Die 64bit-Technologie dürfte für die meisten Anwender nach wie vor uninteressant sein...
Interessant wirds bei Sachen wie 3D-Applikationen, da konnte ich durchaus 10-15% Leistungsplus messen beim Rendern mit MentalRay und VRay, beim normalen Arbeiten mit 3ds Max oder Maya macht es sich nicht bemerkbar.
Die übrigen Killerapplikationen von der Adobe-Palette wurden auch im diesjährigen Update immer noch nicht auf 64bit optimiert, Gerüchte besagen, Adobe sieht noch keinen Vorteil in der 64bit-Technologie (wobei schon mehr als 4GB ansprechbares RAM dafür sprächen...).
Zum Thema ServicePacks:
Man darf eine Sache nicht vergessen: echte neue Versionen von MacOS (10.4, 10.5) bieten auch konkret neue Features, was bei den Win-SP nicht der Fall ist (bis auf das Sicherheitscenter bei SP2). Im Prinzip existieren SP auch für MacOS, bei OSX 10.4 (Tiger) halt 10.4.1...10.4.n.
Im übrigen frage ich mich bei vielen der "Kostet-ein-Haufen-Geld"-Kritiker ob sie überhaupt ein originales Windows auf der Platte haben, allein in meinem Bekanntenkreis ist das nämlich eher die Seltenheit (wer sich nicht grad nen vorkonfigurierten Rechner kauft).
Tjo, zu MacOS:
Ich stand dem OS als studierter Informatiker immer etwas skeptisch gegenüber, erst recht nachdem vor zwei Jahren eine Zeit lang an einem alten G3-Mac mit OSX arbeiten musste und regelmäßig fast eingeschlafen bin... die Optik mag nett sein, aber das allein genügt mir bei weitem nicht.
Vor einigen Wochen hat es sich dann aus Bequemlichkeit ergeben, dass ich an einem Intel-MacPro gesessen habe, während mein PC Renderjobs durchgeschoben hat. Abseits des Styles (der mir egal ist, ich ändere nichtmal das WinXP-Hintergrundbild und hab auch keinen alternativen Style-Pack) fand ich den Workflow recht überzeugend. Man findet sich verdammt schnell in das OS rein und irgendwie wirkt alles effizienter. Selbst die Ein-Tasten-Maus, die ich immer für eine Behinderung hielt, stört beim Arbeiten nicht, was sicherlich auch dem Design des OS geschuldet ist. Deinstallation von Programmen gibt es nicht, stattdessen reicht Drag-and-Drop des Icons in den Papierkorb und wech isses, sowas irritiert erstmal, da man verzweifelt die Uninstall-Funktion sucht
.
Über den Wert der Features von Leopard darf man sich getrost streiten, iChat und Mail sind mir ziemlich egal, Timemachine ist ein interessanter Ansatz, ich befürchte aber eher eine Zumüllung der Festplatte. Praktisch dürfte es sich allerdings bei einem Plattencrash erweisen, aber das können andere OS (z.T. mit entsprechenden Programmen) auch.
Andererseits bietet Vista bis auf Optik auch nix wirklich neues, zumindest nichts, was mir als echtes Herausstellungsmerkmal bislang aufgefallen ist (außer des gesteigerten RAM-Verbrauchs..., wie gesagt: Style ist mir relativ egal), WinFS wäre ein guter Grund gewesen, aber das gibts ja nicht mehr.
Immerhin da hat Apple mit Metadatenindizierung eine recht sinnvolle Funktion integriert, das Äquivalent in der Windows-Welt dürfte GoogleDesktop sein.
Fazit:
MacOS ist definitv anders und jeder sollte es zumindest mal im Normalgebrauch testen, um sich eine Meinung zu schaffen, das Video reicht dafür definitiv nicht aus.
Fakt ist:
- fürs Zocken ist MacOS sicherlich nicht die geeignete Plattform
- etliche Applikationen gibts für MacOS einfach mal nicht
- die Garantieleistungen von Apple lassen zu wünschen übrig
Fakt ist auch:
- für Zocken und für fehlende Applikationen kann man inzwischen auch WinXP/Vista (32Bit-Versionen) auf den Macs installieren
- es gibt durchaus auch Applikationen für den Mac die es nicht auf Windows gibt (FinalCut, Avid, Shake, sogar MS-Office und das extrem geniale TeXShop)
- der Wiederverkaufswert der Apple-Kisten ist bei eBay ziemlich gut (wobei dass natürlich nicht ausschlaggeben sein sollte)
- Wer clever ist kauft sich die Geräte über den Apple-On-Campus-Shop, sofern die Uni daran teilnimmt ist und spart mal eben 12%, oder halt im Apple-Edu-Shop, wo es aber schon ne Spur teurer ist
Schließlich hab ich mich nun für nen MacbookPro als Notebook entschieden. Ich hab ohnehin eine bislang ungenutze zweite XP-Lizenz, damit ist DualBoot drin und ich kann entspannt entscheiden, welches OS ich nutze. MacOS ist mir mit der Zeit sympatischer geworden, die Bedienbarkeit ist einfach besser als alles was ich bislang von Windows (seit 3.0) kenne, ich mag den Unix-Unterbau, ...
Wie gesagt: man sollte das OS erst kritisieren wenn man es wirklich getestet hat!