Schrammler schrieb:
Nicht nur ... die Tafeln sind bei uns gemeinnürtzige Vereine, die seit je her mit städtischen Fördermitteln bedacht werden.
Ich sprach von Zusammenschlüssen von "Containernden", die statt sich aus den Müllcontainern zu bedienen (illegal, denn auch bei uns ist das verboten ... aber mehr wegen Land- oder Hausfriedensbruch) eben eine Kooperative gegr+ündet haben, die nun das Containering auf eine vertragliche Basis stellt.
Die sammeln die Produkte jetzt nicht mehr aus Mülltonnen, sondern holen die am Lieferanteneingang ab (und auf diese Weise ist es legal).
@Bevölkerungswachstum in armen Regionen.
Das Problem ist hier auch der geringe Wohlstand (der zudem in den Händen weniger Konzenrtriert ist) ... dadurch ist Kinderreichtum nämlich die einzige Altersvorsorge, die vielen Menschen in Afrika oder Asien bleibt.
Nimm noch eine recht miserable Gesundheitsversorgung hinzu, und du lebst in einer Stuation, in der auch 15 Kinder dir keinen sicheren und ruhigen Lebensabend gewöährleisten können, weil 5 davon innerhalb des 1. Lebensjahres sterben, 3 davon als "Krieger" bei einem Warlord "arbeiten" (weil der wenigstens etwas bezahlt) oder in Kriegen sterben (gerne auch als Kolateralschaden), und bei jeder Krankheit in der Fmilie zunächst unsicher ist, ob daran einer sterben wird. Bis du selbst nicht mehr arbeiten kannst, könnten von den 15 nur noch 2 oder 3 leben.
Schau dir Europa um 1800 an ... da gabs auch überall Bauern mit riesigem Famileienanhang (bis zu 4 Generationen unter einem Dach) ... auch ca. 100 Jahre später gab es noch sehr große Familie (meine Großmutter mütterlicherseits hatte 6 Schwestern - als Beispiel).
Es gibt haufenweise gute Gründe Kinder zu bekommen ... bei uns ist es nur seit über 60 Jahren nicht mehr notwendig ... das ist keinesfalls im globalen Vergleich "normal" und vor allem der starken Verstädterung der Industrieregionen geschuldet.
Wer diese Entwicklung in Europa lanciert hat, dürfte uns hoffentlich allen klar sein.
Daran, dass bei uns die "Kleinstfamilie" überhaupt funktioniert, kann man unseren insgesamt doch sehr hohen Wohlstand sehen ... ohne den würde das nämlich nicht laufen.
Wir schaufeln statt dessen unser Pflege- und Obhutsbedürftigen in von SIcerungssystemen mitfinanzierte Institutionen (Alten- und Pflegeheime, Ganztagsschulen und -kindergärten etc.), um mehr Zeit für Lohnarbeit zu haben.
Muss auch nur passieren, weil die Familie auf ihren hochmobilen Kern zusammengedampft wurde (Papa, Mama, Kind ... jede Generation für sich), der von einigen Wirtschaftswissenschaftlern schon um 1850 als "Optimum" für die Industrielle Produktion erkannt wurde.
Karl Polanyi hatte Recht: Die Gesellschaft DIENT in weiten Teilen bereits vorrangig der Wirtschaft.
Ich kann nur immer wieder wärmstens die 6-teilige Arte Dokumentation "Der Kapitalismus/Le Capitalisme" empfehlen ... recht theoretisch und ziemlich abgehoben, aber mMn sehr erhellend.
Es beginnt mtit Smith und Marx und arbeitet sich langsam bis zur Bankenkrise 2008 vor ... nach dieser Doku kann ich nicht mehr anders, als die permanente "Krise" als Effekt der Systemlogik des Kapitalismus zu begreifen.
Der Rest - bis hin zum Bevölkerungswachstum in Afrika und Asien - sind Folgeerscheinungen des Erfolgs dieses Systems in einem doch recht unbedeutenden Teil der Welt ... und zwar NICHT von ihrer Entstehung her, sondern lediglich von ihrer konstanz ... der Kapitalismus sorgt mit seinen Marktmechanismen für die Konservierung und Verstärkung der regionalen Unterschiede - ganz automatisch.