V0rtex schrieb:
Aber die Latenz zeit von DDR3 ist schlecht finde ich da sind die von DDR2 besser.
Blanker Unsinn. Die Latenzeiten von DDR3 sind nicht höher als die von DDR2. Die "CAS Latency" ("CL") wird nämlich nicht im Nanosekunden, sondern in Taktzyklen angegeben!
Beispielsweise bedeutet "CL4" nicht 4 Nanosekunden Latenz, sondern 4 Taktzyklen. Und wenn Du Speicher hast, der z.B. doppelt so hoch getaktet ist, also doppelt so viele Taktzyklen pro Sekunde durchläuft, mit einer CL von 8, dann ist die Latenz in Nanosekunden ausgedrückt ebenso niedrig wie die des langsamer getakteten Speichers mit CL4.
Die Rechnung ist einfach. 1 Sekunde hat 1.000.000.000 Nanosekunden. Ein Megaherz sind 1.000.000 Takte pro Sekunde.
Nehmen wir mal DDR3-1600 mit
CL8. Die Command Rate, also der eigentliche Takt von DDR3-1600, ist
800 MHz. Somit haben wir:
1.000.000.000 ns / (800 *1000.000 / 8) = 10 ns Latenz
Machen wir das ganze für DDR2-800. Da ist die Command Rate 400 Mhz. Für DDR2-800 mit einer CL von 4 bekommen wir also:
1.000.000.000 ns / (400 * 1000.000 /4) = 10 ns Latenz.
Folglich weisst, in Nanosekunden ausgedrückt, DDR3-1600 Speicher mit einer CL von 8 eine genauso geringe CAS-Latenz auf wie DDR2-800 Speicher mit einer CL von 4!
Klar gibt es Super-High-End DDR2-Speicher mit CL3 (~ 7,5 ns Latenz), der bezüglich der Latenz ein paar läppische Prozent schneller ist als der schnellste DDR3-1600 Speicher mit CL7 (~ 8,75 ns Latenz), aber das fällt kaum ins Gewicht und ich glaube kaum, dass die Leute, die DDR3 wegen vermeintlich hoher Latenzen kritisieren, von absolutem High-End-Speicher sprechen. Da steht eher die uninformierte Zahlendenke dahinter. Nix kapieren, aber man sieht eben CL8 - und dann gehts halt nach dem Motto: "Boah Alda is das lahm, mein DDR2 hat nur CL4 WTFOMG!!! DDR3 SUXX0rz!!".
Im Praxisalltag sieht es sowieso folgendermaßen aus: Der DDR2-800 Speicher, der in dem meisten Phenom-Systemen drinsteckt, hat eine CL von 5 - alles andere ist High-Performance-Speicher für Enthusiasten und Overclocker. Bei Phenom-Systemen mit DDR3 kommt in der Regel DDR3-1333 Speicher mit einer CL von 9 zum Einsatz. Rechnet man die Latenz in Nanosekunden aus, dann ergibt sich für den DDR2-Speicher 12,5 ns und fuer den DDR3-Speicher 13,5 ns.
Das bedeudetet, dass Phenom-basierte PCs für Otto-Normalanwender durch die Umstellung auf DDR3 stark an Bandbreite gewinnen, aber dafür nur sehr, sehr geringfügige Einbußen bei der Latenz hinnehmen müssen. Die CL in Nanosekunden ist bei DDR2-800 mit CL 5 nur ca. 9% niedriger als bei DDR3-1333 mit CL9. Das schlägt sich allenfalls in einigen wenigen synthetischen Speicherbenchmarks, die hochsensibel auf CAS-Latenz reagieren, in messbaren Unterschieden nieder.