Zwischen Nationalstolz und Identitätsfindung

Al2O3

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Hallo,

Im Bezug auf die Kampagne "Du bist Deutschland" beschäftige ich mich gerade mit dem Begriff Nationalstolz.

Dabei werfen sich mir folgende Fragen auf:

Was ist Nationalstolz überhaupt?

Wie begründet sich Nationalstolz?

Und ist Nationalstolz nötig?

Ich fand auf diese Fragen keine vernünftigen Antworten.

Nationalstolz besteht vermutlich aus den beiden Komponenten individueller Stolz und kollektiver Stolz, zu dem ich den Stolz auf die Leistung anderer mit einbeziehe.
Damit schmückt man sich mit fremden Lorbeeren,weshalb ich Nationalstolz für ungerechtfertigt halte.
Die Begründung für Nationalstolz lautet meistens; die Amerikaner und die Franzosen (etc.) sind auch Stolz auf ihr Land, also verdient Deutschland ebenfalls Nationalstolz.
Diese Begründung halte ich für wenig stichhaltig. Deswegen halte ich Nationalstolz auch für unbegründet und nicht notwendig.

Sicherlich ist eine nationale Identität wichtig um international effektiv auftreten zu können, sei es in der EU oder in der Weltpolitik, denn ohne zu wissen wer und woher man ist und welche kulturelle Geschichte und Leistungen das eigene Land hat, kann man es wohl kaum international vertreten.

Die eigene Sprache und die eigenen kulturellen Leistungen der Vergangenheit ( zu denen ich auch alle wichtigen Persönlichkeiten in der Geschichte des Landes der Denker und Dichter zähle) zu schätzen sowie die Kultur im Land in der Gegenwart zu fördern zählen für mich unter Kulturbewusstsein.

Jedoch versteh ich unter diesen beiden Punkten nicht Nationalstolz.

"Die billigste Art des Stolzes ist hingegen der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein."

Liegt Schopenhauer also mit seiner Annahme richtig, Nationalstolz sei der einzige Stolz für Versager ?

Wer mir den Begriff Nationalstolz trotzdem näherbringen oder die Fragen beantworten kann, möge dies doch bitte tun. ;)
 
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schopenhauer war ein toller denker und das was er über den nationalstolz geschrieben hat (ich hab das glaub ich vor 5-6 jahren in seinen aphorismen zur lebensweisheit gelesen) ist total richtig für mich.

stolz sollte sich niemals aus nationalstolz speißen oder darin seinen ausdruck finden.
man sollte lieber nicht stolz auf sein eigenes land sein sondern sich die haare raufen dass man als einziger nicht genug tun kann um menschen denen es weitaus mieser geht helfen zu können.
sprich: nicht im eigenen sud suhlen sondern aufstehen und neue ziele für sich entdecken völlig unabhängig von dem land wo man lebt.
 
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Das ist wieder so eine Sache, die sich der Mensch gerne antut. Dann geht es ihm psychisch gesehen, etwas besser. Man ist Teil von etwas grossem Außergewöhnlichen. Reine Augenwischerei! Mir ist dieses Phänomen eher bei leuten aufgefallen die sich leicht mitreißen/beeinflussen lassen, kann aber auch nur Zufall sein. Verdammte mental labile Mitläufer.

Ich warte nur, dass mir jemand sagt:"Beweis doch mal Nationalstolz!" 0-100 in 2.8

Um richtiges Nationalstolz zu empfinden darf man nicht mit dem Kopf denken, logisch vorgehen, sondern muss einfach mit dem Herzen an irgendetwas, natürlich ohne Argumentation, glauben. Gruppe A besser als Gruppe B.
 
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Simple Man schrieb:
Gruppe A besser als Gruppe B.
Eben das ist es worum es im Nationalstolz nicht geht.
Es geht nicht um das besser! Das "besser" meint Rassismus etc.
Nationalstolz kann ich ja nur empfinden *weil* es andere Nationen gibt!;)
 
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Nationalstolz hin oder her. Es muss meiner Meinung nach immer einen Grund geben worauf ich stolz sein darf.
Ich bin selber Türke und uns wird ja vorgeworfen das wir ein in unserem nationalen Stolz oder unserem persönlichen Stolz untergehen. Ich halte so ein verhalten für extrem kurzichtig oder besser gesagt für idiotische Sturrheit.

Warum soll ich auf ein Land stolz sein das es nicht schafft irgendwas richtig auf die Beine zu stellen.
Jedes Land hat da sein Handicap und ich denke ein perfektes Land gibt es nicht genauso, demnach auch kein Anrecht auf Stolz oder Unterstützung durch die Bevölkerung.
 
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Wir hatten vor längerer Zeit mal eine Diskussion um Patriotismus und Nationalismus: https://www.computerbase.de/forum/threads/nationalismus-gut-oder-schlecht.72981/
Dort wurde scho viel gesagt und definiert - leider auch viel Schwachfug.

Zunächst einige Definitionen bei Wikipedia:
Nationalismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus
Patriotismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Patriotismus
Chauvinismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus

Und das meine ich nach wie vor:
Ob ein gewisser Patriotismus angebracht sein mag, sollte jeder für sich entscheiden, imho sollte man eher ein Gefühl für Europa, als für Deutschland alleine entwickeln, aber das ist jedermanns Ansichtssache.
Nationalismus und Chauvinismus sind, und dass sollte nach dem Lesen der o.g. Links jeder verstehen, absolut nichts Gutes oder Richtiges!
 
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Schopenhauer mag auf der einen Seite sicherlich recht haben. Und Nationalstolz hat auch immer noch diesen negativen Touch, auch dank unserer Geschichte.
Aber ich bin der Meinung, dass es in einem Land, oder in einer Nation, in der man selber lebt auch etwas geben muss, auf das man Stolz sein kann. Andernfalls halte ich es für schwer möglich, dass man sich damit identifizieren kann und ggf. auch mal etwas für sein Land und die Gemeinschaft eher selbstlos erbringt. Ich bin auch der Meinung, dass wir (die wir hier leben und damit meine ich alle Menschen), aufgrund einer mangelnden Identifikation mit unserem Land (und ich bin der Meinung, dass das auch etwas mit Nationalstolz zu tun hat), es dazu kommt, dass man immer mehr zum Egoisten wird und immer weniger der Gemeinschaft beisteuert.
Oder würdet ihr jemandem Helfen, den ihr gar nicht mögt? Da müsste man schon weit über seinen eigenen Schatten springen, oder sehe ich das falsch?
Auf der anderen Seite ist Nationalstolz bei der Integration in eine europäisches Wir sicherlich hinderlich. Aber warum sollte man nicht auch auf etwas Stolz sein, was Europa geschafft hat? Sicherlich habe ich als einfacher Bürger wenig mit der Europapolitik zu schaffen und es wäre dann wieder so wie Schopenhauer es schon sagte, man ist Stolz auf die Leistung anderer. Aber was ist daran so verkehrt? Ich bin auch stolz auf die Leistung meiner Tochter. Ist das verkehrt?
Vielleicht ist es auch eher Patriotismus oder auch nur eine Frage der Definition?
 
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Also bei uns in Portugal ist Nationalstolz eine ganz normale Sache.
Bei der letzten Europameisterschaft hing an jedem Haus eine Fahne und die Nationalhymne wurde gesungen.In der Volksmusik werden patriotische Lieder gesungen,die wenn man es ins deutsche übersetzen würde doch eher sich rechtsextrem anhören würden.

Gerade in Südeuropa wird ein gesunder Nationalstolz ausgeübt der in keinster Weise rassistisch ist,sowohl Einheimische wie Ausländer nehmen daran teil.Ja selbst die Kommunisten bei uns sind Patriotisch,denn neben der Hammer-und Sichel-Flagge steht auch die portugiesische.

Nationalstolz basiert aber auch auf die Geschichte,Gewohnheiten,Kultur und Errungenschaften der jeweiligen Völker.

Ich persönlich bin stolz auf die Deutschen,weil sie einiges auf die Beine gestellt haben,was wir in Südeuropa nicht in 50 Jahren hinkriegen.Auch fühle ich mehr ein Europäisches Nationalstolz als ein portugiesisches oder gar deutsches............

Aber die Deutschen können einen gesunden Nationalstolz zeigen,denn die 12 Jahre NS-Zeit können nicht 2000 Jahre deutsche Geschichte zu nichte machen.

Gruss

Rekka
 
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wie meine signatur zeigt bin ich nicht gerade stolz drauf was in diesem land geschieht.
denn einfach _zu viel_ ging im laufe der jahrzente/-hunderte verloren. und auf ein land stolz zu sein das seine bürger ausbeutet und in die armut treibt mit dem wissen das das kein wirklich guter weg ist.... dafür das sich viele hier so wohl fühlen trotz der ganzen steine die einem als bürger in den weg geschmissen werden in vielerlei hinsicht ist die eine seite, aber das man hier auf irgendwelche dinge besonders stolz sein könnte seh ich einfach nicht.
wenn man einmal betrachtet was für berühmte leute diese gegend hervorgebracht hat und was davon noch übrig ist. ist es eher bedauerlich als das es sowas wie stolz weckt.
ich bin froh darüber das ich nicht zur kriegszeit aufgewachsen bin und (noch) kein hunger leide und (noch) ein dach über dem kopf hab. aber das war es auch im prinzip.

PS: das worauf ich stolz bin, bin ich selbst, weil ich trotz allem was ich schon hinter mir hab mir immernoch selbst treu geblieben bin und ohne ein schlechtes gefühl in den spiegel sehen kann. und nicht auf eine nation hinter der sich soviele verstecken.
 
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@Klok:

Wie Gut oder Schlecht Politik gemacht wird hat mit Nationalstolz nix zu tun.
Schaue Dir die Brasilianer an,die sind Stolz auf Brasilien obwohl die meisten von ihnen arm sind.Beim Fussball und bei der Formel1 (zur Zeit von Senna) kann man diesen Nationalstolz am besten sehen.Es hängt damit zusammen das diese armen Menschen ausser ihren Nationalstolz sonst nix haben,und das kann ihnen keiner wegnemmen.
Eine Nation erkennt man nicht nur am politischen System,ich würde meinen Nationalstolz nie und nimmer ablegen nur weil Politiker nichts auf die Reihe bekommen.
Selbst zur Zeit des Ostblocks waren die Menschen Stolz auf ihre Nationen,sei es beim Sport oder sonstwas.
 
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Das Grundproblem am Nationalstolz ist doch der, das es ja erst einmal nur eine Form von Stolz ist.
Stolz von lat. stultitia = Torheit :freak:
Sollte man aber nicht zu ernst nehmen, da gleiche Wörter zu anderen Zeiten auch andere Bedeutungen hatten!
Auf was kann / darf ich denn stolz sein?
Zunächst einmal eigentlich nur auf eigene Leistungen.
Wirklich "nur" darauf?
Ist aber der Stolz nicht auch eine Form der Anerkennung?
Wenn ich stolz auf meine Kinder bin weil sie eine 1 in Mathe geschrieben haben, dann ist das ja sicherlich nicht mein Verdienst. Aber dennoch darf ich darauf stolz sein, oder?;) Und zwar in Form eines Stolzes der *andere* dadurch nicht herabwürdigt!
So verhält es sich doch auch mit der sportlichen Seite. Wenn die deutsche Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen die Niederlande gewinnt, warum darf ich da nicht stolz sein? Nur weil 11 andere Spieler gespielt haben und nicht ich? Auch hier bedeutet der Stolz nichts anderes als eine Form von Anerkennung einer erbrachten Leistung anderer mit der ich mich identifizieren kann.
So ähnlich sehe ich das auch mit dem Nationalstolz. Hier ist man ja weitestgehend auch auf die Leistung anderer stolz bzw. auf die erbrachten Leistungen der Ahnen.
Ich selbst bin doch nicht durch mich selbst entstanden, sondern durch meine Eltern.
Vieles von dem was ich bin, habe ich meinen Eltern sowie der Gesellschaft / Gesellschaftsform etc. zu verdanken und nicht mir alleine!
Von daher sollte Stolz immer angebracht sein und nicht herabgewürdigt werden.
 
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GRAKA0815 schrieb:
Ich selbst bin doch nicht durch mich selbst entstanden, sondern durch meine Eltern.
Vieles von dem was ich bin, habe ich meinen Eltern sowie der Gesellschaft / Gesellschaftsform etc. zu verdanken und nicht mir alleine!
Von daher sollte Stolz immer angebracht sein und nicht herabgewürdigt werden.
Tja, da sieht man halt wieder wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich frage mich dennoch was die Eltern denn eigentlich so grossartiges getan haben, das man darauf gleich stolz sein muss. Die Erziehung und die Ernährung der Kinder sind ja wohl vorauszusetzen. Das ist nichts was irgendwie von besonderer Bedeutung wäre.
In vielen Dingen stimme ich mit der Meinung und den Auffassungen meiner Eltern überhaupt nicht überein und was mein Grossvater im zweiten Weltkrieg getan hat ist ausschliesslich seine Sache, ich sehe darin weder eine besondere Verantwortung noch irgendeine Form von Stolz, auf was auch immer.
Was mich angeht - alles was ich bin habe ich lediglich mir allein zu verdanken, nicht den Eltern und schon gar nicht dem Land. Der Begriff Nationalstolz hat deshalb für mich auch eher eine negative Bedeutung.
Auf was soll ich den stolz sein? Vielleicht auf die Leistungen mir völlig fremder Menschen vergangener Jahrhunderte, mit denen ich ausser der Nationalität rein gar nichts gemein habe?
Ich habe das Gefühl das man Nationalstolz immer dann antrifft, wenn Menschen Angst vor fremden Menschen und ihren Kulturen haben.
 
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ich hab das gefühl ich muss mein statement erweitern.
es ist nicht nur so das ich absolut keinen anlass sehe auf "mein land" stolz zu sein, sondern ich seh es als hinderlich wenn jemand auf sein land stolz ist wenn es um das zusammenleben geht. wie soll denn ein "wir" gefühl in den leuten entstehen wenn sie sich im selben atemzug durch ihre herkunft direkt wieder von anderen abgrenzen?
klingt vielleicht für den einen oder anderen überzogen, aber wenn man es genauer betrachtet ist es doch so. für mich macht es keinen großen unterschied ob einer aus finnland oder pakistan oder sonstwoher ist.
und daraus einen unterschied zu machen und leute in schubladen zu stecken durch ihren herkunftsort ergibt in meinen augen irgendwie keinen sinn. denn das ist oftmals das ergebnis daraus, vor allem vorzufinden bei faschos und patrioten, die sich selbst dann gerne auf einen thron setzen, von anderen distanzieren oder sogar auf andere herabsehen.

von daher kann ich schopenhauers gedankengang sehr gut nachvollziehen, denn die meisten die gerne und überall nationalstolz zeigen sind meist wirklich nicht die hellsten glühbirnen im kronleuchter.
 
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aLuckyGuy schrieb:
Was mich angeht - alles was ich bin habe ich lediglich mir allein zu verdanken, nicht den Eltern und schon gar nicht dem Land.

ach so, also bist du wohl in keiner gesellschaft aufgewachsen sondern im urwald alleine mit der natur? du wurdest also von nichts und niemandem geprägt? es hat dir niemand irgendetwas beigebracht?
hallo mach mal die augen auf, du kannst nicht so einen engen satz bringen!
was meinst du warum manche kinder auf dem strich landen oder später vergewaltiger werden? bestimmt nicht weil sie es sich alleine 100% aussuchen. sie werden in den meisten fällen erst dazu gemacht!....und jezt versuch noch einmal deine these zu vertreten dass ALLES was du bist NICHT von irgendwoher gekommen ist sondern alles in DIR den ursprung hatte und nicht gefördert wurde.
 
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solche gedanken über dieses thema macht man sich auch nur in deutschland. ich finde das alles wird viel zu heiß gekocht.
zumal das wort stolz im grunde ja nicht negativ ist sondern einfach stark an das nazi vokabular erinnert. deshalb wird da immer ein riesen tamtam gemacht in meinen augen.
beim thema irak krieg und die haltung der bundesregierung (ja ich weiß der bnd) war ich absolut stolz auf unsere nation dass wir nicht mitgemacht haben. solche themen schweißen auch die menschen zusammen genauso wie fußball und ähnliches wo sich deutschland nach außen hin repräsentiert. stolz ist eben ein wir gefühl welches nicht nur auf nationaler ebene statt findet sondern in jeglichen dimensionen seine daseinsberechtigung hat.

dass es überall idioten gibt, die das ganze national im sinne des faschismus ausnutzen muss man wohl nicht xplizit sagen, aber im grunde finde ich die diskussion einfach mal wieder typisch deutsch!
 
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KL0k schrieb:
und daraus einen unterschied zu machen und leute in schubladen zu stecken durch ihren herkunftsort ergibt in meinen augen irgendwie keinen sinn. denn das ist oftmals das ergebnis daraus, vor allem vorzufinden bei faschos und patrioten, die sich selbst dann gerne auf einen thron setzen, von anderen distanzieren oder sogar auf andere herabsehen.

Kann es sein, dass Du Nationalstolz mit Nationalismus / Rassismus und deren Ressentiments belegst?
Das sind grundverschiedene Dinge!
Und warum grenzt Nationalstolz andere aus/ab?:freak:
Denn, das höchste der Gefühle im Nationalstolz wäre ein *primus inter pares* gegenüber anderen Nationen, und das grenzt nicht aus, sondern schließt ein!;)
Wie schon zu anfang erwähnt, Nationalstolz begründet sich im Gegensatz zum Nationalismus darauf *weil* es andere Nationen gibt und nicht auf dem Prinzip Herrenrasse / Herrenvolk etc.
 
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nein ich setz das nicht auf eine stufe. ich hab lediglich gesagt das es viele gerne damit in einen kontext bringen und als ausrede bringen um ihr krankes ideengut an den mann zu bringen.

und wieso es so schwer zu verstehen ist das das stolzsein auf seine nation andere ausgrenzt, ist mir widerrum schleierhaft.
man grenzt sich doch allein schon dadurch ab das man sagt ich bin von da und da, unsere leute haben dieses und jenes erschaffen. was nicht nur eine klare grenze zieht, sondern unter anderem auch neid und misgunst hervorrufen kann. zumal ers der ideale nährboden für klischees und vorurteile ist. und unter so einer grundvorrausseetzung wird es nie im leben (nicht in 10 und auch nicht in 1000 jahren) der fall sein das die menschen ein globales "wir" gefühl in ihren köpfen tragen.
 
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KL0k schrieb:
und unter so einer grundvorrausseetzung wird es nie im leben (nicht in 10 und auch nicht in 1000 jahren) der fall sein das die menschen ein globales "wir" gefühl in ihren köpfen tragen.

Um ein "wir" Gefühl zu erreichen, (ob nun als Nation oder gar global) brauchst du einen Gegensatz! So lange es keine Außerirdischen oder eine außerirdische Bedrohung (Asteroid/Komet) gibt, schaffst Du auch kein globales *wir*.;)

Du must einen Gegensatz haben.
"Wir" Hessen gibt es nur, weil es andere Bundesländer gibt.
"Wir" Deutsche weil es andere Nationen gibt.
"Wir" Europäer weil es andere Erdteile gibt.
"Wir" Terraner weil .......................?
 
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wer sagt denn das es keine "ausserirdischen" gibt? bloß weilse nicht bei jedem mit ner untertasse in den vorgarten fliegen um zum kaffee und kuchen tratsch vorbei zu schneien und hallo zu sagen?
aber im ernst. ich versteh nicht warum man das gro der menschen immer förmlich dazu "zwingen" muss zusammen zu halten.
dafür das wir menschen angeblich die krone der schöpfung sein sollen benimmt sich die menschheit für meinen geschmack ziemlich widersprüchlich und dämlich. (ausnahmen bestätigen die regel)
 
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KL0k schrieb:
ich versteh nicht warum man das gro der menschen immer förmlich dazu "zwingen" muss zusammen zu halten.
Vielleicht weil es in der *Natur* des Menschen liegt und wir uns daher ganz *natürlich* verhalten?
Schon die ollen Germanen waren nicht mehr als zig verschiedene Stämme die sich untereinander die Köppe einschlugen. Aber eben auch ab und an schlossen sich Stämme zusammen um ein mil. Bündnis gegen die Römer / Hunnen zu bilden. War die Schlacht gewonnen / verloren zog man sich wieder zurück um sich wieder gegenseitig die Köppe einzuschlagen.:p
Die alliierten des 2.WK waren über 50 Staaten dieser Erde, als man die Achsenmächte besiegt hatte zerfiel dieses Bündnis, weil eben die *gemeinsame* Gefahr nicht mehr existierte! Doch daraus entstanden neue Bündnisse, weil sich eben andere Mächte auftaten die man als Bedrohung ansah (bsw. NATO - WP).

Bündnisse etc. entstehen aus gleichen Zielen, Interessen, Bedrohungen usw.
Diese können real sein oder eben auch manchmal nur als real aufgefasst/empfunden werden.

Zudem, jedes Bündnis (auch ein globales) hat nicht nur Vorteile.;)
 
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