andr_gin schrieb:
Die Befürworter haben bisher noch nicht einmal den Versuch unternommen zu erklären warum sie dafür sind.
Naja, doch, eigentlich schon. Unter anderem der Axel Springer Verlag gehört zu den Befürwortern. Deshalb liest man z.B. in der Bild auch nichts über das Thema, und wenn, wird sicherlich versucht die Gegner schlecht aussehen zu lassen. Katastrophal für alle die die meisten Informationen der Bild entnehmen. Und davon gibt es Millionen.
Die F.A.Z. hat kürzlich einen Artikel rausgehauen der auf falschen Fakten und schlechter Recherche basiert um Gegner schlechter dastehen zu lassen. Namentlich Herrn Solmecke, der bekennender Gegner ist. Dabei würde er als Anwalt im Grunde sogar davon profitieren, Rechtsstreitigkeiten schafft Artikel 13 mit Sicherheit noch genug.
Übrigens wurde schon mehrfach versucht eine sachliche, öffentliche Diskussionsrunde zu starten wo u.a. Axel Voss eingeladen wurde, Zusagen gab es nie - warum wohl?
Es gibt nicht viele Argumente für Artikel 13. Also würde man ziemlich dumm dastehen. Das will man natürlich vermeiden.
Für alle, die es bis dato nicht richtig verstanden haben:
Artikel 13 bedeutet, dass sämtliche Veröffentlichungen vor der Veröffentlichung (das ist auch ein Post wie dieser) auf Urheberrechtsverletzungen geprüft werden müssen. Das an sich ist ja noch in Ordnung, nur wie soll das gemacht werden? Einzige Möglichkeit ist ein Filter, der sämtliches Urheberrechtlich relevantes Material kennt und vergleicht. Um auf Nummer sicher zu gehen wird dieser lieber zu viel als zu wenig blocken. Aber selbst diesen Filter der alles kennt kann es so nicht geben. Und selbst wenn, kann nicht garantiert werden, dass alles erkannt wird.
Jede Plattform, die älter als 3 Jahre ist, muss diese Filter einsetzen. Diese Filter werden nur von wenigen Firmen Angeboten werden können, u.a. Google, die letztlich davon profitieren. Dabei wollte man mit dem Artikel doch eigentlich Firmen wie Google ans Bein pissen. Die holen sich ihr Geld aber sicher wieder rein.
Kleine Plattformen, wie Computerbase, die tun das sicher nicht. Diesen werden dadurch entweder hohe Unkosten entstehen, oder aber man schränkt die Plattform so weit ein, dass es nicht mehr möglich ist, dagegen zu verstoßen.
Das heißt Artikel 13 kann die Art, wie wir das Internet kennen, nutzen und lieben verändern, und das alles für ein Ziel, welches damit nicht mal erreicht wird. Also wozu das ganze? Hier wird versucht ein Gesetz zu schaffen welches niemanden so wirklich weiter bringt, aber viele in ihrer aktuellen Freiheit beraubt, die wiederum niemandem wirklich schadet.
Deswegen protestieren wir, Urheberrechte stärken, ja gerne. Aber bitte durchdacht und realistisch. Uploadfilter sind, so heißt es auch im Koalitionsvertrag, unverhältnismäßig. Und doch werden sie kommen, wenn Artikel 13 durchkommt.
Übrigens wird auf Seiten der Befürworter gerne argumentiert, dass das Wort Uploadfilter im Text nicht vorkommt. Toll, oder?
Das schlimmste ist noch das Verhalten welches CDU-Mitglieder, aktive Politiker, an den Tag legen. Ne fiese Mischung aus Ignoranz, Respektlosigkeit, Ahnungslosigkeit und Arroganz. Während viele (leider nicht alle) Gegner versuchen, respektvoll und sachlich zu argumentieren. Das ist auch richtig und wichtig. Stößt nur auf wenig Gegenliebe.