrenz war entweder vom Standort super schlecht, sodass 10km Luftlinie von der neuen Wohnung einen ähnlich langen Arbeitsweg bedeutet hätte wie 50km vorher. Oder die Gebäude haben auch seit 30 Jahren keinen Handwerker mehr gesehen, und die Miete war nur unwesentlich niedriger als die eines Neubaus. Da fällt es einem leichter, direkt einen Neubau zu wählen, auch wenn er teurer ist.
Zahle jetzt ca. 45% meines Nettoeinkommens für 65qm Neubau. Ist alles andere als super. Aber die Alternative wäre ein schlechter bezahlter Job in einer "unsozialeren" Firma, oder täglich 2h pendeln.

Ist natürlich noch viel schlimmer, wenn man deutlich weniger verdient.
 
@Snowi
Es ist alles eine Preis- und Leistungs- sowie Kosten- und Nutzenrechnung. Eine Balance muss man immer finden, wenn man nicht gerade Vermögend ist oder sehr gut Verdient.

45% des Nettoeinkommens ist verdammt viel Geld für eine Wohnung. Warm? Ich wurde von einigen Vermietern abgelehnt, da es Ihnen zu kritisch war, da die Kaltmiete fast 30% meines Nettoeinkommens ankratzte. Egal ob neue oder alte Wohnung.

Jeder rechnet sich sein Leben immer irgendwie zusammen. Bei mir steht auch die Frage, wenn ich in der Stadt leben sollte, wo auch der Betrieb in der Nähe ist, brauche ich dann ein Auto? Kommt man auf die Antwort "Nein", dann hat man mehr Geld, was auch in die Miete fließen könnte. Wohne ich weiter außerhalb und brauche das Auto, dann kann ich auch weniger Miete zahlen. Am Ende habe ich das Gefühl, es würde sich von den Kosten nichts machen. Nur Optionen würden für mich aufkommen. Auto und eventuelle stressige Fahrten sowie Zeitverlust, jedoch schön ruhig im Grünen oder kein Auto, dafür mehr Lebenszeit und vielleicht mit viel Lärm und Großstadtstress. Ob die Lebensqualität steigt oder sinkt, das ist eine zusätzliche Frage.
 
3252 schrieb:
@Snowi
45% des Nettoeinkommens ist verdammt viel Geld für eine Wohnung. Warm?

Hätte ich erwähnen sollen - ja, warm. Kalt wäre dann doch auch für mich etwas hart.
Die Vermietergesellschaft fand es auch nicht so cool, kalt sind es bei mir etwas über 35%, 33% aka 1/3 des Nettoeinkommens war die Grenze. Daher steht die nächsten 1-2 Jahre mein Vater mit im Mietvertrag^^

Es kommt am Ende aufs absolute an. Ich hab abzüglich allen laufen Kosten incl. Altersvorsorge knapp 700€ übrig im Monat für Essen und Hobby. Auto hab ich keins, mir reicht das Jobticket da ich nur in der Stadt (Köln) unterwegs bin. Da hindert mich ein Auto mehr als das es mit hilft. Ich würde gerne weniger für die Miete ausgeben, aber wie oben geschrieben, waren die Alternativen alle noch schlechter aus meiner Sicht :/
 
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Wenn man bedenkt, wie teuer das Leben sein kann und da sind Wünsche/Bedürfnisse noch nicht eingerechnet, sind 1/3 vom Monatslohn viel Geld für die meisten. Für mich auch auch. Natürlich steigt bei den meisten das Leben auch mit dem Verdienst.

Oft habe ich das Gefühl, man lebt in einer Spirale und man kann dieser nicht so leicht entfliehen. Ein Beispiel von mir. Ich habe zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt und dem einher kam auch viel mehr Gehalt. Mehr Brutto hies aber nicht gleich mehr Netto, da der Staat sich Steuergrenzen geschaffen hat. Dazu kommt noch das Leben. Strom, Wasser, Essen, Benzin und etc wird auch immer teurer. So habe ich nicht nur das Gefühl, sondern auch am Ende des Monat den Beweis, dass ich eigentlich nur meine Fixkosten gedeckelt + etwas on Top bekommen habe. Was aber eigentlich nicht der Rede Wert ist.

Das geht leider vielen so und so habe ich das Gefühl, dass es auch ein Grund ist warum sich viele Sozial ungerecht behandelt fühlen. Als einer unter vielen normalen Arbeitnehmern habe ich das Gefühl ziemlich gemolken zu werden, dabei spielt der tätigende Bauer (Staat, Vermieter, Versorger ode etc) keine Rolle.
 
3252 schrieb:
Als einer unter vielen normalen Arbeitnehmern habe ich das Gefühl ziemlich gemolken zu werden, dabei spielt der tätigende Bauer (Staat, Vermieter, Versorger ode etc) keine Rolle.

Das geht nicht nur dir so. Ich hatte das mal irgendwann grob durchgerechnet. Einschließlich AG-Anteile an Sozialversicherungen, Mwst und den ganzen "Luxussteuern" wie Alkoholsteuer usw komme ich auf über 70% Abgaben.
Klar, von den Sozialversicherungen hat man (hoffentlich) selbst was. Aber die Summe insgesamt finde ich beachtlich. 2/3 des Geldes das man verdient geht an den Staat, und dafür kriegt man immer mehr Einschränkungen als normaler Bürger, und eine unfassbar rosige Aussicht für die Zukunft, wenn man mein Alter (Mitte 20) bedenkt.
Kann verstehen dass sich viele da ungerecht behandelt fühlen, geht mir ähnlich. Wenn man dann noch beachtet dass der Deutsche im Schnitt deutlich weniger Geld "besitzt" als viele vermeintlich ärmere EU Länder, wir aber laut Statistik auch einer von wenigen Nettoeinzahlern in der EU sind...
Ist alles irgendwie nicht so gut.
 
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_killy_ schrieb:
Aber leer stehende Häuser? Solange man die Häuser vermieten kann, gibt es ein Cash-In. Weiterhin muss man das Haus mit einem Minimum beheizen, sonst gehen die Wasserleitungen & Co kaputt.
Soweit ich das damals verstanden habe, war der Grund, dass leerstehende Objekte z.T. leichter zu verkaufen sind. Interessenten, die selbst einziehen möchten, müssen sich nicht mit Eigenbedarfskündigungen rumschlagen, andere Investoren können leicht Sanieren und den Mietpreis deutlich erhöhen.
Es geht dabei ja um recht geringe Haltezeiten. So im Bereich, 1-3 Jahre.
Ist aber insgesamt sicher eher ein Randthema in dem Bereich.
Grundsätzlich hast du natürlich recht mit:
_killy_ schrieb:
Allein aber der eingehende Cash sollte für jeden Investor Motivation genug sein, das Haus zu vermieten.

3252 schrieb:
45% des Nettoeinkommens
Da stimme ich zu. Wenn man überlegt, dass man fast 50% seiner Arbeitskraft nur darauf verwendet, um überhaupt irgendwo leben zu können.
Aber das scheint mittlerweile teilweise der Dax in den Städten zu sein. Bei dem einen ist es die Miete, beim anderen der Kredit (bei dem dann Beide direkt 50% abdrücken dürfen) der absolut auf Kante bei zwei vollen Gehältern genäht ist. Über 30 Jahre.
Da fällt mir dann auch nicht mehr viel dazu ein außer: Toi toi toi! das da keiner Arbeitsunfähig wird.
 
Naja, er verwendet ja nicht 45% seiner Arbeitsleistung dafür, "irgendwo" leben zu können, sondern in seiner Wunschwohnung.

Wir vergessen hier alle ganz oft, dass wir trotz allem sehr luxuriös leben. Unsere Wohnungen haben alle ein dichtes Dach und echte Wände mit Fenstern.
 
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Ich bin der Meinung, irgendwann sollte man vom relativen zum absoluten übergehen bzw. sich mit Niedrigverdienst eher ein Minimum an x€ setzen zum sparen als auf irgendwelche Prozentwerte zu gucken.

Ich hab jetzt 650€ kalt für 80,5qm und wenn ich alle Kosten (Miete, Strom, Internet, Sky, Versicherungen etc...) abziehe und von dem Rest dann immer noch 30% spare bleibts bei mir 4stellig was dann im Monat überbleibt. Je nachdem, für welche Internetgeschwindigkeit ich mich entscheide oder wie viel Strom ich tatsächlich verbrauche gehts dann hoch oder runter (wobei ich auf meine jetzigen Stromkosten pauschal mal 10€ im Monat draufgeschlagen hab).
 
Ich hab über 12 Jahre lang direkt in Hamburg sehr schön und bezahlbar gewohnt (10 EUR den m²). Man kann nämlich auch bei Wohnungsgenossenschaften eine Wohnung mieten. Da gibt es immer wieder interessante Objekte.

Und ich hab immer versucht, nur max. 1/3 des Einkommens für Miete und NK aufzubringen. Also es gibt ja auch schöne Wohnungen in "nicht fancy" Stadtteilen.
 
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