So herum kann ich das auch:
Und selbstverständlich gab es in der chinesischen Geschichte [...] Hegemonialpolitik, da es der chinesischen Ideengeschichte,
wie in der Europas oder den USA eine Politik der Kolonialisierung oder die der des Imperialismus. (1)
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(1) Beliebiges ganzes Buch anführen
Ich gebe zu, mein Wissen über China ist ausbaufähig, hauptsächlich gespeist aus dem Interesse, wie es zu diesem kommunistischen Trümmerhaufen kam, aber was ich zumindest angeben kann:
- Reeve: Der Papiertiger
- Witke: Die Tschiang-Tsching-Biografie
- Hsia: Die chin. Kulturrevo.
- Ling: Maos kleiner General
- Watts: When a billion chinese jump
- Leys: Maos neue Kleider
- Isaacs: Die Tragödie der chin. Revo.
In all diesen Büchern, wirklich in allen, wird nicht annähernd bestritten, daß China seit den ersten Dynastien pure Expansion betreibt. Das hat sich auch durch den glatzköpfigen Pseudo-Marxisten nicht geändert und auch nicht durch den von Deng Xiaoping forcierten Staatskapitalismus und die Gründung der Shanghai Five. Ganz zu Schweigen von den Interventionen Chinas in ganz Afrika, das grenzt schon fast an Kolonialismus - weswegen auch der Begriff des Neo-Kolonialismus dafür benutzt wird. Und das nicht von bösen, westlichen Mächten, sondenr von Personen, die den Westen noch mehr hassen als China, den ganzen Hanseln der Post-Colonail-Studies. D.h. die Hegemonialpolitik sucht man besser in der Wirtschaftsgeschichte und -politik des Landes.
Die Begriffe "Imperialismus" und "Kolonialismus" mögen nicht ganz aufgehen, weil sie dezidiert geprägt sind, für eine geschichtliche Epoche des Westens (also eher historische sind), aber ich kann schlechterdings nicht verstehen, was man an "Hegemonialpolitik" ablehnen sollte. Wo wir schon beim Name-Dropping sind: Auch könnte man mal
Stapelfeldts Kapitalistische Weltökonomie bemühen, dann kann einem klarwerden, daß "Hegemonialpolitik" nichts mit Invasion zu tun haben muss, sondern auf eine polit-ökonomische Interessenlage verweist.
Zudem ist es ein argumentativer Taschenspielertrick auf die Ideengeschichte zu verweisen, denn es muss ja erstmal gezeigt werden, wie diese sich entfaltet, bzw. die historische Geltung dieser. Ansonsten könnte ich ja mit Verweis auf die Unabhängigkeitserklärung beweisen, daß natürlich die amerikanischen Interventionen ausschließlich im Namen der Freiheit stattfanden. Das in Wahrheit eine Dialektik aus Idee, Interesse und Geschichte rekonstruiert werden muss, steht hier also hoffentlich nicht zur Debatte.
Also versuche hier bitte nicht den China-Experten heraushängen zu lassen und deswegen Autoritätsargumente zu verwenden, was das mit Syrien zu tun haben soll, ist auch noch dein Geheimnis.
Soviel dazu...