xexex schrieb:
Ich würde mal behaupten, 99% der Gäste finden es toll, dass wenn sie ein grösseres Geschäft auf dem Gästeklo zu verrichten haben, die eingespielte Musik die Geräusche überdeckt. 1% rennt vor der Klobenutzung schreiend in die Küche, reißt die Rolle mit der Alufolie von der Wand und geht dann erst aufs Klo.
Wenn man Musik auf dem Klo braucht, um seine Geräusche zu übertönen, tut es auch ein normales Radio, bei dem der Gast noch selber entscheiden kann, ob er es anmacht, oder nicht.
Eine Freundin hat ne Karte auf dem Klo: "Zu Hause ist, wo man in Ruhe kacken kann" (-:
Sascha L schrieb:
@SilentNewbie Wie kann man eigentlich so viel Blödsinn in einen einzelnen Beitrag unterkriegen? Die Echo-Geräte senden Aufnahmen lediglich dann, wenn sie über das Aktivierungswort aktiviert wurden. (oder ja, wenn etwas sich nahezu ähnlich anhört!). Die Echo-Geräte übertragen jedoch keinen Audi-Live-Stream an Amazon! Ergo werden auch keine Pups-Geräusche an Amazon gesendet, wenn der Echo Dot im Gäste WC Musik abspielt!
Das ist mir schon klar. Mein Beitrag war bewusst etwas überzeichnet, deshalb auch der Hinweis auf den Roman Qualityland, der die aktuelle Lage in die Zukunft satirisch-ironisch interpoliert, aber in dem viel Wahres steckt (gibt es auch als Hörbuch; fand ich sehr zum Lachen; wobei manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt...).
Auf der anderen Seite hat sich ja oft genug herausgestellt, dass die diversen "smarten Lautsprecher" sich auch unbeabsichtigt aktivieren, weil sie andere Worte als Signalworte interpretiert haben. Und dass Mitarbeiter der Unternehmen aktiv Sprachaufnahmen abgehört haben, um die Erkennungsqualität zu verbessern, weiß man ja mittlerweile auch. Vielleicht waren da auch aus Versehen schon Pupsgeräusche drauf (-;
Sascha L schrieb:
Und ansonsten wissen meine Gäste, dass ich ein Smart Home habe und überall Echo-Geräte habe. Und mir ist es ehrlich gesagt auch scheiß egal. Mir ist es auch scheißegal, dass ich eine Nest Hello Türklingel habe, und ums Haus herum Bosch Eye Außenkameras. Wer damit ein Problem hat, dass er bei mir dadurch kurzfristig aufgenommen wird, soll halt mit seinem Alu-Hut zuhause bleiben und mich nicht besuchen kommen. Kameras gibt es schon seit Jahrzehnten überall Draußen, wo ein jeder tagtäglich aufgenommen wird. Und Alexa überwacht mich nicht. Alexa nimmt auch nichts heimlich auf. Dass ein Gerät, welches auf Sprache reagieren muss, logischerweise permanent die Mikros anhat, versteht sich von selbst, wenn man auch nur den Hauch von technischem Verstand besitzt. Die Erkennung, ob jemand "Alexa, bla bla bla" sagt, findet jedoch lokal statt. Auf dem Gerät selbst. Erst, wenn der Befehl genannt wurde, wird das Aufgezeichnete an Amazon geschickt.
Weil draußen schon überall Kameras sind, dann kann ich auf meine Privatsphäre zu Hause auch verzichten? Klingt für mich fatalistisch. Das Paradoxe ist, dass Du mit der Musik auf dem Klo Deine Privatsphäre (gegenüber den anderen in der Wohnung) schützen willst, aber potenziell das Risiko eingehst, sie gegenüber Dritten unmbemerkt aufzugeben.
Wenn es Dir scheißegal ist, dass überall die Überwachung zunimmt, ist es Dir dann auch scheißegal, dass unsere demokratischen Grundrechte auf dem Altar der fadenscheinigen Sicherheit geopfert werden, dass die großen Unternehmen mit Deinen privaten Daten Geld verdienen? Man muss gar nicht weit schauen, um zu sehen, wozu das in anderen Staaten führen kann.
P.S.: Gerade wenn man technischen Verstand besitzt, und sieht, was möglich ist, wie anfällig gegen Angriffe Geräte sind und wie sich die Technik entwickelt, sollte man kritisch sein. Ich wage mal zu behaupten, dass gerade die Leute mit dem größten technischen Verstand, die da durchblicken, technik-affin aber nicht technik-feindlich, sondern technik-kritisch sind. Die meisten Politiker, die sich mit Netz-und Digitalpolitik beschäftigen, gehören leider eher nicht dazu. Viele Mitglieder des CCC z.B. eher schon. Es gibt einen Unterschied zwischen "Ich nutze keine Technik, weil sie per se "böse" ist" und "Ich nutze Technik, aber ich bin mir der Risiken bewusst und setze mich kritisch damit auseinander - und ziehe Grenzen, wo es zu weit geht".
Aber ich höre jetzt auch auf, belehren zu wollen. Wenn es "scheißegal" ist, führt das wohl zu nichts. - Leider.
Ich wünsche mir einfach nur, dass sich mehr Menschen Gedanken um Technologiefolgenabschätzung machen und nicht Bequemlichkeit gegen Datenschutz / Privatsphäre oder "gefühlte Sicherheit" gegen Datenschutz / Privatsphäre tauschen.
P.S.:
Sascha L schrieb:
[...] Denn seine kostbare Zeit und Ressourcen effizient zu nutzen, ist intelligent! Ich nutze also mein Hirn für die wichtigen Dinge des Lebens, bin kreativ oder genieße die kostbare Lebenszeit, statt mich mit alltäglichen, nervenden Dingen groß zu beschäftigen! ;-)
Das Argument kann ich sogar nachvollziehen, aber ich ziehe engere Grenzen, was ich bereit bin zu opfern - siehe oben. Ich reiße mich auch nicht um den Abwasch in der Familie. Aber es kann übrigens unheimlich kommunikativ und bindungsfördernd sein, den Abwasch mit den Kindern zusammen zu machen, wenn der Geschirrspüler mal kaputt oder im Ferienhaus nicht vorhanden ist. Auch das kann qualitativ hochwertige Zeit sein...nur mal so als Denkanstoss.