Arbeiten in der IT

gymfan schrieb:
Nur weil jemand Überstunden schiebt (die er dann auch wieder abfeiern muss, falls sie nicht vergütet werden) ist er für mich kein High Performer.
Für mich auch nicht. Umgekehrt gibt es sogar oft Low Performer, die häufig Überstunden schieben, weil sie ihren Kram nicht auf die Kette kriegen. Tatsächlich kann dann auch das von @Seppuku erwähnte Problem der Selbstwahrnehmung zutreffen: Die Person denkt dann, dass sie sich ja besonders anstrengt, weil sie gar nicht bemerkt, dass die geleistete Quantität sogar unter dem Durchschnitt ist.
Das Engagement ist dann zwar nett, hilft aber nicht wirklich, da man, wie du sagst, ja die Überstunden abbauen muss oder dafür Geld sieht.
 
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MijoelTV schrieb:
Moin zusammen, unsere Geschäftsführung bittet darum, dass mein Vertrag hinsichtlich einer Kündigungsfrist angepasst wird. Derzeit sind es 6 Wochen zum Quartalsende, es soll allerdings auf 6 Monate zum Quartalsende aufgestockt werden. Eine Gehaltsanpassung sieht der Vorstand jedoch nicht vor, auch trotz Verhandlung. Habt Ihr Ideen, welche Benefits ich hier anfragen könnte die ggf. Sinn machen? Ich habe nicht vor zu gehen, aber man hat natürlich Angst, aufgrund einer höheren Fluktuation. Ich bin jedoch der einzige IT'ler und mir ein IT-Azubi. VG
Würde ich so auch nicht akzeptieren. Selbst mit einer deftigen Gehaltserhöhung muss man sich fragen ob ohne Personalverantwortung 6 Monate nicht völlig überrissen sind.
Ich würde mehr Urlaub fordern und versuchen sich bei 3 Monaten zu einigen. Ohne die Klausel mit Quartalsende.
 
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Frage in die Runde: Wie geht ihr beim nächsten Jahresgespräch/Gehaltsgespräch vor? Werdet ihr aufgrund der aktuellen Situation erheblich mehr Steigerung verlangen als die letzten Jahre? Wenn ja, wie viel mehr?

Mein Gespräch steht bald an und bisher waren es bei mir immer so ca. 5-6% Steigerung - unter
normalen Verhältnissen...
 
MijoelTV schrieb:
Moin zusammen, unsere Geschäftsführung bittet darum, dass mein Vertrag hinsichtlich einer Kündigungsfrist angepasst wird. Derzeit sind es 6 Wochen zum Quartalsende, es soll allerdings auf 6 Monate zum Quartalsende aufgestockt werden. Eine Gehaltsanpassung sieht der Vorstand jedoch nicht vor, auch trotz Verhandlung.
Dann würde ich mich gar nicht darauf einlassen. So eine Anpassung zu Deinem Nachteil? Du wärst schön dumm, wenn Du das annehmen würdest. Kein AG wartet 6 Monate auf Dich, wenn Du einen neuen Vertrag unterschreiben wolltest. 6 Monate zum Quartalsende ist absolut daneben und unüblich. Bloß nicht zustimmen, und gleich mal den Betriebsrat informieren, wenn Ihr einen habt. Ansonsten sag klar, daß Du dann zuerst mit einem Anwalt für Arbeitsrecht darüber reden würdest, ob das so überhaupt zulässig ist.

Meine Güte, was man sich alles als AN heute gefallen lassen muß.
Ergänzung ()

MijoelTV schrieb:
Ich habe nicht vor zu gehen, aber man hat natürlich Angst, aufgrund einer höheren Fluktuation. Ich bin jedoch der einzige IT'ler und mir ein IT-Azubi. VG
Das ist dann deren Problem, nicht Deines. Gescheit zahlen und vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen, und fertig.
 
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MijoelTV schrieb:
Derzeit sind es 6 Wochen zum Quartalsende, es soll allerdings auf 6 Monate zum Quartalsende aufgestockt werden.

Im ungünstigen Fall sind es dann 9 Monate.

Ich hab 6 Monate zum Monatsende bei 95k Jahrebrutto. Da darfst du jetzt selbst entscheiden ob du in gleicher Höhe vergütet wirst, oder ob da noch Luft nach oben ist.
 
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Du bist halt damit praktisch unvermittelbar. Auf keinen Fall annehmen!
 
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flashbox schrieb:
Frage in die Runde: Wie geht ihr beim nächsten Jahresgespräch/Gehaltsgespräch vor? Werdet ihr aufgrund der aktuellen Situation erheblich mehr Steigerung verlangen als die letzten Jahre? Wenn ja, wie viel mehr?
Nur auf Grund der Inflation mehr zu verlangen wäre für mich, pauschal gesehen, der falsche Weg ohne die Geschäftszahlen und die Perspektive sehr gut zu kennen.

Die Frage wäre für mich darum (wie in jedem Jahr) eher, warum ich der Firma ab dem kommenden Jahr 10% mehr Gehalt wert sein sollte. Bzw. wenn Du in den vergangenen Jahren (also auch vor 2021) mit 5-6% immer mind. das doppelte der Inflation erhalten hast, müsstest Du butto wohl eher 18-20% mehr verlangen.

Bist Du das der Firma wert, kann die Firma das zahlen, erwirtschaftest Du für die Firma soviel Mehrgewinn, dass es sich (auch als zusätzliche Motivation für Dich) für die Firma auszahlt.

Und dann kommt natürlich der Vergleich zu Deinen Kollegen dazu. Da sich oben ja einige zurück gesetzt fühlten, wenn sie als High Performer nicht entsprechend entlohnt werden, müssen sie das Gehalt der Kollegen (und deren Wert für die Firma) recht genau kennen. Um Gleichberechitgung durchzusetzen müsste die Firma dann ja auch bereit und in der Lage sein, allen MA, die in vergleichbarer Position/Verantwortung eine vergleichbare Performance wie Du hingelegt haben, auch diese Erhöhung zu zahlen.

Wenn ihr zu den Gewinnern der Energiekrise gehört und die gestiegenen Preise problemlos an die Kunden weiter reichen könnt, mögen auch weiterhin Steigerungen vom doppelten der Inflationsrate drin sein. Das dürften aber nur wenige Firmen in D stemmen können und bei nominal 18-20% Gehaltssteigeriung auch nur wenige wollen.

U.U. waren die bisherigen 5-6 % aber vor allem durch Deine gestiegene Erfahrung/internes Wissen begründet und Du konntest, warumm auch immer, im vergangenen Jahr keinen solchen Mehrwert für die Firma erbringen. Dann möchte schon 6% Forderung aus Sicht des Chefs zu hoch sein. Und dann hängt es u.U. auch von Deinem Verhältnis/Einschätzung des Chefs ab, wie er auf eine solche Forderung reagiert.

DaysShadow schrieb:
Wenn die Diskussion den Mods (!!!!!) hier nicht passt, sollen diese eingreifen und die Beiträge verschieben/löschen. Das gilt auch für die Antwort hier und die Frage dazu, in der es ebenso einzig um eine gerechte Bezahlung aller MA in einer Firma und deren Einschätzbarkeit durch einen einzelnen MA geht.
 
gymfan schrieb:
Wenn die Diskussion den Mods (!!!!!) hier nicht passt, sollen diese eingreifen und die Beiträge verschieben/löschen.
Ist doch sowieso irrelevant, sobald „ÖD“ oder „Tarifgruppe“ fällt kommen die gleichen Leute wie immer aus ihren Löchern und dann geht‘s seitenweise nicht um „Gehälter in der IT“ 😊

Auch wenn ich kein Mod(!!!!!) bin und du es daher wohl kritisch siehst, dass ich mich erneut dahingehend äußere, es geht mir schlicht nicht in den Schädel warum es so schwer ist für allgemeinere Diskussionen einfach auf den anderen Thread zu wechseln.

Aber ja hey, ist doch alles cool 🤷🏻‍♂️
 
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foo_1337 schrieb:
Sehe ich nicht so. Wenn z.B. jemand in einem AT Unternehmen mit 45k einsteigt und halt so lala performed, wird er nach 10 Jahren nicht nennenswert viel mehr kriegen.
Das kann ich so nicht bestätigen. Bei meinem alten (kleinen mit ca. 250 MAs) Unternehmen wurden die Lowperformer genauso belohnt, auch ein Grund, warum ich ging.
Ergänzung ()

gymfan schrieb:
Und dann kommt natürlich der Vergleich zu Deinen Kollegen dazu. Da sich oben ja einige zurück gesetzt fühlten, wenn sie als High Performer nicht entsprechend entlohnt werden, müssen sie das Gehalt der Kollegen (und deren Wert für die Firma) recht genau kennen.
Deshalb bauen ja viele AGs die Klausel ein, daß über das Gehalt Stillschweigen bewahrt werden muß. Ich zu meinem Teil frag dann einfach frech die Kollegen, und manche antworten, manche nicht.
gymfan schrieb:
Um Gleichberechitgung durchzusetzen müsste die Firma dann ja auch bereit und in der Lage sein, allen MA, die in vergleichbarer Position/Verantwortung eine vergleichbare Performance wie Du hingelegt haben, auch diese Erhöhung zu zahlen.
Und genau das tun eben viele nicht, wie ich auch leidlich erleben mußte.
 
Ich überlege gerade bei einem Angebot.
Bin primär C++ Entwickler mit 12 Jahren Erfahrung.
Habe mich auf eine Stelle beworben, für die ich eigentlich perfekt passe (mit noch ein paar Zusatzqualifikationen).
Die Firma ist ein kleines StartUp in Dresden, welches zu einer mittelgroßen, aber auch noch recht jungen Firma gehört.
Ich wurde im Vorstellungsgespräch gelobhudelt wie toll meine Bewerbung ist und man findet ja niemanden und muss Aufträge absagen und eigentlich würde man gleich ein paar Leute einstellen.
Zwischenmenschlich hat es auch sehr gut gepasst.
Da dachte ich, hier man kann man durchaus mal was verlangen und hab 70k gefordert. Das war sichtlich hoch gegriffen aber nach ein bisschen Diskussion über Gehaltsentwicklung in Dresden, Remote Stellen, Inflation etc. hatte ich den Eindruck, dass das durch geht.

Gab dann auch ruck-zuck das Angebot, aber zu meiner Enttäuschung sind nicht mal 64k übrig geblieben. Dafür wird dann ein 13. Monatsgehalt als Bonus versprochen. Das reicht einerseits immer noch nicht zu 70k, andererseits ist es eben wirklich nur ein Versprechen. Meine Quellen sagen mir zwar, dass es den Bonus die letzten Jahre tatsächlich gab, aber das kann sich natürlich trotzdem jederzeit ändern.

Einerseits gab beim letzten Job nur 50-55k, andererseits kündigen auch da die Leute reihenweise, weil sie bessere Angebot haben. Wie viel genau ist aus den meisten aber nicht raus zu bekommen.
Ich war der Meinung, dass 70k für einen guten Senior inzwischen selbst in Dresden drin sein sollten, aber ist wohl doch noch nicht so einfach.

Tja, noch mal nachverhandeln, sodass man ohne Bonus ein halbes Monatsgehalt unter, mit Bonus über dem Wunschgehalt liegt?
Imho macht man sich ja auch irgendwo unglaubwürdig, wenn man so einen Abschlag einfach so schluckt.

Oder sind meine Vorstellungen hier völlig unrealistisch?!?
 
ich würde an deiner Stelle hart bei deinen 70k fix bleiben.

Auf eine Diskussion über Inflation, Remote etc hätte ich mich gar nicht eingelassen.

Dresden oder Zwickau ist heutzutage kein Argument mehr.
 
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Wieviel haben sie dir geboten?
 
Ufff. Und das mit 13 Jahren Erfahrung. Welchen Abschluss hast du?
 
Stimmt. Naja, in Dresden scheint wohl nichts zu holen zu sein. Musst dich weiter umsehen, evtl. nach Remote-Stellen oder umziehen.
 
Ja, das ist leider wahr. Wobei es hier IT Stellen in Massen gibt, da sucht jede Firma händeringend. Aber wenns ums Geld geht, sind wir plötzlich nicht mehr "Silicon Saxony" sondern wieder "strukturschwache Gegend".
Mit Remote Stellen geht sicher noch mehr als 70k, aber ich will eigentlich lieber mit Kollegen vor Ort arbeiten.
 
Dresdner schrieb:
Wobei es hier IT Stellen in Massen gibt, da sucht jede Firma händeringend. Aber wenns ums Geld geht, sind wir plötzlich nicht mehr "Silicon Saxony" sondern wieder "strukturschwache Gegend".

Ich glaube das ist nicht nur in der IT so, sondern überall. Wir haben 10% Inflation jährlich und die Gehälter sind (bis auf den Mindestlohn) kaum gestiegen, vielleicht um 2-3%. Wenn es den Mindestlohn nicht gäbe, würden die Leute wahrscheinlich heute noch für 2€/h arbeiten und aufstocken.
 
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