@jamotide
Ich kann's ja mal versuchen, auch wenn das dann ob seiner Verkürzungen nur ein ein grober Überblick, mit allen seinen Fehlern die daraus resultieren, sein kann.
Dabei ist selbstverständlichim Auge zu behalten, daß neben den historischen Ereignissen der jüngsten Geschichte, wirtschaftliche und innenpolitsiche Gründe eine wichtige Rolle für das Veto von China gespielt haben.
Ein Aspekt weshalb China Einmischung von Außen strikt ablehnt liegt in seiner jüngeren Geschichte begründet:
Für China wirkt bis zum heutigen Tag die 200jährigen Fremdherrschaft der Mandschu Regierung als Qing Dynastie und der Schock den der Überfall der Europäer, Usamerikaner, Rußen und Japaner in den ‚Opium-Kriegen‘ zu Beginn des 20. Jhs. mit dem gescheiterten Versuch China zu kolonialisieren auslöste, bis zum heutigen Tage nach.
China als Kultur der Seßhaften mit vorwiegend hochentwickeltem Ackerbau sah sich nahezu seine ganze Geschichte lang den Überfällen seiner Nachbarn, den Nomaden und Viehzüchtern im Norden und den Bergvölkern des Westens ausgesetzt.
Die kriegerisch geprägten Gesellschaften der Bergvölker wie die Burmesen, Tibeter, Qiang, Tanguten, Jyarungen, Nakhi, Mo-so usw. und die nicht minder kriegerisch geprägten nördlichen Nomadenstämme der Mongolen, Mandschuren, Xiongnu, Dschurdschen, Türken, Kitan, Tataren usw. versuchte sich China u.a. einerseits mit dem Bau eines Systems von Mauern, andererseits durch die Duldung von Tributzahlungen der Nomaden und Gebirgsstämme, eine Sonderform des ritualisierten Tauschhandles, zu erwehren.
Chinas Versuch innenpolitisch auf einen Nachbarn Einfluß zu nehmen scheiterte bekanntlich grandios:
Die Grenze zu Mandschurei barg für die chinesischen Bauern immer die Gefahr eines Überfalls durch die halbnomadischen Nachbarn, die Mandschus. Ursache war das schwaches Königtum der Mandschus, ihre rückständige Landwirtschaft und eine kaum Vorhandene Verwaltung die zu Hungerkrisen führten die auch von China als Ursache für die Überfälle ausgemacht wurden.
China entschied sich zur Entsendung von Entwicklungshelfern und Beratern, die die mandschurische Armee, Landwirtschaft und Verwaltung auf den Stand der Zeit brachte, um so die Hungerkrisen zu bekämpfen und uneinsichtige Räuberbanden unter Kontrolle zu bringen. Allerdings sollten sich die Hilfe als dermaßen erfolgreich zeigen, daß die Mandschu erstarkten und in der Folge China angriffen, eroberten und beinahe 200 Jahre als Fremdherrscher, die Qing Dynastie, China regierten.
Nach diesem für die Neuzeit grundlegenden Fehlschlag als Beispiel für eine Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten, der genau das Gegenteil bewirkt hatte was er eigentlich sollte folgte eine zweite, noch schwerer wirkende Einmischung diesmal von außen, das Trauma für China schlechthin, als Europa, USA, Rußland und Japan unter fadenscheinheiligen Gründen China angriffen und sich anschickten, China in Analogie zu Indien zu kolonialisieren.
Diese Propaganda des Westens, Rußlands und Japans wo mittels konstruierter Gründe ein Angriff auf die Souveränität Chinas mit Scheinargumenten gerechtfertigt werden sollte, hat Chinas Einstellung zu der gewaltsamen Außenpolitik und Einmischung in innere Angelegenheiten der Fremden bis auf den heutigen Tag grundlegend geprägt und stößt so, verständlicherweise, auf Ablehnung:
Wer unter Zuhilfenahme einer derartigen Anhäufung von Lügen und Propaganda, wie sie zu Zeiten des Kolonialismus und Imperialismus im Westens gang und gebe war, kolonialisiert werden sollte und sich erfolgreich gegen die ganze Welt ohne äußerer Hilfe zur Wehr gesetzt hat, vergißt das über Generationen hinweg nicht, im Gegenteil, prägt es das außenpolitische Handeln Chinas bis zum heutigen Tage, dessen Kultur sowieso durch eine völlig vom Westen konträre Denkschule der Gemeinschaft und Harmonie geprägt ist im Gegensatz zu dem, wie ich finde, überpointierten Subjektivismus des Westens der so gerne z.B. unter dem Überbegriff ‚Menschenrechte‘ subsummiert wird.
PS
@ Nossi
Ja ich habe bewußt die Asia Times gewählt, da es ja darum ging das Problem von allen Seiten zu beleuchten und dazu gehören nun einmal auch das Einbeziehen konträrerer Sichtweisen.
Daß die Massenmedien wie die Asia Times, der Spiegel, taz, die Welt usw. immer kritisch zu hinterfragen sind, sollte dabei unstrittig sein.
Es ging mir einzig Allein darum aufzuzeigen, daß die eigentlichen Regime Saudi Arabien und Qatar und ihre Rolle im Syrienkonflikt weitgehend von den westlichen Massenmedien ausgeblendet werden und damit das Gesamtbild verfälscht wird und nicht darum, auf welcher Seite das Gras grüner ist.
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