Ach Herdware. Ohne User wie Dich (Andere dürfen sich auch gerne angesprochen fühlen
) hätte ich schon längst kapituliert was meine Teilnahme, die keine Frage geringer geworden ist, in dem Games-Forum angeht.
Ich hätte jetzt kein Problem mich auch mit Dir intensiv um
Kleinigkeiten zu streiten, wie z.B. die Frage ob Star Citizen ein auf wacklig gebauten Beinen aufgebauschter feuchter Space-Sim Traum ist, der die Qualität des bisher gezeigten Materials niemals 1zu1 auch für den bereits versprochenen enorm großen Content aufrechthalten kann.
Oder ob vielleicht die Online-Spieleberichterstattung nicht auch sehr viel anspruchsvoller ist als die Print-Spieleberichterstattung, da Deadlines viel imminenter sind für Artikel, Tests, Event-Präsentationen und und und, und möglicherweise diejenigen die nicht den Wechsel von Print zu Online gemacht haben, einfach auch mit dem höheren Workload nicht fertig geworden sind.
Aber im Großen und Ganzen seh ich noch einige wenige Gesprächspartner im Forum die das "größere Bild" vor Augen haben. Die wissen, dass es per se nie ein "goldenes Videospielzeitalter" gab und geben wird. Die Phase des Atari 2600 war eine goldene Phase und hat uns einen massiven Crash eingebrockt. Schlechte Spiele und negative Schlagzeilen gab es damals genauso wie heute.
Wenn ich mir insgesamt den Markt heute angucke, ist dieser sehr viel besser aufgestellt als er es zum Start der letzten Konsolengeneration vor etwas weniger als 10 Jahren herum war. Damals hatten wir, die AAA-Industrie und einen See von Mid-Tier Gamepublisher und Studios die reihenweise abgestorben sind und die Tore schließen mussten, da Sie eben nur "mittelmäßige" Titel erstellt haben versucht haben 1zu1 das zu machen was, die AAAs taten, mit weniger Budget aber selben Preis für den Kunden.
Aber das funktioniert halt nicht.
Jetzt seh ich dagegen einen Markt der sehr viel breiter aufgestellt ist, was die Produktvielfalt aber auch die Preisvielfalt angeht. Wir haben Spiele aus allen möglichen Genres wie DOTA 2, League of Legends, Blacklight:Retribution, WarFrame, World of Planes die für absolut lau sind. Wir haben Retro/Indie-Titel für 5-15 €, Mid-Tier Titel im 20-35 € Bereich und die Vollpreistitel. All dies gab es damals nicht. Es gab 60$, oder alte runtergesetzte Spiele (und AddOns). Natürlich sind bei der enormen Vielfalt an Spielen der Eine oder Andere Stinker dabei.
Aber auf die Journeys, Papers Please, Mark of the Ninjas, Guacamelees oder auch Far Cry 3:BloodDragons will ich persönlich nicht mehr verzichten.
Wer der AAA Spieleindustrie Einfallslosigkeit vorwirft aber einen Bogen um die "kleinen" Spiele macht ist in seinem eigenen Kopf gefangen. Es ist wie die Kritik an dem jährlichen stumpfsinnigen Michael Bay Popcorn-Kino aber dem bewussten Umschiffen von "kleineren" Alternativen, weil "dafür Zahl ich nicht, ich will im Kino schon was sehen was rummst und wackelt, der Rest tuts auch aufm Fernseher", der einem eben mehr von diesem kritisierten Unsinn einbrockt.
Das im Kino wie auch bei Videospielen alle paar Jahre auch groß budgetiertes Blockbuster Kino überzeugen kann, beweist Marvel/Disney oder Christopher Nolan (#Interstellar) in guter Regelmäßigkeit.
Das Thema #Gamergate der letzten Monate will ich jedoch weiterhin großspurig umschiffen. Schweigen bedeutet jedoch bei weitem keine stille Akzeptanz der Vorkommnisse, dass Bomben/Morddrohungen, Stalking, Cyber-Mobbing und Co. in jeglichem Zusammenhang absolut inakzeptabel sind sollte auch im Spielumfeld klar sein.