Arbeiten in der IT

In dem Unternehmen wo ich arbeite "fordert" man nun auch wieder mehr Anwesenheit vor Ort. Doof nur, dass während Corona ausnahmslos alle mit "100% Mobile Office"-Verträgen ausgestattet wurden... Dazu kommt, dass von den den 200 zuletzt eingestellten Projektleitern oder Techies knapp 80% von mehr als 50km weiter weg kommen.
 
Bei uns gilt immer noch der Wunsch, dass wir zu >50% vor Ort sein sollen. Wobei nie definiert wurde, ob das auf die Woche, den Monat, das Jahr oder die Lebensarbeitszeit gerechnet wird. Und da wir keine festen Arbeitsplätze mehr haben und wir theoretisch auch in einem anderen Firmangebäude im Werk sitzen können/dürfen, frage ich mich immer noch, wie das jemand datenschutzrechtlich korrekt prüfen will. In der BV steht dazu nichts.

So lange die Arbeit nicht darunter leidet und der Abteilungsleiter nicht persönlich interveniert, sieht mein Chef das aber nicht so eng. Damit bin ich in der Firma, wenn es Sinn ergibt (einige Meetings mit internen Kunden lassen sich einfach besser vor Ort durchführen) oder sonst max. einen Tag pro Woche.

Bei meiner Schwester (nicht IT, sondern Versicherung) läuft es genau anders herum. Da wurde von bisher 50% Anwesenheitspflicht pro Monat auf 6 Tage/Monat reduziert.

bruderzorn schrieb:
Dazu kommt, dass von den den 200 zuletzt eingestellten Projektleitern oder Techies knapp 80% von mehr als 50km weiter weg kommen.
Wobei das, ohne "100% Mobile Working"-Vertrag, nicht das Problem des AG ist.
 
Ich denke da wird sich die eine oder andere Firma noch umschauen müssen. Da wurde auf einen Bewerberpool zugegriffen der so nicht existiert wenn man wieder auf Anwesenheit steht.

Teilweise hört man aber so Andeutungen in die Richtung das wenn man Karriere machen will ne gewisse Anwesenheit sicherlich zuträglich ist.

Oder auch das dauerndes HO ja auch aufzeigt das Arbeiten offshore erledigt werden können.

Ich frage mich da schon was die geraucht haben die so was denken. Nur weil man etwas im HO machen kann heißt das nicht das man nicht doch extrem viel Länder spezifisches KnowHow braucht.

Bzw weiß ich das von dem was ich mach es Weltweit eh weniger Leute gibt als du brauchen könntest...
 
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Skysnake schrieb:
Nur weil man etwas im HO machen kann heißt das nicht
Dass der nächst beliebige günstige Offshoremitarbeiter die Arbeit genauso gut erledigt.

Auf Leute die etwas kosten zuzugreifen heißt für mich in aller Regel auch für entsprechende Qualität und Verlässlichkeit zu bezahlen.
 
Skysnake schrieb:
Ich denke da wird sich die eine oder andere Firma noch umschauen müssen. Da wurde auf einen Bewerberpool zugegriffen der so nicht existiert wenn man wieder auf Anwesenheit steht.

Am hybriden Arbeitsmodell wird man weiterhin nicht drumherum kommen - oder man ist so ein cooler Arbeitgeber, dass die Leute diesen zwingend im Lebenslauf haben wollen und die Arbeit im Büro auch wirklich cool ist - Google hat ja auch in Deutschland einige Büros ... aber herje, die meisten Firmen sind halt nicht so fancy wie Google.

Skysnake schrieb:
Teilweise hört man aber so Andeutungen in die Richtung das wenn man Karriere machen will ne gewisse Anwesenheit sicherlich zuträglich ist.

Stimmt - bei 100% HO verliert man nachher den Überblick und bekommt den typischen Flurfunk nicht mit. Deshalb auch immer Bürotage mit einplanen.

Skysnake schrieb:
Oder auch das dauerndes HO ja auch aufzeigt das Arbeiten offshore erledigt werden können.

Berater aus Deutschland kaufe ich aktuell zu 1.400 EUR Tagessatz ein - in Indien kosten mich die Entwickler 600 EUR Tagessatz. Somit noch deutlich über dem Gehalt eines normalen Mitarbeiters. Weiterhin bekomme ich aus Indien nicht zwingend immer die Qualität die man braucht - da muss man auch im laufenden Projekt wieder die Entwickler auswechseln lassen. Sowas kostet halt dann interne Mitarbeiter-Ressourcen die neuen Entwickler wieder einzulernen.

Skysnake schrieb:
Ich frage mich da schon was die geraucht haben die so was denken. Nur weil man etwas im HO machen kann heißt das nicht das man nicht doch extrem viel Länder spezifisches KnowHow braucht.

Branchen Know How darf man nicht vergessen und bei IT Projekten auch den entsprechenden Technologie-Stack.
 
Skysnake schrieb:
Teilweise hört man aber so Andeutungen in die Richtung das wenn man Karriere machen will ne gewisse Anwesenheit sicherlich zuträglich ist.
Das hängt vom eigenen Tätigkeitsfeld und den Chefs ab. Da entscheidet niemand zu 100% nur nach fachlischer Qualifikation, wenn es um den internen Jobwechsel geht. Spätestens bei zwei gleich qualifizierten MA kommt auch das Zwischnemenchnische mit dazu. Das lässte sich meist bei regelmäßigen Begegnungen/Zusammenarbeiten vor Ort besser beurteilen wie bei 100% dig. Meetings.

Skysnake schrieb:
Oder auch das dauerndes HO ja auch aufzeigt das Arbeiten offshore erledigt werden können.

Ich frage mich da schon was die geraucht haben die so was denken.
Offshore bedeutend nicht zwingend mit ext. Lieferanten oder schon nur mit wechselnden MA in der ausländischen Niederlassung arbeiten zu müssen. Da braucht es am Ende u.U. nur noch wenige Experten vor Ort, die zeitnah physikalisch eingreifen oder mit dem Kunden kommunizieren müssen und der Rest wird remote aus der Niederlassung mit günstigeren Löhnen erledigt.

Skysnake schrieb:
Bzw weiß ich das von dem was ich mach es Weltweit eh weniger Leute gibt als du brauchen könntest...
Das ist dann die individuelle Betrachtungsweise auf den konkreten Job bezogen. Wäre ich seit 10 Jahren nur im HO, hätte ich meinen aktuellen Job vermutlich nicht bekommen. Und ob einige unserer SW Entwickler am Standort, an einer anderen Stadt in D oder im Ausland sitzen, macht zunächst keinen Unterschied. Ist die Mentalität und Bezahlung entsprechend, wechseln die Leute auch in D, und passt alles, dann bleiben sie auch im Ausland dabei.

_killy_ schrieb:
Weiterhin bekomme ich aus Indien nicht zwingend immer die Qualität die man braucht
In Deutschland bekommst Du diese Qualität, auch wenn es bisher für Dich unbekannte Personen sind?
 
gymfan schrieb:
In Deutschland bekommst Du diese Qualität, auch wenn es bisher für Dich unbekannte Personen sind?

Bei der Berater Auswahl muss man Zeit investieren und wirklich viel Fragen, egal woher. Berater aus Deutschland musste ich bisher aber nicht im laufenden Projekt auswechseln lassen, weil die Qualität der Arbeit derart unter Niveau lag, dass auch 600 Euro Tagessatz zu viel war. Es gibt natürlich auch gute Leute in Indien. Dort haben die Berater aber wirklich zu jeden Thema ein Zertifikat ohne dass sie wirklich praktische Erfahrung dann haben. In Deutschland ist mir diese "über-Zertifizierung" bisher nicht übern Weg gelaufen.
 
Bei uns weiterhin 100% HO möglich, eine entsprechende Betriebsvereinbarung gibt es auch. Ich sehe bei uns keine Rückkehr zur Anwesenheitspflicht.
 
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Ich bin bei einem Tag HO in der Woche, bei mir ist es aktuell der Freitag.
Andere Kollegen haben auch 2 Tage, mehr hat aber niemand.

Macht mir aber so viel nicht, inzwischen wohne ich nur noch 10min von der Firma weg.
Ich arbeite persönlich auch gerne im Büro.
 
Würde bei uns gar nicht gehen, gibt genug Stellen bei uns (wie meine eigene) mit 100% HO weil wir einfach zu weit von der Firma weg wohnen. Aber in der letzten Mail stand auch schon drin, das man doch bitte 3,4 Tage im Office sein sollte "für den Zusammenhalt"
 
Ich bin bei einem Tag HO in der Woche, bei mir ist es aktuell der Freitag.

Habe ich genauso, ansonsten auch selten mal 2 Tage.
Mehr nur wenn es wieder einer dieser neumodischen Online Schulungen ist, die mache ich zu Hause da hab ich mehr Ruhe.

Bei uns im Team ist es sehr gemischt. Wir haben Leute mit 100% Homeoffice, dann Leute die sind entweder im Homeoffice oder im Außendienst, also quasi auch selten im Büro und solche wie mich ;)

Der Chef hat 3 Tage Homeoffice. Weniger soll es bei uns nicht werden, wir hätten auch gar nicht den Platz um plötzlich alle in Präsenz zu haben.

In meinem Büro (2 Leute) wären normal 4 Leute, aber es kam noch nie vor.

Wir haben auch eine BV da heißt es nur der überwiegende Teil der Arbeitszeit soll im Büro verbracht werden, aber kontrollieren tut das keiner so wirklich


Bei anderen ist das da noch Krasser mit Clean und shared Desk da muss man schon planen wo man sitzt.
 
brettler schrieb:
Clean und shared Desk da muss man schon planen wo man sitzt
Haben wir in der Firma auch so, tatsächlich mit eigenem Tool wo man seinen Platz auch tatsächlich buchen soll damit es keine Probleme gibt (ursprünglich wohl durch Corona entstanden wegen der Abstände bzw. Kapazitäten). Im Projekt ist es auch so, aber man geht einfach da hin wo frei ist, abgesehen davon, dass wir als Team grob eine Ecke haben wo wir sitzen.

Ich muss allerdings sagen, wenn ich im Büro bin vermisse ich schon so "meinen Platz" 🥲 bei meinem ersten Arbeitgeber waren die Plätze fest und man konnte Zeugs da lassen, hatte Fressalien vorrätig oder oder... :D
 
Da fehlt halt dann am Arbeitsplatz auch das "persönliche" wie Fotos oder was manche da haben. Ich bräuchte das nicht aber kann mir schon vorstellen das es für manche ärgerlich ist. In dem Shared Desk Bereich hat man zumindest im Vorraum ein kleines Fach für persönliche Dinge was dann auch fest zugeordnet ist.



Bei uns wird die Rückkehr nicht komplett kommen da wurden zu viele Büroräume verkauft oder aufgelöst bzw. sogar ganze Gebäude nicht mehr benutzt.
 
brettler schrieb:
In dem Shared Desk Bereich hat man zumindest im Vorraum ein kleines Fach für persönliche Dinge was dann auch fest zugeordnet ist.
Bei uns hat jeder eine Eurobox wie diese*, wo er seine persönlichen Sachen einlagern kann. Diese einfach zum gewählten Schreibtisch mitnehmen und man hat zumindest seinen Krempel.

*(nicht exakt das Modell, aber die Maße müssten stimmen oder sehr ähnlich sein und mit so einem Deckel)

Das ist jetzt nicht super viel Stauraum, aber wer wirklich Platz braucht gehört auch zu denen, die täglich im Büro sind und einen eigenen Schreibtisch haben. Als Techniker reicht es, das allermeiste hat man ja eh irgendwo auf dem Server gespeichert und braucht es nicht als Zettelwirtschaft.
 
Hi,

ich hätte gerne eine Einschätzung von euch. Ich bin 28 und habe 2 Jahre BE im Support (1st/2nd) im ERP (kein SAP) Bereich. Vorher war ich in einer anderen Branche (Nicht IT) tätig. Mein aktuelles Gehalt liegt bei 45k bin mit 38k eingestiegen um im IT Bereich als Quereinsteiger Fuß zu fassen, ich habe einen BWL Bachelor. Ich habe nun ein Angebot vorliegen für Interne Adminisration / Beratung ERP 40 Std. 55k. Soll ich annehmen oder kann ich woanders mehr verlangen? Meine Heimatstadt ist Krefeld.
 
Zuletzt bearbeitet:
erplove schrieb:
Hi,

ich hätte gerne eine Einschätzung von euch. Ich bin 28 und habe 2 Jahre BE im Support (1st/2nd) im ERP (kein SAP) Bereich. Vorher war ich in einer anderen Branche (Nicht IT) tätig. Mein aktuelles Gehalt liegt bei 45k bin mit 38k eingestiegen um im IT Bereich als Quereinsteiger Fuß zu fassen, ich habe einen BWL Bachelor. Ich habe nun ein Angebot vorliegen für Interne Adminisration / Beratung ERP 40 Std. 55k. Soll ich annehmen oder kann ich woanders mehr verlangen? Meine Heimatstadt ist Krefeld.

Ist die Stelle mit Reisetätigkeit verbunden?
 
erplove schrieb:
Ich habe nun ein Angebot vorliegen für Interne Adminisration / Beratung ERP 40 Std. 55k. Soll ich annehmen oder kann ich woanders mehr verlangen? Meine Heimatstadt ist Krefeld.
Für 2 Jahre BE im 1st/2nd Support Bereich ist 55k ein gutes Angebot mMn.
Krefeld ist ja jetzt auch nicht umbedingt eine Stadt, die für hohe Lebenskosten bekannt ist.
 
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erplove schrieb:
Ich habe nun ein Angebot vorliegen für Interne Adminisration / Beratung ERP 40 Std. 55k. Soll ich annehmen oder kann ich woanders mehr verlangen?
Wenn Du woanders eine Firma findest, die genauso das Dir bekannte ERP einsetzt und einen Admin sucht, kannst Du zwar mehr verlangen, ob Du aber auch sofort mehr bekommst?

Falls die neue Stelle für Dich keine unzumutbaren Bedingungen bietet, dann würde ich das Angebot annehmen. Weiter suchen kannst Du auch von dort aus, wenn Du von der Firma weg möchtest.

Am Ende kannst nur Du einschätzen, ob z.B. die 40h/Woche realistisch sind und wie die Bedingungen dort sein werden, also sowas wie Bereitschaft, WE-Arbeit, recht frei planbarer Urlaub, Homeoffice, (un)bezahlte Überstunden. Und auch, ob Du schnell aus dem 1st/2nd Level Support weg möchtest.

Das Angebot dürfte konkret und zeitnah sein. Wenn Du jetzt extern suchst, mehrere Vorstellungsgespräche hast, danach die Kündigungsfrist/Resturlaub/Überstundenabbau einhälst, dann bist Du u.U. nicht bis zum Jahresende aus der Firma. Ob die neue Firma die gelichen Benefits bietet wie die bisherige, falls Dir sowas genauso wichtig ist wie das Gehalt, musst Du auch erst einmal heraus finden.
 
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konkretor schrieb:
Wie sieht den bei euch Home Office Regelung aus?

Ich bin weiter 100% remote unterwegs und möchte auch nichts anderes mehr. Wer mir wieder zwei Stunden meines Tages mittels Pendelei klauen will, der darf meine Stelle gerne neu ausschreiben.
 
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