Wohnung / Mietpreise

Erzherzog schrieb:
[...] Das sind doch absolute Peanuts im Vergleich zu dem was heute ein Haus kostet. Was du meinst ist der höhere Lebensstandard, aber wenn du den über einen Streaming Anbieter definierst naja. Früher gab es die Technik eben nicht. Finde das aber eh alles sehr unlogisch von dir argumentiert, ich kann mich immer damit vergleichen was mal vor 100 Jahren schlechter war oder es gar nicht gab.

Genau - früher gab es viele Ausgabenposten nicht, die es heute gibt. Auf die man heute verzichten könnte, aber nicht möchte.

Hier in einem Technikforum bringe ich als Beispiele Technik. In einem KFZ-Forum wäre mein Beispiel das im Vergleich zu früher deutlich teurere Fahrzeug gewesen. In einem Reiseforum wären es die im Vergleich zu früher viel häufigeren, viel teureren Reisen. Und in einem Kochforum wären es die teureren, umfangreicheren, exotischeren Lebensmittel oder auch nur deren Menge.

Der andere User hat den Vergleich gezogen, dass FRÜHER der Erwerb eines Hauses leichter war. Daraufhin war meine Antwort, dass man früher einfach weniger Ausgaben hatte, weil es weniger gab. Sowohl Drumherum als auch für das "Haus" - faktisch ungedämmt, einfachste Fenster, Böden, Anschlüsse.
Insoweit muss also hier ein Vergleich mit früher stattfinden: Das war nämlich die Ausgangsprämisse.


Erzherzog schrieb:
Es gab noch nie eine so hohe Abgabenlast und wohnen ist Luxus. Kannst ja mal eine Doku dazu schauen, empfehle diese hier:

Es gab auch noch nie so einen hohen gemeingesellschaftlichen Luxus.

Ich habe keine Zeit und keine Lust irgendwelche Dokus zu schauen. Wenn du dich Argumenten aus einer Doku bedienen willst, fasse diese bitte kurz und prägnant zusammen.

Aber bitte so, dass mich das überzeugt. Ich bin Mitte 30, verdiene ziemlich gut und habe ohne Erbe oder Startkapital von meinen Eltern, außer einer ordentlichen Erziehung und stetige moralische Unterstützung, mittlerweile ein paar Immobilien.


blubberz schrieb:
Eben. Internet und Telefon kosten mich 25€ im Monat, für Mobilfunk zahle ich 5€ im Monat (Whatsapp Sim). Ein teures Handy oder einen teuren Computer habe ich nicht. Netflix Account ist geteilt und Fitnessstudio Abo habe ich auch keins. Essen mache ich immer selber (höchstens einmal im Monat bestelle ich mir ne Pizza oder hole mir nen Döner). Teure Klamotten habe ich auch nicht. Ich sehe hier kein Einsparpotential.

Ich sehe hier 30€ pro Monat plus was auch immer Handy und Computer pro Monat kosten Einsparpotential im Vergleich zu den Generationen vor dir. Je nachdem was du an Miete zahlst lässt sich die Miete plus das nutzen um eine kleine Immobilie in einer womöglich etwas strukturschwacheren Gegend zu finanzieren.

Wo du Hindernisse siehst, sehe ich Möglichkeiten.


blubberz schrieb:
[...]Wer in Deutschland nicht geerbt hat, kann heutzutage das Thema Eigenheim vergessen, ausser man hat ein Haushaltsnettoeinkommen von 10000€ im Monat (was bei den wenigsten der Fall ist...). Aber vermutlich wird das in Zukunft das geringste Problem sein. Deutschland ist sowieso auf dem stark absteigenden Ast.

Wir haben nicht geerbt und haben jetzt sogar mehrere Immobilien. Als wir damit angefangen haben, hatten wir auch kein hohes Nettohaushaltseinkommen. Es war dann entsprechend auch kein Haus, sondern eine kleine Wohnung im Randgebiet einer nicht so beliebten süddeutschen Großstadt.


Erzherzog schrieb:
Will dich auch nicht dissen, aber dir ist klar das du früher mit einem Volksschulabschluss direkt bei Daimler anfangen konntest und heute ordentlich Betriebsrente bekommst? Falls es dir nicht bekannt ist, das entspricht der heutigen Hauptschule.

Damals konnte die Arbeit auch von einem blinden Affen erledigt werden, das Abschlussniveau der Volksschulen war höher. Die Zeiten ändern sich. Heute machen das Roboter und für die höherwertigen Tätigkeiten wird ein höherer Schulabschluss vorausgesetzt.


Erzherzog schrieb:
[...]Es ist übrigens genau das Problem das man heute immer länger alles mögliche machen muss, es reicht kein Master Studium mehr, du musst am besten alles können und am besten noch für kleines Geld arbeiten. Manche Stellenbeschreibung ist durchaus lustig. In Deutschland wird es in Zukunft eh nicht mehr viele hochqualifizierte Jobs geben oder sind wir hier etwa in Kalifornien oder China? Oder zählt Beamter auch dazu? :P

Für viele sehr gute Berufe in vielen Branchen benötigt man kein Masterstudium.

Was Stellenausschreibungen betrifft: Da geht es um Maximalforderungen.

Beamte gibt es immer weniger. Der Staat als Arbeitgeber, dann ohne Beamtenverhältnis, kann durchaus attraktiv sein. Je geringer die Bildungsstufe ist und je strukturschwacher die Gegend, desto besser. Dazu sind viele Jobs sicher und nach ein paar Jahren ordentlich unkündbar.

Deine Beispiele Kalifornien und VR China scheitern an einigen Stellen, insbesondere derzeit aber an internen Konflikten, also fehlender politischer Stabilität.
 
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bonecrusher1 schrieb:
Mal ne blöde Frage am Rande, sind Bausparer heute nicht mehr in, bei uns war es normal das jeder mit dem Eintritt ins Berufsleben auch mindestens ein Bausparvertrag abgeschlossen hat. Mein ganzer Bekanntenkreis , bzw. ich und meine Geschwister haben es irgendwie zu einem eigenen Haus gebracht(Rhein Main Gebiet).
Zahle doch lieber für mich ab als es jemandem in den Rachen zu schieben.Natürlich sind die Preise explodiert, aber ich latze nicht mehr wie vorher Kaltmiete. Habe vor 10 Jahren Haus aus den vierzigern mit 800 qm Grundstück für 100000 ergattert, nochmal 100000 reingesteckt, Wertsteigerung heute das 3fache, bin mein eigner Herr, kann machen was ich will und wenn der Schinken abbezahlt ist kann mich die Arbeit mal.
Ganz einfache Antwort auf die blöde Frage: Schlage doch mal auf dein Einstiegsgehalt von damals die Inflation drauf, öffne dann Immoscout o.Ä., schau dir ein paar Häuser hier im Rhein Main Gebiet an und überlege, ob du dein Vorgehen von damals in der heutigen Marktsituation wiederholen könntest.
Ich habe die letzten 2 Jahre genau das getan (größere Städte komplett außen vor, habe mich ausschließlich auf kleine Städte und Käffer beschränkt, weil ich kein Stadtmensch bin) und kann dir sagen: Ein vergleichbares Objekt aus den 60ern mit 50+ Jahren Renovierungsstau, 150-200qm Wohnfläche und ein bisschen Garten geht so bei 550k los zzgl. Kaufnebenkosten und natürlich einer sechsstelligen Summe Sanierungsbedarf.
Bausparer hab ich damals übrigens auch abgeschlossen, weil ich halt ahnungslos war und "man das so macht" und das Teil ist inzwischen sogar längst zuteilungsreif: Fette 10.000€ zu unglaublich günstigen 5,5% Zinsen p.a. öffnen mir jetzt natürlich sämtliche Türen zu meiner Traumimmobilie! :smokin:
 
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Fette 10k ist natürlich keine Hausnummer:smokin:, so einen hatte ich auch mal und bin dafür nach Australien gedüst-erweitert die Sichtweise-vielleicht kannst Du damit ein Landweib mit Haus und Hof locken:D
 
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gymfan schrieb:
Unsere Bachelor-Absolventen fangen mit ca. 3800€ Brutto (in BY, in BaWü mit einigem mehr) an und können nach 6 Jahren auf der selben Stelle bei 5500€ Brutto ankommen. Der Master liegt erwartungsgemäß höher.

Das ist zwar sehr schön, aber eben auch eine sehr schöne kleine Bubble. Ich habe das ja auch erst kürzlich hier geschrieben: 2/3 aller Arbeitnehmer verdienen nicht das Durchschnittseinkommen, sondern das wird durch einige weniger extrem nach oben gezogen. Denn nicht jeder Akademiker ist IT'ler aus dem CB-Forum der seine 120k brutto im Jahr beim Topkonzern verdient.
Auch KMUs brauchen das Wissen von Akademikern, können aber nicht ansatzweise das zahlen.

Auf die schnelle aus der SZ die sich auf den gehaltsreport 2019 bei Stepstone beruft:

Die Wirtschaftskraft der Standorte spiegelt sich in den Durchschnittsgehältern der Beschäftigten. Den Städtevergleich gewinnt Frankfurt vor München und Stuttgart. Im Länderranking sind die Unterschiede drastisch. Die südlichen Bundesländer stehen insgesamt am besten da: Hessen kommt mit dem deutschen Finanzzentrum auf ein Durschnittsgehalt von 65 296 Euro, gefolgt von Baden-Württemberg mit 62 375 Euro und Bayern mit 61 172 Euro. Auf dem letzten Platz landet Mecklenburg-Vorpommern mit 42 063 Euro.


Die Einkommensunterschiede sind aber nicht nur mit den vorherrschenden Branchen und Berufsgruppen zu erklären. Für einen neuen Job das Bundesland zu wechseln, kann große Gehaltssprünge ermöglichen. So verdienen Angehörige der IT-Branche in Baden-Württemberg 15 000 Euro mehr im Jahr als in Thüringen, bei Beschäftigten im Marketing in diesen beiden Ländern liegt der Unterschied bei 18 000 Euro und bei Ingenieuren beträgt die Differenz sogar 22 000 Euro.

Also sollen jetzt alle nach Süddeutschland ziehen um das Gehalt zu bekommen? Und was machen die Unternehmen im Norden, die die Expertise auch brauchen?
Jetzt kann man natürlich sagen, in MeckPomm ist das Leben günstiger, aber machen die Unterschiede wirklich immer die 22/Jahr den Unterschied im Gehalt wett?
 
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auch mit 120k Jahrsbrutto finanzierst du dir kein Häuschen für 800k.
Die Boomer, die ihr Haus für 200k gekauft haben, haben keine Ahnung vom aktuellen Markt.
 
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Idon schrieb:
Wir haben nicht geerbt und haben jetzt sogar mehrere Immobilien. Als wir damit angefangen haben, hatten wir auch kein hohes Nettohaushaltseinkommen. Es war dann entsprechend auch kein Haus, sondern eine kleine Wohnung im Randgebiet einer nicht so beliebten süddeutschen Großstadt.
Kannst du mir bitte, gerne per PN eine kleine Chronik erklären und bitte alle Glückstreffer fett markieren.

Ich habe einen Kumpel dessen Arbeitskollege auch fremdfinanzierte Immobilien vermietet und damit die Mieter seinen Wohlstand erarbeiten lässt.

Das ist im Grunde die absolute Königsdisziplin im Kapitalismus. Nicht das eigene Geld arbeiten lassen, sondern fremdes.

Ich denke das kann kein Maßstab für den Großteil der Bevölkerung sein.
 
@Ylem

Das Gehaltsgefällle Nord-Süd macht sich auch bei den Immobilienpreisen bemerkbar. Gerade wenn du dann MeckPom als Norden nimmst. Da bekommst du gute 170m² auf 450m² für 230k Kaufpreis. (Beispiel) Es gibt halt sehr strukturschwache Regionen, bei denen du die Immobilien hinterher geworfen bekommst.

Meine Mutter hat ein Mietshaus in Sachsen-Anhalt gekauft - 4 Partein für insgesamt 40k Kaufpreis. Keine Angst, ich hab keine 0 vergessen ... insgesamt kommen aber nur knapp 800 Miete p.M. durch die 4 Wohnungen zusammen. Dennoch Verhältnis Miete zu Kaufpreis = 4,2% Bruttorendite.
 
@Andy8891

Meine Frau hat nach der mittleren Reife ihre Ausbildung im Öffentlichen Dienst begonnen und direkt nach Abschluss eine (damals noch günstige) Wohnung auf Vollfinanzierung (plus PKW - lol!) gekauft. Unter anderem mit meinem durch Nebenjobs/Praktika Ersparten haben wir die Wohnung dann sehr schnell abbezahlt und mit (sehr) hohem Gewinn verkauft.

Ab dann hat sich die ganze Sache prinzipiell selbst finanziert: Mit ordentlich EK gekauft, selbst bewohnt, saniert. Sobald ich mit dem Studium fertig war, haben wir auch weitere Kredite erhalten, so dass wir vermehrt vermieten konnten und nur eine Immobilie als "EK-Injection" verkauft werden musste.
 
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Idon schrieb:
eine (damals noch günstige) Wohnung auf Vollfinanzierung (plus PKW - lol!) gekauft. .... dann sehr schnell abbezahlt und mit (sehr) hohem Gewinn verkauft.
Damit wär ich schon raus. :p
 
4badd0n schrieb:
Fette 10.000€ zu unglaublich günstigen 5,5% Zinsen p.a. öffnen mir jetzt natürlich sämtliche Türen zu meiner Traumimmobilie!
Immerhin hast du dir so einen recht hohen Zinssatz gesichert ;) besser als nichts.

Es kommt halt wirklich stark darauf an wo man lebt. In München sind eben 50k Jahreseinkommen "weniger Wert" als in vielen (ländlichen) teilen der neuen Bundesländer.
Ich komme aus einer Kleinstadt mit größerer Uni in Thüringen. Dort steigen die Preise auch langsam , aber mit 200k-250k bekommt man hier noch recht großen Wohnraum und meist mit Garten aber Altbau. In der Stadt werden meist nur Studentenwohnungen gebaut. In den umliegenden Dörfern bzw Ortsteilen ist es sogar noch günstiger und mit meist großen Grundstücken.

Man muss sich oft nur entscheiden, dort wo günstig Wohnen möglich ist, ist meist die Chance auf ein hohes Einkommen niedrig. Die Kombination günstig Wohnen und hohes Einkommen ist halt selten oder Glückssache. Oder man kann Homeoffice / Telearbeit machen.
 
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Andy8891 schrieb:
Das ist im Grunde die absolute Königsdisziplin im Kapitalismus. Nicht das eigene Geld arbeiten lassen, sondern fremdes.
Dafür braucht es aber nicht zwingend Immobilien. Ich habe seit dem Ausbruch von Corona und dem großen "Crash" sicher mehr Gewinn mit meinem ETF-Portfolio eingefahren als so mancher Vermieter in der gleichen Zeit.
Dazu habe ich null Bürokratieaufwand, keine nervigen Mieter, Handwerker, Einnahmeausfälle und natürlich auch keine Bank, die monatliche Raten von mir sehen will im Nacken.
Das geht schon mit Sparplänen ab 20€/Monat bei den gängigen Direktbanken.
 
Ich verfolge die Diskussion hier erst seit ein paar Tagen und so richtig nachvollziehen kann ich es nicht. Ich will nicht allzu sehr ins Detail gehen, aber man sollte erst laufen lernen bevor man rennt. Wir haben auch mit einer kleinen 40 qm Wohnung angefangen …. Heute zahlen wir fast 350€ Grundsteuer.
 
D3xo schrieb:
Ich verfolge die Diskussion hier erst seit ein paar Tagen und so richtig nachvollziehen kann ich es nicht. Ich will nicht allzu sehr ins Detail gehen, aber man sollte erst laufen lernen bevor man rennt. Wir haben auch mit einer kleinen 40 qm Wohnung angefangen …. Heute zahlen wir fast 350€ Grundsteuer.
Ich glaube den meisten hier geht es nicht um eine Wohnung kaufen um sie zu vermieten. Es geht darum, eine Wohnung/Haus zu kaufen, in dem man leben will. Da macht es wenig Sinn eine 40qm Wohnung zu kaufen, wenn man nicht plant, darin zu leben. Man will nur eine Wohnung/Haus für sich, und das ist für viele einfach nicht mehr machbar heutzutage.
 
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D3xo schrieb:
Ich verfolge die Diskussion hier erst seit ein paar Tagen und so richtig nachvollziehen kann ich es nicht.
Lass mich raten: Der Großteil deiner Geschichte spielt sich vor 2010/15 ab?
Gleicher Tipp wie schon an @bonecrusher1 : Dein damaliges Gehalt mal 1,02 hoch die Jahre, die seitdem vergangen sind und du hast dein inflationsbereinigtes Gehalt (sehr optimistisch gerechnet, realistisch wäre sicher (deutlich) weniger) in der heutigen Zeit. Und dann schaust du mal auf einem Immobilienportal deiner Wahl, was dich ein vergleichbarer Schritt, z.B. von der 40qm Wohnung zum EFH oder wie auch immer das bei dir ausgesehen hat, heute real kosten würde.
Solange wir keine gemeinsame Grundannahme haben, werden wir einander in der Tat nicht nachvollziehen können.

Aber dazu kommt etwas allgemeiner natürlich noch folgender Punkt: Die Wertsteigerungen der letzten 20 Jahre, werden auf dem Immobilienmarkt so sicher nicht weiter gehen, zumindest nicht prozentual und wer sein 800k+ Investment in ein nicht sonderlich schönes oder gut gelegenes Haus unter anderem damit schönrechnet, dass es in 10 Jahren ja 1,x Mio€ Wert ist, wird sich sicher noch umschauen. Die Leute können ihre Ausgaben für's Wohnen von 20 auf 50% ihres Einkommens steigern, aber nicht von 50 auf 125%. Auch von 50 auf 70% wird schon praktisch nicht passieren behaupte ich mal. Ich denke, wir sind da aktuell schon recht nah am Maximum - fast jeder der kauft, geht dabei bis an seine absolute Schmerzgrenze des Machbaren und buttert alle Ersparnisse + Erbe in die Immobilie. Finanzierungen enden in der Regel am 67. Geburtstag und werden dabei so kalkuliert, dass zur Hälfte, also nach Ende der Zinsbindung für 0,x weiterfinanziert werden kann, da ist einfach nicht mehr viel Luft nach oben für großartige weitere Preissteigerungen! Eine erneute Verdopplung oder Verdreifachung des Wertes im gleichen Zeitraum wie früher wird es nicht geben, außer vielleicht kurzzeitig auf dem Papier, bis dann die große Korrektur erfolgt. Sieht man ja schon in ähnlicher Form bei den Mieten in vielen Gegenden. Man kann zwar versuchen, auf ewig immer nur Luxusimmobilien zu bauen, aber auch dieser Markt ist nicht unendlich und irgendwann gesättigt, einfach weil es so viele Reiche nicht gibt und auch die Verwendung als Drittimmobilie und reines Renditeobjekt einen weiteren (wenn auch vielleicht etwas weniger) Reichen als Bezahler dieser Rendite benötigt. Somit hilft es auch wenig, wenn die Reichen überproportional schnell noch reicher werden und theoretisch noch mehr für ihre Immobilien zahlen können/wollen, denn das beeinflusst in erster Linie den Durchschnittspreis, aber weniger die Anzahl der Wohneinheiten im Luxussegment.

Meine persönliche Vorhersage für die strukturstarken Regionen sieht so aus, dass gegebenenfalls mit stärkerer oder schwächerer Korrektur (siehe Städte wie San Francisco), sich die Preise auf sehr hohem Niveau einpendeln werden und dann stagnieren für die nächsten 10-20 Jahre, bzw. grob mit der Inflation mitgehen. Einfach weil einerseits die Bereitschaft, solche hohen Beträge zu zahlen in der (oberen) Mittelschicht offenbar da ist und wohl auch bleibt - andererseits aber die finanziellen Mittel der Menschen irgendwo begrenzt sind und auch 300.000€ Erbe von Oma plus zwei Akademikergehälter verpuffen würden bei 1,5 Mio aufwärts für ein normales EFH.
Mein Traum wäre es, wenn parallel dazu die Politik sich noch ernsthaft dem Thema annimmt und die Schaffung von größeren Mengen Wohnraum ermöglicht/vergünstigt, bspw. durch großangelegtes Erschließen von Bauland und damit Senken der Grundstückspreise, Vereinfachung der Bauvorschriften, etc. sodass wir in ein paar Jahren sogar fallende Preise sehen können. Aber da ist wahrscheinlich Lottospielen noch die sicherere Alternative, um den Hauskauf erschwinglicher zu machen. Insbesondere wenn ich da an die aussichtsreichsten Kandidaten bei der nächsten Wahl denke und wie sich so das Bauen und dessen Auflagen vorstellen. ;)

Edit, fast überlesen:
bonecrusher1 schrieb:
Fette 10k ist natürlich keine Hausnummer:smokin:, so einen hatte ich auch mal und bin dafür nach Australien gedüst-erweitert die Sichtweise-vielleicht kannst Du damit ein Landweib mit Haus und Hof locken
Keine Sorge, so eine hab ich schon und als (Ex-)Pilot eines inzwischen für ein paar Mrd Euro geretteten großen deutschen Luftfahrtkonzerns habe ich genug von der Welt gesehen, dass ich keine große Reise mehr brauche :D
 
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@Snowi
Das ist mir schon klar, aber so funktioniert das nicht. Manchmal führen Umwege schneller zum Ziel.
 
@Andy8891

Es geht eher um das Prinzip. Siehe gleich den nächsten Absatz.

@Snowi

Das ist ja das, was neben @D3xo und mir auch andere gesagt haben bzw. sagen wollen:

Der Einstieg von 0 auf großes EFH mit allen Extras ist schwierig.


Besser ist es, sofern man den Weg gehen möchte, einen Aufstieg über das gesamte (angenommene) Leben zu planen. Also zuerst eine kleine Wohnung, die man vergleichsweise schnell abbezahlen kann oder die sich mit Wert nach ein paar Jahren weiterverkaufen oder hervorragend Vermieten lässt. Unbedingt selbst drin wohnen, damit keine Spekulationssteuer anfällt.

Mit diesem Kapital (EK durch Verkauf oder die Wohnung/Miete als Sicherheit) geht man dann den nächsten Schritt: Je nach Gegend eine größere Wohnung, eventuell mit Garten. Oder eine Doppelhaushälfte, ein kleines EFH o.ä.

Dort dann dasselbe Spielchen, bis man eben bei seiner Wunschimmobilie angelangt ist und sich nebenbei ein kleines Portfolio aufgebaut hat.


Das funktioniert natürlich nicht in extrem teuren Gegenden, das funktioniert nicht mit unterdurchschnittlich bezahlten Arbeitsplätzen und vermutlich funktioniert es auch nicht, wenn man teure Hobbys etc. hat.

Es ist aber zumindest für einen Teil der Menschen nach wie vor möglich.

Für einen größeren Teil endet die Reise nach Schritt 1 oder Schritt 2. Aber auch das sind eben realistische Ziele.
 
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Idon schrieb:
[...]
Das funktioniert natürlich nicht in extrem teuren Gegenden, das funktioniert nicht mit unterdurchschnittlich bezahlten Arbeitsplätzen und vermutlich funktioniert es auch nicht, wenn man teure Hobbys etc. hat.
[...]
Es ist aber zumindest für einen Teil der Menschen nach wie vor möglich.

Ich denke hier ist letztlich das Problem, wo wir uns dann auch einig werden. Ich kann mir keine Wohnung kaufen in der ich wohnen werde, weil die hier auch schon bei 200k anfangen für 40qm.
Es werden in Zukunft auch immer weniger Menschen geben die es können, weil unsere Politik die Menschen immer mehr in die Städte treibt, ohne für genügend Wohnraum zu sorgen, und die Immobilienpreise immer weiter steigen. Selbst im Kaff wo meine Eltern wohnen steigen die Kosten brutal an. Und wenn man noch weiter raus geht, findet man keine Arbeit mehr.
 
5000€/qm für eine (Altbau?)-wohnung und es gibt nichts günstigeres?
Trifft wohl auf maximal rd. 1-2% der deutschen Landschaft zu.

Einen Neubau können sich nur die Allerwenigsten leisten, von jeher!
Ist so ähnlich wie beim Neuwagenkauf.

Habe mir mal zur Info die Kreditbelastung für 200.000 € und 35 Jahren Laufzeit für einen Neubau durchgerechnet und komme auf rd. 600€/Monat Zins+Tilgung.
Nicht wundern, wenn die Miete für diese Beispielwohnung jetzt/in Kürze auf 600€/Monat ansteigen wird!
So geht nämlich das Immobilienbusiness!

Könnte man 1.000€/Monat für die Wohnung aufbringen, wäre man nach 20 Jahren fertig mit der Abzahlerei.

Internet gibt es jetzt auch in Kürze im entferntesten Kaff, also Arbeitsweg = Null.
Gerade hier im Forum mit den vielen IT-Spezialisten wundert es mich, dass die diesen Umstand noch nicht für sich zu Nutzen wissen und immer noch in der Großstadt leben "müssen", weil sie sonst keine Arbeit finden würden. Ob man z. Bsp. zum Außendienst von der Großstadt aus losfährt oder vom Land, macht doch keinen großen Unterschied.
 
ThomasK_7 schrieb:
Habe mir mal zur Info die Kreditbelastung für 200.000 € und 35 Jahren Laufzeit für einen Neubau durchgerechnet und komme auf rd. 600€/Monat Zins+Tilgung.
[...]
Könnte man 1.000€/Monat für die Wohnung aufbringen, wäre man nach 20 Jahren fertig mit der Abzahlerei.

Vielleicht will man nicht in eine Wohnung ziehen, die man erst Kernsanieren muss, weil man einfach keine Zeit dafür hat, und auch kein Geld zum sanieren. Und nein, selbst bei meinen Eltern in einer 20k Einwohner Gemeinde gibt es nichts passendes. Und nein, ich möchte nicht mehrere Stunden zu Freunden+Familie fahren müssen um die mal alle paar Wochen zu besuchen.

ThomasK_7 schrieb:
Internet gibt es jetzt auch in Kürze im entferntesten Kaff, also Arbeitsweg = Null.
Gerade hier im Forum mit den vielen IT-Spezialisten wundert es mich, dass die diesen Umstand noch nicht für sich zu Nutzen wissen und immer noch in der Großstadt leben "müssen", weil sie sonst keine Arbeit finden würden. [...]

Dafür braucht man A) eine Immobilie mit gutem Internetanschluss wenn es HO werden soll, und einen AG der einem 100% HO genehmigt, wovon es in der gesamten Republik gefühlt 5 Stück an der Zahl gibt, oder B) einen dazu passenden Job in der nähe, wenn man im AD arbeitet. Nicht jeder ist aber für sowas wie Außendienst gemacht.


Das Hauptproblem ist: Früher war es bedeutend einfacher eine Immobilie zu kaufen, ohne all sowas berücksichtigen zu müssen. Gehen tut das natürlich. Ich kann mir problemlos irgendeine Bruchbude BJ 1950 in irgendeinem Kaff finanzieren. Damit ruiniere ich mir aber mein gesamtes Privatleben, weil ich weder Freunde noch Familie in Reichweite habe, mir einen neuen Job suchen muss, falls ich dort überhaupt einen finde, und die Bude muss ich trotzdem Kernsanieren mit da für 1-2 Jahre meine gesamte Freizeit reinstecken. Handwerker in so einem Kaff zu finden ist heute auch praktisch nicht mehr möglich, man hat egal wo Wartezeiten die mehrere Monate überschreiten. Und wenn man nur 2 Handwerker in der nähe hat, die überhaupt bis zu einem rausfahren... super.

Das Problem ist also wie gesagt nicht, dass es prinzipiell finanziell unmöglich ist, sich überhaupt Eigentum zu kaufen. Das Problem ist, dass man dafür oft sein gesamtes Leben umkrempeln muss, neue Freundeskreise suchen muss, den Rest seiner Familie nicht mehr sieht, und selbst dann geht das nicht für mehr als 1-2% meiner Generation. Das war früher bedeutend einfacher, und das stört viele, incl. mir.
Oder man macht es wie meine Chefin, kauft sich eine Wohnung irgendwo am Ar... der Welt, bezahlt die bis zur Rente selbst nebenbei ab, und sobald man in Rente ist zieht man dahin. Kann man aber auch nur machen, wenn du dir Wohnung und Hauskredit leisten kannst.
 
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@Snowi

Ich meine das nicht böse, aber du siehst überall Risiken und Hürden und keine Chancen. Und weil das vielen Menschen in Deutschland so geht ("German Angst"), bleibt alles, wie es ist.

Wenn dein Arbeitgeber kein mobiles Arbeiten ermöglicht und so schlecht zahlt, dass du dir kein Eigentum leisten kannst - dann ist es womöglich der falsche Arbeitgeber. Wenn dir die große Nähe zu Familien und alten Freunden wichtig ist, dann ist das ein Luxuskriterium und ähnlich oder sogar höher zu bewerten als eine eigene Immobilie. Mit dem Unterschied, dass Menschen an Immobilien, Autos etc. ein Preisschild kleben, an (Nähe zu) Familie und Freunde jedoch nicht.


Als ich "damals" von Zuhause weg bin um meine Schule fertig zu machen und danach zu studieren, war für mich klar, dass ich den Weg einschlage, örtlich ungebunden zu sein. Meine drei echten Freunde sind über Deutschland verteilt, man trifft sich halt nur einmal im Monat, manchmal seltener, manchmal öfter, skyped dafür und zockt zusammen. Meine entferntere Verwandtschaft sehe ich zu manchen Geburtstagen, Hochzeiten, Beerdigungen - und das ist okay für meinen persönlichen Lebensstil. Und damit kommen dann eben andere Vorteile.
 
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