Ja, es ist leider so, dass das Problem Wohnraum im Verhältnis zum sonstigen Marktwirtschaftsprinzip nicht ganz funktioniert.
Man kann eben nicht drauf verzichten. Man kann zwar mal etwas notdürftig weiterverwenden auch wenn es ersetzt (=saniert) werden müsste, ist es aber kaputt (=unbewohnbar) muss man es in diesem Fall zwingend ersetzen.
Was ich allerdings immer wieder interessant finde, sind Wohnungen oder ganze Gebäude, die schlicht leer stehen da der Gewinn damit lediglich über die aktuellen Preissteigerungen dafür gemacht werden.
Solange das so ist, wird sich so mancher Investor auch nicht abmühen, die Buden unters Volk zu bringen. Hab die Tage mal eine Doku vom WDR dazu gesehen… müsste ich bei Bedarf mal raussuchen.
Ich denke, niemand hat etwas dagegen, wenn er in einen Neubau ziehen darf und dort alles nach den eigenen Vorlieben gestaltet ist. Egal ob Haus oder Wohnung.
Vor allem aber wünscht man sich doch einen Lebensraum, der Mängelfrei ist. Und da rede ich ja noch incht mal von Schönheitsfehlern wie alte Nagellöcher von Bilderrahmen in den Wänden oder Türzargen in der falschen Farbe.
Wenn die Silikonfugen im Bad alle Schwarz sind, die Heizung tropft oder im Winter die Heizung immer wieder mal sporadisch ausfällt, dann sind wir schon im ungemütlichen Bereich.
Ich habe die Erfahrung gerade bei alten Vermietern gemacht. Die halten es wie bei sich zuhause. Die Bude wird mit 75 nicht mehr durchsaniert. Da wird der aktuelle Stand bis zum eigenen Ableben einfach durchgehalten.
In meinem Haus hat das zu einem Investitionsstau von locker 20 Jahren geführt. Den darf ich jetzt erstmal aufholen.
Glücklicher weiße mache ich 90% der Arbeiten selbst. Ansonsten wäre die Sanierung um einiges teurer als der eigentliche Anschaffungswert der Immobilie.
3252 schrieb:
Vor allem, da es in der heutigen Zeit nicht nur eine finanzielle Frage ist, sondern auch eine allgemeine Lebensentscheidung ist. Für mich wäre ein Hauskauf eine lange Bindung an eine Bank und ob ich das will? Bei vielen anderen sieht es gleich aus
An diesem Punkt stehe ich aktuell auch.
Mein aktuelles Haus habe ich gekauft und ist auch schon abbezahlt (mal abgesehen von den ~50.000€ für die restlichen Sanierungsarbeiten) aber ist für eine ewige Zukunft ein relativ großer Kompromiss mit dem, was ich eigentlich gern hätte.
Die Lage und Grundstück wäre sehr gut, die Aufteilung der Räume ist allerdings mehr als Suboptimal (Typische 60er-Jahre Aufteilung).
Jetzt stehen mehrere Optionen im Raum. Bude wegreißen und komplett neu bauen (Und somit Baugrundkauf sparen), komplett neu bauen, das Haus vermieten und die Einnahmen zur Kostendeckung nutzen oder doch weiter drin wohnen und das Beste draus machen.
Ich pers. tue mich auch schwer damit, mich dann Jahrzehnte an einen Kredit zu binden. Für einen Neubau inkl. Grundstück sind das eben doch mittlerweile locker 500.000€+.
Die Sanierungen kann ich dann und wann machen, wenn das Geld zur Verfügung steht. Bei etwaigem Jobverlust/Krankheit etc. kann man sowas dann auch mal schieben. Eine Bank ist da wesentlich unflexibler.
Alles in allem für uns aktuell keine leichte Entscheidung. In jedem Fall muss aber ohnehin erstmal ein Grundstock an Eigenkapital her. Evtl. ist der Immobilienmarkt in 5-10 Jahren auch wieder entspannter. Auch wenn ich nicht so recht dran glauben will.