Habs heute in einem Zug durchgezogen, naja ich kann den Hype nicht verstehen. Für mich kommts an Bioshock 1 nicht vorbei.
Mag wohl auch daran liegen dass ich atm genug vom "Zeitreise-Paralleldimension-Gedöns" habe
(Letzte Staffel Fringe vor kurzem gesehen) + ich kann dieses scheiß "Save da Girl" schon seit Resident Evil 4 nimmer sehen (LEEEEEEEON...GRRRR).
Anfangs lässt mich die Story kalt, mittendrin blick ich nicht durch und am Ende bin ich angepisst weil es mir so vorkommt als muss ich das Ende von Lost nochmal ertragen.
Grundsätzlich hat sich das Gameplay irgendwie zurück entwickelt?!
Warum keine verschiedenen Munitionstypen mehr, warum nur 2 Waffen gleichzeitig (Multiplattform?) oder warum wurden die Plasmide so abgespeckt.
Waffen
Es gibt zwar viel Knarren, diese sind von der Balance aber sehr sonderbar z.B. sind Karabiner & Revolver sehr stark (normale Gegner sind mit einem Treffer in den Kopf meist tot und auch an Geschütztürmen und Patriots macht man viel Schaden).
Im Gegensatz dazu sind Granatwerfer & Bazooka viel zu schwach, es fehlt einfach der richtige Wumms (man bläst ein ganzes Magazin in den Patriot und er steht noch oder normale Gegner stehen nach einem direkten Treffer aus dem Granatwerfer wieder auf).
Ein Magazin aus Karabiner/Revolver plättet jeden Feind...
Genauso ist die Nahkampfattacke mit den richtigen Klamotten zu heftig, es ist einfacher den Feind zu keulen als mit der Bazooka zu erledigen.
Schade ist auch dass man die Waffenupgrades nicht optisch an den Waffen sieht.
Plasmide/Vigor
Irgendwie wurden diese stark beschnitten, beispielsweise haben die Fähigkeiten weniger Einfluss auf das Gameplay als in Bishock 1.
Da mal eine Wasserpfütze, Öllache oder Abgrund den ich gegen Feinde verwenden kann, aber deutlich seltener als im ersten Teil.
Dazu ist die Auswahl der Fähigkeiten überschaubar bzw. kann ich mir nicht die gewünschten Plasmide/Vigor einfach am Automaten kaufen, sonder bekomme diese nur an bestimmten Punkten des Spiels.
Der alternative Feuermodus ist oftmals eine Falle und die Upgrades sind zwar nützlich aber eher unspektakulär.
Ebenfalls gibt es keine Telekinese, für jemanden der in Bioshock 1 fast ausschließlich nur über die Plasmide gekämpft hat, einfach unverständlich.
Kurzum waren die Plasmide in Teil1 noch ein Kernelement so ist Vigor in Infinite eher nebensächlich,
zu oft habe ich mich beim simplen Durchballern ertappt, es fehlt einfach das Verlangen,
sagen wir mal das "coole Zeug" zu benutzen.
Leben/Mana
Auf der einen Seite mag ich dass man keine "Spritzen" mehr horten kann, auf der anderen erfüllt wiederum das Magnetschild diesen Zweck.
Letzteres ist deutlich zu mächtig (oh ich habe eine dicke Packung kassiert, kurz in Deckung und tatattataa "den Effekt wenn das Schild sich regeneriert empfinde ich als sehr störend")
und zur Not setzt die Elzbet einem eine "Schuss".
Auch kann man halt nicht "richtig" sterben wenn man es darauf anlegt.
An vielen Stellen in den Levels kann man an Abgründe gelangen von denen man sich in den Tod stürzen kann, aber "schwups" plötzlich wieder an der Kante steht
Der Nachteil des fehlenden Spritzenhortens ist aber dass nicht ausschließlich mit Vigor gespielt werden kann.
Wenigstens arbeitet die Elzbeth einem zu was Salz, Munition und Geld anbelangt.
Schade ist dass man Geld immer wieder von Elzbeth "fangen" muss und warum zum Geier weist sie mich immer auf ein "Lockpick" hin.
Eine Bazooka mir zu zuwerfen ist kein Problem, aber warum kann sie kein "Lockpick" aufheben!!!
Hacken/Lockpick/Itemsammeln
Yeah kein Hackenminispiel mehr, danke!
Überzeugen geht schön einfach von der Hand und ist auch dank der kurzen Wirkungsdauer nicht zu mächtig.
Allerdings ist dieses "Jeder Automat spuckt mir Münzen hin" nach kurzer Zeit schon ausgelutscht.
Dafür Schlösser an "fast" allen Türen...warum?
An einem Safe kann ich es noch verstehen, aber gerade zum Ende hin, Elzbeth mach die Tür auf...Elzbeth mach die Tür auf...Elzbeth mach die Tür auf...
Das hätte man sich komplett sparen können, stattdessen wäre es sinnvoller gewesen in einem Safe ein wirklich gutes Upgrade zu stecken anstatt einfach immer wieder nur Münzen zu finden.
Anfangs muss ich noch das Level umgraben um ausreichend "Lockpicks" für einen Safe zu finden, später habe ich so viele davon um einen "Lockpicksuperstore" zu eröffnen.
Dafür wollen Milliarden von Schreibtischen, Fässern, Leichen, Mülltonen etc. pp. von mir nach unnützem Zeug durchsucht werden.
Das hat sich im Vergleich zum Vorgänger zu mindestens "gefühlt" verzehnfacht.
Mit der Munition haushalten? Mexikanisches Abmunitionieren ist angesagt!
Weniger ist mehr.
Paralleldimension
Diese Gimmick von Elzbeth ist stellenweise nützlich (Haken) aber oftmals einfach zu mächtig dank Geschütztürmen und einem endlosen Strom an Waffen.
Zudem hatte ich ständig den Eindruck "Wolfenstein" zu spielen da das Gimmick dem "Schleier" extrem ähnelt.
Gegner
Für mich das größte Manko, die normalen Gegner sind allesamt unspektakulär, normale Soldaten mit Knarren eben und auch spielerisch keine Herausforderung.
Die "Spilcer" spielen da einfach in einer komplett anderen Liga sei es Design, Hintergrund oder Kampfverhalten.
Die Minibosse leiden unter dem selben "Problem", sie sind zwar ganz nett aber eben längst nicht so ausgefeilt wie ein Big Daddy.
Allein die Hintergrundgeschichte um die Big Daddys, ihr Beziehung zu den Little Sisters und Rapture lassen das Gegenstück in Infinite den "Handyman" ziemlich blass aussehen.
Mag sein das auch der Handyman ordentlich reinhaut, aber er löst zumindest bei mir nicht den Adrenalinrausch aus als wenn ein Bohrer schwingender Big Daddy hinter mir her ist.
Songbird, finde ich zumindest in Punkto Design, Hintergrund und Gimmick (Pfeifen) stark. Allerdings fehlt halt jegliche "richtige" Konfrontation mit ihm.
Kein "Oh Shit der will mir richtig ans Leder!" und auch der Drang "Das Hühnchen zu rupfen" wird nicht befriedigt. Da war deutlich mehr drin.
Spielwelt
Frisches Setting - die Stadt in den Wolken - will bei mir einfach nicht zünden.
Es fehlt einfach dieses "WTF??? OMFG OMFG OMFG!!!!!" als ich die ersten Schritte in Rapture gegangen bin.
Das politische Thema der Stadt überzeugt mich einfach nicht, sicher es gibt diese unverkennbaren Bioshockmomente wie z.B. anfangs die Verlosung auf dem Jahrmarkt, aber zum Großteil ist die Stadt einfach zu "normal".
Man hat einfach nicht das Gefühl hoch über den Wolken zu sein, was halt oftmals an der gering Weitsicht, Dunst und Blendeffekten liegt (Multiplattform...).
Selbst wenn ich an der Skyline hänge fehlt bei mir dieses Höhengefühl, dieses "Fuck, hier gehts verdammt tief runter!".
Auch das nicht fallen und sterben können trägt sein übriges dazu bei.
Fazit
Unterm Strich für mich der "schwächste" Teil der Serie, es führt kein Weg an Rapture vorbei
Was bleibt ist ein wirklich gutes Spiel, für Freunde von "Zeitreise-Paralleldimension-Save-the Girl" sogar ein sehr gutes Spiel
Wie der Verfasser des Artikels allerdings von "Nahe der Perfektion" sprechen kann...
Hyper Hyper!