Gordon-1979 schrieb:
Dazu fällt mir nur ein:
Die Gier macht die Wirtschaft kaputt.
Das ist aus meiner Sicht kein guter Einfall. Es geht eben nicht um Gier, es geht auch vielfach um Leistung wie Effizienz. Leistung, die an vielen Stellen benötigt wird, gerade wo man entdeckt, was man alles mit KI im Bereich ML/DL machen kann, sei es für Forschung, Medizin, Wissenschaft. Das ist ein selbstdrehender verselbstständigter Motor und und Kreislauf geworden, eine Art "Rüstungsspirale", die zwar Konsum, aber auch Erkenntnis und Fortschritt mit einbezieht. Gier ist da aus meiner Sicht das vollkommen falsche Wort, und zeigt auch nicht das Verständnis für die Dynamik der Prozesse, und paßt als Attribut überhaupt nicht.
Gier ist nur eine "simple" Triebbefriedigung auf menschliche Bedürfnisse. Diesen Begriff kann man aber so nicht einfach auf die Wirtschaft hier anwenden. Höhere Gewinne dienen doch heute keinsfalls für simple Triebbefriedigung. Es dient zur Wertsteigerung, Existenzsicherung, macht Investitionen möglich, schafft Freiraum und Stabilität für die Unternehmen (grob vereinfacht), damit sie wiederum ihre Mitarbeiter, Investitionen und Standorte bewahren können, Steuern zahlen, gesetzliche Auflagen erfüllen können usw.
Es geht jetzt nicht darum, daß hier Firmen auch falsch spielen, versuchen sich um diverse Dinge zu drücken, mit unlauteren Mitteln Marktdominanz zu erreichen usw. Aber Grundsatz jedes Unternehmen ist doch, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, um durch diesen Erfolg handlungsfähig auf verschiedenen Gebieten zu sein. Und das ist meilenweit von dem entfernt, was Du hier als vereinfacht mit Gier darstellen willst. Ich halte dieses Begriff hier für absoluten Quatsch, weil er in allen Aspekten und Anwendbarkeit, wie gezeigt, nicht gerecht wird.
Ja, Gier kann auf einen verantwortlichen Geschäftsführer und Manager angewendet werden, aber nicht auf ein umfassend im Markt agierendes Unternehmen. Nimm nur mal als Beispiel Apple? Warum haben die über die Jahre seit 1997 so ein immenses Vermögen angehäuft? Weil sie eben das Trauma von 1996-1997 hatten, als die Firma schlagartig nichts mehr wert war und fast vom Markt verschwunden ist. Steve Jobs hats mit seiner Rückkehr wieder gedreht, und damit auch wieder eine Grundlage geschaffen, daß diese Firma danach wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrte und heute wieder innovativ sein kann. Das geht aber nur, wenn man eben die Mittel dazu hat. Und genau das wollen Nvidia, TSMC und Co. ebenso. Das hat mit Gier nichts zu tun, sondern mit Überleben auf dem Markt.