Müs Lee schrieb:
Lebst du hinterm Mond? Der große Hype ist vorbei, aber sie sind das aktuelle große Ding. Kaum eine innovative Firma kommt mittlerweile ohne Drucker aus, und selbst die für zuhause sind mittlerweile dem Prototypenstadium entronnen. Was damit alles in Forschung und Entwicklung in allen möglichen Bereichen getrieben wird ist kaum vorstellbar, und die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten 20 Jahren eine beträchtliche Anzahl von Häusern vom Baustellendrucker gebaut wird, ist ziemlich hoch. Daher: informier dich doch mal über die gängigsten Entwicklungen
Mal ganz davon abgesehen solltest du über einen Aspekt ganz besonders froh sein, denn davon profitiert jeder: Es demokratisiert die Produktion endlich wieder. Du kannst dir so ein Ding für 150€ hinstellen und alles mögliche drucken. Es fördert die Unabhgängigkeit von Herstellern ungemein. Sei es ein Ersatzteil für EOL-Produkte, ein maßgeschneiderter Adapter der nicht existiert oder einfach nur dumme Blumentöpfe, die dir gefallen. Da selbst Nylon mittlerweile gut auf manchen Druckern wie dem Prusa Mk3 machbar ist, muss man auch nicht fürchten, dass die Teile beim kleinsten Furz implodieren - die Dinger halten was aus.
Eben, es ist vielleicht im Mainstream etwas abgeklungen, aber keineswegs verschwunden, im Gegenteil, in der Fertigungstechnik haben sich viele womöglich noch nicht mit additiver Fertigung beschäftigt.
Man muss sagen, dass es keine Skaleneffekte wie bei Guss etc. gibt, auch mit 20 Druckern gleichzeitig wird die Druckzeit ja nicht sinken, außer man hat schnellere.
Dafür sind aber eben Formen möglich, die mit anderen Verfahren nicht möglich sind oder mit enorm viel Verschnitt, bspw. dieser Eiffelturm, aus den Vollen gefräst, von 90 kg bleiben am Ende nur etwas über 2 übrig:
Könnte man sicherlich auch aus Metall 3D-Drucken, bei billigen Materialien vielleicht nicht so rentabel, aber wenn man eher teure Werkstoffe hat, die sich aber auch drucken ließen.
Zum Beispiel aus Titan die Bremssättel des Bugatti Chiron:
Ist jetzt kein Geheimnis, dass es für VW ein Verlustgeschäft, dafür aber ein Prestigeprojekt ist, um zu zeigen, was geht und manche Sachen brauchen lange, aber kommen eben mit der Zeit à la Trickle Down immer weiter in Serienfahrzeuge, Anfang der 90er kamen mit dem Jaguar XJR-15 und dem McLaren F1 die ersten Wagen mit Carbon-Chassis, sündhaft teure Supersportwagen (der F1 war der erste PKW für über 1 Mio. $) von denen jeweils keine 100 Stück gebaut wurden, aber über die Zeit kamen dann auch schon nicht mehr so teure Fahrzeuge mit Carbon-Teilen, bspw. die Dächer vom BMW M3 E92 (zuvor schon beim E46 CSL und GTR), Hauben beim Porsche GT2 RS und schlussendlich den BMW i3 in Großserie mit Carbon-Fahrgastzelle.
Ansonsten gehört aber wie schon von anderen gesagt, ein gewisses Lernen dazu, anfangs druckt man wohl erstmal schon fertige Vorlagen, aber dann sollte man mit der Zeit auch mal was eigenes entwerfen können (vielleicht auch erstmal gewisse Vorlagen verbessern), demnächst will ich mir z.B. mal eine Halterung für meinen Föhn drucken, der hat eine recht spezielle Form, weshalb er nicht in die üblichen Halterungen passt, eine Schlaufe fehlt leider auch und der originale kostet >50€, deshalb mach ich mir meinen eigenen, mit Blackjack und Nu...ähh oder so ähnlich