Bueller schrieb:@SkipOutLaw
Dieses auf den ersten Blick durchdachte Feature entpuppt sich bei näherem Hinsehen als unsinnig. Rot definiert Gefahr, Grün Sicherheit. Leuchtet eine Anzeige rot auf, fordert das Aufmerksamkeit, Grün hingegen signalisiert "hier brauchst du nichts machen".
Das suggeriert aber leider, dass jede Einstellung, die rot ist, bearbeitet werden muss, während grüne keiner Interaktion bedürfen. Ganz so als ob es richtige und falsche Einstellungen gibt. In dieser Konsequenz dürfte aber keine Voreinstellung rot sein, denn sonst wäre sie ja falsch oder gefährlich.
Klingt abgehoben, aber stell dir einfach vor, dass es zum Status einer Firewall keine richtige oder falsche Einstellung geben kann. Der eine will sie auf "off" haben, weil er woanders eine hat, der eine auf "on", weil er eine benötigt. Aus diesem simplen Beispiel wird klar, dass die Farben hier schon sehr schlecht gewählt sind.
Nur aus eigenem Interesse würde ich gerne deinen Vorschlag zu den Farben hören.
Bueller schrieb:Firmen wie Apple haben ganze Abteilungen, die nur damit beschäftigt sind, Designelemente zwischen Programmen und Systemen konsistent und kompatibel zu gestalten. Genau die Schriftart, das Icon, die Farbe, die der User von OS X kennt, soll er auch unter iOS wiederfinden. Aber auch die Gestalt der Geräte ist wichtig. Nicht umsonst etwa sind die Icons unter iOS quadratisch mit abgerundeten Ecken. Das wirkt harmonischer und passt sich einem viereckigen Gerät gut an. Hört sich lächerlich an? Ist aber so. Oder fragt mal die Jungs von Computerbase, wie schwierig es ist, diese Seite zu gestalten.
Genau das gilt für Microsoft auch. Du widersprichst dir sogar selbst. Bei Apple ist es OK, wenn es zwischen OSX und iOS eine gewisse Wiedererkennung gibt, aber zwischen WP7 und W8 darf das nicht sein?
Bueller schrieb:Und was hat das jetzt mit Metro zu tun? Ganz simpel. Wir haben uns in Form, Funktion, Farbe und Schriftart sehr an den Windows Desktop gewohnt. Wie navigieren zielsicher zum Öffnen einer Anwendung, zu den Einstellungen, wissen um das Schließen, das Drucken, das Installieren und all diese Dinge, die wir tagtäglich machen, wenn wir Spielen, Surfen, Arbeiten oder hier im Forum schreiben. Denkt mal kurz an den Aufstand, der grassierte, als der IE9 mit seinem neuen Schriftrendering kam.
Jetzt kommt Metro. Und macht alles anders. Andere Icons, andere Schrift, andere Größe, andere Bedienung. Doch weiterhin soll ich meinen gewohnten Desktop nutzen. Metro ist ja auch nur ein Startmenü, sagen einige. Ist es nicht, sage ich.
Allein das so harmlos klingende Umfunktionieren der Ecken zur Desktopsteuerung wird viele in den Wahnsinn treiben. Hat OS X doch auch! Ja, nur waren da die Ecken nie in dieser Form Teil des Desktops, wie sie es bei Windows waren. Klingt wieder zu hoch? Das Dock geht standardmäßig nicht bis in die Ecken und links/rechts oben muss ich als OS X User selten hin. Bei Windows hingegen muss ich ständig links unten Programme starten und recht oben schließen. Diese so einfachen Verhaltensweisen bekommen nun neue Bedeutung. Für jemanden, der seit 20 Jahren Windows bedient, ist das eine mittlere Katastrophe.
Metro ist kein Startmenü, damit hast du recht. Bzgl. der Bedienung widerspreche ich dir.
Es gibt genau drei Unterschiede zum W7 Desktop.
- keinen Start-Button
- anderer Window-Chrome
- sensitive Ecken
Das einzige, was die Bedienung beeinflusst, ist der Start-Button. Ja, ich finde es auch ungewohnt keinen zu haben, aber ich trauere dem Ding nicht nach. Der neue Start-Screen ist wesentlich flexibler - meine Meinung.
Bueller schrieb:Oder nehmen wir ein wenig Inkonsistenz. Wenn ich unter Metro den IE nutze, ist das ein anderer Browser als auf meinem Desktop. Linkleiste nicht mehr oben, sondern unten. Warum? Kann keiner so richtig sagen.
Das hat physikalische Gründe. Wie du selbst schon festgestellt hast, zielen Metro-Apps hauptsächlich auf Tablets ab.
So ein Tablet wiegt 500g und aufwärts. Die musst du erst einmal tragen. Hälst du es nun mit einer Hand und tippst auf die obere hälfte, verursacht das resultierende Moment ein ziemlich unangenehmes Gefühl im Handgelenk. Das gleiche Moment wirkt zwar auch, wenn man unten auf den Bildschirm tippt, jedoch ist die Drehrichtung eine andere - zum Körper hin. Kannst du selber mit einem Keyboard ausprobieren.
Ist das Table abgelegt, z.B. auf dem Bauch oder meinetwegen in einer Dock, muss man bei einem Tipp unten den Ellenbogen nicht heben.
(edit.: Obiges wäre mein Ansatz einer Erklärung.)
Bueller schrieb:Dann ist da diese seltsame Trennung zwischen Metro Apps und normalen Desktopanwendungen. Ein USB Stick wird unter Metro zwar erkannt, darauf zugreifen kann ich aber nur unter dem normalen Desktop. Häh?
Consumer Preview. Es mangelt massiv an Metro-Apps, u.A. einem File-Manager.
Bueller schrieb:Es ist müssig über alles zu diskutieren, was Metro gut und schlecht macht. Nur sollte eines klar sein. Nicht alles, was vorher war, wird schlecht, weil ein paar Designer bei Microsoft nun den heiligen Gral gefunden haben wollen. Das kritiklose Bejubeln der Metrooberfläche als Innovation zieht nicht, wenn ich als selbsternannter Poweruser gar keine Innovation in diesem Bereich brauche. Oder jedenfalls nicht in dieser Form. Es kann mir einfach niemand schlüssig erklären, warum der Startknopf weg musste. Störte der irgendwie?
Dir als Poweruser wird es sicherlich nicht schwer fallen dich an die neue Haptik zu gewöhnen. Otto-Normaluser wird es bestimmt auch schätzen, dass er nur rechts am Bildschirm entlang "sliden" muss, und schon hat er das entsprechende Settings-Menü, einen Überblick über alle Benachrichtigungen etc..
Wie auch immer. Der Hauptgrund dürfte sein, dass Metro-Apps nicht über das Startmenü zu erreichen wären. Das Menü erzeugt seine Einträge seit Windows 95 aus Shell-Links. Diese gibt es für Metro-Apps nicht.
Ja, man kann argumentieren, wieso es diese Links nicht für Metro-Apps gibt. Man kann sich aber auch Fragen, ob man Altlasten bis an sein Lebensende mit sich herum schleppen muss.
Bueller schrieb:Warum laufen Metro Apps nur im Vollbild, warum kann ich sie nicht ohne weiteres schließen? "Hat er es immer noch nicht kapiert? Für Tablets!" Ach so, ich habe nur gar keines. Wie geschätzt 500 Millionen anderer Windows User. Mit Maus, mit Tastatur, ohne Touchscreen. Aber auch das ist schließlich kein Argument, denn Metro ist gut, ist Fortschritt.
Prost Mahlzeit.
Zyniker?
Selbst ohne Touchscreen lassen sich Metro-Apps sehr einfach schließen - sowohl per Tastatur als auch mit der Maus.
Ebenfalls haben Metro-Apps einen dritten Zustand ("Suspended"), der dir neben dem eh schon relativ geringen Speicherverbrauch auch noch garantiert, dass deine Maschine auch noch mit 100 geöffneten Metro-Apps funktionieren wird. Solltest du alter Apple-Fanboy doch von iOS kennen
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