Zielgruppe(n) von Linux-Distributionen

Alexander2 schrieb:
Es gibt viele stellen wo du bei Projekten Spenden kannst.

Das ist jetzt eine andere Fragestellung: Welcher Softwareentwickler (vielleicht sogar Informatiker) möchte für seinen Lebensunterhalt auf die Spenden zu seinen kostenlosen Open-Source-Projekten angewiesen sein?
 
Atalanttore schrieb:
Das ist jetzt eine andere Fragestellung: Welcher Softwareentwickler (vielleicht sogar Informatiker) möchte für seinen Lebensunterhalt auf die Spenden zu seinen kostenlosen Open-Source-Projekten angewiesen sein?
Das ist die falsche Frage... die Finanzierung von Software Entwicklern im Open Source Bereich ist sehr verschieden. Die wenigsten davon sind Vollzeit-Entwickler, die allein und ausschließtlich an Ihrem Projekt arbeiten und auf Spenden angewiesen sind, um sich zu finanzieren.
  • Projekte (z.B. FFMPEG) sammeln Spenden und stellen Software-Entwickler vollzeit und gut bezahlt ein, um am Projekt weiter zu arbeiten ( so kommt man bei großen Projekten besser voran)
  • Entwickler haben Spaß an der Entwicklung eines Projekts und sehen Spenden nur als netten Bonus
  • Entwickler machen es neben dem Beruf und wollen gar nix für Ihre Dienste
  • Entwickler nutzen ein Produkt selbst, ihnen fehlt was oder es gibt einen Bug der sie selbst nervt und sie fixen ihn
  • Entwickler wollen nur etwas lernen und suchen ein Projekt zum Starten

Wenn man in einem Job gut bezahlt wird oder anderweitig finanziert ist, ist Geld oft nicht mehr so wichtig, wie als Student. Ich hab selbst ein paar Open Source Projekte (nix großes, habe das für mich selbst entwickelt) und mir macht es sogar Spaß, Feedback zu bekommen und bei der Entwicklung zu berücksichtigen. Außerdem finden Leute haufenweise Fehler, die man selbst nie gefunden hätte und durch Pull-Requests habe ich schon eine Menge gelernt :-) Das gilt auch für Pull-Requests, die ich für andere Open Source Projekte gemacht habe, weil mich was genervt hat. Z.B. konnte man bei muCommander die Tabelle der Shortcuts nicht filtern oder durchsuchen - also hab ichs eingebaut ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Sommersocke und @mo
Atalanttore schrieb:
Wie sollen die Entwickler kostenloser Open-Source-Lösungen ihren Lebensunterhalt bestreiten?
Sommersocke schrieb:
Weitere Lösungsansätze findest du auch im Netz, falls es dich wirklich interessiert.
Zb auf ComputerBase Hinweise dazu

Die Liste werde ich jedenfalls noch durchgehen wenn ich ein Geschäftsmodell benötige.
https://flosshub.org/biblio

Derzeit verkaufe ich die Individualisierung und Einrichtung sowie Wartung von Open Source Lösungen im Web-Bereich, also Dienstleistung.

Wenn ich aber ein Produkt(Soft oder Hardware) habe werde ich ziemlich sicher auch auf eine offene Lösung setzen.

Hier ein Grundsätzlich gut funktionierendes und häufig anzutreffendes Modell:

Web-Software zum selbst-hosten mit Ökosystem (Apps/Plugins), freie Lizenz
1. Selbst-Hosten und als SaaS gegen Abo-Gebühr, Beispiel: https://matomo.org/pricing/
2. Premuim Apps/Themes/Plugins, Beispiel: https://plugins.matomo.org/
3. Installationshilfe/Integration/Support

Das geht so oder so ähnlich auch bei:
  • Zentyal
  • Univention
  • Kopano
  • Odoo
  • Nextcloud
  • WordPress
  • uvm
Zusätzlich dazu verdienen Dienstleister in dem Umfeld gutes Geld mit der Integration. Ähnlich wie bei Windows Business Server oder SAP. Wenn die einen Fehler finden sind die automatisch an schnellen Lösungen interessiert weswegen Bug-Tickets viel regelmäßiger erstellt werden. Das treibt die Entwicklung auch voran.

Je nach größe des Ökosystems gibts dann auch noch Drittanbieter SaaS, beispielsweise ist Nextcloud bei vielen WebHostern als "Cloud" mit im Paket dabei oder Matomo als 1-Klick Install verfügbar oder es gibt spezialisierte Anbieter/Angebote: https://www.hosting.de/nextcloud/managed-nextcloud/

Bitte ich weis jetzt nicht wie das eins zu eins auf Desktop Programme umzulegen ist, aber es ist nicht so das es eine Utopie wäre und nur Spendenfinanziert ist aus meiner Sicht definitiv zu wenig wenn es laufende Entwicklung geben soll.

BTW: so geht Datenschutzerklärung: https://www.hosting.de/ueber-uns/datenschutz/ nice.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: screwdriver0815
netzgestaltung schrieb:
Mag sein, dass das rechtlich in Ordnung ist, meine Daten werden da aber nicht geschützt, da auf dieser Seite bereits das Tracking und die Übermittlung an bspw. Twitter läuft, bevor ich das annehmen oder ablehnen kann.
Ab dem Zeitpunkt ist es aber eh schon zu spät mich schützen zu wollen.

Vom Text her aber schön verständlich geschrieben und ein gutes Beispiel für die Theorie!
 
Ich kann das jetzt für die Startseite oder die DSE nicht bestätigen (Mit Tracking Schutz deaktiviert und Ublock aus) Dh der Netzwerktab ist sauber, kein Twitter call. stats.plattformadmin.de wird denen selbst gehören und es läuft matomo, kein GA. ich hatte aber auch kein popup zu twitter oder ähnliches.
 
Atalanttore schrieb:
Das ist jetzt eine andere Fragestellung: Welcher Softwareentwickler (vielleicht sogar Informatiker) möchte für seinen Lebensunterhalt auf die Spenden zu seinen kostenlosen Open-Source-Projekten angewiesen sein?

Man kann auch einfach mal nicht alles kommerziell sehen...

Open source lebt davon, dass jeder Beitrag eines Entwicklers gleichzeitig auch einen Nutzen für den Entwickler hat, schließlich wird die Software die er benutzt dadurch besser.
Und er muss dann ggfls keine Software eines Kommerzriesen benutzen, der die Features hinter Abis und Zusatzkosten versteckt, um Geld zu verdienen.

Davon abgesehen heißt Open Source nicht zwangsläufig kostenlos.

In vielen großen Techfirmen sitzen bezahlte Entwickler, die an linux Komponenten arbeiten, die Firmen benutzen es ja auch.
 
Ich finde es immer schön wie man manche Linux-User nur mit wenigen Keywords triggern kann. Nutze zwar auch ein wenig Linux und manche Sachen gefallen mir auch sehr daran, bin aber im Regelfall eher auf der Windows-Seite (also bei Clients, bei Servern sieht es anders aus) des Gartenzauns. Gerade weil MS mittlerweile das ein oder andere gute Linuxkonzept auch in Windows übernimmt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
AndroidNougat7 schrieb:
Gentoo und LFS sind auch eher für die Profis und halt die, die kaum was mit ihrer Zeit anzufangen wissen

Meine Gentoo box rennt seit mindestens 14 Jahre, ist immer noch dieselbe Installation. Die Dateien sind mittlereweile verschlüsselt und die Hardware wurde öfters gewechselt (4 verschiedene Notebooks).

Gentoo ist flexibel und man wird nicht gegängelt. Der Zeitaufwand ist für mich sehr gering es aktuell und lauffaehig zu halten, circa 10 Minuten pro Woche.

Wenn man etwas anderes haben will sollte man auch in die FreeBSD Ecke schauen.

Das gentoo amd64 handbuch zum Aufsetzen einer Installation ist mit Grundkenntisse eines Linux Buchs über die Shell und File Hierarchy Standard sehr einfach.
 
Ich find beides gut. Um beim Thema zu bleiben: Heutige moderne Distributionen eignen sich üblicherweise auch für einen Normalanwender ohne besondere Kenntnisse. Das liegt vor allem daran, dass die "Desktop Environments", also die Software, welche für das optische zuständig ist, sehr weit ausgereift ist: Gnome/KDE/...
Hauptproblem weiterhin: Drucker und Wifi können unter Linux Probleme machen, so dass man da händisch nacharbeiten muss. Habe gerade erst meinen rtl8814au Treiber neu kompiliert und in den Kernel installiert :rolleyes:.
Grundsätzlich gilt aber: Wenn man zufrieden ist mit Windows, wieso wechseln?
 
DerMonte schrieb:
Ich finde es immer schön wie man manche Linux-User nur mit wenigen Keywords triggern kann…
Das ist doch bei jeder Lebenseinstellung so. Biete mal nem Veganer ne Blutwurst an ;)
Es gibt im Linux-Bereich ein wesentlich breiteres Spektrum an Anwendern, da sich Windows auf PC, Konsole und ein paar verirrte Server beschränkt, Linux/BSD hingegen auf jedem Toaster läuft.
Du hast also von den Microchip-Tüftlern, Autoschraubern, über Single-Board-Computer, Handys, bis hin zu Servern und Supercomputern Anwender. Dazu noch diverse „Glaubensrichtungen“, speziell was die Akzeptanz von blobs angeht. In den letzten Jahren kommen noch vermehrt die „Linux-als-Windows-Ersatz“-Leute dazu, die sicherlich Dank des Gaming-Gedöns auch mehr werden…
Da ist es relativ leicht eine Provokation loszulassen — eine Teilgruppe wird schon anbeißen ;)
Ergänzung ()

BeBur schrieb:
…Drucker und Wifi können unter Linux Probleme machen…
Frag mal die hiesigen Win-Admins nach Druckern unter Win 7 :D Hab heute noch Echos im Ohr ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer Windows nutzen will kauft sich auch keinen Mac only Drucker (Blöde Analogie, ich weiß)
Sondern einen Drucker dessen Hersteller Linux Support bietet (nur ein Beispiel Epson)
 
Sommersocke schrieb:
Frag mal die hiesigen Win-Admins nach Druckern unter Win 7 :D Hab heute noch Echos im Ohr ;)
Drucker machen unter Linux weit mehr (Erst-) Aufwand als unter Windows.

Alexander2 schrieb:
Wer Windows nutzen will kauft sich auch keinen Mac only Drucker (Blöde Analogie, ich weiß)
Sondern einen Drucker dessen Hersteller Linux Support bietet (nur ein Beispiel Epson)
Das ist halt etwas, das man wissen muss, wenn man von Windows/Mac kommt: Es ist sinnvoll, Peripherie danach auszusuchen, ob es hochwertige Treiber/Software gibt für das Gerät.
Wer jedoch schon Drucker, Wifi-Karte, Grafiktablet, Gaming-Tastatur, .... hat, der muss sich ggf. auf Arbeit einstellen. Darüber hinaus muss man zuweilen Abstriche im Komfort machen. Ich hab mir z.B. grad ein Wacom Tablet geholt, das hat erst etwas rumgezickt aber kann ich jetzt immerhin per Terminal und kleinem Skript ganz gut konfigurieren... endnutzerfreundlich ist das jedoch nicht.
 
Also bei meinem habe ich 2 sachen gemacht, in den Paketen nach dem Druckermodell gesucht, das Paket installieren lassen, dann in Cups den Drucker ausgewählt und eingestellt, das er genutzt werden soll. und dann konnte ich schon Drucken. Das ist sogar unkomplizierter als ich das von Windows in Erinnerung habe, wo ich erstmal den Treiber von der Herstellerseite laden muss, wo ich natürlich auch erstmal zu der Downloadseite kommen muss. um ihn dann zu installieren.

Also nur als Beispiel, wenn es "ganz normal" Unterstützung dafür gibt ... ist das sehr schnell erledigt. ~5 Minuten vielleicht.
 
Sommersocke schrieb:
Das stimmt nicht.
Kann gut sein, dass es die letzten 15 Jahren deutlich besser geworden ist bei Druckern, ich habe zuletzt nur Linux-freundliche Drucker bzw. Modelle gekauft (von Brother). Ich erinnere mich daran, dass ich bei einem WiFi Drucker Windows booten musste für das initiale Setup.
Mein Hauptpunkt ist vor allem, dass man Menschen nicht erzählt, Peripherie funktioniere unter Linux immer genau so gut wie unter Windows, denn da Treiber und Software in aller Regel ausschließlich oder primär für Windows gebaut werden ist das oft nicht gegeben und daher nicht korrekt.
 
Es gibt immer Hersteller oder Modelle, die bewusst nicht passen (wollen/dürfen). Klar. Das war für mich bspw. damals der Grund von Windows wegzuwechseln, weil das Soundsystem Schrott war und ich mein „Heimkino“ haben wollte. Das war XP, der größte Schrott den die bis dahin veröffentlicht hatten. Mittlerweile ist das obsolet, oder zumindest besser, seit es asio-Treiber gibt und es ist sogar Echtzeit möglich (seit Win Vista/7?). Also was damals mal war hilft aktuell nicht wirklich weiter.
 
Die heutige weit bessere Situation wird durch kontinuierliche open source (bzw. FOSS) Arbeit entstanden sein, eine Entwicklung seitens Hersteller gab es zwar auch, aber weit weniger, jedenfalls soweit ich das mitkriege. Der Trend ist mMn weiter positiv, wir sind in einer positiven Spirale: Hardware wird besser unterstützt -> mehr Menschen nutzen Linux -> Hersteller berücksichtigen Linux stärker. Aus dem Boden gestampft wurde diese Entwicklung, wie gesagt, vor allem von der FOSS Community.
Ein Plug 'n' Play auf "Windows-Niveau" wird natürlich nur durch zukünftig notwendige gesteigerte Mitwirkung der Hersteller funktioniern, ich bin recht zuversichtlich, dass das dann ohne das "Windows-Niveau" an Bullshit-Zusatzsoftware sein wird :).
 
Es wird seit ein paar Jahre halt endlich mal auf offene Standards geachtet.

Die Zeiten von irgendwelchen proprietären Standards geht ja glücklicherweise langsam zu Ende.


Gibt halt noch ein paar Altlasten, die noch heute ihre negativen Auswirkungen haben.

Man nehme mal allein den Internet Explorer und den Schaden den er bis heute hinterlassen hat (ganz zu schweigen von den Kosten, die er noch heute verursacht).
 
Zurück
Oben