Der große Flaschenhals im PC- Sektor ist inzwischen in der Praxis bei der deutlich überwiegenden Anzahl an Anwendungen die Zugriffszeit. Sei es NVME, RAM, VRAM, jegliche Datenübertragung von PCIe, inter- core usw. usf.
Mit einer Datenübertragung/Anforderung jeglicher Art ergibt sich zuerst einmal die Zeitstrafe, die das Gesamtsystem einem auferlegt, um den Kanäle und den Ort für die Lese- oder Schreibanforderung überhaupt erst zu öffnen und dann wieder zu schließen.
Erst wenn die tatsächliche Übertragung des Datenstrom erfolgt, wirkt die Bandbreite auf die Beschleunigung des ganzen Vorgangs ein.
Hat man also viele kleine und Kleinstdatenblöcke, die gelesen werden müssen, hat die tatsächliche Datenübertragung einen prozentual geringeren Gesamtanteil in der gesamten Übertragungskette.
Zur Veranschaulichung:
L steht für Latenz und Ü für Übertragung (Bandbreite). Die Länge des Konstrukts x steht für die Gesamtübertragunszeit des Datenblocks. Anschließend sieht man in der Gegenüberstellung wieviel Zeit (in x) man bei den jeweiligen Szenarien durch verdoppelung der Bandbreite einspart.
Kleine Leseanforderung:
LLLLLÜÜÜÜÜ
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx <-22
Kleine Leseanforderung mit verdoppelter Bandbreite:
LLLLLÜÜÜÜÜ
xxxxxxxxxxxxxxx <-15
Einsparung bei der Gesamtübertragungszeit: 7 mal x (ca. 32%)
Leseanforderung eines dreifach so großen Files:
LLLLLÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx <- 48
Leseanforderung eines dreifach so großen Files mit verdoppelter Bandbreite:
LLLLLLÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx <-29
Einsparung bei der Gesamtübertragungszeit: 19 mal x (ca. 39%)
Dazu auch ein damals Test, den Gamers Nexus diesbezüglich durchgeführt hat:
Quelle: youtube.com/watch?v=fhu6Xdxvy34
Wir sehen sehr schnell, dass sich die Musik zu deutlich über 90% im Bereich in Anforderungsgrößen von nur 4K bis 32K abspielt, weshalb eine gesteigerte Bandbreite von Datenspeichern wenig zum Tragen kommen kann.
Und genau so verhält es sich mit allen anderen Datenzugriffen (sei es RAM, VRAM oder x) eben auch.
Deswegen wäre es wichtig mal das Grundproblem (nämlich die Latenzen, die in meinem obigen Beispiel mit L gekennzeichnet sind) anzugehen, anstatt die Maximalübertragungsraten immer weiter nach oben zu schrauben.
Im Bereich SSD ist diesbezüglich eine relativ aussagekräftige Metrik die RND 4K Q1T1 Geschwindigkeit.
Je höher die ist, umso besser schlagen sich die SSDs auch in der Praxis.
Da schlagen sich die Intel Optanes mit ca. 270MB/Sekunde noch am besten, während sich die hier getestete 9100 mit im besten Fall 80MB/Sekunde herumschlagen muss.
Und ja- Es ist kein Schreibfehler. MB/Sekunde nicht die schwindelerregenden GB/Sekunde, die auf dem Werbeprospekt stehen.