Kausu schrieb:
Er hat einen Dachschaden? Nein. Er sieht die Sache 100% richtig. Ok, vielleicht etwas hart formuliert, aber ich habe auch schon beim Schlachten auf dem Bauernhof meiner Oma geholfen, Fische nach dem Angeln ausgenommen (und vorher müssen die natürlich erst noch umgebracht werden) und auch privat schonmal ein Huhn. Die Menschen haben dies seit tausenden von Jahren so gemacht, ...
Auf die Gefahr hin dass das auch im Aquarium verschwindet. Der große Unterschied ist: Die letzten paar tausend Jahre war Fleisch ein Luxusgut, Tierhaltung war aufwendig, Jagd gefährlich und anstrengend (speziell vor Erfindung von Feuerwaffen). Nutztierhaltung wurde eigentlich immer betrieben um den maximalen Nutzen aus dem Tier zu ziehen, d.h. Milch/Fell/Eier/Arbeitskraft und das Fleisch war oft nur ein notwendiges Endprodukt wenn die Viecher dann mal zu alt/krank/zu viele waren auch deshalb war man auf einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen angewiesen.
In alten "Zivilisationen" wurde den Tieren oft Respekt in Form von diversen Ritualen entgegen gebracht (vor oder nach der Schlachtung)
Ein Schlachtfest war vor wenigen Jahrzehnten immer noch ein größeres Ereignis auf dem Dorf. Und letztendlich hatten die Tiere idR ein deutlich "artgerechteres" Leben (und haben in ihrem Leben die Sonne nicht nur auf dem Weg zum Schlachthof gesehen), denn industrielle Massentierhaltung gab es nicht.
Heute haben viele Menschen überhaupt keinen Bezug mehr zu dem was sie da essen (sicher auch auf Grund der Umstände wie du sie beschrieben hast) und bei den derzeitigen Zuständen in der Tierhaltung ist das auch "gut für sie". Fleisch ist zur Massenware verkommen und es muss oft jeden Tag Wurst/Fleisch auf dem Tisch stehen, was ja angesichts der Preise kein Problem ist. Fleisch ist nur noch ein gesichtsloses Massenprodukt.
ABER hinter jedem Schnitzel steckt heute ein Tier (ein gottverdammtes intelligentes, empfindungfähiges Lebewesen) dass höchstwahrscheinlich einen Bruchteil seiner natürlichen Lebensspanne unter Bedingungen verbracht hat gegen die die Zustände in einem KZ (juhu thematisch passender Nazivergleich
) nicht schlechter daständen um dann in einem Schlachthof jämmerlich zu verenden bzw. je nach Zustand des entspr. Schlachthofes elendig zu Tode gefoltert zu werden. Denn Massentierhaltung endet auch in Fließbandarbeit im Schlachthof wo die dort arbeitenden Menschen (die ich nie verstehen werde) entspr. abgestumpft sind.
Nur um's klarzustellen, ich bin selber noch gar nicht lange Vegetarier und ich bin mir im klaren dass Tiere seit Menschengedenken eine sinnvolle Nahrungsquelle sind. Dass alle Menschen Vegetarier werden, wäre genausowenig ökologisch sinnvoll wie es der heutige Fleischkonsum ist. Aber die Nicht-Wertschätzung von Leben die aus Holdrans Worten spricht, das ist das was mich (und ich denke auch Mihon) ankotzt.