-oSi- schrieb:
aus SPON
So weit ich weiss, beträgt das Hoheitsgebiet auf See 12 Seemeilen.
Also war die türk. Maschine zum Zeitpunkt des Abschusses im syr. Luftraum.
Ein Abschuss ist für mich in dieser Situation legitim. Ob es klug war, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Wer in diesen polit. Lagen solche (Flug)manöver macht, muss schon fast damit rechnen, dass ein eindringender Flieger vom Himmel geholt werden kann.
Die Wahrscheinklichkeit steigt zumindest rapide an.
Wenn in den Reden die Worte "Routinevorgang" fällt, könnte ich das nur von Schweizern oder Österreichern glauben. Deren Länder sind mit einem Jet nun wirklich schnell überflogen.
Aber die Türkei ist kein kleiner Staat und das Mittelmeer bietet auch genug Platz um längere Kurven mit solchen Jets zu ziehen.
Für mich sieht es mom. danach aus, dass unbedingt nach einem zu rechtfertigendem Grund für eine milit. Intervention in Syrien gesucht wird.
Nein, nein und nochmal nein.
Ich habe beruflich mit genau so etwas zu tun und man sollte sich vor Augen halten dass ein grosses bodengestütztes Radar einen Radius von mehreren hundert Kilometern hat.
Tiefflieger werden von eigenen mobilen oder kleineren bodengestützten Radargeräten gefunden, die es weiter an die Basis geben, man kann annehmen dass Syrien derzeit das auch aktiv hat, noch dazu weil das russische Flugabwehrsystem sehr gut ist und auch funktioniert.
Das österreichische am Kolomansberg (Zentralösterreich) gelegene System Goldhaube mit dem wir zusammen arbeiten, sieht Flugbewegungen bis nach Zentraldeutschland rauf.
Alle militärischen Flüge müssen diplomatisch gecleared werden, die Türkei verlangt selbst von NATO Staaten volle 30 Tage "lead Time" eines Antrages.
Zivile Maschinen müssen sowieso Flugpläne aufgeben und haben eine eigene Kennung.
Dass man bei einem "Routineflug" den Luftraum anderer Staaten verletzt gehört NICHT zum standard und erst recht nicht in Österreich oder der Schweiz, mein Freund.
Internationales Recht erlaubt es auch nicht dass man ein Flugzeug ohne Vorwarnung einfach abschiesst, ausser der Pilot reagiert nicht auf Funkspüche, das Abfangmanöver eigener Jäger (was eigentlich stattfinden hätte sollen, Syrien hat ja seine Mig-29 dazu und genug Vorwarnzeit war sicher auch gegeben) ist fruchtlos und es geht eine UNMITTELBARE GEFAHR vom Eindringling aus.
Und selbst dann muss der Abschussbefehl vom Verteidigungsminister gegeben werden, nicht vom örtlichen Kommandanten.
Wir haben uns die Flugbahn der F-4 hier im Büro angesehen und "normal" ist das sicher nicht gewesen, denn so eine FLAB Batterie hat eine Reichweite von ca. 4 km. mit den 35mm Geschütz, Radar und Feuerleitsystem das viel weiter reicht, die F-4 hat also ganz gewiss gewusst dass sie erfasst wird und ist trotzdem reingeflogen.
Warum, ist jetzt wohl Verschwörungstheorie, aber man schickt sicher keinen unbewaffneten Aufklärer ohne Selbstverteidigungssysteme und Radarwarner in "hostile Environment" das Syrien derzeit sicher ist.
Syrien interessiert kein Schwein, ich glaube nicht an eine mil. Intervention, das würde den Russen grad noch fehlen und man hat ja gesehen dass sich alle im abgelaufenen Jahr bei den Muslime verkalkuliert haben.