Natürlich stimmt das, ich rede ja vom Iststand und den nächsten 5-10 Jahren, eventuell hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt.
Das was du meinst ist alles Theorie und Lippenbekenntnisse, siehe das vergangene NATO Summit in Chicago.
Fast nichts davon ist derzeit umgesetzt, ausser Beschaffungen in Skandinavien (CV-90, NH-90), Trainingswochen der SOCOM, Luftlandeeinheiten und der FR/GB geteilte Flugzeugträger Charles DeGaulle.
Die Franzosen versauen regelmässig die Kooperation mit anderen EU Mitgliedern, was zu immensen Delays oder gar Abbrüchen führt wenn sie keine Führungsrolle bekommen, siehe das mehrfach verschobene Drohnenprojekt mit GB, der A400, NH90 der 10 Jahre zu spät ist, Tiger Kampfheli und Typhoon wo man einfach einen eigenen Jet entwickelte der jetzt eh vor dem Produktions Aus steht wenn der Indien Deal nicht doch noch hinhaut, EADS ist ja immer noch dran.
Die Deutschen schauen derzeit brutalst in die Röhre und wurden von den Briten und Franzosen in einigen Verträgen (Marine) einfach ignoriert...Hauptsache ein 80 Millionen Land wie DE hat im Jahre 2013 nur noch mickrige 250 Stück Leopard 2A6, davon 50 A7.
Eine Richtlinie ist nichts Anderes als das, es hält sich momentan auch nicht jeder an die 2% Militärbudget vom BiP.
Es gibt zwar unter dem Schlagwort "Smart Defense" zwischen einzelnen Staaten und Gruppen verschiedene Abkommen und gemeinsame Beschaffungen um auch das neue Schlagwort "Pooling & Sharing" anzuwenden, was für viele nichts anderes als TRITTBRETTFAHREN sein wird um das eigene Budget zu schonen.
Die Landesverteidigung per se ist in Europa schon abgeschafft und auch gar nimmer möglich, das Problem ist nur dass man heutzutage ohne klare Fronten keine 10 Jahre mehr im Voraus strategisch planen kann und Beschaffungsvorgänge oft viel länger dauern.
http://orf.at/stories/2119917/2119918/
„Trittbrettfahrer“ beim starken Freund
Die sind innerhalb des Bündnisses ungleich verteilt, eine Symmetrie wird sich so schnell nicht einstellen, auch wegen der Wirtschaftskrise und der daraus folgenden Kürzungen in den nationalen Verteidigungsbudgets. „Von allen europäischen NATO-Partnern sind nur die Franzosen, die immer noch über eine unabhängige Marine und Luftwaffe verfügen, und in geringerem Maße die Briten zu selbstständigen ‚Initial Entry‘-Operationen in einem außereuropäischen Einsatzgebiet imstande“, schreibt Olivier Zajec, Historiker am Pariser Institut für Strategie und Konfliktforschung (ISC), in dem Gastkommentar für die „Monde diplomatique“.
Die USA, die ihre Rüstungsausgaben derzeit selbst massiv zurückfahren, sehen ihre Partner in der Pflicht und würden auf diese künftig den Druck erhöhen, aufzurüsten. Es herrsche „Unmut über Trittbrettfahrer“ innerhalb des Bündnisses.
„Kluft zu USA schließen“
„Smart Defense“ bedeute, heißt es nun in einer Erklärung auf der Website der NATO, Kräfte besser als bisher zu bündeln. „In diesen Zeiten mit hohem Spardruck zählt jeder Euro, Dollar oder jedes Pfund.“ Die neue Strategie bedeute weiter, militärische Kapazitäten gemeinsam zu entwickeln und zu erhalten, um die „wichtigsten Kernaufgaben der Allianz erfüllen“ zu können. „In diesen Krisenzeiten ist es notwendiger denn je, zwischen den Verteidigungsausgaben der USA und Europas die Balance wiederherzustellen. Die anderen Alliierten müssen die Kluft zu den USA schließen (...) Es muss eine faire Verteilung der Verteidigungslast geben.“
Du hast insofern Recht als dass sich was ändern MUSS und das standardisierte Gerät kommt dann woher? Genau, aus den USA, die EU produziert zwar viel, exportiert aber dann nur noch in den arabischen, südamerikanischen und asiatischen Raum wie's scheint....ist ja super wenn man rüstungstechnisch abhängig ist.
Wie gesagt, man ist derzeit beim Umdenken und es tut sich wenigstens etwas - theoretisch.
Hier ein paar Programme für die Zukunft:
http://europeangeostrategy.ideasoneurope.eu/files/2012/06/Long-Post-1.pdf
edit:
Heute rausgekommen:
http://diepresse.com/home/politik/a...backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do
Frankreichs Präsident krempelt den Staatsapparat um. Neue Lehrer-Jobs sollen durch massiven Stellenabbau in anderen Ressorts finanziert werden. Am stärksten ist das Verteidigungsressort betroffen.
Die Mittel für diese Pläne sollen vor allem durch Einsparungen beim Militär erbracht werden. Dort sollen als Teil einer allgemeine Verkleinerung der Streitkräfte bis 2017 rund 55.000 Stellen gestrichen werden. Diese Pläne erschweren allerdings das erklärte Ziel Hollandes, die Arbeitslosigkeit abzubauen. Diese hat in Frankreich momentan ein 13-Jahres-Hoch erreicht.