Bei Kreditkarten gilt: PIN oder Unterschrift ist zum einen vom Kartenherausgeber abhängig, ein Verfahren kann priorisiert werden oder gar nur ein Verfahren aktiviert werden, zum anderen von der Akzeptanzstelle, die sich entscheiden kann nur eins der beiden Verfahren zu akzeptieren.
Bei kontaktloser Zahlung gilt dieser Prozess erneut, kann also vom Verfahren beim klassischen Einstecken abweichen.
Beispiel 1: Meine DFK Gold Kreditkarte der Advanziabank priorisiert seitens der Advanzia das Unterschriftenverfahren, sowohl beim Einstecken, als auch beim kontaktlosen Zahlen über 25€.
Solange der Händler das Unterschriftenverfahren unterstützt, wird immer nach der Unterschrift gefragt.
Wenn der Händler aber PIN-only hantiert, z.B. bei Automatentankstellen, wird die PIN beim Bezahlen abgefragt.
Beispiel 2: Die Postbank VISA Karte von meinem Vater war seitens der Postbank nur für das Unterschriftenverfahren freigeschaltet (das konnte die Postbank selbst nach Nachfrage übrigens nicht ändern).
Sowohl bei kontaktlosen Zahlungen, als auch beim klassischen Einstecken wurde immer die Unterschrift abgefragt.
Probleme gab es bei Akzeptanzstellen, wie den genannten Automatentankstellen, die nur PIN akzeptierten, hier wurde die Karte dann nämlich abgelehnt.
Er hat die Karte dann im August gekündigt, weil Sie auch für seine Dienstreisen beim Arbeitgeber hinterlegt war und ein Hotel in Großbritannien den Check-In mit dieser Karte verweigert hat, weil eine Kautionsreservierung mit PIN vonnöten war, was mit der Postbank VISA Karte nicht möglich war.
Glücklicherweise hatte er noch seine anderen privaten Kreditkarten dabei, die Abrechnung mit der Firma war so aber natürlich lästiger.
Beispiel 3: Die Amazon VISA der LBB von meiner Mutter präferiert das Unterschriftenverfahren beim Einstecken und das PIN Verfahren beim kontaktlosen Zahlen ab 25€.
Musste sich Mama auch erst dran gewöhnen, mittlerweile zahlt sie fast alles kontaktlos, da man sich so das Unterschreiben spart.
Bei Automatentankstellen funktioniert die Karte aber halt auch, weil sie beim Einstecken als Backup auch das PIN Verfahren unterstützt.
Beispiel 4: Die Miles and More VISA der DKB (aber auch die normale VISA der DKB) von Papa priorisiert das PIN Verfahren sowohl beim Einstecken, als auch beim kontaktlosen Zahlen.
Als Backup steht aber auch hier das Unterschriftenverfahren zur Verfügung.
Wichtig z.B. wenn man noch auf einen Händler mit Ritsch-Ratsch-Gerät stößt, wie uns in einem Hotel in den USA vor einigen Jahren passiert ist.
PIN only Karten funktionieren da nämlich oft nicht, weil beim späteren Abbuchen der Beträge vor Ort bei der Bank durch den Händler die Verifikation durch die PIN nicht mehr gewährleistet werden kann.
Apple Pay macht da vieles einfacher, da bei allen unterstützen Karten das Handy als Verifikation ausreicht (keine PIN/Unterschrift zusätzlich nötig), daher finde ich das ja auch so praktisch und freue mich dass die ING (meine Hausbank) seit einigen Tagen dabei ist.
Hier braucht es aber halt ein Terminal das NFC unterstützt und keinen uralten Updatestand hat, was leider nicht immer gegeben ist (sich mit der Zeit aber hoffentlich erledigt).
Was ich zusammengefasst damit sagen will:
Jeder sollte sich einmal mit seiner Kreditkarte beschäftigen um nicht möglicherweise im Fall der Fälle in eine dumme Situation zu geraten.
Viel Text, ich weiß, aber vielleicht ist es ja für den ein oder anderen hilfreich, im Bekanntenkreis konnte ich so schon einigen Dramen (z.B. bei der Autovermietung im Ausland) vorbeugen