News YouTube und Amazon: Streaming standardmäßig mit reduzierter Qualität

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Piktogramm schrieb:
QoS geht ja nicht nur in eine Richtung. Priorität bei Telefonie rauf, die meisten Services bleiben Neutral und Streaminganbieter bekommen eine Abwertung. Man kann es auch Trafficshaping nennen.
Ansonsten, VPNs und HomeOffice sind in der Regel nicht all zu anfällig gegen Package loss oder etwas erhöhte Latenzen (vorausgesetzt die eingesetzte Software ist nicht totaler Müll).

Ist es nicht so, dass QoS nur so lange funktioniert, bis ein Gerät dazwischen ist, dass kein QoS unterstützt ? Und ebenfalls nur dann, wenn der Service identifizierbar ist ?

Daraus ergibt sich ja überhaupt das "Problem". Zu viele Apps mit eigenen Ports, der Datenverkehr der Firmen (der zu priorisieren wäre) ist verschlüsselt, generell verschlüsselte Daten kann man nicht priorisieren da es auch ein Privatmensch mit VPN für YTs ein könnte usw...

Bei der Anfälligkeit kann ich dir recht geben, was die Latenzen angeht jedoch nicht. VPN ist nicht Anfällig, der Traffic der darüber läuft jedoch schon. Die Latenz ist ohnehin schon höher als im lokalen Netzwerk. Dann kommt noch der Verschlüsselungsprozess und die aufsplittung in andere MTU größen hinzu. Und das in Kombination mit der derzeitigen "hohen" Auslastung interessiert die Bandbreiten zwar kaum, bei den Latenzen werden aber aus 10ms mal eben Sekunden.

Den Streamer interessiert das nicht, der Film läuft ohne Aussetzer und nahezu ohne Artefakte. Der, der aber gerade eine Buchung in SAP macht (nicht SAP WEB) oder anderen vergleichbaren Programmen, wo durch einen Klick zehnfach oder hundertfache Prozesse angestoßen werden, den interessiert es schon. Der kann nämlich "garnichts" mehr machen.

Was obendrei hinzukommt: QoS ist super. Aber wie soll ein Provider (ISP) priorisieren, was innerhalb eines VPN befördert wird. Und dieses VPN bekommt eben mehr oder weniger "Leistung". Und wenn es zwischen A und B einen schwachen Knotenpunkt gibt, dann hakt sowohl das VPN als auch (und noch viel mehr) der Datenfluss innerhalb des VPN.


Piktogramm schrieb:
Telefonie ist in einigen europäischen Ländern mittlerweile ein Problem (Grüße an die Swisscom). Da gibt es halt echt Probleme das bisschen Bandbreite für IP-Telefonate von A nach B zu bekommen. Was sich eigentlich nur damit erklären lässt, dass da jemand massiv an Infrastruktur gespart hat und anscheinend auch kein gescheites QoS kann.

Zum einen siehe oben, zum anderen: Wer ist A und wer ist B ? Eine VOIP Anlage mit SIP Clients oder IP Telefonen funktioniert sicherlich gut. Zumindest hausintern. Schwieriger wird es schon, mit SIP Clients im Homeoffice die mit oder ohne VPN über diese Anlage telefonieren wollen. Dank Verschlüsselung kein QoS.

Ganz extrem wird es von extern nach intern oder umgekehrt. Im schlimmsten Fall benutzen beide SIP, dementsprechend auch VPN, über deren beider Firmen Telefonanlagen und dann wiederum über den Internet Provider (was sich ja nicht vermeiden lässt). Und peng... nix geht mehr. Egal wie viel Bandbreite übrig ist.

Klassisches Beispiel: Edeka Mitarbeiter aus dem Einkauf muss homeoffice machen. Will per SIP mit dem Lieferanten telefonieren. Der Mitarbeiter des Lieferanten sitzt ebenfalls im Homeoffice. Natürlich auch mit... ach, denk Rest kann man sich denken :)

Autokiller677 schrieb:
Die paar Poweruser (im Sinne von PC Nerds...

Frage an dich: Was sind Nerds ? Und was sind Poweruser ? Letzterer Begriff wurde irgendwann von Microsoft als GPO deffiniert. Ersteres ist ein Begriff, der sich irgendwann etabliert hat, den keiner der nicht mit der Materie vertraut ist, deffinieren kann.

Vorsicht mit solchen Begriffen (bitte). Heute sind auch alle böse Hacker. Damals waren es einfach nur Leute, die verdammt schnell auf der Tastatur schreiben konnten. Heute böse, damals als "außergewöhnlich" gelobt. In diesem Zusammenhang auch gerne nach Cracker suchen...

Hot Dog schrieb:
allgemein für alle Anbieter mit temporärer Drosselung der Bitrate:
wird nur die Videospur oder auch die Audiospur in der Bitrate gedrosselt?
Ich meine viele nutzen insb. Youtube zu einem großen Teil als Musik-Stream-Anbieter, für diejenigen sollte die Drosselung also kein all zu großes Problem darstellen.

Eine (meine) Theorie: Vorstellbar ist, dass alle in Europa den gleichen Video Stream bekommen aber nur den dazugehörigen Audio Stream. Aus wirtschaftlicher Sicht das "einfachste" was ein Unternehmen tun kann. Würde mann den (Bild )Stream nur für einige Länder Europas anpassen, wäre das ein (nicht all zu schnell umsetzbarer) Mehraufwand. Ich denke darum wurde "mal eben" die (Bild)Stream Qualität "für alle" runtergesetzt.

Ist aber nur eine (persönliche) Vermutung.
 
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Piktogramm schrieb:
Über den Daumen: Wenn die Spitzenlast 50% Auslastung erreicht sollte man dringend überlegen wie man ausbaut. Bei 66% Auslastung in der Spitze sollte man sofort zubauen[1] und 80% Last in der Spitze sollte man zwingend vermeiden. Eine Strategie die so auch im De-Cix gefahren wird:
Es wird eine Verdreifachung des Traffics gemeldet. Das heißt wenn man jetzt in den betroffenen Ländern bei 125% wäre, dann war man vorher bei 42%.
Tatsächlich scheint in der Schweiz aber sogar nur die Swisscom Probleme zu haben. In Spanien waren es ein grundlegenderes Problem.
 
Laut den Tweets von Fredy Künzler (Gründer und Geschäftsführer eines Schweizer ISPs für anspruchvolle Privatkunden) sind Italien und Spanien schuld.

Netflix reduziert nicht die Auflösung, sondern die Bitrate (obwohl die für mein Verständnis regulär schon verdammt niedrig ist)


Haupt-Treiber für #NetflixQualityDrop ist bei der Überlast von Backhaul-Kapazität mancher Breitband-Provider (namentlich in Italien, Spanien). Diese laufen voll und zusätzliche Cache Server in den Städten sind durch #Netflix nicht zeitnah zu implementieren.

https://twitter.com/kuenzler/status/1241020398948491264

Videokonferenz mit @dtemkin von #Netflix bezüglich #NetflixQualityDrop:
- höchste Bitrate wird entfernt
HD Profil statt 3,8 noch 2,9Mbps.
Analog im UHD Profil.
SD Profil unverändert.
- spart ca. 25% Bandbreite
 
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brainDotExe schrieb:
Immer noch umständlicher, als wenn man die Bandbreite einfach an der Quelle beschränkt.
Abgesehen davon muss die Hardware beim ISP auch darauf ausgelegt sein, QoS auf den kompletten Traffic anzuwenden. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, warum auch, wenn man nicht aktiv gegen die Netzneutralität verstoßen will?
:D
Als ISP kauft man so oder so Hardware die gescheites Monitoring beherrscht und konfigurierbar ist. Der Kram den man da als ISP so kaufen kann hat in der Regel auch QoS.
Umständlich ist das auch nicht, da es in der Regel automatisiert laufen sollte. Genauso wie bei den Videoplattformen, die skalieren die Datenraten bei zu vielen verlorenen Paketen auch herunter, da es das Netz anscheinend nicht schafft.


Kann ich dir aus erster Hand sagen, ist sie. Gerade in größeren Firmen ist noch uralt Software im Einsatz die extrem empfindlich ist.
Das ist mir auch bekannt.. aber ganz ehrlich, da bin ich gegen jede Rücksicht. Wenn es nicht immer wieder richtig weh tut, wenn die Infrastruktur eines Unternehmens vergammelt, dann ändert sich nichts. Ob das nun unzureichende Kapazitäten der Internetleitung, Server, VPNs oder die Sicherungsschichten sind. Wer Investitionen verschleppt soll es merken anstatt von der Politik und damit der Allgemeinheit gepampert zu werden.


Bei weitem nicht, wenn man hohe Verfügbarkeit und geringere Überbuchung erwartet.
Ok Swisscom hat Probleme aufgrund überlasteter (eigener) Netzer, genauso hat Swisscom 2019 fast 1,7Mrd Schweizer Franken Überschuss nach Steuern erwirtschaftet (bei ~11,5 Mrd CHF Einnahmen). Ich mutmaße mal, aber ein Bruchteil des Gewinns hätte ausgereicht um die Kapazitäten zu schaffen die aktuellen Spitzen zu schlucken.


Im Business Bereich würde ich dir Recht geben.
Wir sind hier aber im Privatkundenbereich, hier wird eher gespart, da der Endkunde kaum bereit ist entsprechende Preise zu bezahlen.
Deine Aussage passt nicht zu den Jahresberichten der meisten großen europäischen Telkos! Die Gewinne sind in der Regel so hoch, dass da ausreichend Kleingeld über ist um sich ausreichend Kapazitäten hinzustellen.

Bestes Beispiel waren die per ATM angebunden DSLAMs der Telekom. Die 155 Mbit/s Anbindung war zum Ende öfters permanent ausgelastet. Besserung kam erst, als sie mit MSANs mit Gigabit Ethernet überbaut würden, hat sich teils über Jahre gestreckt.
Verschleppung von Investitionen, ist sehr ähnlich. Anstatt es einmal ordentlich zu machen, wird für gute Quartalsergebnisse optimiert und immer nur das Minimum gemacht um Wirtschaftsförderung abzugreifen.
 
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Ohne mehr als eine Seite Kommentare gelesen zu haben, wie dumm muss man eigentlich sein, dass man in dieser Zeit zu dieser Situation sich Gedanken um die Anzahl seiner scheiss Pixel auf dem TV macht????

Startet lieber alle den FAH und tut etwas dafür, dass es eine Lösung für alle die gibt, die einem Risiko ausgesetzt sind in irgendeiner Art und Weise durch die Situation.
 
zEtTlAh schrieb:
Ist es nicht so, dass QoS nur so lange funktioniert, bis ein Gerät dazwischen ist, dass kein QoS unterstützt ? Und ebenfalls nur dann, wenn der Service identifizierbar ist ?

Jein, wenn du "dumme" Hardware betreibst leiten die diese Pakete einfach unverändert weiter. Das Entsprechende Feld im IP-Header bleibt aber unverändert. Der simple Trick ist bei hoher Netzwerklast jetzt "einfach" Pakete wegzuwerfen, deren Priorität nicht als hoch angesehen wird. Wobei man so viele Pakete niedriger Priorität wegwirft, bis das Netzwerk wieder gescheite Latenzen erreicht.
Damit steigt der Paketverlust der Streamingplattform, woraufhin normalerweise einfach die Datenrate des Streams reduziert wird, bis die Paketverluste ein akzeptables Maß erreicht haben.

Und meist kann man sich darauf verlassen, dass die großen Anbieter keine sinnlos hohen Prioritäten für den eigenen Traffic "fordern".


Daraus ergibt sich ja überhaupt das "Problem". Zu viele Apps mit eigenen Ports, der Datenverkehr der Firmen (der zu priorisieren wäre) ist verschlüsselt, generell verschlüsselte Daten kann man nicht priorisieren da es auch ein Privatmensch mit VPN für YTs ein könnte usw...

Bei der Anfälligkeit kann ich dir recht geben, was die Latenzen angeht jedoch nicht. VPN ist nicht Anfällig, der Traffic der darüber läuft jedoch schon. Die Latenz ist ohnehin schon höher als im lokalen Netzwerk. Dann kommt noch der Verschlüsselungsprozess und die aufsplittung in andere MTU größen hinzu. Und das in Kombination mit der derzeitigen "hohen" Auslastung interessiert die Bandbreiten zwar kaum, bei den Latenzen werden aber aus 10ms mal eben Sekunden.
Wenn es irgendwo zu Latenzen im Bereich von Sekunden kommt bedeutet das vor allem, dass es irgendwo ganz massive Engpässe gibt. Typischerweise hast du gleichzeitig aber auch allerhand Paketverluste.

Den Streamer interessiert das nicht, der Film läuft ohne Aussetzer und nahezu ohne Artefakte. Der, der aber gerade eine Buchung in SAP macht (nicht SAP WEB) oder anderen vergleichbaren Programmen, wo durch einen Klick zehnfach oder hundertfache Prozesse angestoßen werden, den interessiert es schon. Der kann nämlich "garnichts" mehr machen.
Hachja, SanduhrAnzeigeProgramm :)
Wobei so schlecht ist es nicht. Die Clients sind in der Regel dumm und die Intelligenz liegt beim Server. Da die Jobs auf dem Server mit lokalen Latenzen laufen, ist die Internetverbindung an der Stelle fast egal.
Heute würde man Software anders gestalten, aber gerüchteweise wurde das bei S4/Hana durchaus getan.

Was obendrei hinzukommt: QoS ist super. Aber wie soll ein Provider (ISP) priorisieren, was innerhalb eines VPN befördert wird. Und dieses VPN bekommt eben mehr oder weniger "Leistung". Und wenn es zwischen A und B einen schwachen Knotenpunkt gibt, dann hakt sowohl das VPN als auch (und noch viel mehr) der Datenfluss innerhalb des VPN.
Best effort mit neutraler Prio. Hat das Netz Luft wird geroutet, ist das Netz voll werden Pakete (zufällig) verworfen.

[QUOE]
Zum einen siehe oben, zum anderen: Wer ist A und wer ist B ? Eine VOIP Anlage mit SIP Clients oder IP Telefonen funktioniert sicherlich gut. Zumindest hausintern. Schwieriger wird es schon, mit SIP Clients im Homeoffice die mit oder ohne VPN über diese Anlage telefonieren wollen. Dank Verschlüsselung kein QoS.
[/QUOTE]
QoS hat mit Crypto wenig zu tun. Die IP-Header sind ja unverschlüsselt.
Zuhause, da haben sowieso mittlerweile alle IP-Telefonie. Da ließe sich bestimmt eine Rufumleitung zwischen div. SIP Providern bauen. Wobei ich bei SIP & Co nicht im Thema stecke.

Alternativ, Skype for Business bietet div. Möglichkeiten für QoS / Express Route.


Ganz extrem wird es von extern nach intern oder umgekehrt. Im schlimmsten Fall benutzen beide SIP, dementsprechend auch VPN, über deren beider Firmen Telefonanlagen und dann wiederum über den Internet Provider (was sich ja nicht vermeiden lässt). Und peng... nix geht mehr. Egal wie viel Bandbreite übrig ist.

Klassisches Beispiel: Edeka Mitarbeiter aus dem Einkauf muss homeoffice machen. Will per SIP mit dem Lieferanten telefonieren. Der Mitarbeiter des Lieferanten sitzt ebenfalls im Homeoffice. Natürlich auch mit... ach, denk Rest kann man sich denken :)
Ja gut, wenn die Leute vom "Fach" kritischen Traffic vor Qos in VPNs verstecken und über 300 zusätzliche Hops routen, dann ist das Problem sowieso keines mehr um das ich mich als ISP kümmern würde.
Ergänzung ()

Apocalypse schrieb:
Es wird eine Verdreifachung des Traffics gemeldet. Das heißt wenn man jetzt in den betroffenen Ländern bei 125% wäre, dann war man vorher bei 42%.
Tatsächlich scheint in der Schweiz aber sogar nur die Swisscom Probleme zu haben. In Spanien waren es ein grundlegenderes Problem.
Für Spanien habe ich 40% Steigerung gefunden: https://www.fiercetelecom.com/telec...ee-a-40-spike-network-traffic-due-to-covid-19

Da wären wir wieder beim: Ab 50% Peaklast denkt man über Ausbau nach und leitet ihn ein, bei 66% Peaklast baut man am selben Tag zu und alles über 80% und man hat ein Problem. Für gescheit planende ISPs wäre der 40% Zuwachs also durchaus machbar.
Vor allem, wenn zu viel gestreamt wird, dann schmeißt man halt ein paar Pakete der Streamingplattformen weg und schaut zu, wie die ihre Qualitätsstufen verringern und sich so an das ausgelastete Netz anpassen. Technisch klappt das seit Jahren problemlos -.-
 
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SHHYakuza schrieb:
Ohne mehr als eine Seite Kommentare gelesen zu haben, wie dumm muss man eigentlich sein, dass man in dieser Zeit zu dieser Situation sich Gedanken um die Anzahl seiner scheiss Pixel auf dem TV macht????

Startet lieber alle den FAH und tut etwas dafür, dass es eine Lösung für alle die gibt, die einem Risiko ausgesetzt sind in irgendeiner Art und Weise durch die Situation.
Öhm ... wie dumm muss man eigentlich sein um zu glauben dass ein matschigeres Bild beim streaming irgendetwas an der Situation ändert?
Tut mir leid wenn das persönlich wirkt, aber das ist es auch.
die großen Streaminganbieter haben lokal bei den Providern Server rumstehen die die Inhalte zumindest zum großteil cachen, sprich der löwenanteil läuft nur kurze wege. Dazu wird dort sowieso nicht neutral weitergeleitet, wenn das streaming tatsächlich die kapazität einbrechen lässt leidet das streaming ganz automatisch zuerst damit der rest weiterläuft.
Möglich dass kleinere Länder und manche Gegenden schlechter angebunden sind als andere, aber ohne Daten dazu glaube ich nicht dass das hier ein bestehendes Problem löst.
Es scheint eher auf einen wildgewordenen EU Abgeordneten zurückzugehen der mal dringend irgendwas tun musste damit er so aussieht als ob er irgendwas tut weil er sonst nix tut.

FAH? Unter der annahme dass Folding@Home gemeint ist ... ähnlich naiv. Verteiltes rechnen in einem freiwilligennetzwerk dürfte etwas langsam und unsicher sein für ernsthafte Forschung. Ich bezweifle irgendwie auch dass die das mit den einsatz der großen Cluster koordinieren. Dann kommt noch dazu dass da kaum genug leute mitmachen um mit eben jenen Supercomputern mitzuhalten. Wenn doch stellt sich die frage für wie lange, soll die eindämmung der pandemie von der begeisterungswelle der bevölkerung abhängig sein? bisher hat die immer recht schnell abgeflaut, egal worum es ging.

Grundsätzlich aber immer her mit neuen Teilnehmern. World Community Grid wäre auch eine Option. Oh wait, da gehts ja hauptsächlich im Gesundheitsprobleme die schon viel länger bestehen aber eher Menschen betreffen die so weit weg leben dass es unsereins nicht groß interessiert.
Wenn jemand wie ich es für WCG auf Platz 84 in Deutschland schafft, Platz 1855 BOINC Weltweit, dann kann ich daraus nur schließen dass es die allermeisten einen scheiß interessiert ob verteiltes rechnen der menschheit hilft.
Platz 1855 Weltweit mit überwiegend schnell älterer hardware und ca. 70-80€ Strom im Monat. Also ein Schnäppchen für die Mittelschicht zu der ich nicht gehöre. Man kann in Deutschland auf Hartz4 unter die Top2000 Weltweit beim meines Wissens größten Netzwerk für verteiltes Rechnen kommen. Das sagt eine Menge aus finde ich, aber wenig positives.
Die Menschen interessieren sich eben mehr dafür ein neues Smartphone zu haben um bequem twittern zu können als für die hilfe bei irgendwelcher Forschung, ganz gleich worum es sich handelt.

back2topic:
Netflix hatte schon seit über eine Woche grauenvolle Qualität trotz 'HD' und festgesetzer 'hoher' Qualität statt automatisch. Pixelfaces fast wie zu VHS Zeiten. siehe anhang
Mit der Ankündigung kann ich jegliches genussorientierte online Filme gucken auch gleich sein lassen. Die ohnehin schon niedrigen Bitraten zusammen mit dem weniger qualitätsorientierten streamingtauglichen encode und das wunderschönen banding dank 8bit und abspielen nur im Browser statt im mediaplayer meiner wahl reicht mir so schon.
Banding ... bänder ... Aurora ... Corona ... eine gewisse nähe gibts schon. vielleicht gibts ja demnächst den vorschlag einfach die farbauflösung zu reduzieren und damit die matschgesichter wieder aufzubessern bei ähnlicher bitrate.
 

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fanaticmd schrieb:
Was obendrei hinzukommt: QoS ist super.
QoS/CoS ist nicht super, das ist so als würde man sagen die Stütze, die ein neu gebautes Haus vor dem Einsturz bewahrt, ist super.
Super ist es das Haus so zu bauen, dass es ohne Stütze nicht einstürzt.

QoS ist im Grunde nichts anderes als ein Mittel um ein nicht ausreichend dimensioniertes Netz zu betreiben.
QoS ist nicht die Lösung, es ist nur eine Unterdrückung des Symptoms, wenn nicht sogar Teil des Problems (ein Hilfsmittel Geld durch einen unzureichenden Ausbau sparen).
Imho gibt es im Internet nur einen legitimen Einsatzzweck für QoS: die letzte Meile (Prio von telefon über IPTV über Internet) zum Endkunden, da geht mehr Kapazität oft einfach nicht.

Aber wie soll ein Provider (ISP) priorisieren, was innerhalb eines VPN befördert wird.
Da braucht es nichtmal ein VPN zu, Internet-Traffic ist heutzutage fast ausschließlich http und https.
Wie soll man da wichtigen von unwichtigem Traffic trennen? Geht nicht.

Piktogramm schrieb:
Als ISP kauft man so oder so Hardware die gescheites Monitoring beherrscht und konfigurierbar ist. Der Kram den man da als ISP so kaufen kann hat in der Regel auch QoS.
Was nicht bedeutet, dass man es auch einsetzt.

Umständlich ist das auch nicht, da es in der Regel automatisiert laufen sollte.
Auto-QoS? Eher nicht. Das passiert eher am unteren Ende der Equipment-Skala (DSL-Router und so). Im Gegenteil: QoS im Vollausbau in nem Hoster oder ISP-Netzwerk ist ein gigantischer Aufwand und kompliziert wie sau.
Zudem hat QoS auch diverse Nachteile. Ich spreche jetzt mal aus Sicht einer Juniper-Bude (Juniper ist zumindest im Backbone inzwischen defacto-Standard noch vor Cisco), mag sein, dass Firma xy was geiles am Start hat, ich vermute aber eher nicht.
Als einfaches Beispiel will ich mal die aktuellen Switches von Juniper (z.B. QFX5100) nennen.
Die sind ab Werk mit mehreren Queues konfiguriert (quasi Auto-QoS für arme), was dazu führt, dass man bei "normalem" Unicast-Traffic nur einen winzigen Bruchteil der eh schon winzigen Port-Buffer nutzt weil die Buffer für Traffic reserviert sind, der gar nicht im Netzwerk stattfindet.
Zudem ist (H-)QoS teilweise auch mit deutlichem Mehrkosten verbunden weil man die Linecards der Geräte mit anderen Feature/Lizenz-Ausbaustufen kaufen muss.
 
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Also bei mir in der Schweiz streamt es noch mit 4K (Netflix). Hab ne Gigabit Leitung.
 
@Blutschlumpf
Ja gut, genau genommen betreiben IPS Traffic Shaping anhand div. Merkmale. Die entsprechende Technik ist teuer und nicht "simpel" auf dem Niveau einer Fritzbox, aber eben etablierte und gut beherrschte Technologie.
 
Ist bei Youtube die Qualitätsminderung nicht mehr vorhanden? Oder werden nur die Standardeinstellungen auf 480p gestellt?(Bei mir nicht)
Ich habe Testweise ein Youtubevideo auf 8k gestellt. Auflösung: 7680x4320 Bitrate: 20,4Mb/s
Also scheint alles normal zu sein(wobei 20 Mb/s für 8k nicht sonderlich viel ist, aber das ist youtube :P)
 
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Hey ich will mir jetzt nicht alles durchlesen, aber ist Apple TV+ auch gedrosselt? Internetleitung ist super bei mir.
 
Dero55 schrieb:
Es steht eine ausgewachsene weltweite Gesundheitskrise an und die Almans hier jammern "mimi ich bezahle das, mimimi 480p mimimi mir ist Qualität wichtig damit ich zoomen kann mimimi"
Ja, eine ausgewachsene und weltweite Gesundheitskrise, die dafür sorgt, dass Menschen bald monatelang einzig Zuhause ihre Freiheit gestalten müssen.

Und dann fängt man an, das Internet einzuschränken? Hallo? Erstens haben wir wiegesagt keine nennenswerten Engpässe. Zweitens ist eine Reduzierung der Bitrate von Videostreams garantiet nur der Anfang. Und drittens sind diese Einschränkungen, wenn überhaupt, ganz offensichtlich nur durch die dämliche Sparerei der Wirtschaft begründet - jene Wirtschaft, die jetzt nach den Einschränkungen schreit.

Wiegesagt - wenn man schon Leute zuhause einsperrt, soll man sie auch nicht dort noch zusätzlich einschränken. Wenn man mir jetzt noch anfängt neben jeglichen echten privaten sozialen Kontakten Stück für Stück das Internet wegzunehmen weil man zu spät reagiert hat...
 
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Verstehe es nicht. Erhalte in der Stadt von 1Gbit via Vodafone mine 0,9GBit - Gibt schlimmeres!
 
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Blutschlumpf schrieb:
QoS ist im Grunde nichts anderes als ein Mittel um ein nicht ausreichend dimensioniertes Netz zu betreiben.
Also genau genommen ist das ja korrekt, aber ... die realität verhindert ein garantiert ausreichend dimensioniertes netz für jede situation. Also theoretischer Fall dass alle Leute mit Inet gleichzeitig auch nur die Wikipediaseite zu QoS aufrufen und in genau diesem Moment jemand mit VoIP Telefon einen Notruf absetzen will. Da ist es doch praktisch besser wenn die Telefonie entweder einen gänzlich eigenen Kanal hat, oder zumindest priorisiert wird. Ist ja nicht so als würde Telefonie eine besonders hohe Last auf das Gesamtnetz legen.
Auch im LAN möchte ich doch dass nach möglichkeit nicht alles andere zusammenbricht wenn einer die Leitung zum Homeserver dicht macht mit z.b. einem Backup.
Tatsächlich weiß ich garnicht wie das genau abläuft wenn parallel zu einer SSH Sitzung ein netzwerkbandbreitenlimitierter Kopiervorgang gestartet wird. Für vieles würde vermutlich auch noch ein simples FIFO reichen. Da sind dann allerdings verbindungslose protokolle angeschmiert sobald der Cache voll ist, sofern der router/switch überhaupt einen hat/nutzt.
Jeder Verbindung/Quelle einen gewissen Mindestdurchsatz zu ermöglichen ist doch aber schon QoS, wenn ich das richtig verstehe.

Dass das nicht so einfach für die Netzwerkhardware umzusetzen ist ist eine andere Sache ^^
Da bin ich leider ziemlich raus. Ich hab nur im Hinterkopf dass caching der ganzen Pakete schnell ziemlich viel wird bei größeren switches/routern und hohen datenraten und das daher teils umgangen wird. Aber zuhause reichts mir dass das gbit LAN funktioniert, ich habe keine Ahnung was da auf den unteren Schichten passiert :(

QoS würde ich daher auch weniger als behelfsstütze sehen, sondern mehr als armierung in der tragenden Wand. Erhöht die Stabilität bei hoher Belastung ohne dass man die Häuser gleich wie Bunker bauen muss. Was nicht heißt dass 80cm Ultrahochfester Beton schlecht wäre als Hauswand. Aber bezahlen könnte das kaum jemand.

Was mir da viel eher stinkt ist die viel inhaltsspezifischere priorisierung. Aus meiner Sicht gibts wenig notwendigkeit innerhalb von http/https zu priorisieren. Eher auf Anschlusslevel und da ich davon ausgehe dass das inzwischen auch relativ einfach möglich, bzw verbreitet ist auf Protokollebene. NTP und DNS dürfte im normalfall jederzeit priorisiert werden ohne dass deswegen andere transfers deutlich beeinträchtigt werden, DOS-schutz vorrausgesetzt. Womit man auch wieder bei QoS wäre O.o
Min und Max rates je nach Protokoll ... Feuerwehr, Polizei, Stadtverwaltung und so würden von mir aus priorisierte anschlüsse bekommen, sofern das in relevantem Maße genutzt wird. Kp wie sehr da inzwischen Inet gebraucht wird. Zumindest die Stadtverwaltung ist auf Email angewiesen und ggf sind eine Menge Leute angeschissen wenn bei denen mal Emails verloren gehen, verzögert werden oder während der Arbeit keine Informationen abgerufen werden können.
Damit die wirklich wichtigen Dinge weiter funktionieren wenn 20 Millionen Haushalte gleichzeitig 2 UHD Pornostreams starten :D

Meine Katze nutzt übrigens auch QoS. Spätestens wenn ich eine Tatze auf der Schulter habe müssen fast alle anderen Tätigkeiten erstmal warten. Ist also quasi bionik.
 
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Als die Nachricht aufkam, dass die das ganz abschalten wollen, hatte ich sowas gepostet. Warum nicht einfach auf SD einschränken.
Komplett abschalten wäre in so einer Situation katastrophal...
 
Bigeagle schrieb:
Netflix hatte schon seit über eine Woche grauenvolle Qualität trotz 'HD' und festgesetzer 'hoher' Qualität statt automatisch. Pixelfaces fast wie zu VHS Zeiten. siehe anhang

Ich gucke gerade Spenser Confiental und nein, keine Matsch-Gesichter! ;)

Gruß

Alef
 
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