Aaaalso:
Das Kindle Fire ist kein Androidtablet sondern ein Kindle Tablet.
Das Gerät nutzt keine Google Dienste und auch nicht die Android-Oberfläche, Android ist ganz versteckt irgendwo tief im System, weil Amazon sich die zusätzliche Arbeit ein komplett eigenes System zu entwickeln sparen wollte.
Da ist zwar irgendwo ein stark modifiziertes Android 2.1 die Basis für das System, aber beim Kindle Fire wird man und soll man auch niemals sagen, es sei ein typisches Androidtablet.
Es bezeichnet ja auch niemand ein Androidtablet als Linuxtablet, nur weil da irgendwo ein Linuxkernel zugrundeliegt.
Die groben Fehler die Android 2.1 besitzt und die entfernt werden sollten damit das Kindle Fire den Anforderungen von Amazon entsprechend funktioniert werden schon entfernt worden sein - und zusätzliche Features aus Android 3.2 WILL AMAZON GAR NICHT HABEN!
Das Kindle Fire ist kein iPad Killer per se - aber das erste Gerät welches nahekommt.
Nahezu alle Androidtablets (und WebOS/QNX etc.) stammen von Herstellern die aus der Hardwareecke kommen.
Asus und Samsung und andere haben zwar Expertise beim Zusammenschrauben von Hardware, aber sie verstehen nicht, dass das nicht reicht um ein Gerät für den Massenmarkt interessant zu machen.
Ein Gerät braucht ein Ökosystem.
Für das iPad gibt es 100.000 angepasste Apps. Apple integriert das iPad in iTunes, wo man Musik, Filme, Bücher bekommt.
Samsung und Asus und andere Hardwareschmieden verkaufen Geräte um mit den Geräten Geld zu verdienen, sie wollen einzig Hardware verkaufen und können auch gar nichts anderes anbieten.
Apple hat erkannt, dass Hardware allein nicht glücklich macht, Apple verkauft deshalb Medien und Software - und daran verdienen sie kaum etwas - sie tun das einzig und allein um die Hardware interessant und damit besser verkaufbar zu machen.
Man kann sagen Apple subventioniert die Software und Medien, damit sie Hardware verkaufen können.
Und Amazon geht den umgekehrten Weg - die verkaufen subventionierte Hardware, damit sie Medien verkaufen können.
Beim ersten Modell sind die Firmen völlig von Google abhängig und stehen in Konkurrenz mit allen anderen Herstellern dieser Gruppe.
Die Modelle zwei und drei bieten beide mächtige Firmen mit (jeweils aus unterschiedlicher Philosophie stammender) Hardware eigenem Medien- und Softwareangebot.
Da ist es ziemlich klar, dass Amazon mit dem Kindle Fire zwar keinen iPad-Killer herausbringen wird - da sie schon eine völlig andere Vorstellung vom Einsatzzweck ihres Tablets haben - aber sie bringen ein Gerät heraus welches für Medienkonsum und Casualgames sehr gut geeignet sein wird und deutlich weniger kostet als das iPad.
Für diejenigen die das iPad hauptsächlich zum Medienkonsum gekauft hätten bietet der Kindle Fire alles was sie benötigen zu einem deutlich niedrigeren Preis, diese Kunden werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Kindle Tablet greifen.
Töten wird man das iPad damit sicherlich nicht, es bietet zusätzlich ja auch noch viele weitere Funktionen, aber der Release des Kindle Fire wird sich sicherlich in den Verkaufszahlen des iPad (bei dem genannten Kundenkreis) niederschlagen - etwas was bisher kein anderes Tablet geschafft hat, da alle anderen Geräte "nur" das selbe tun wie ein iPad - aber eher schlechter als besser und zu einem mindestens genau so hohen Preis.
Und zum fehlenden 3G-Modem:
Amazon will das Gerät so günstig wie möglich und auch so einfach wie möglich anbieten.
Im Gegensatz zum Kindle 1-3 ist es beim Kindle Fire finanziell nicht mehr tragbar den Kunden einen Internetzugang zu subventionieren/finanzieren, bei den früheren Kindles lud man damit immerhin nur hin und wieder mal ein Buch herunter (und bezahlte in dem Moment Geld für das Buch, brachte also Umsatz) oder nutzte die Wikipedia und später andere Internetseiten.
Aber niemand surfte stundenlang auf einem Kindle im Web oder schaute YouTube-Videos oder ließ Musik aus der Cloud streamen.
Wenn Amazon beim Kindle Fire einen kostenlosen Internetzugang anbieten würde, hätten sie nach einem Monat Traffickosten in zweistelliger Millionenhöhe zu bezahlen.
Und ein weiteres Modell mit SIM-Karten-Slot für Aufpreis anzubieten hätte die Fertigungskosten nur unnötig in die Höhe getrieben und es wäre recht unwahrscheinlich, dass die Leute sich extra für einen Kindle Fire eine zusätzliche SIM nebst Flatratetarif besorgen würden - das Gerät ist eben kein normales Tablet, sondern ein Mediaplayer.
Da kommt man in den meisten Fällen mit den 8GB Speicher aus und diejenigen die damit nicht auskommen würden unterwegs auch mit einem 3G-Modell keine Freude haben, in den USA werden die diversen unlimitierten Flatrates nämlich gerade nach und nach auf 5GB Traffic runtergefahren.
Und um zu Hause oder unterwegs die Cloud zu nutzen ist WLAN schon ausreichend, man bedenke, dass der Kindle Fire erstmal nur in den USA erscheint, dem Land der kostenlosen WLAN-Hotspots bei Starbucks, McDonalds, den Apple-Stores etc...