foo_1337 schrieb:
Natürlich kann ich das in lächerliche ziehen, weil es einfach eine völlige Falschaussage ist. Aber du kannst ja mal IBM Fragen, wie ihren 300000 Mitarbeiter bloß mit Macs zurechtkommen.
Und du hast dich nie gefragt, warum IBM nicht die komplette Belegschaft umgestellt hat? Sie lassen ja den Nutzern "die Wahl".
Hintergrund: IBM betreibt seit 2014 ein Partnerprogramm mit Apple, um Unternehmensumgebungen besser mit Apple zu integrieren bzw darüber anzubieten.
https://www.apple.com/de/newsroom/2...Partnership-to-Transform-Enterprise-Mobility/
Regelmäßig veröffentlicht IBM in dem Zusammenhang Studien und Zahlen, wonach das ja soo viel günstiger und weniger aufwändig sei. Was sie nicht sagen: das gilt eben nur für das, was darüber auch abgebildet ist und die IBM Dienstleistungen wollen auch bezahlt werden.
Im letzten Zyklus dieser jährlich in die Presse gepushten Jubelarie war von 290.000 Applegeräten
seit 2015 die Rede. ( z.B.
https://www.finanzen.net/nachricht/...tzer-sind-produktiver-und-zufriedener-8254074 ) Selbst wenn die alle noch im Einsatz sind: IBM hat allein jetzt ca 350.000 Mitarbeiter und du kannst dir sicher sein, dass "Applegeräte" sowohl für Notebooks, Smartphones, iPads als auch Workstations zählt, ein Mitarbeiter also mehr als ein Gerät hat (Smartphone + Notebook oder Workstation dürfte der häufigste Fall sein).
Z.B. Stand 2017:
https://www.heise.de/select/mac-and-i/2017/1/1486649326965191 (90.000 Macs, 48.000 iPads, 81.000 iPhones)
Denn was die Studie nicht so wirklich erwähnt: es mag günstiger sein,
wenn das was du brauchst unterstützt wird
und in deine Unternehmensumgebung integrierbar ist. Und das ist eben nicht immer der Fall. Du hast gesagt: alles geht. Ein CAD-User zeigte dir, was in seinem Bereich nicht geht. Daraufhin meinstest du, dass ein Bereich eben auch nicht alles oder vieles sei. Stimmt, aber es ist eben nicht nur der CAD-Bereich, der Probleme macht. Wir haben bei uns eine fünfstellige Anzahl an Nutzern. Oft tauchen da an verschiedenen Stellen Begehrlichkeiten auf, ob wir die nicht mit Apple ausrüsten können und sehr oft wird die von dir genannte Studie genannt. In fast allen Fällen stellte sich heraus, dass bestimmte Fachsoftware eben nicht einsetzbar war oder es eben nicht günstiger wird. Im Endeffekt gibt es bei uns einige kleine Apple-Inseln, wenn diejenigen Abteilungen nur bestimmte, relativ einfache Dinge benötigen, z.B. die Content Creator Truppen...
In Bezug auf die Studie scheint die mir für die Appleseite sehr runtergerechnet und für die Windows-Welt sehr hochgerechnet zu sein. Und das obwohl wir die üblichen Nachlässe bekommen. Weder können wir die Produktivitätsunterschiede noch das angebliche Günstigersein von Applegeräten nachvollziehen. In einer ordentlichen IT-Umgebung muss auch ein Windowsnutzer nicht vor seinem Notebook auf Updates warten, sondern die wurden nachts in seiner Instanz bereits ausgeführt. Und glaub mir, diverse Bereiche haben es versucht, diese Effekte der IBM-Studie nachzuvollziehen.
Muss halt einen Grund geben, warum auch bei IBM noch Windows eingesetzt wird bzw warum IBM die andere Hälfte nicht umstellt, wenn es denn auch da wirklich so viel günstiger wäre.
Lange Rede, kurzer Sinn: ob die Behauptungen der IBM-Studie greifen, hängt extrem stark von den IT-Anforderungen der Zielunternehmen ab. Am Ende ist es Werbung für die Apple Business Services von IBM.
https://www.ibm.com/services/apple-services
Und viele erzählen die Behauptung der Studie einfach weiter, ohne zu hinterfragen. Das ist geniale Werbung, und das noch gratis...