Ich könnte mir vorstellen, dass Atari einfach Angst hatte, dass das Ganze an die Öffentlichkeit kommt. Dass sie so viele Millionen sprichwörtlich in den Sand gesetzt haben, ist ja nicht gerade gute PR. Deshalb auch nachträglich die Geheimhaltung um den Vorfall, die die diversen Verschwörungstheoretiker erst recht angeheizt hat.
Atari wollte die Spielmodule wohl möglichst diskret entsorgen und nicht z.B. an ein Recycling-Center geben, wo dann ein Mitarbeiter was an die Presse ausplaudert. Ist ja schließlich schon ein Erlebnis, wenn da plötzlich Millionen nagelneue Atari-Spielmodule übers Fließband in den Schredder wandern.
Wobei das Recycling besonders in den USA damals sicher noch in den Kinderschuhen steckte. Das waren die Zeiten, in denen man bei McDonalds und Co. Hamburger noch in Styroporverpackungen bekommen hat.
In Elektronik sah man erst Recht nichts besonders giftiges. Im Gegenteil. Elektronik-Fabriken galten als besonders saubere High-Tech-Industrien, die jede Gemeinde gerne in ihrem Gewerbepark haben wollte.
Da gibts z.B. "lustige" Geschichten nachzulesen über den Chiphersteller MOS (später von Commodore gekauft), der unter anderem auch die Prozessoren und Speicherchips der Atari 2600er herstellte. Die haben das gesamte Grundwasser der Region verseucht, mit den Chemikalien aus dem Produktionsprozess. Nicht aus besonderer Bösartigkeit, sondern weil man sich über sowas in den 70ern und frühen 80ern einfach gar keine Gedanken machte.