News Breitbandausbau und Netzneutralität im Konflikt

Andy

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Beim zweiten Treffen der Netzallianz hat das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zusammen mit Vertretern der Internetprovider ein Kursbuch vorgestellt, in dem die „Maßnahmen und Meilensteine“ beim Breitbandausbau verzeichnet sind. Einige dieser Maßnahmen stehen allerdings im Widerspruch zur Netzneutralität.

Zur News: Breitbandausbau und Netzneutralität im Konflikt
 
Die Krux an der Sache ist, wie im letzten Satz erwähnt, die Freigabe solcher Tarife mit einer unmenschlichen Drosselung. Wenn nach Aufbrauchen des Volumens wenigstens noch 2Mbit zur Verfügung ständen, wären das eine Option.
 
Andy schrieb:
50 Mbit/s lassen sich auf dem Land auch über LTE als Ersatz für DSL realisieren. Dieses Vorgehen steht aufgrund der stark limitierten Bandbreite der von der Telekom und Vodafone angebotenen Tarife allerdings stark in der Kritik.
Das ist doch Quatsch. Die Bandbreite (nämlich mindestens 50 Mbit/s) ist nicht der Kritikpunkt. Kritisiert wird das lachhafte Datenvolumen in der Größenordnung von 30GB für einen Monat, nach dem dann die Bandbreite auf ein lachhaftes Niveau sinkt.
 
Bei uns gab es früher (so lange ist das noch gar nicht her) nur ISDN.
Da war eine Telefonrechnung von 100€ keine Seltenheit, weil über Datenvolumen abgerechnet wurde.
Und die Tarife der Telekom waren damals so dass man für ein Youtubevideo (das man vorher eine halbe Stunde puffern lassen musste) schon mal 2-3 Euro bezahlt hat.
Danach kam dann LTE, drossel bei 30GB und stark schwankende Verbindung Qualität.
Kostenpunkt: 50€ und das halbe Monat gedrosselt.
Jetzt zahlen wir nur noch 35€, haben DSL 16 und sind sehr zufrieden.

Warum der Ausbau für die Telekom nicht sonderlich profitabel ist kann man ja unschwer erkennen.
 
Was ich in dieser ganzen Diskussion nicht verstehe:

Breitbandanbieter für Festnetzanschlüsse bieten nur noch Flatrates an.

Warum keine Volumentarife mehr? Wenn ja anscheinend böse, böse Menschen das Breitband für alle verstopfen, können wir ja wieder zu Volumentarifen zurückkehren, 50 GB für 10€ wäre wahrscheinlich durchaus erfolgreich. Und wer eine Flatrate will zahlt dann eben 50 statt 20-30€.

Aber nein, die Betreiber wollen ja sowohl von den Leuten profitieren die eine Flatrate gebucht haben die sie nicht nutzen, als auch sich darüber beklagen dass böse, böse Menschen das Breitband für alle verstopfen weil sie 300 GB Steam und Netflix pro Monat laden...
 
Sagen wir wie es ist. Unsere Regierung weiß nur wie man Industrielle und sich selbst finanziert.
Alles andere wird diesen Vorhaben untergeordnet, oder fahrlässig ignoriert.
 
Schön langsam wird so lächerlich wie die LTE mit 150 Mbits für das Handy, bei einem Datenvolumen von 750 MB im Monat :D
 
LTE ist KEINE alternative!
Bei uns wird LTE von Vodafone angeboten, die Beworbene Geschwindigkeit liegt bei 25Mbit/s, was ankommt ueberschreitet keine 2 MBit/s.
Aber da bei uns ja offiziel 25Mbit vorhanden sind wird nicht weiter ausgebaut.
 
Erstmal wieder ein Lob an CB für eine solide News zum Leid-Thema Internetausbau. Da frage ich mich wieso kann die Bundesregierung oder das Ministerium nicht vorher sagen wenn ihr die Strecke baut bekommt ihr die 50% bezahlt ? Ich denke mal jetzt wird immer deutlicher das man sich mit der Privatisierung von der Telekom ein Eigentor schießt. Dadurch die gewonnen Einnahmen wieder zuschießen muss um neue Impulse zusetzen...
 
Der Begriff "Netzneutralität" sollte eigentlich auch für die Übertragungsraten gelten denn in diesen Punkt ist unser Netz alles andere als Neutral.

Netzneutralität bedeutet, dass Daten im Internet unabhängig von Absender, Empfänger, Inhalt oder sonstigen Eigenschaften gleich behandelt werden. Bestimmte Dienste zu bevorzugen, ist nicht gestattet. Befürworter befürchten, ohne Netzneutralität droht ein Zwei-Klassen-Netz.

Dieses Zwei-Klassen-Netz haben wir doch längst denn was nutzt es mir wenn ich zwar theoretisch alle Datendienste nutzen kann dies jedoch an der mangelnden Bandbreite scheitert. Aber so lange die Regierung nur Versprechungen macht die dann Andere für sie einlösen sollen wird daraus wohl nichts.
 
Das Internet ist aktuell ein essentieller Bestandteil der Infrastruktur, egal ob für Unternehmen oder Privathaushalt. Egal ob Landwirt oder Kleinunternehmer, ohne Internet ist es schwer den laufenden Betrieb am adäquat am laufen zu halten (Kundenkontakt, Datenübermittlung, Bestellungen, Recherche,...).
Zitat der Gemeinde meiner Eltern: Wenn sich Firmen wegen eines potentiellen Standorts in dieser Gemeinde informieren, kommt die Frage nach dem verfügbaren Internet noch vor den Kosten für den Baugrund...

Da es immer noch Orte mit DSL "ultralight" also unter 500 kbit oder überhaupt keiner DSL-Versorgung gibt (z.B. der größte Teil der Gemeinde meiner Eltern) ist der Breitbandausbau grundsätzlich extrem wichtig, damit Standorte nicht komplett an Bedeutungslosigkeit verlieren.

Bis vor einigen Monaten wurden diese Gemeindeteile zur Überbrückung der letzten Meile mittels Richtfunkt versorgt (anschließend Einspeisung ins Netz der deutschen Telekom). Es waren 50/10 verfügbar mit exzellenten Pings (von der Leistung absolut gleichwertig mit VDSL von der Telekom). Da aktuell der lokaler Anbieter dieser Technik, zahlungsunfähig ist, hat die Telekom die Einspeisung ins Festnetz unterbrochen... Es besteht also ausschließlich ein finanzielles Problem und kein technisches...
Aktuell sieht die wahrscheinlich "dauerhafte Übergangslösung" so aus, dass die Häuser bei Sichtverbindung auf die Antenne mittels WiMAX 6/0,5 mbit versorgt werden. Es ist azeptabel und besser als LTE da das Volumen unbegrenzt ist, schränkt aber gerade bei der Nutzung von mehrere Leuten im Haushalt schon deutlich ein.

Warum schafft man es nicht sinnvolle Alternativen (sofern es die geographischen Gegebenheiten zulassen), die deutlich kostengünstiger als der Anschluss mittels Glasfaser (z.B. Richtfunk) von jedem Weiler, sinnvoll zu fördern? Das wäre kurz und mittelfristig eine mehr als sinnvolle Alternative!
Bevor die Steuerzahler den großen Unternehmen die letzte Meile zu 80% finanziert, diese aber dann zu 100% dem großen Unternehmen gehört bzw. man sich auf einen Kuhhandel einlässt und die Netzneutralität zu Gunsten der großen auslegt, sollte man lieber in eine andere Richtung denken.
Man hat bei der Privatisierung der Infrastruktur und der nachfolgenden Entwicklung als AG bereits fehlende Weitsicht gezeigt und jetzt macht man es anscheinend keinen Deut besser...
 
Was eine Schöngerede!
Wenn man vom Kuchen jemandem einen gewissen Teil zusichert, dann kann man ja wohl nicht behaupten, dass die anderen immer noch genau so viel Kuchen bekommen wie vorher. Schließlich wurde noch kein neuer Kuchen gebacken.

Warum begrenzt man die Bandbreite bei LTE nicht gleich auf 10 oder 20 MBit und drosselt dafür bei Überschreitung des Datenvolumens nicht so stark oder erhöht das Datenvolumen deutlich?
 
Ich frag mich nur immer, warum das in anderen Ländern um uns rum scheinbar mühelos möglich ist und mittlerweile zur Normalität gehört mit 50 -100MBit ins Netz zu gehn und wir stellen uns hier im ach so technologisch aufgestellten Deutschland an als wenn wir hier Pionierarbeit leisten müssten.
Für mich fühlt es sich so an als wenn hier seit vielen Jahren Stillstand herrscht und der rest der Welt an uns vorbeizieht.
 
Infrastruktur gehört einfach nicht in Unternehmenshände.

Jetzt ein deutschlandweites Glasfasernetz bis ins Haus legen und an die Unternehmen vermieten. Dann entsteht auch ein fairer Wettbewerb bei den Produkten.
 
bu.llet schrieb:
Infrastruktur gehört einfach nicht in Unternehmenshände.

Dachte ich auch lange Zeit. Aber wenn man sieht, dass unsere Bundeswehr nicht mal einen an Ebola erkrankten Soldaten aus Afrika zurückfliegen könnte hege ich so meine Zweifel, ob unsere glorreiche Regierung tatsächlich in der Lage wäre, eine ordentliche Infrastruktur aufzubauen. Dazu müsste man Minister vom Fach und frei von Lobbyzwängen haben. Eher Wunschdenken.
 
Ich wusste bereits das der Breitbandausbau tot ist seitdem die Kanzlerin das zur Chefsache erklärt hat.
Immer wenn sie etwas zur Chefsache ernennt dann passiert da nix mehr. Das ist so ähnlich als wenn sie jemanden ihr "Vollstes Vertrauen" ausspricht, das dauert danach maximal 2 Wochen bis der entsprechende Minister zurücktritt.

Wie soll das funktionieren wenn man den Breitbandausbau forcieren, aber dafür keinen Cent ausgeben möchte? Das heißt auf gut Deutsch nur, dass die nichts machen möchten. :rolleyes: Bei den Piraten gab es längst den Vorschlag eine Breitbanddeutschland GmbH zu gründen. An diese stellen dann die Gemeinden ihre Ausbauwünsche. Danach wird geplant wie man diese Wünsche technologisch am sinnvollsten umsetzen kann und das Projekt wird öffentlich ausgeschrieben. ( DSL, Kabel oder per Glasfaser )

Danach werden die Baukosten z.B. 50 / 50 aufgeteilt z.B. zwischen Vodafone und der Breitbanddeutschland GmbH. ( Jenachdem wer die jeweilige Ausschreibung für den jeweiligen Ausbau gewonnen hat ) Der Anteil der Breitbanddeutschland GmbH an diesem neuen Netz bleibt im Staatsbesitz und der jeweilige Anteil der TAL-Miete fließt in die Refinanzierung.

Zusätzlich könnte pro Breitbandanschluss eine Zusatzsteuer von 2 - 3 Euro im Monat genommen werden, die der Breitbanddeutschland GmbH zufließen würde um den Ausbau ebenfalls zu refinanzieren. Zusätzlich könnte der Weg von Südkorea einschlagen werden und Glasfaserleitungen auf Strommasten und in der Kanalisation verlegt werden. Glasfaserleitungen ist der Strom oder Gestank völlig egal. Das teure am Ausbau sind die Erdarbeiten.
( Die dadurch teilweise entfallen könnten )

@SPD Hamburg
Diese Idee bitte auch kopieren wie z.B. die der Transparenz. Mir ist egal wer die Idee hatte solange sie umgesetzt wird und es am Ende allen zugute kommt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibung...)
Deutschland ist paradox. Da wird immer geschrien "kein Geld", dabei wurde gerade gestern wieder bestätigt dass Deutschland soviel Steuereinnahmen hat wie noch nie, in so einem Klima sollten anständige Budgets für die Infrastruktur machbar sein.

Keinem Land gehts derzeit so gut wie Deutschland (in EU) rein finanziell gesehen, und trotzdem wird überall auf Verschleiß gefahren wie nur irgendwie möglich. Wer zahlt die Konsequenzen dann, die nächste Generation wenns D nicht mehr so gut geht? Klar...wer sonst.
 
@Seppuku: weil sie es einfach nicht wollen! Das ist leider so und erlebe ich seit über einem Jahr schon selber.

Es gab anfang/mitte 2013 ein Angebot der Firma Lanstream für unsere Ecke um unsere Gemeinden (mehrere mit locker 2000 Anschlüssen+) mit 10k zu versorgen, dafür wurde lediglich eine bezuschussung von 6000€ verlangt. In meinem Fall hat die Stadt bis heute (über 1 Jahr) nicht mal darauf geantwortet, so wie mir mitgeteilt wurde.

Also laufen wir hier weiter mit 1-2K rum, was sehr viel Spaß macht.... nicht.
Auch sehr toll ist, das in dieser Sammlung von gemeinden eig kein Verteiler steht, der "naheligendste" ist ca. 2-3km entfernt.

Kabel gibt es leider nicht und die werden den fehlenden Kilometer wohl nicht ausbauen.


@Zum Thema LTE:
Wurde bei uns angeblich auch mal etwas gemacht, es war vor ca. einem 3/4 - 1 Jahr ein vertreter von Vodafone an der Tür, der alles toll angepriesen hat. Da wir öfters Störungen haben und ich so immer mal wiede rmit dem Support telefoniere (zum glück noch ISDN!) habe ich von denen erfahren, das LTE in meiner Ecke gar nicht ausgebaut ist. Aber es wird an der Haustür angeboten?!


@VOIP, wie sieht es da eig aus? Es soll ja komplett umgestellt werden, was passiert den mit den ganzen Ecken die komplett unterversorgt sind (Dsl-Light) oder LTE nutzen und gedrosselt sind?
 
Es ist ein Skandal für sich, was diese Flachpfeifen von sich geben dürfen, ohne daß es einen medialen Aufschrei gibt. Noch dazu dieses unsägliche Neusprech „Qualitätsklassen“ – das ist exakt das, wofür Netzneutralität steht. Aber wenn es aktuell schlechte PR gibt, gegen etwas Bestimmtes zu sein, erfindet man einfach einen neuen Begriff, für den man dann ist. Orwell läßt grüßen. Die lügen uns so dreist ins Gesicht und erzählen von Schwarz, wenn sie Weiß sagen, daß es eine Schande ist, daß diese Leute beim Reden nich hochrot anlaufen.

Wie man für Qualitätsklassen sein kann, nicht aber gegen Netzneutralität, kann ich logisch nicht nachvollziehen. Die sollen Tacheles reden und einfach sagen, daß sie zusätzlich zur normalen monatlichen Gebühr für den Internetzugang gern eine Extraabgabe von ihren Kunden für die Diensteüberholspur hätten.

Engpässe im Netz kann man übrigens wunderbar beseitigen, indem man die Übergabepunkte und Verbindungen zwischen diesen ausbaut. Das aber kostet Geld, das dann den Anteilseignern nicht ausgeschüttet werden kann. Jammerschade aber auch, wir würden soooo gern ausbauen, müssen aber unsere Investitionen künstlich kleinhalten, weil wir unseren Aktionären sonst nicht ihren Fünftporsche finanzieren können.

/rant
 
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