Ein 8700G löst bei mir gemischte Gefühle aus. Sowohl haben will als auch nicht haben will. Jetzt, wo auch die AMD-CPUs eine IGP haben, um zumindest Bild wiederzugeben, fällt das als Vorteil für die APUs schonmal weg. Leider hat Phoenix keinen größeren Cache bekommen, sodass er in Sachen CPU-Leistung hinter dem 7700 bleiben wird, zumindest was Spiele betrifft.
Allerdings ist davon auszugehen, dass Phoenix effizienter bei Idle und leichter Last ist, müssen Tests aber natürlich noch zeigen.
Als Nutzer von kleinen Gehäusen wäre es auch interessant, wie gut es mit der Kühlung läuft. Ein Monolith ist meist etwas besser zu kühlen, als das Chiplet-Design, macht aber nicht so sonderlich viel aus. Dazu wäre bei einer höheren Effizienz bei Schwachlast mehr termischer Puffer für kurze Turbos drin. Bei kleinen Kühlern wie einen NH-L9a könnte es da schon interessant werden.
Allerdings dürften diese Vorzüge wahrscheinlich weniger ins Gewicht fallen, als eine höhere Effizienz bei Last. Geringe Lasten bekomme ich so bereits kaum hörbar weggekühlt, bei Auslasten wird es eben deutlich hörbar, mit einer stärkeren CPU wäre bei gleicher Last aber weniger Leistungsaufnahme drin, oder eben bei gleicher Leistungsaufnahme mehr Leistung. Das trifft im Vergleich 7800X3D vs 8700G vornehmlich für Spiele zu, aber Spiele sind nun mal Echtzeitanwendungen, die davon gut profitieren, während bei Anwendungen bereits mit dem 5700G genug Leistung vorhanden ist, dass ich bei Echtzeittätigkeiten keine Einschränkungen habe. Und darüber hinaus ist es dann egal, ob die CPU jetzt etwas länger für's entpacken pder transkodieren benötigt.
Zusätzlicher Vorteil eines 8700G gegenüber eines 7700 wäre bei mir noch die zukünftige Nutzung. Während er anfangs in meinem Hauptsystem neben einer dGPU arbeitet, wird er später ohne Grafikkarte in einem anderen System weiter arbeiten. Denn hätte man dort genug Leistung für einfache Spiele oder eben ältere. Zudem wäre ein niedriger Idle/Geringlastverbrauch gerade in den Nebensystemen vom Vorteil.
Negativpunkt ist bei mir natürlich der Plattformwechsel, welcher ja noch Arbeitsspeicher und Mainboard benötigt, was natürlich sowieso anfallen wird, wenn ich mehr CPU-Leistung haben will (ohne IGP kaufe ich nicht mehr). Das vermindert dann doch stark den Haben-Will-Faktor. CPU-Technisch würde ich von einer Leistungssteigerung von etwas mehr als 20% ausgehen, was mir wohl zu wenig für ein recht kostenintensiven Plattformwechsel sein wird. Da wird dann auch ein 7800X3D schon wieder interessant, weil das dann nicht so viel mehr kosten wird beim Wechsel, dass man auf die zusätzliche Leistung verzichten wollen würde.
Alle CPUs/APUs rechne ich mit beschränkter TDP, weil eben auch die Kühlung bei mir beschränkt sein wird. 65W TDP ist da schon das Äußerste, weshalb ich auch den 7700 als vergleich hernehme. Der 7800X3D kommt trotz der höheren TDP kaum über die Werte von 65W TDP / 88W PPT, weshalb er bei 65W TDP-Zügel quasi nichts an Leistung verliert.
Immerhin würde die aktuelle Basis meines Hauptsystems weiter Verwendung finden, würde dann mein System mit dem 2200G ablösen, hätte dort dann allerdings auch mehr als genug Leistung für den Anwendungsfall für diverse Jahre.
Phoenix wäre also in meinem Fall Einschränkungen für die erste Anwendung und erst Vorteil in der zweiten Anwendung nach dem Wechsel des Hauptsystems. Nicht die beste Idee. Daher bleibt es vorerst für mich interessanter, einen 7800X3D zu nehmen, bzw einen Nachfolger davon.