News YouTube: Musikindustrie bekommt eine Milliarde US-Dollar

Iirgendwann wird youtube noch zu clipfish und den ganzen anderen unbenutzbaren Portalen, 30Sek Werbung für einen völlig blöden 8Sek Clip wie einer auf die Schnauze fliegt. Danke GEMA
 
Wie? Es hat noch immer niemand geschafft, einen günstigen Pauschaltarif für Musik zu etablieren?
Schade, dann muss ich sie wohl weiterhin kostenlos hören.

Das ist nun mal die Realität.
Sei es Streaming oder Download, wer nicht zahlen möchte, muss nicht zahlen.
Die Musikindustrie lässt sich bei diesen Kunden Milliarden entgehen, indem sie weiterhin darauf beharrt, nach alten Gewohnheiten abzukassieren.
 
Natürlich ist es wieder zu wenig. Reicht ja nicht, dass man bereits für Alben, Konzerte und (je nach Land) Pauschalabgaben auf diverse Datenträger und Laufwerke führt. Man fragt weiter gierig nach mehr, die Gesetzeslage gibt es ja meistens her.

Das Youtube vor allem in der Vermarktung praktisch freie Werbung ist, entgeht ihnen natürlich weiter - oder eher gesagt, möchte ihnen womöglich entgehen. Sonst kann man ja nicht weiter über den schwarzsehenden "Raubmordschutzkopierer" jammern.

Ich kaufe sogar noch CDs - und ohne Youtube hätte ich davon deutlich weniger im Schrank. Zum Glück sind die meisten meiner Lieblingskünstler eher weniger bekannt - die freuen sich noch über jede Exposition. Schade nur, dass die Industrie selbst mit denen auch meist im Vertrag steht. Aber wenigstens werden die Künstler selbst mit ihren Rechten weniger rigoros. Die verstehen den Markt natürlich.
 
Schrammler schrieb:
Für den gepflegten Musikkonsum geht's doch seit Jahren bergab. Heute zahlt man für ein Livekonzert 40-200€, früher gab's das für 20-50 Mark. ...

Naja, für 100€ kann man auch heutzutage auf ein dreitägiges Festival mit 30 Gruppen, liegt eher am "falschen" Musikgeschmack.
 
Hovac schrieb:
Über geschmack lässt sich aber nicht wirklich gut streiten ... und wer auf große Gesten, pompöse Bühnenshows, und den ganzen übrigen Glitter steht, der ist auf einem Konzert von "Kellerbands mit selbsgebasteltem Bühnenbild" einfach mal falsch aufgehoben ... auch wenn das dann 30 sind.

Ich habe einige dieser Festivals besucht ... und seitdem weiß ich, dass gerade bekannte Bands live eigentlich nichts drauf haben, denn die, an die man sich nachher erinnert, waren eben NICHT Metallica, Tito&Tarantula oder ähnliche, nein ... es waren Bands, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte ... bei den "Hauptacts" hatte ich trotz ausgebildetem Gehör oft tatsächlich Probleme, die gespielten Songs zu erkennen. Das hat natürlich auch mit der "Qualität", die man von Majorlabel supporteten Bands gewohnt ist, zu tun ... dabei ist das oft echt fake (stichwort: Autotune ... bei einer brauchbaren Mehrspur-Aufnahme mache ich dir aus einer stümperhaften Schülerband die Beatles ... technisch alles kein Ding ... und musikalisch oft auch nicht weit voneinander entfernt).

Die MI hätte sich sicher auch dann noch über "zu wenig ... wir verstehen nicht warum" beklagt, wenn alphabet ihnen YT schlichweg geschenkt hätte ... eigentlich müsste man diese Branche eiskalt auflaufen, und sterben lassen.

Die Musikindustrie hat das Digitalzeitalter nicht verpennt, schließlich ist flächendeckend auf CD's umgestellt worden (niedrigere Produktionskosten als bei Vinyl bei gleichem Verkaufspreis ... mehr Profit ... unwiderstehlich).

Der Fehler war eben, ein so leicht kopierbares Medium in den Mittelpunkt des Portfolios zu stellen ... es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses Geschäftsmodell scheitert ... aber diese Zeit (die mMn erst nach der digitalen Revolution liegt) hat man eben auch nicht genutzt um die absehbare Virtualisierung des Musikkonsums (das Internet als Vertriebsplattform) in die Geschäftsidee einzubauen.

Das Ergebnis ist immer das gleiche ... der eine steigt früh genug auf das neue Marktsegment um, und wer diesen Schritt eben verpennt hat, der darf dann Restepicken. Regional haben wir hier dafür das Beispiel Anker (Bielefeld) vs. Nixdorf (Paderborn) ... beide fertigten Rechenmaschinen und während Anker weiter auf die bewährte alte Technik gesetzt hat, hat Nixdorf auf Kassencomputer umgestellt.
Ich habe seit weit über 20 Jahren keine Kasse mit dem Anker-Logo drauf gesehen ... und ich wohne in Bielefeld 500 Meter vom alten Anker-Stammwerk entfernt ... in den 1970ern hatte hier wirklich jeder Einzelhändler so eine Registrierkasse.
Der verpennte Umstieg auf digitale Technik hat dem ehemaligen Marktführer schlicht das Genick gebrochen ... und wenn man mal ganz ehrlich ist, dann ist das genau das, was der freie Markt letztlich tun soll ... Unflexibilität hemmungslos abstrafen.
Die vielen Anker-Angestellten tun mir immer wieder leid, die haben echt gute Arbeit geleistet (Anker-Kassen waren qualitativ sehr hochwertig) und haben aufgrund von Fehlentscheidungen in der Führungsetage dann ihren job verloren ... nur weil ein paar Entscheider nicht wahrhaben wollten, dass die digitale Revolution bereits läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Merkuras schrieb:
Schließlich zahlt Youtube auch direkt an kleine, unbekanntere Künstler aus und ist somit deutlich fairer als GEMA und Musikindustrie.

Unfair ist die GEMA nur insofern, dass sich ein Künstler, der bei Ihnen einen Vertrag hat, nicht aussuchen kann welche Musik er unter GEMA"Schutz" stellt.
Ergänzung ()

IntelCyphe schrieb:
Wenn du noch vor 20 Jahren zu jemandem gehen würdest meinen würdest das du für die Musik die du gekauft hast nochmal zahlen sollst wärst du umgehend in der Klapse gelandet. Ich persönlich bin 33. Discos Clubs Bars waren früher quasi Tagesordnung. Heute verbinde ich das alles mit GEMA und es vergeht mir sofort die Lust. Ich habe einen DJ im meinem Umfeld. Er war ein Mitgründer eines Clubs und musste schließen weil alles zu teuer geworden ist unteranderem wegen GEMA.

Sorry, aber das ist Quatsch.
Man musste schon IMMER für jedes bei einer öffentlichen Veranstaltung gespieltes Lied an die GEMA bezahlen. Auch für ein popeliges Dorffest.
Wenn das die Besitzer deiner angegeben Disco nicht getan hatten, waren sie eben Betrüger ;-)
 
Was?!?!?

"generiert YouTube pro Jahr gerade einmal etwas mehr als einen US-Dollar an Einnahmen pro Anwender"

Das ist in der Werbewelt der Ständer schlechthin. Den Nutzer aufs Jahr gesehen so oft auf die Seite zu bekommen das der €1 in adsense generiert.

Lol, warte mal versteh ich da irgendwas nicht? Ich mein sie möchten CD-Verkäufe und so was aber da müssten die ja eigentlich auch eh einen Anstieg verzeichnen seit Youtube. Dude hört sich das an auf Youtube und kauft sich das Ding, so in der art.
 
1980:
Home taping is killing musik
36 Jahre später hat sich nichts geändert :freak:. Jetzt ist es halt YouTube.

Die sollen sich ein Beispiel an der Spieleindustrie nehmen. Nach einer Weile kosten Spiele so wenig, dass sie praktisch gratis sind. Dann gibts auch noch Sales :rolleyes:. Wenn ein Musiktitel für kurze Zeit 10 Cent anstatt 1-2€ kostet, verkauft er sich praktisch von selbst.
 
apups schrieb:
Auf der einen Seite über die Gier der Industrie herziehen und im gleichen Atemzug Bands loben, die sich andere, lukrative Wege suchen, um möglichst viel vom Kuchen zu bekommen. Sinnfrei und lächerlich.
Du hast das Problem leider nicht verstanden. Die die das Geld verdienen sind die Plattenlabels usw. Von einer verkauften CD kommt beim Künstler nicht mehr viel an. Das haben sich die Zwischenmänner schon alles abgegriffen. Deswegen ist es absolut nicht lächerlich oder unsinnig, wenn sich der Künstler andere Wege sucht, um mehr von dem Geld zu bekommen wie z.B. Bandcamp.

Wer den Künstler unterstützen will kauft eh schon lange keine CD mehr, sondern geht auf Konzerte und kauft deren offizielles Merchandise. Da verdient der Künstler weit mehr dran.
 
Was da wohl für Lappen nachrechnen?
Wenn 100 Leute ein Lied im Wert von 1 Euro "herunterladen/streamen", rechnen die mit 100 x 1 Euro = 100 Euro "Umsatzverlust".
Die Tatsache, dass beispielsweise nur 5 von den 100 Leuten auch jemals daran denken würden, das Geld für dieses Lied zu zahlen, ignorieren die einfach.

Ich persönlich habe in meinem Leben noch nie Geld für Musik ausgegeben und werde garantiert auch niemals damit anfangen.
Lieder werden im Radio bis zum Kotzen hoch und runtergespielt und außerdem hört sich 95% sowieso sch... an, für mich also wertlos. Und das Meiste was mir gefällt, läuft nicht mal im Radio sondern wird kostenlos auf Youtube als Mix oder Ähnliches angeboten. Nicht selten sogar mit kostenlosem Download-Link in Originalqualität mit der Option zu Spenden.
Ebenso habe ich kein einziges Lied auf meinem Handy gespeichert...
Von allen Freunden und Verwandten kenne ich auch nur zwei, die Musik kaufen und sammeln.

Mit anderen Worten:
Die Musikindustrie sollte einen Wirtschafts- und Mathekurs für Anfänger belegen, dann werden die sehen, dass deren ausgedachten Umsatzverluste auf einen winzigen Bruchteil schrumpfen. Wenn die sich dabei besser fühlen, können die es Gewinn nennen oder wie auch immer.
 
@Handysurfer nur keine Sorge, das wissen die schon, dass ihre Zahlen Quark sind. Anders kann man eben nicht auf Drama machen. Das liegt ja eh im Trend, sich irgendwelche Zahlen rauszupicken, so dass sie gerade zu eigenen Propaganda passen.
 
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