Sas87 schrieb:
Mein PC läuft zwar ausserdem 24/7, aber auch das rechtfertigt keinen so frühen Mainboard-Defekt.
Da hast du dein Begründung mit Konsumware. Bei Workstation und Serverhardware sieht die Sache anders aus, aber hier können die Hersteller auch einen Preis verlangen, der beide Parteien zufrieden stimmt. Die Zeiten guter Mainboards sind bei niedrigen Margen längst vorbei. Bei teurer WS Hardware gehen die Hersteller sogar über für Gaming zu optimieren. Soviel zur Produktivität eines Produktes.
Langzeitbetrieb kalkulieren die Hersteller mit einigen wenigen Stunden Laufzeit am Tag und du hast die 8000 Stunden in einem Jahr geschafft, was der Hersteller vielleicht auf 3 Jahre kalkuliert. Wenn noch unter langen Lastzyklen, dann sicher nicht für die Lastbedingungen, die der Hersteller im Labor und für allgemeinen Betrieb auslegt.
Der Hersteller kann mir dem Wissen über einen 24/7 Betrieb auch Reklamationen ausschliessen. Wenn er aber selbst 2 Jahre Garantie bietet, der Hersteller aber von einem 8 bis 10 Stunden Betrieb ausgeht, dann hat dein Mainboard die Herstellervorgaben schneller erfüllt. Oder du hast seine Laufzeitspezifikation nur zeitig ausgereizt.
Die Gesetzeslage sieht lange keinen objektiven Handel mit Betriebswerten und den daraus resultierenden und notwendigen Komponenten bei Herstellung und Verkauf vor. Die Kunden lassen sich ja bewusst vom Militärstandard und anderen Marketinggewäsch die Rübe weich kaufen. Wenn man die Hersteller nach Laufzeiten fragt, welche objektiven Betriebswete man für den Preis gekauft hat, wird es als Geschäftsgeheimnis abgetan. Hersteller, die keine objektiven Laufzeiten und Betriebswerte als Spezifikation mehr angeben können oder wollen, sind fachlich inkompetent dem Kunden die geforderten Gegenleistungen anzubieten und damit den Marktanforderungen zu entsprechen. Bestes Beipiel ist jetzt VW. Der Kunde kann daher auch schlecht vergleichen, ob sein Produkt den Preis wert ist. Auch gegenüber einem Wettbewerbsprodukt. Das fällt alles unter das UWG, aber der Gesetzgeber hat gezielt unlauteren Wettbewerb beim Vertrieb in einigen Beranchen durch die Hintertür erlaubt. Der Gesetzgeber erlaubt Betrug und niemand braucht zu glauben, alle Gesetze seien rechtschaffend und gut, weil es nun mal Gesetze in einem Rechtsstaat sind. Das BGB ist ein Mülleimer von Lobbygesetzen, die keinesfalls das weniger würdige Grundgesetz wiederspiegeln. In einer Diktatur ist es ein Rechststaat der Dikatur und seiner anerkannten Gesetze. Sieht ein Demokrat, Kapitalist oder Anarchist auch anders.
Nehme ich mein altes Mainboard zum Vergleich, was jetzt gut 35000 Betriebsstunden unterschiedlicher Last runter hat, dann liegt auch kein Herstellungsfehler ab Werk vor. Damit kann man leben und unter üblichen Betriebskonditionen sollten heute 50000 Betriebsstunden mit einem 100€ Mainbaord und dem technischen Entwicklungsstand möglich sein. Aber wer will das kommunizieren?
Ich hätte meine Shimano ACERA Schaltung nach 5 Monaten Betrieb reklamieren können. Völllig billiger Schrott, aber das kommuniziert der Hersteller nicht und als ich dem Händler 8000Km jährlich vor dem Kauf angebeben habe, hat er zwar die Augenbrauen hochgezogen und mir trotzdem den Acera Müll verkauft. Da wusste ich es nur nicht besser, auch wenn ich davon ausging, das die Komponenten nicht schon nach 3000KM einen so starken Verschleiss unterliegen, das man einen Kompletttausch des Antriebs vornehmen müsste. Aber ich kam auch von einem Fahrrad mit gesteckten und verlöteten Stahlrahmen und ordentlicher 5 Gang Schaltung. Da habe ich öfters nur die langgezogene Kette getauscht, weil der Schraubkranz und Rest deutlich langlebieger waren.
Selbst der Fahrradmarkt ist zum teils teuren Ramschmarkt verkommen. Geiles, gefedertes Design ohne sichtbares Baumarktfeeling, aber mit gepfefferten Preisen, wenn man sich vergreift und doch den Wolf im Schafspels kauft.
Ein Händler wollte mir einreden, das Kränze und Kettenblätter mit der Kette ausgetauscht werden müssen. Da werden sich alle Autofahrer in Zukunft freuen, wenn das Getriebe beim Motorschaden oder wenn der Bordcomputer nach X Kilometern Werkstatt ruft auch gewechselt werden muss. Lukrativ wäre es auch das Getriebegehäuse teilweise wegzulassen, damit Staub, Sand und Wärme wie Butter die Zähne weghobeln. Alle 30000KM ein neues Getriebe, passt doch für ein technologisch modernes Getriebe, was Getriebeöl spart, teisl luftgekühlt ist und noch leichter vermarktet werden kann.