Arabische Welt - Viva la Revolution

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John Connor schrieb:
fast 80 tote bei ausschreitungen nach einem fussballspiel in aegypten. was kommt als naechstes..

Solange aus einem Fußballspiel kein Krieg wie beim Fußballkrieg entsteht ist doch alles i.O. ;)
 
Naja, warten wir erst einmal die Ursachen ab. Es besteht die Vermutung, dass es bewusst geklant war. Und das aus politischen Gründen.
 
TalBar schrieb:
Solange aus einem Fußballspiel kein Krieg wie beim Fußballkrieg entsteht ist doch alles i.O. ;)
Da ist jemand aber topinformiert. (Zumindest, wenn du auf den Balkankonflikt anspielst.) :rolleyes:

Helios co. schrieb:
Naja, warten wir erst einmal die Ursachen ab. Es besteht die Vermutung, dass es bewusst geklant war. Und das aus politischen Gründen.
Persönlich bin ich mir relativ sicher, dass es sich da um, wenn schon nicht politische, so doch soziale Gründe handelt, die einen großen Einfluss auf die gestrige Katastrophe gehabt haben.

Für politische Gründe - wie beispielsweise simple Rache - spricht, dass die Ultrábewegung Ägyptens, allen voran die von Al-Ahly mit den Ultras und Devils, aber auch ihre Rivalen von Zamalek mit den White Knights (.. denen man interessanterweise lange Zeit ein gewisses Nahverhältnis zum Regime angedichtet hat, nur weil die Repressionen sie nicht so stark betroffen haben.) beim Sturz Mubaraks eine nicht ganz unbedeutende Rolle gespielt hat, sie haben sich seit ihrer Gründung gegen das Regime gewehrt und waren bestens organisiert, auch die Furcht vor den Sicherheitskräften hielt sich stark in Grenzen, man war Repression gewöhnt.

Soziale Gründe halte ich allerdings auch nicht für ausgeschlossen, Port Said ist eine der wohlhabendsten Städte von Ägypten da der Großteil des Warenverkehrs darüber abgewickelt wird, und Mubarak hat mit seiner Familie dort mehrmals investiert - zwar nicht um der Bevölkerung zu helfen (sondern die eigenen Taschen weiter zu füllen), aber diese hatte dadurch auch so ihre Vorteile und war dementsprechend eher "loyal" (wenn man das so formulieren kann), was neben der sportlichen Rivalität zu Al-Ahly, die eher der "Klub der Armen" sind, auch noch die gesellschaftliche Komponente in's Spiel gebracht hat. Mit diesen Ausschreitungen vorigen Sommer in der Stadt hat man sich sicherlich auch zusätzlich beliebt gemacht ..

Egal wie man es betrachtet. Eine schreckliche Katastrophe die nie hätte passieren dürfen.
 
r00t schrieb:
Da ist jemand aber topinformiert. (Zumindest, wenn du auf den Balkankonflikt anspielst.) :rolleyes:

Nein, ich meine den Fußballkrieg in Mittelamerika. ;)
Das "topinformiert" kommentiere ich mal nicht.
 
Mea culpa - ich dachte, das wäre wieder eines dieser "Balkanstyle messer pistolen haha krieg"-Postings in schönerer Form. Nichts für Ungut.
 
hal9000 schrieb:

Wow, also wenn das syrische Militär gegen das Volk vorgeht ist das in Ordnung, wenn sich Demonstranten im Gegenzug Militärfahrzeuge organisieren, dann muss ein zynischer Post geschrieben werden, der die Absichten der Demonstranten ins lächerliche zieht.

Ich bin mir eigentlich sogar fast sicher, dass es die Demonstranten waren, die sich zu Beginn der Aufstände mit brutaler Waffengewalt militärische Vorräte erobert haben, um anschliessend hinterrücks die friedlichen Assad-Treuen Armeeeinheiten anzugreifen.

Ich frage mich übrigens, wann der erste Spaßvogel das verhindern der UN-Resolution durch Vorbilddemokratien Russland und China zu einem Erfolg für Freiheit & Menschenrechte gegen den verbrecherischen Westen umdichtet. Ich bin irgendwie enttäuscht, dass das noch nicht stattgefunden hat.

Ich werd mich an dieser Stelle mal über die Syrischen Öl-Exporte informieren, nur, damit ich die nächsten Argumente vorwegsehen kann.
Oh, sieh an, Platz 56 in der Welt, hinter solchen großen Ölnationen wie Deutschland, Taiwan und Vietnam. Bin ich froh, dass dieses Argument für die Gründe der UN-Resolution durch den Westen (und der Araber!) also schonmal wegfällt...

Aber es gibt sicher ganz vernünftige (sprich: Menschenrechtliche, Demokratische, Freiheitliche...) Gründe, warum zwei Länder, in denen Oppositionelle mit Gewalt unterdrückt werden, sich gegen eine UN-Resolution aussprechen, welche die Gewalt gegen Oppositionelle verurteilen soll. Neben der Tatsache natürlich, dass Russland weiterhin Waffen in das Land liefern möchte...
 
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ich wiederhole mich nur ungern, wenn z.b. in britanien die gewältätigen demonstranten sich militärfahrzeuge "besorgt" hätten, dann wäre das militär angetreten.

wen in deutschland demontranten sich militärfahrzeuge "besorgen" ,also nicht nen altgedienten unimog, sondern etwas dem BMP vergleichbares, dan tritt das militär an. nimm jedes land der welt, überall wird es das selbe sein.

ich bin nicht die washinton post.

aus dem report der arabischen beobachter:

26. In Homs und Dera'a beobachtete die Mission bewaffnete Gruppen, die Handlungen der Gewalt gegen Regierungskräfte begehen, auf Tod und Verletzung unter ihren Reihen hinauslaufend. In bestimmten Situationen antworteten Regierungskräfte auf Angriffe gegen ihr Personal mit der Kraft. Die Beobachter bemerkten, dass einige der bewaffneten Gruppen Aufflackern und panzerbrechende Kugeln verwendeten.
27. In Homs, Idlib und Hama, bezeugte die Beobachter-Mission Taten der Gewalt, die gegen Regierungskräfte und Bürger begangen wird, die auf mehrere Todesfälle und Verletzungen hinausliefen. Beispiele jener Taten schließen die Bombardierung eines Zivilbusses, die Tötung von acht Personen und das Verletzen von anderen, einschließlich Frauen und Kinder, und der Bombardierung eines Zugs ein, der Dieselkraftstoff trägt. In einem anderen Ereignis in Homs wurde ein Polizeibus vernichtet, zwei Polizisten tötend. Eine Kraftstoffrohrleitung und einige kleine Brücken wurden auch bombardiert.
28. Die Mission bemerkte, dass viele Parteien falsch berichteten, dass Explosionen oder Gewalt in mehreren Positionen vorgekommen waren. Als die Beobachter zu jenen Positionen gingen, fanden sie, dass jene Berichte grundlos waren.
29. Die Mission bemerkte auch, dass, gemäß seinen Mannschaften im Feld, die Medien die Natur der Ereignisse und die Zahl von Personen übertrieben, die in Ereignissen und Protesten in bestimmten Städten getötet sind.
71. Die Mission beschloss, dass es eine bewaffnete Entität gibt, die im Protokoll nicht erwähnt wird. Diese Entwicklung auf dem Boden kann zweifellos dem übermäßigen Gebrauch der Kraft durch syrische Regierungskräfte als Antwort auf Proteste zugeschrieben werden, die vor der Aufstellung der Mission vorkamen, die den Fall des Regimes fordert. In einigen Zonen, diese bewaffnete reagierte Entität, syrische Sicherheitskräfte und Bürger angreifend, die Regierung veranlassend, mit weiterer Gewalt zu erwidern. Schließlich bezahlen unschuldige Bürger den Preis für jene Handlungen mit dem Leben und Glied.
78. Arabische und ausländische Zuschauer von bestimmten Mediaorganisationen haben die Vertrauenswürdigkeit der Mission infrage gestellt, weil jene Organisationen die Medien verwenden, um die Tatsachen zu verdrehen. Es wird schwierig sein, dieses Problem zu überwinden es sei denn, dass dort politisch ist und Mediaunterstützung für die Mission und sein Mandat. Es ist nur natürlich, dass einige negative Ereignisse vorkommen sollten, weil es seine Tätigkeiten führt, weil solche Ereignisse ganz selbstverständlich in ähnlichen Missionen vorkommen.
usw.

es ist nicht nur der pöse assad, der da am schießen ist.

ich bin nicht die washinton post.

passenderweise ergab es sich, das zu beginn der un-sitzung sich die auseinandersetzungen verstärkten. möglicherweise zufall. vermutlich nicht.

passenderweise hat diese syrische menschenrechtsstelle aus britannien neue opferzahlen geliefert.

vorbilddemokratien hat man in libyen gesehen.

das öl muß man nicht ins felde führen, das ist so wenig, das es sich nicht lohnt, darüber zu reden.

passenderweise wurde über die mitglieder der bobachterdelegartion eine fatwa ausgesprochen.

es sind nicht nur exportierte badelatschen aus libyen, die jetzt in syrien ihrem schmutzigen handwerk nachgehen, nein, sie beutzen dazu auch noch israelische wafffen.

nicht nur automatische waffen , sondern auch panzerabwehrmittel. dazu elektronishce ausrüstung und schutzwesten. ob das in sysrien "erbeutet" wurde?

ich erinnere mich, das selbsternannte vorbilddemokratieen regelmäßig resolutionen mit ihrem veto verhindern.


 
Ach HAL9000

WAS soll das schon wieder bringen ?

Du glaubst doch das Zeug was da drin steht doch auch nicht
So Naiv biste doch nicht

Es gibt auch diese Meldungen und die halte ich für Wahrscheinlicher

Syrien-Beobachter gibt entsetzt auf


"Ein Anrufer sagte mir, dass ich bald tot sein werde"


Wer will was im Syrien-Konflikt?

Du machst den Fehler das du die Rolle des Westens überbewertest
Siehst überall Verschwörungen und Einmischungen

Aber eigentlich hält sich der Westen (mag das Wort nicht weil es Falsch ist) zurück.
Das hält uns aber nicht davon ab zu sagen das wir das nicht für richtig halten. Und das zu Recht. Da es nicht unseren Werten entspricht, mit Waffen auf das Volk los zu gehen, wir Regeln das mit Dialog und Rechtsstaatlichkeit und diese fehlt einfach in Syrien. Da den Demonstranten und Bürger anstatt DIALOG nur WAFFENGEWALT geboten wird, verwundert mich diese Art von Gewalt nicht. Ich halte sie in diesem Fall auch für Vertretbar (Fight for your Right) Résistance.



wen in deutschland demontranten sich militärfahrzeuge "besorgen" ,also nicht nen altgedienten unimog, sondern etwas dem BMP vergleichbares, dan tritt das militär an. nimm jedes land der welt, überall wird es das selbe sein.


Und das glaubst auch nur DU

Die Bundeswehr im Landes inneren ??? in Deutschland ??? ich glaube nicht das ich so was mal erleben sollte

Schau doch mal wie schwer sich Deutschland tut mit der Piraten Mission die Bundeswehr darf noch nicht mal am Horn von Afrika Piraten festnehmen, da müssen extra GSG9 Beamte mit fahren um diesen Job zu erledigen.
 
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in deutschland halte ich das auch für eher unwahrscheinlich, da ist der deutsche zu träge. und es könnte ja ärger bringe. und der eine oder andere müßte sich erst die genehmigung vom arbeitsamt holen, das er mal zwei drei tage von zu hause weg darf.

das mit den meldungen ist so ne sache. die einen hält der wahrscheinlicher, der andere die anderen meldungen. so 100%ig weiß man es nicht, wenn man nicht auf beiden seiten selbstpersönlich dabei war.

und je na intention des nachrichtenüberbringers, steht da eben was anders. bzw. wird als wahrheit verkauft.
 

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@MrPsst:
Er sprach nicht von der Bundeswehr, sondern von Demonstranten. ;)
Die Bundeswehr tut sich auch nicht am Horn von Afrika schwer, sondern unsere Politik tut das.
Wir (DE) trauen uns nicht, denn dann könnten ja Stimmen laut werden...
Der Vergleich sollte hier auch enden.



Von der Beobachter-Mission der arab. Liga hielt ich nie viel.
Da sollen Beobachter anderer Diktatoren einen ihrer "Kollegen" beobachten und Kritik öffentlich machen ?
So recht traue ich der Mission und deren "Ergebnissen" nicht.

Alles sollte zumindest hinterfragt werden, auch die Medien-Meldungen und Internetfilme aus Syrien.
Geprüft werden kann nur wenig.
 
Die Asia Times z.B. bewertet das Ergebnis ebenfalls kritisch und hinterfragt meines Erachtens zu Recht die Rolle der Diktatoren der Sauds und Qatars im Syrien Konflikt. (1)

Der Artikel hat auch einen link zu dem Vollständigen, von hal bereits zitierten "League of Arab States Observer Mission to Syria Report of the Head of the League of Arab States Observer Mission to Syria for the period from 24 December 2011 to 18 January 2012" (2)

Zweifellos finden zur Zeit Kämpfe zwischen Syriens Regierung und der Opposition statt.

Bedauerlicherweise zeigt uns die westliche Berichterstattung wieder einmal ein einseitiges Bild der Lage, so blendet sie bspw. die Rolle der Verbündeten Regime der Sauds und Qatars in diesem Konflikt vollständig aus und schwingt stattdessen wieder einmal die Menschenrechtskeule.


Man kann kein ausgewogenes Urteil fällen, wenn man sich nur auf einseitige Berichterstattung stützt.



_________________________________

(1) http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/NB04Ak01.html

(2) http://www.columbia.edu/~hauben/Report_of_Arab_League_Observer_Mission.pdf
 
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MrPsst schrieb:
Du machst den Fehler das du die Rolle des Westens überbewertest
Siehst überall Verschwörungen und Einmischungen

Das ist doch kein Wunder, der Westen hat einfach keine Glaubwuerdigkeit, solange reihenweise brutale Militaerdiktaturen noch mit Militaerhilfe belohnt werden.
Wer, ausser vielleicht Talbar, glaubt denn heute noch, dass Menschenrechte irgendeine Rolle spielen, wenn man die radikalislamischen und islamistischen (ja man kann jeden so nennen) Saudis beim niederknueppeln der Demokratie in Bahrain unterstuetzt? Wenn man immernoch das brutale Militaerregime in Aegypten finanziert? Wenn man gerade wieder trotz der katastrophalen Situation in Uzbekistan die Militaerhilfe wieder aufgenommen hat?

Die Folterdiktatur in Syrien ist allerdings eine der wenigen, die hauptsaechlich auf Russlands Mist gewachsen ist. Von daher keine Ueberraschung, dass die versuchen die an der Macht zu halten. Wieder mal ein klassischer Fall von Boese gegen Boese.
Chinas Motive sind es eher wert zu ergruenden.
 
maksim schrieb:
Die Asia Times z.B. bewertet das Ergebnis ebenfalls kritisch und hinterfragt meines Erachtens zu Recht die Rolle der Diktatoren der Sauds und Qatars im Syrien Konflikt. (1)

Wow, die seriöse Asia Times.
Mit grandiosen Artikeln wie diesem hier.

Nochmal zum mitschreiben: Wir zitieren jetzt also eine chinesische Quelle. Eine Zeitung, deren Artikel noch schlechter sind, als alles, was in Europa die sogenanne Yellow Press abliefert. Eine Zeitung aus einem Staat, die das Wort Pressefreiheit so groß schreibt wie Menschenrechte. Und wir berufen uns auf einen Artikel, der Demonstrationen gegen die Staatsmacht verurteilt, welcher in einem Staat erschien, der Demonstrationen gegen die Staatsmacht mir Gewalt unterbindet. Ein Artikel aus einem Staat, der staatskritische Artikel mit Gewalt und Gefängnis sanktioniert.

Wow, mein lieber Mann. Wir sind tief gesunken, dass wir glauben, dass Grass auf der chinesischen Seite wäre grüner. Ich weiß nicht, was mich mehr belustigt: Die Tatsache, dass wir jetzt schon chinesische Zeitungen als seriöse Quellen aktzeptieren sollen, oder das gleichzeitig von den selben Leuten, die solche Quellen liefern immer wieder die europäische/us-amerikanische Presse als vom Staat kontrollierte Propagandainstrumente abgetan werden.

ch wiederhole mich nur ungern, wenn z.b. in britanien die gewältätigen demonstranten sich militärfahrzeuge "besorgt" hätten, dann wäre das militär angetreten.


Ekelhaft, wie du die Tatsachen verdrehst. Als Reaktion auf die Angriffe durch das syrische Militär bewaffnen sich Teile der Protestanten, was du wiederrum als legitimation darstellst für den Angriff des Militärs auf syrische Demonstranten. Unfassbar. Fröhlich Ursache und Wirkung vertauschen, damit es in das eigene Weltbild passt.

Das ist fast genauso ekelhaft wie die Tatsache, dass fröhlich jeder einzelne Diktator (Ben Ali, Mubarak Gaddafi, Assad) in der arabischen Welt zur unschuldigen, ja sogar verehrenswerten Vorbildfigur hochstilisiert wird auf deinem blinden Kreuzzug gegen alles westliche. Immer sind es die Menschen, die für ihre Freiheit kämpfen, die verletzt, getötet und eingesperrt werden, die in deinem Weltbild die (westlich gesteuerten) Aggressoren sind. Niemals sind es die Diktatoren, niemals die staatstreuen Militärs.

Jetzt versuchen also wieder irgendwelche äusseren Mächte und ausländische Propaganda, die Demonstrationen in Syrien zu legitimieren und zu fördern. Zu welchem Zweck, frag ich dich? Öl gibts da immerhin keines, was nennenswert wäre. Ist das nicht eine erschütterung deines Weltbildes? Kein Öl, was es zu erobern gäbe und TROTZDEM versuchen die westlichen Diktaturen, etwas gegen die Gewalt zu unternehmen?

Ich kann mich erinnern, als es gegen Lybien ging, da hieß es aus deiner Richtung: In Syrien passiert das selbe, warum tut der Westen da nichts? Das jetzt etwas passieren soll, ist (wenig überraschend) also auch wieder verkehrt.

Wann merkst du, wie blind dich dein Hass gemacht hat? Wann merkst du, wie du dein Weltbild immer wieder neu zusammenpuzzelst, Tatsachen gezielt ignorierst oder wieder hervorholst, so dass es dir in der momentanigen Situation grad am besten in den Kram passt?
 
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ich nehm mal an, ich bin gemeint.

ja, kein öl, aber (mehr) einfluß in nahost und ein verbündeter des iran & der palestinenser. das reicht schon als grund. nebenbei verbündeter (mehr oder weniger) von rußland incl. russischer stützpunkt in syrien. der "danach" flöten geht. china ist auch kein freund von regimechange, für den die uno herhalten soll. komischerweise, die erzfeinde indien und pakistan sind auch dagegen, das man den syrern was aufzwängt.

die von dir genannten unterscheiden sich deutlich, als man daraus eine schmackhafte suppe kochen könnte.

und zum x-ten mal, bewaffnete aktionen gegen eine staatsmacht rufen dieselbe auf den plan. ob china, syrien, rußland, usa, deutschland oder sonstwo.

Als Reaktion auf die Angriffe durch das syrische Militär bewaffnen sich Teile der Protestanten, wer sagt das? wer kann das als die absolute wahrheit herauskehren?

ich bin mir nicht ganz sicher, wer sich da was zurechtbiegt.

und grundsätzlich, die frage warum man das libysche szenario nicht in syrien macht, war rhetorische gemeint.

haß? bei mir?

kaum.

möglicherweise bei dem einen oder anderen, der/ die keine abweichende meinung haben wollen.

war es nicht frau clinton, die den bewaffneten nahegelegt hat, die waffen nicht nieder zulegen? damit verneint man von vornherien, das man zu gesprächen bereit ist.
 
@jamotide

Ich kann's ja mal versuchen, auch wenn das dann ob seiner Verkürzungen nur ein ein grober Überblick, mit allen seinen Fehlern die daraus resultieren, sein kann.

Dabei ist selbstverständlichim Auge zu behalten, daß neben den historischen Ereignissen der jüngsten Geschichte, wirtschaftliche und innenpolitsiche Gründe eine wichtige Rolle für das Veto von China gespielt haben.

Ein Aspekt weshalb China Einmischung von Außen strikt ablehnt liegt in seiner jüngeren Geschichte begründet:


Für China wirkt bis zum heutigen Tag die 200jährigen Fremdherrschaft der Mandschu Regierung als Qing Dynastie und der Schock den der Überfall der Europäer, Usamerikaner, Rußen und Japaner in den ‚Opium-Kriegen‘ zu Beginn des 20. Jhs. mit dem gescheiterten Versuch China zu kolonialisieren auslöste, bis zum heutigen Tage nach.

China als Kultur der Seßhaften mit vorwiegend hochentwickeltem Ackerbau sah sich nahezu seine ganze Geschichte lang den Überfällen seiner Nachbarn, den Nomaden und Viehzüchtern im Norden und den Bergvölkern des Westens ausgesetzt.

Die kriegerisch geprägten Gesellschaften der Bergvölker wie die Burmesen, Tibeter, Qiang, Tanguten, Jyarungen, Nakhi, Mo-so usw. und die nicht minder kriegerisch geprägten nördlichen Nomadenstämme der Mongolen, Mandschuren, Xiongnu, Dschurdschen, Türken, Kitan, Tataren usw. versuchte sich China u.a. einerseits mit dem Bau eines Systems von Mauern, andererseits durch die Duldung von Tributzahlungen der Nomaden und Gebirgsstämme, eine Sonderform des ritualisierten Tauschhandles, zu erwehren.

Chinas Versuch innenpolitisch auf einen Nachbarn Einfluß zu nehmen scheiterte bekanntlich grandios:

Die Grenze zu Mandschurei barg für die chinesischen Bauern immer die Gefahr eines Überfalls durch die halbnomadischen Nachbarn, die Mandschus. Ursache war das schwaches Königtum der Mandschus, ihre rückständige Landwirtschaft und eine kaum Vorhandene Verwaltung die zu Hungerkrisen führten die auch von China als Ursache für die Überfälle ausgemacht wurden.

China entschied sich zur Entsendung von Entwicklungshelfern und Beratern, die die mandschurische Armee, Landwirtschaft und Verwaltung auf den Stand der Zeit brachte, um so die Hungerkrisen zu bekämpfen und uneinsichtige Räuberbanden unter Kontrolle zu bringen. Allerdings sollten sich die Hilfe als dermaßen erfolgreich zeigen, daß die Mandschu erstarkten und in der Folge China angriffen, eroberten und beinahe 200 Jahre als Fremdherrscher, die Qing Dynastie, China regierten.

Nach diesem für die Neuzeit grundlegenden Fehlschlag als Beispiel für eine Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten, der genau das Gegenteil bewirkt hatte was er eigentlich sollte folgte eine zweite, noch schwerer wirkende Einmischung diesmal von außen, das Trauma für China schlechthin, als Europa, USA, Rußland und Japan unter fadenscheinheiligen Gründen China angriffen und sich anschickten, China in Analogie zu Indien zu kolonialisieren.

Diese Propaganda des Westens, Rußlands und Japans wo mittels konstruierter Gründe ein Angriff auf die Souveränität Chinas mit Scheinargumenten gerechtfertigt werden sollte, hat Chinas Einstellung zu der gewaltsamen Außenpolitik und Einmischung in innere Angelegenheiten der Fremden bis auf den heutigen Tag grundlegend geprägt und stößt so, verständlicherweise, auf Ablehnung:

Wer unter Zuhilfenahme einer derartigen Anhäufung von Lügen und Propaganda, wie sie zu Zeiten des Kolonialismus und Imperialismus im Westens gang und gebe war, kolonialisiert werden sollte und sich erfolgreich gegen die ganze Welt ohne äußerer Hilfe zur Wehr gesetzt hat, vergißt das über Generationen hinweg nicht, im Gegenteil, prägt es das außenpolitische Handeln Chinas bis zum heutigen Tage, dessen Kultur sowieso durch eine völlig vom Westen konträre Denkschule der Gemeinschaft und Harmonie geprägt ist im Gegensatz zu dem, wie ich finde, überpointierten Subjektivismus des Westens der so gerne z.B. unter dem Überbegriff ‚Menschenrechte‘ subsummiert wird.

PS

@ Nossi

Ja ich habe bewußt die Asia Times gewählt, da es ja darum ging das Problem von allen Seiten zu beleuchten und dazu gehören nun einmal auch das Einbeziehen konträrerer Sichtweisen.

Daß die Massenmedien wie die Asia Times, der Spiegel, taz, die Welt usw. immer kritisch zu hinterfragen sind, sollte dabei unstrittig sein.

Es ging mir einzig Allein darum aufzuzeigen, daß die eigentlichen Regime Saudi Arabien und Qatar und ihre Rolle im Syrienkonflikt weitgehend von den westlichen Massenmedien ausgeblendet werden und damit das Gesamtbild verfälscht wird und nicht darum, auf welcher Seite das Gras grüner ist. ;)
 
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