News Apple droht Milliarden-Steuernachzahlung in der EU

flappes schrieb:
Was ich mich frage, wenn die Vorwürfe stimmen sollten: wie viele Arbeitsplätze hätte apple in Irland abziehen können, die einen Milliardenschaden für die gesamte EU rechtfertigen ?

Es geht nicht darum, wieviele Arbeitsplätze es HÄTTE kosten können. Es geht insbesondere darum, das ein Konzern niemals in der Lage sein darf, Regierungen unter Druck zu setzen, bzw. zu erpressen. (Ohne das es entsprechende Folgen für den Konzern hat)

eBay, Amazon, Apple, Google, Facebook, etc.pp.

Viele haben ihren Hauptsitz in der EU in Irland, Luxemburg oder den Niederlanden.

Verwunderlich eigentlich eher, das erst jetzt etwas gegen die Steuerschiebereien getan wird. Vielleicht wurden nicht alle Politiker / Entscheider passend geschmiert?
 
Ich mache hier Apple nicht den Vorwurf falsch gehandelt zu haben, sondern im Gegenteil, wenn der Staat die "falschen" Rahmen für den Markt gibt, liegt es in der Natur das man dieses ausnutzt. Da ist und bleibt Apple leider auch nicht die Ausnahme. Der Staat bzw. eine staatl. Gemeinschaft ist und bleibt der einzige Akteur auf dem freien Markt der Zwang ausüben kann und dadurch Rahmenbedingungen schafft. Sind diese falsch gewählt passiert genau sowas. Dank der Fiskalillusion, also das Steuersystem extra komplex und undurchdringlich zu machen führt dann zu so einer Lücken und Löcher suchende Strategie. Hier müsste die komplette Staatengemeinschaft oder wenigstens die EU Regulierungen schaffen, aber das kriegen sie ja "nicht mal" für CO2 Emissionen hin..geschweige denn eine gemeinsame Außenpolitik...
 
die EU muss die Steuern EU weit auf ein Level anpassen, dann wird kein Land bevorzugt.

Der "Trick" den alle Firmen in der EU anwenden ist ganz simpel. Bleiben wir bei Apple, Apple kann man aber auch gegen Google oder sonstwas tauschen. Apple D. kaufe Ware von Apple I. und verkauft sie in D. Ankauf und Verkauf ist mehr oder minder preisgleich, ergo macht Apple D. keine Gewinne und zahlt keine Steuern. Apple I. kauft die Ware von Apple US, oder Apple C, oder sonstwo. Der Gewinn wird auf jeden Falle in dem Land gemacht in dem die niedrigste Steuerlast vorliegt. Ergo ist der netto Gewinn größer als würde Apple D. gleich von Apple C. kaufen.

Das stimmt so natürlich nicht ganz, aber die Quintessenz passt. Kein anderes großes Unternehmen macht es anders und es ist völlig legal.

Die Erpressung des Staates findet hier in D. von den Big Playern auch immer wieder statt, obs nun DB, Siemens oder Nokia ist. Passen die Zugeständnisse nicht, geht man wo anders in. Ist das richtig? Nein, was kann man dagegen unternehmen? Solange es Länder gibt die mehr bieten, bzw. weniger nehmen nichts, folglich wird sich da genau gar nichts ändern.

OT: Achja, Vattenfall verklagt uns weil der Ausstieg vom Ausstieg durch Merkels Staatsvertrag aufgehoben wurde. Ist es richtig das ein Unternehmen einen Staat verklagen kann? Ich denke auch nicht... Da passt so einiges nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird Zeit das da mal was in der Richtung geschieht , wenn ein Unternehmen oder Bank dann sagt "wenn wir da und da mehr Steuern zahlen sollen oder Strafen bekommen dann ziehen wir die Arbeitsplätze ab" dann sind das nichts anderes als Erpressungsmethoden die bei rechten Politikern immer wirken. Damit muss endlich Schluss sein !
Ich würde klar sagen , wenn der Konzern sich weigert im Produktions Herstellungs und Vertriebsland Steuern zu zahlen dann kriegt der eine Verkaufssperre in der EU aufgebrummt , dann kann er 100 Drohungen ausprechen aber es hilft ihm nichts. Mit Arbeitsplatz Abbau drohen hilft ihm dann auch nichts.
Gleichzeitig müssen Steueroasen konsequent trockengelegt werden, die Insel die sich weigert bekommt eine Handelssperre für die EU. Was glaubt ihr wie schnell die alle kooperieren und die Steuersünder an das Steuerland melden.
 
0815*Sir Tom schrieb:
Es geht insbesondere darum, das ein Konzern niemals in der Lage sein darf, Regierungen unter Druck zu setzen, (...)
Finde ich nicht. Wenn ein Staat droht, Steuern zu erhöhen, sollte ein Unternehmen laut sagen dürfen, dass es dann evtl. den Hauptsitz verlegt oder Standorte schließt.
Ergänzung ()

Voyager10 schrieb:
Es wird Zeit das da mal was in der Richtung geschieht , wenn ein Unternehmen oder Bank dann sagt "wenn wir da und da mehr Steuern zahlen sollen oder Strafen bekommen dann ziehen wir die Arbeitsplätze ab" dann sind das nichts anderes als Erpressungsmethoden die bei rechten Politikern immer wirken. Damit muss endlich Schluss sein !
Das ist doch Unsinn. Steigen die Steuern in einem Staat, steigen somit auch die Kosten für ein Unternehmen, und somit die Profitabilität. Hat die Konkurrenz den Vorteil, in einem Land zu produzieren, das geringere Steuern eintreibt, ergibt sich für das andere Unternehmen ein klarer Wettbewerbsnachteil.
Das Thema ist natürlich nicht schwarz/weiß. Bei 2% Erhöhung dürfte einem Unternehmen nicht allzuviel Schaden nehmen, aber was ist, wenn ein Staat auf einmal 50% Erhöhung durchdrückt?
 
TigerLeon schrieb:
Verblödetes Europa mit ihren korrupten Politikern... Es geht immer um Geld. Wer Geld hat, dem klaut man es einfach.
Und wer Geduld hat, klaut später umso mehr. Versteht ihr das? (Ich denke, das wird hier nur 1 von 10 Computerbase-Leser verstehen. Die meisten von euch hier sind bereits durch Politiker/Medien hirngewaschen)

Selten so nen Schwachsinn gelesen...
 
@Cr4y

Du vergisst wieviel Steuererleichterungen viele der Unternehmungen die letzten 10-20 Jahre schon eingesackt haben , die wurden alle schon mit Samthandschuhen angefasst , irgendwann muss damit Schluss sein wenn die Gewinne (auch die die in Steueroasen fliessen) sprudeln ! Dann muss man das Unternehmen zwingen die Gesetze im Herstellungs und Vertriebsland anzuerkennen und so schnell kommen Nie irgendwelche Steuererhöhungen und das weisst du genau.
Dabei hab ich noch nichtmal verlangt das die Konzerne die Steuerschuld der letzten 10-20 Jahre nachzahlen sollen , dabei kommen die also noch gut weg .
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es wenn jedes Unternehmen einfach seinen Gewinn dort versteuern würde wo er ihn generiert? Wenn er das nicht möchte, dann darf er gerne aufhören seine Produkte in diesem Land zu verkaufen...dann tut es halt ein anderer.

Als Liebhaberei ist die Tätigkeit eines Steuerpflichtigen zu verstehen, die ohne Gewinnerzielungsabsicht ausgeübt wird. Die Tätigkeit dient damit nicht primär der Erzielung von (positiven) Einkünften, sondern wird aus persönlichen Gründen.
Quelle: Wikipedia

Dies sehe ich als erfüllt an wenn jemand versucht seinen Gewinn zu verschieben um Steuern zu sparen.
Lizenz in Europa entziehen und fertig...
Die Unternehmen werden betteln gehen um wieder in den Ländern Umsatz und Gewinn machen zu dürfen! Denn es rechnet sich schließlich auch mit Steuern. ( Aber warum Steuern zahlen wenn man es nicht unbedingt muss? )
 
Kein Wunder dass Irland pleite ist :D
 
Kein Wunder dass Irland pleite ist

Bei Griechenland ist es genau dasselbe , das war und ist genauso ein Steuerparadies gewesen .
 
Voyager10 schrieb:
@Cr4y

Du vergisst wieviel Steuererleichterungen viele der Unternehmungen die letzten 10-20 Jahre schon eingesackt haben , die wurden alle schon mit Samthandschuhen angefasst , irgendwann muss damit Schluss sein wenn die Gewinne (auch die die in Steueroasen fliessen) sprudeln ! Dann muss man das Unternehmen zwingen die Gesetze im Herstellungsland anzuerkennen und so schnell kommen Nie irgendwelche Steuererhöhungen und das weisst du genau.
Die Steuererleichterungen sind ja auch nur die Folge des Subventionskriegs zwischen einzelnen Ländern/Regionen.

Unternehmen sind wesentlich agiler und cleverer, wenn es um das Ausspielen von Staaten geht, als anders herum.


Ich will auch nicht dagegen argumentieren, dass das weltweite Steuersystem dringend überarbeitet werden müsste. Ich sage nur, dass hier kritisierte Mechansimen (wie das hin und her transferieren von Einnahmen) im Grunde durchaus sinnvoll sind. Nur eben durch manche Unternehmen/Branchen etwas überstrapaziert werden.
 
Cr4y schrieb:
Finde ich nicht. Wenn ein Staat droht, Steuern zu erhöhen, sollte ein Unternehmen laut sagen dürfen, dass es dann evtl. den Hauptsitz verlegt oder Standorte schließt.

Der Staat ist abhängig vom Unternehmen und das Unternehmen vom Staat. Aber der Staat regiert. Wenn das Unternehmen so viel Einfluss gewinnt, dass es dem Staat drohen kann und aktiv die Politik mitbestimmt läuft was falsch und dann geht der Staat u.U. irgendwann den Bach runter. Wenn der Staat so viel Macht hat, dass er alle Unternehmen steuern kann, hat man auch ein Problem.
Wenn das Verhältnis nicht stimmt wird das entsprechende Land also entweder von Unternehmen ausgebeutet und der Lebensstandard sinkt oder der Staat beutet alle anderen aus und der Lebensstandard sinkt. Muss nicht zwangsweise laufen, wäre aber ein mögliches Ende, wenn eine der beiden Fraktionen zu Einflussreich wird.

Was die News hier anbelangt:
Konkurrenz mag ja schön und gut sein, aber zu viel Konkurrenz ist auch nicht gut. (und durch die atm intensive Globalisierung betrifft das so einige Märkte) Das ist eben die andere Seite der Globalisierung. Schön wäre es natürlich, wenn man mal das Steuersystem dem anpasst und einheitliche, für Unternehmen und Länder faire Steuersätze festlegt, aber als ob das passieren würde...(schließlich stehen ja nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Länder in Konkurrenz zueinander)
 
Suxxess schrieb:
Wie wäre es wenn jedes Unternehmen einfach seinen Gewinn dort versteuern würde wo er ihn generiert?
Wer definiert aber, was genau das bedeutet? Wenn Apple Irland der Apple USA Dienstleistungen in Höhe von 5mrd $ in Rechnung stellt, und damit 4,8mrd $ Gewinn macht, wurde der Gewinn dann nicht in Irland erwirtschaftet? Dann wäre das jetzige Modell genau das, was du verlangst. Oder soll der Staat in die interne Leistungsverrechnung der Unternehmen eingreifen?
Es ist ja nicht so, dass Apple USA einfach 5mrd $ auf ein irisches Konto überweist und sagt, dass man dadruch in den USA 5 mrd $ weniger versteuern muss, weil das ja 5 mrd $ Kosten waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Suxxess schrieb:
Dies sehe ich als erfüllt an wenn jemand versucht seinen Gewinn zu verschieben um Steuern zu sparen.
Lizenz in Europa entziehen und fertig...
Die Unternehmen werden betteln gehen um wieder in den Ländern Umsatz und Gewinn machen zu dürfen! Denn es rechnet sich schließlich auch mit Steuern. ( Aber warum Steuern zahlen wenn man es nicht unbedingt muss? )

Tja, und was ist mit den Global Players? Schließlich sind nicht nur die Unternehmen vom Staat abhängig, sondern auch umgekehrt.
 
Wo Geld fließt herrscht immer Korruption, was erwartet man den. Das ist Kapitalismus den wir alle letztendlich wollen, schaut euch doch in eurer Wohnung um.
 
@Cr4y

Ich denke mal schon, du argumentierst sehr zugunsten der armen notleidenden Konzerne die aber garnicht so arm und notleidend sind wenn man erstmal weis welche Tricks zur reinen Gewinnmaximierung die anwenden .
 
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