Bericht ATX12VO: Vor- und Nachteile des neuen Netzteil-Standards

Ich habe in der Arbeit eine Lenovo Thinkstation (s520 glaube ich), die am Mainboard einen 10 (!) poligen ATX Stecker (statt dem 8 poligen) verwendet (So 1366, x5680, ECC Ram). Da war letztes Jahr ein neues Netzteil fällig. Was für ein Spaß kann ich da nur sagen. Mit Glück bei Ebay eines bekommen, das bezahlbar war. Ich weiß schon, warum ich mich - mindestens im privaten - von den für die OEM´s produzierten "Maßanfertigungen" fernhalte.
Ergänzung ()

bitheat schrieb:
[Verschwörungstheorie an:] Ich sehe das insofern einfach nur als genialen Schachzug der Industrie zu Ungunsten des Verbrauchers, die Wahrscheinlichkeit für den Austausch von Mainboards zu erhöhen und durch den Austausch teurere Komponenten (mainboard) mehr Kasse zu machen [/aus].
Ich bin wohl mit Blindheit geschlagen, denn ich kann die Verschwörungstheorie hier nicht finden.
Die geplante Obsoleszenz ist so alt, wie die Bemühungen der Industrie, diese ins Reich der Fantasie zu verweisen. Ob es da um Wasserkocher, Waschmaschinen, Tintendrucker oder sonstwas geht.
 
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Darum gehts doch gar nicht, es geht um die Verlagerung der Risikolast, auf welcher Seite was kaputt geht. Mehr auf der Netzteilseite oder mehr auf der wesentlich teureren Mainboard Seite und wo auch noch der Platz auf dem Board wesentlich begrenzter ist.
 
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Dem kann entgegengewirkt werden mit 5 Jahre Herstellergarantie aufs Mainboard, wie es bei soliden Netzteilen auch schon üblich ist. Sträuben sich die Mainboardhersteller, dann kann die Sache gleich begraben werden.
 
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deo schrieb:
Dem kann entgegengewirkt werden mit 5 Jahre Herstellergarantie aufs Mainboard, wie es bei soliden Netzteilen auch schon üblich ist. Sträuben sich die Mainboardhersteller, dann kann die Sache gleich begraben werden.
Diese Situation haben wir aber nicht und das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht gemacht werden. Ein Mainboard hat mehr Komplexität, da wird niemand bis zu 5 oder sogar 12 Jahre wie bei PSU Herstellern drauf geben.

Und es bleiben immer noch gravierende Nachteile für die Kunden, dass
a) ein Mainboard Tausch ungleich aufwändiger ist
b) der Platz auf einem Mainboard nach wie vor beschränkt ist

Mir erschließt sich immer noch kein ersichtlicher Vorteil aus einer solchen Änderung. Eben nochmal in der Familie diskutiert, die sehen das auch so. Manchmal sollte man seinen natürlichen Instinkten einfach mal folgen und nicht jeden hippen Scheiß mitmachen...
 
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@xexex
Ja diese kleine Gruppe nennt sich vernünftig aber yeah 50 Million Tonnen Elektro Schrot in 2019 in der EU der dann nach Africa auf Müllhalde landet.

Klasse Leistung sage ich nur. 😉
 
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Wer sagt denn eigentlich, dass die Wandler häufig kaputtgehen, gerade bei der Niedrigstlast, wie sie in ein paar Jahren auf 3,3V und 5V zu erwarten sein wird?

In Netzteilen sind mit bisher immer nur defekte Kondensatoren begegnet, und die sind auf Mainboards inzwischen meist Solid Caps und generell höherwertiger da gut sichtbar für den urteilenden Kunden. :)
 
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Fujiyama schrieb:
Mal schauen wie sich das ganze durchsetzt, bin erstmal offen gegenüber der Technik.
Deine Offenheit in allen Ehren, aber aller Erfahrung nach lohnt es sich mehr, eine etwas kritischere Verbraucherhaltung einzunehmen. Wenn Dinge sich erstmal auf dem Markt etabliert sind, dann bekommt man die Uhr so schnell nicht mehr zurückgedreht, dann musst Du damit erstmal leben.
Ergänzung ()

GrumpyCat schrieb:
Wer sagt denn eigentlich, dass die Wandler häufig kaputtgehen, gerade bei der Niedrigstlast, wie sie in ein paar Jahren auf 3,3V und 5V zu erwarten sein wird?

In Netzteilen sind mit bisher immer nur defekte Kondensatoren begegnet, und die sind auf Mainboards inzwischen meist Solid Caps und generell höherwertiger da gut sichtbar für den urteilenden Kunden. :)

Ist doch sowieso egal, das müllt das Mainboard einfach unnötig zu.
Du stellst auch keine Kühlschränke ins Solarium.
Manche Dinge sind einfach gut so wie sie sind.
 
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craxity schrieb:
Das Ganze gibt es doch schon nicht-standardisiert von verschiedenen OEMs (z.B. Fujitsu). Es funktioniert gut und erhöht die Effizienz.
Aber auch dort geht jegliche Flexibilität verloren.

(Keine Stecker für neue Grafikkarten oder Laufwerke)
 
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IBISXI schrieb:
Aber auch dort geht jegliche Flexibilität verloren.

(Keine Stecker für neue Grafikkarten oder Laufwerke)
Bei den Laufwerken gebe ich dir recht, aber bei den Grafikkarten war meines Wissens nach auch mit dem alten Standard schon essig mit den OEM PCs.
(Da ändert sich ja auch nichts, kommt nach wie vor vom Netzteil.)
 
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bitheat schrieb:
Wenn Dinge sich erstmal auf dem Markt etabliert sind, dann bekommt man die Uhr so schnell nicht mehr zurückgedreht, dann musst Du damit erstmal leben.
Manche Dinge sind einfach gut so wie sie sind.
Wenn Dinge erstmal etabliert sind.... zu faul zu lesen?
Mit deinem Ändert-Bloß-Nichts-Gejammer kommst du Jahre zu spät.

Und der ATX-Standard gut wie er ist? Kurz und einfach nein.
Das ist ein Relikt, das schon lange hätte abgelöst werden sollen.
 
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bitheat schrieb:
Du stellst auch keine Kühlschränke ins Solarium.
Manche Dinge sind einfach gut so wie sie sind.
Auf Deinem Mainboard sind keine Spannungswandler?

Nebenbei sind 3,3V damals (1995!) in das Netzteil gewandert, weil die CPUs und das RAM das brauchten. So geringe Spannungen bei so hohen Stromstärken über so lange Leitungen zu schicken, war aber damals schon eine blöde Idee, weswegen die CPUs inzwischen auch indirekt über 12V versorgt werden. Insofern sind wenigstens die 3,3V jetzt schon richtig krass Legacy, und von den -5V und -12V bei ATX fangen wir besser gar nicht erst an.
 
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Das wird wohl nicht passieren, weil man auch mit 12V keine 300+W über das Mainboard leiten will und die winzigen PCIe-Pins halt auch nur 75W hergeben.
 
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Leute die Andere der Jammerei bezichtigen gehen i.d.R. einfach nur die Argumente aus.

Solange keine wirklichen Vorteile zu ersehen sind, gibt es keinen Grund, etablierte Standards zu ändern.
Es erschwert in der Zukunft auch nur, vorhandene Komponenten weiterzuverwenden.

Im Artikel sieht man auch keine wirklichen Vorteile (oder sieht man da irgendwelchen Jubelrufe?)
und die Überschrift fasst das Ganze kurz und bündig zusammen:

"Das macht kompaktere und günstigere Netzteile möglich, effizienter im Standby sein sollen sie auch. ATX12VO verschiebt Kosten und Komplexität dafür auf das Mainboard. Ein großer technischer Fortschritt bleibt aus."

Beschwer Dich von mir aus beim Autoren des Artikels, wenn er vergessen haben sollte, den Applaus für den neuen Standard einzublenden ...
 
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bitheat schrieb:
verschiebt Kosten und Komplexität dafür auf das Mainboard. Ein großer technischer Fortschritt bleibt aus."
Wenn man SATA-Laufwerke braucht. Und deren Relevanz nimmt immer mehr ab.

Und das wars auch schon mit Komplexität. Alle anderen relevanten Spannungen werden auf dem Board ohnehin aus 12V erzeugt. Weil es eben einfacher ist, da die 12V Rail eh gerade in der Nähe ist anstatt 5V quer über das Board zu rooten und am Ende dann keine stabile Spannung zu haben, weil die 5V im Netzteil reguliert werden. Mit USB-C hat sich das ohnehin erledigt.

Es macht einfach keinen Sinn 3.3 und 5V für immer und ewig mitzuschleifen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Kilometer an nutzlosen Kabeln die in PCs verbaut werden, um Rückwärtskompatibilität zu gewährleisten zu Komponenten, die kaum einer mehr nutzt.
Das bedeutet nicht, dass ich Intels Lösung sinnvoll finde. Aber letztlich nimmt die Komplexität ab, wenn wir uns im PC überall auf 12V einigen. Ich glaube diesen S-ATA Powersteckern wird keiner nachweinen wenn sie aussterben.
 
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Danke für Deinen Einwand. Aber trotzdem finde ich, dass man durch entsprechende PSU-Auswahl die Zahl der SATA und anderer Anschlüsse (und letzten Endes auch den Preis) viel besser und zielgerichteter skalieren kann, als würden sich diese Anschlüsse auf dem Mainboard befinden. Oder sehe ich das falsch ?
 
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IBISXI schrieb:
Aber auch dort geht jegliche Flexibilität verloren.

(Keine Stecker für neue Grafikkarten oder Laufwerke)
Die meisten Rechner kriegen keine Grafikkarte und sind auch sonst unflexibel. Und das ist bei OEM-PCs ganz normal, egal ob es ein ATX-Netzteil ist. Für die Einbauplätze, die das OEM-Gehäuse bietet, sind auch Strom- und Datenkabel dabei. Aber selbst die werden nicht genutzt.

Wie schon gesagt, handelt es sich nicht besonderes, außer, dass es jetzt einen einheitlichen Standard gibt. Das könnte die jeweiligen Komponenten günstiger machen.

Ich glaube aber nicht, dass der alte ATX-Standard mittelfristig abgelöst. Alleine durch die Menge an vorhandener ATX-Hardware wird es noch sehr lange Bedarf hierfür geben. Also freuen, dass es einen Standard gibt um man die Option hat sehr effiziente Systeme mit Teilen von verschiedenen Herstellern zu bauen. Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb die Leute sich hier über die neuen Optionen beklagen. Muss man ja nicht nutzen.
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bitheat schrieb:
Danke für Deinen Einwand. Aber trotzdem finde ich, dass man durch entsprechende PSU-Auswahl die Zahl der SATA und anderer Anschlüsse (und letzten Endes auch den Preis) viel besser und zielgerichteter skalieren kann, als würden sich diese Anschlüsse auf dem Mainboard befinden.
Was kannst du denn groß skalieren, wenn das Board 4 SATA-Anschlüsse und keine passenden Erweiterungsslots hat? Was helfen dir da die SATA-Stromanschlüsse vom Netzteil?

Und für die meisten Systeme brauchen nicht viele SATA-Laufwerke.
 
bitheat schrieb:
würden sich diese Anschlüsse auf dem Mainboard befinden. Oder sehe ich das falsch ?
Wie bereits gesagt, SATA stirbt langsam aus. Die Zukunft ist PCIe basiert. Und wenn solche Laufwerke Board extern verbaut werden, könnte man Power Delivery und Data mit einem Stecker vom Mainboard aus gewährleisten. Einen neuen Stecker für den Consumerbereich brauchen wir da ohnehin, im Serverbereich gibt es die bereits (12V basiert). Dann hat dieses Rabennest im PC auch ein Ende, außer einen Stecker am Mainboard und pro Grafikkarte ist dann keine weitere Verkabelung für die Stromversorgung notwendig.

Und Seasonic hat es bereits vorgemacht. Für Rückwärtskompatibilität zu SATA kann man zu Netzteilen optional eine externe Zusatzregulierung anbieten die die passenden Anschlüsse für solche Laufwerke bietet.
Die wird dann mit 12V (Normstecker) versorgt und bietet Anschlüsse für die SATA-Laufwerke.

Das wäre zumindest eine sinnvolle Art und Weise so etwas umzusetzen. 12V wird langfristig kommen, egal wie viel Tränen hier vergossen werden. Die Frage ist nur wann und wie. Das kann richtig gut werden, oder halt so wie Intel es plant.
 
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Sagt mal, das Motherboard beinhaltet doch so oder so für die CPU Spannungswandler?
Ob nun zwei mehr drauf sind, ist doch letzten Endes nicht so dramatisch?
 
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GrumpyCat schrieb:
Das wird wohl nicht passieren, weil man auch mit 12V keine 300+W über das Mainboard leiten will.
Siehe Mac Pro - Je GraKa 475w über das Mainboard, alles machbar.
bitheat schrieb:
Solange keine wirklichen Vorteile zu ersehen sind, gibt es keinen Grund, etablierte Standards zu ändern.
Fortschritt kommt nicht in großen Sprüngen, sondern inkrementell.
Voll durchschlagen wird das ganze erst, wenn endlich die 3,3V-/5V-Altlasten entfallen.

Etwas mehr Mut wäre bei einem neuen Standard schön gewesen, gerade in Bezug auf Komponentenanordnung und weitere Anschluss-Standardisierung (6/8-pin). Aber einerseits gibt es da schlechte Vorerfahrungen (BTX), andererseits ist ATX12VO nicht wirklich neu.
bitheat schrieb:
Leute, die Andere der Jammerei bezichtigen gehen i.d.R. einfach nur die Argumente aus.
Im Artikel sieht man auch keine wirklichen Vorteile....
Und, wie ich oder auch andere bereits geschrieben haben, sehe ich halt noch weitere konkrete Nachteile.
Der Artikel zeigt ein negativ-Beispiel. ATX-Mobo voller Größe mit 5xPCIe, jeweils 3A. Nicht umsonst steht bei nahezu jeder Erwähnung des PCIex16-Anschlusses, dass die 3,3V-Leitungen nicht genutzt werden sollen.
Dazu 4xSATA, weitere 4,08A, 6A für RGB. Alles Altlasten, die bei voller Ausnutzung für immerhin 100w verantwortlich sind. Die übrigen 3,3V-/5V-Verbraucher sind 2x m2-SSD mit 16,5w und 10x USB mit 34w. (edit: USB-Power Delivery nutzt 12V bzw. 20V)

So viele Spannungen die in einem Rechner reguliert werden, da würde ich mir an der Stelle wenig Sorgen machen. Oder läuft deine Grafikkarte mit intern 12V? Hinweis: Nein, da tummeln sich allerlei geringere Spannungen, die auf dem PCB erzeugt werden.

Vorteile sollten eigentlich offensichtlich sein. Kleinere und Effizientere Netzteile, weniger Kabelsalat, ohne die Altlasten weniger Flächenverbrauch auf dem MoBo, geringerer Idle-Verbrauch....
 
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