News Betrug mit Seagate-Festplatten: Händler verkaufen gebrauchte HDDs als Neuware

Ich finde jetzt grundsätzlich das Vertriebsmodell von Temu nicht verkehrt, daß eben der Hersteller direkt und ohne Zwischenhändler den Endkunden beliefert und der Shop dabei nur als Vermittler agiert. Unabhängig von der Qualität der Produkte.
 
Clonedrone schrieb:
Ist dieser Betrug nur bei Seagate vorgekommen? Kann ich mir kaum vorstellen.

Das wird sich erst klären, wenn klar ist, woher die ganzen HDDs stammen:
Wer hat so viele Platten im Einsatz gehabt oder im Zugriff, um das zentral zu steuern und die HDDs über die Distributoren in den normalen Kreislauf einzuschleusen? Das ist ja kein Warehouse / Ebay Problem, sondern betrifft ja alle großen Händler.

Da fallen mir spontan folgende Akteure ein:
  • der RMA/Retouren-Dienstleister -> unwahrscheinlich, die HDDs funktionieren ja und werden via RMA mit Seriennummern erfasst, sollte schnell auffallen
  • Einfacher recertified Scam ("hat es halt vergessen dazuzuschreiben", wie beim "Unfallwagen" -> unwahrscheinlich, wegen anderer Aufkleber auf den HDDs
  • eine gigantische CHIA-Farm: wenn die HDDs aus dem Baujahr 2021 sind, könnte mit den HDDs CHIA gemined worden sein. Nachdem der Kurs nur noch fällt, könnten so Unmengen der 14/18TB HDDs frei geworden sein. Gerade Chinesen sind sehr sorgfältig und können die gebrauchten HDDs problemlos neu verpacken und haben gute Netzwerke ("guanxi"), um mal eben 3000 gebrauchte HDDs aus einer Farm als Neu in den Umlauf zu bringen.

Wenn es CHIA war, sind wohl alle Hersteller betroffen, vorwiegend 12-18TB HDDs. Computerbase sollte mal Platten kaufen und versuchen, den Inhalt wieder herzustellen :-)
 
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Bigeagle schrieb:
Wieso nimmst du an dass da zurückgesetzt wurde? Die Platte lief eben eine weile, aber fast nur idle und mit aktivem stromsparmodus. So ähnlich sah das bei meinen Platten auch mal aus, als die noch jung waren XD

Weil die Platten DREI (!!!) Jahre im idle liefen, bevor sie mir als NEU verkauft wurden?

Sorry, normalerweise tangieren mich solche Kommentare nicht so, aber in dieser Situation kann ich echt nicht gelassen bleiben..
 
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MichaG schrieb:
Bei diversen Online-Händlern wurden gebrauchte Festplatten des Herstellers Seagate als vermeintliche Neuware verkauft. Das berichtet heise online und beruft sich auf Beschwerden von mindestens 50 betroffenen Lesern. Die Server-Festplatten der Exos-Reihe hatten laut Diagnosetools bereits Zigtausend Betriebsstunden hinter sich.

Zur News: Betrug mit Seagate-Festplatten: Händler verkaufen gebrauchte HDDs als Neuware
Da hier mehrere Onlineshops betroffen sind kann man davon ausgehen das ein Großhändler hier die Finger im Spiel hat. Bei OEM Ware in loser Verpackung kann man Stichproben machen aber bei org. Verpackung sehe ich das nicht so, da Kunden das überprüfen, ich jedenfalls und schon geöffnete Ware prompt als Gebraucht zurück gebe.
 
IchiBrain schrieb:
Bei Cyberport wird die offizielle 5 Jahre Warranty zumindest als Produktbild mit angegeben. Bei Alternate fehlt genau dieses offizielle Produktbild, über die Garantie wird schriftlich aber in beiden Fällen kein Wort verloren. Laut Artikelbeschreibung bei beiden kein OEM Artikel, also schonmal bessere Chancen auf ein tatsächliches Neu Produkt :D
Allerdings schreibt bei Alternate etwa ein Kunde von 2024, trotz fehlender Ausweisung ein OEM Produkt geliefert bekommen zu haben. Trust Issues?
Was denkt ihr? Cyberport & tiefer in die Tasche greifen - Alternate bisschen ungutes Gefühl? Vielleicht habt ihr ja sonst noch vertrauenswürdige Händler die ihr mir empfehlen könnt
OEM kannst du bei jedem Händler bekommen. Egal ob offiziell bei Seagate gelisteter Distributor/Reseller oder nicht. Allerdings gibt es einige Händler, die freiwillig eine Garantie von 5 Jahren geben, falls man ein OEM-Produkt von denen erhält. Bei meiner letzten Nachfrage war das z.B. bei Office Partner der Fall (da hatte ich aber eine >3 Jahre alte HDD bekommen). Alternate sagte mir das auch mal, bei einer erneuten Nachfrage letztes Jahr gab es darauf aber keine Antwort mehr.
Cool Master schrieb:
Wobei 25% Quote ist schon ne Ansage...
Ich hab auch bei Alternate 25% Ausschuss, da OEM. Die Händler tun sich da alle nichts.
 
Bei 36000 Stunden eribt das eine Laufzeit von 4,10 Jahren!?
Korelliert das mit dem Herstellungsdatum der Platte?
 
HighTech-Freak schrieb:
Für den Händler is whs selbst 30% off immer noch ein guter Deal
Untertreibung. Für eine Platte die schon 30000 - 50000 Stunden lief sind 30% das höchste was ich bezahlen würde.
 
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Blutomen schrieb:
Bin froh, damals über die Computerbase ein Angebot von Hetzner bei eBay gefunden zu haben.
Damals (2023) noch 5x Seagate Exos X16 12TBs für nur 154,90€ das Stück abgegriffen.

Waren so Restposten die se verkauft hatten.
Glaube ich war dass 🫣 letztens erst wieder hier im Forum empfolen, allerdings gibt es leider zur Zeit keine dieser Angebote bei Hetzner. War damals nur ein Testkauf, war alles wie angegeben.
Seagate Exos X16 12,0TB 3,5" SATA3 ST12000NM003G SED HDD Festplatte NEU

Muss dich aber in einer Sache korrigieren, die Platten sind aus dem Lager der Serverfarm. Hetzner lagert Ersatzplatten für ihre Server ein, Server HDD haben 5 Jahre Garantie, nach 2 Jahren im Lager werden sie abgestoßen.
Ich habe den Seagate Serial Check gemacht und wie versprochen 3 Jahre Herstellergarantie waren übrig.

Würde Hetzner immer wieder machen, aber ACHTUNG auch im Shop dort werden Recert angeboten, dann steht es aber auch klar in der Verkaufsanzeige.

153€ hatte sie gekostet, unschlagbares Angebot, wenn man mehr genommen hat gab es sogar noch Rabatte.

NT: Hetzner hat ein gutes Neu Angebot für CPU, sehe ich gerade
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Habe gerade erst 2 16TB X18er zurückgesendet weil die Platten laut Seagate OEM sind und das Produktionsdatum war Juli 2021.
 
OEM hatte ich die letzten drei von vier Mal (nur bei Hetzner nicht) 2xMF OEM und ein mal Alternate OEM.

Nervt extrem diese Masche. Vermute die sind günstiger und bei 1000 verkauften Festplatten, wie viele Kunden schauen schon nach so was? Bzw hätte das technische Verständnis dafür abseits von Foren wie diesem.
 
@ibbazabbi

Per SSH aufs NAS und schauen ob smartmontools in entsprechender Version vorliegt und dann das ausführen was in der News steht.
 
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Wie waren die denn bitte verpackt? Neue HDDs kommen m.W. immer in Hersteller-spezifischen ESD-Beuteln und diese sind natürlich verschweißt.

Weiß natürlich nicht jeder, das ist das Problem. Man könnte die Beutel auch fälschen, das wäre dann aber nochmals eine Spur krimineller. Reichelt, Alternate und Jacob sind m.E. auf jeden Fall recht seriöse Shops (gut, nen Grauimport hatte ich von Alternate auch schon mal, aber das ist dann doch ne ganz andere Nummer und nicht illegal, wenn auch verwerflich). Wenn die so etwas nicht bemerken (anhand der Verpackung), dann handelt es sich hier wohl um eine recht professionell durchgeführte Betrugsmasche eines Lieferanten mMn.
 
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Warum sollte jemand die ESD-Beutel fälschen? Auch die Hersteller nutzen ganz normale ESD-Folie dafür, da ist nichts spezielles dran. Ich kann mich aber noch an Zeiten erinnern, wo zusätzlich zum Label auf der Platte der gleiche Aufkleber noch einmal auf dem ESD-Beutel angebraucht war, ich glaube IBM/HGST haben das so gemacht.
Vielleicht wäre das eine geeignete Maßnahme seitens der Hersteller, um gegen diese Art von Betrug vorzugehen?
 
EDV-Leiter schrieb:
Warum sollte jemand die ESD-Beutsl fälschen? Auch die Hersteller nutzen ganz normale ESD-Folie dafür, da ist nichts spezielles dran.

Auf allen HDDs, die ich bisher von WD gekauft habe, war deren Logo auf dem ESD-Beutel. Auch bei HGST (die es mittlerweile nicht mehr gibt) das Gleiche (bzw. ein Hersteller-spezifischer Aufkleber auf einem silbernen ESD-Beutel). Bei Seagate und Toshiba bin ich mir gerade nicht mehr sicher. Meine Toshiba waren allerdings auch retail.
 
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Ich kann mich an keine besonderen Merkmale an den ESD-Beuteln meiner zuletzt gekauften HDDs erinnern. Allerdings waren das auch Retail-Platten in Verkaufverpackung aus dem Einzelhandel.
 
EDV-Leiter schrieb:
Ich finde jetzt grundsätzlich das Vertriebsmodell von Temu nicht verkehrt, daß eben der Hersteller direkt und ohne Zwischenhändler den Endkunden beliefert und der Shop dabei nur als Vermittler agiert. Unabhängig von der Qualität der Produkte.
Mal davon abgesehen, dass diese Beschreibung Dark Patterns und Co komplett unterschlägt, die eben insbesondere bei TEMU dazu gehören.

Durch diesen direkt Versand kommen eben auch Sachen in die EU die hier Verboten sind, da der Zoll bei der Anzahl der Pakete schlicht überlasstet ist. Lohnen tut das auch eigentlich nur weil die Zollfreigrenze recht hoch ist.
 
Eine Festplatte, die 50.000 Betriebsstunden hat, ist nicht "gebraucht", sondern am Ende ihrer vom Hersteller für die ab Werk neu verbauten Teile vorgesehenen Lebensdauer, deswegen wurden sie ja beim Erstbesitzer aussortiert. Die korrekte Bezeichnung dafür ist "Elektroschrott".

Klar kann man diese Festplatten dann noch benutzen, so wie man einen Kleinwagen mit 100.000 km auf der Uhr ggf. ja auch noch fahren kann. Aber niemand käme auf die Idee, dort wo die großen und teuren Reparaturen anstehen, den Neupreis zu bezahlen. Oder dort wo im Falle einer Festplatte am Ende der Badewannenkurve der absehbare EoL-Ausfall eintritt.
 
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