3252 schrieb:
Auch hat die ältere Generation Kinder, welche zumindest ein Haus oder Eigentumswohnung erben und darin wohnen können, wenn Sie nicht jetzt schon darin wohnen.
Was nützt mir ein Haus in Stadt A, wenn ich beruflich in Stadt B (ein paar hundert km entfernt) lebe, dort u.U. sogar auch im Eigenheim?
Auch verstirbt die ältere Generation nicht direkt sondern kommt evtl. erst einmal für Jahre ins Pflegeheim. Will ich mich, passende finanzielle Möglichkeiten voraus gesetzt, dann als Kinder recht zügig darum kümmern, die Wohnung meiner Eltern zu entrümpeln und zu sanieren, um sie zu vermieten?
Oder lasse ich u.U. erst einmal alles beim Alten, saniere nur das Nötige (wenn überhaupt) und nutze die Wohnung alle X Wochen/Monate, wenn eines der Kinder die Eltern im Pflegeheim besucht zur Übernachtung und lasse sie ansonsten "leer" stehen?
RAMSoße schrieb:
dann müssen die Eltern eben ins Heim oder man muss seine Freunde eben "zurück" lassen. Das hat halt eine andere Qualität. man warte nur ab, wie sich das Anfühlt, wenn die eigene Mutter zu Hause das erste mal stürzt. Von der Nachbarin gefunden wird und ins KH kommt und man ist nicht eben mal "schnell" da.
Tja, selbst das Wohnen neben dem Krankenhaus hätte Dir vor Kurzem absolut nichts gebracht. 3 Wochen Besuchsverbot, egal, ob man 6 Min. oder 6 Stunden Anreisezeit gehabt hätte. Erst nach dem Umzug ins Pflegeheim durfte man die Mutter dann u.U. wieder besuchen.
Andy8891 schrieb:
Heutzutage kostet jede (nicht schrott) Wohnung über 300k.
Klar, es muss ja Neubau mit KfW 115 sein. Oder alternativ mitten in München. Oder sprichst Du hier noch von der Großfamilie, für welche nur Wohnungen >100m² in Frage kommen?
Andy8891 schrieb:
Ein Single kann sich glücklich schätzen, wenn er 2k netto verdient.
Mein Vater konnte sich Anfang der 1960er mit 1000 DM Monatsgehalt auch kein Haus kaufen. Dewr war doch glatt froh, dass seine Frau damals auch gearbeitet hat bis das erste Kind kam, um ab und zu mal seine (und/oder ihre) Eltern besuchen zu können. Seltsamer weise war es für die beiden schon damals kein Problem, für die Stelle des Hauptverdieners weit weg von den Eltern zu ziehen.
Andy8891 schrieb:
Es wird also direkt erwartet, das dieser ca. 7 Jahre auf Hartz4 Niveau wohnt, damit er auf sein EK kommt.
Von welchen Großstädten sprichst Du? Wenn ich mir die aktuellen Mietpreise (laut Immoscout24) in Bonn ansehe, dann bin ich da bei 43-50 m² und 600-750€ warm. Die ÖPNV Anbindung ist gut, um dem Single keine Fahrt per Fahrrad zur Arbeit zuzumuten (davon gibt es zur Zeit einge Angebote in Bonn, keine Ahnung, wie realistisch die sind).
Bei 2k Netto beiben als ca. 1300€ für alles außer Wohnung übrig. Wer da nicht 500€/Monat für sein Auto ausgibt, kommt damit als Single rund und kann auch noch etwas sparen, wenn er will.
Das Problem dürfte eher sein, auf 2k€ zu kommen ohne die Aussicht, dass dies in naher Zukunft gut steigerbar ist. Das wäre hier in Bayern schon eine Stelle mit Tarif (IG BCE) E10, als Techniker u.U. sogar bei E09. Als Handwerksgeselle oder Verkäufer wären die Leute schon froh, wenn sie auf 2k€ Netto kämen.
Andy8891 schrieb:
Oder entsprechend länger spart. Dann ist derjenige 30Jahre +.
Muss die Jugend von heute schon mit Berufseinstieg die eigene Wohnung finanzieren können?
Andy8891 schrieb:
Man muss einfach sagen, heutzutage wurde der Erwerb eine Immobilie/Wohnung maximal unattratkiv gemacht, sofern man kein Erbe besitzt.
Man könnte auch sagen, der Erwerb wurde für den Gesellen recht unmöglich. Keine Ahnung, ob das vor 30 Jahren anders war. Die Fruende, die damals mit <30 schon eine Wohnung/ein Haus gekauft hatten, hatten entweder schon ihren Meister in der Tasche oder die Uni hinter sich und eine sichere Anstellung. Ich wäre damals als Berufseinsteiger mit ca. 1500€ Netto nicht auf die Idee gekommen, mir eine Wohnung kaufen zu wollen.
Erzherzog schrieb:
Es gab noch nie eine so hohe Abgabenlast und wohnen ist Luxus.
Es gab auch noch nie eine so gute Chance für einen hohen Prozentsatz der Erwerbstätigen, sich weiter zu bilden und damit eine höher Qualifizierten und -bezahlten Arbeit zu finden.