Noxiel schrieb:
Die AfD hat leicht reden. Wo waren denn die Experten der AfD bis zum Ausbruch der Euro Krise? Zu sagen, wie - pardon - scheiße alles gelaufen ist, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, fällt jedem leicht. [...]
Dieser Vorwurf ist nicht ganz richtig, soviel Fairness muss sein.
Einer der Mitinitiatoren der AfD und heutiges Mitglied, Joachim Starbatty, hat damals nicht nur gegen den Euro argumentiert, er hat sogar mit drei weiteren Kollegen 1998 eine Klage gegen die Euroeinführung eingereicht. Er war also nicht "hinterher" schlauer, sondern hat von Anfang an die Nachteile gesehen. Sein Spitzname schon damals: "Eurofighter".
Aber auch sonst finde ich es besser, einen Fehler einzusehen (Olaf Henkel), und ihn später zu korrigieren, als einen Fehler nicht sehen zu wollen, oder, noch schlimmer, ihn zu sehen und alles dafür zu tun, ihn weiter zu betreiben.
Außerdem haben viele Anhänger der AfD, soweit ich das verstehe, durchaus Sympathien für eine Gemeinschaftswährung, aber die gemeinsame Haftung für andere Länder, die lehnen sie ab. Eine gemeinsame Haftung aber ist über EZB, ESM usw. bereits da, und sie wird sich mit jeder weiteren Rettungsmaßnahme ausweiten.
Tatsache ist, dass praktisch alle wesentlichen Versprechungen zur Einführung des Euros, einschließlich der magischen 3%-Grenze, nicht eingehalten wurden. Und zwar schon in rotgrünen Zeiten, Aufnahme Griechenlands und Aufweichung der Defizitgrenze. Insofern ist es logisch, dass diejenigen, die jetzt protestieren, nicht alle schon 1998 so dachten.
Zu meinem Vorposter: In der Tat ist das Argument "neue Partei" für mich nicht unwesentlich. Es erhöht einfach das Risiko. Und es geht schließlich um die Bundestagswahl. Aber natürlich soll und darf man auch neue Parteien wählen, sonst würde sich nie etwas ändern.