News Breitbandausbau und Netzneutralität im Konflikt

Also ich bin grundsätzlich bereit mehr für meinen Internet Anschluss zu bezahlen sofern die Geschwindigkeit, vorallem zu "Spitzenzeiten" stabil gewährleistet wird und auch in zukunftsweisende Technologien investiert wird (Glasfaser)

Ich finde es insbesondere von den Kabelnetzbetreibern unmöglich hohe Bandbreiten zu dumping Preisen anzubieten aber die Kapazität erst bereitzustellen wenn sich massiv beschwert wird.
 
Seit den "Drosselkom" Plänen doch schon so voraussehbar. Die Telekom wusste das z.B. Netflix bald auf den dt. Markt kommt und wollte mitverdienen. Um einen solchen Streamingdienst nutzen zu können brauch man eine "echte" Flatrate und deshalb sollte es die für die breite Masse einfach nicht mehr geben. Für einen größeren Betrag gibts dann die "echte" Flatrate für diejenigen die sich das leisten können/wollen und die Telekom verdient schön an Netflix mit. Leider hat sie nicht mit dem Aufstand (Petition etc.) der User gerechnet und dürfte noch heute unter dem verdienten Imageverlust leiden. Hier muss man wachsam bleiben.
 
Phaidan schrieb:
@VOIP, wie sieht es da eig aus? Es soll ja komplett umgestellt werden, was passiert den mit den ganzen Ecken die komplett unterversorgt sind (Dsl-Light) oder LTE nutzen und gedrosselt sind?
Du meinst, durch die "Zwangsumstellung" auf VoIP müsste jeder auf einen flotteren Anschluss aufgerüstet werden als DSL-Light 384 kBit? Ich vermute nicht. VoIP wird bei der Zwangsumstellung im Hauptverteiler realisiert. Auch Haushalte mit sehr alten Leuten ohne Internet werden (meiner Vermutung nach) im Hauptverteiler auf VoIP umgestellt. An der Telefondose im Haus sieht das immer noch aus wie Analog. Und bei LTE vermute ich, dass die Telefonie nicht von einer Drossel betroffen ist. Telefonie bleibt außen vor.

News schrieb:
50 Mbit/s lassen sich auf dem Land auch über LTE als Ersatz für DSL realisieren.
Ich kenne Ortschaften mit annähernd 10.000 Einwohnern, wo es maximal einen Funkmasten je Betreiber gibt. Bei 50 MBit müssen ja nur 10 Haushalte Netflix/Maxdome/Amazon/usw. anschmeißen, da ist alles dicht.
 
Deswegen ja auch Ausbau statt Drosselung.
Man muss auch verstehen dass solche börsennotierten Unternehmen immer steigende Gewinne und Wachstum ankündigen/nachweisen müssen um nicht von den Aktionären abgestraft zu werden... jaja perfides System. Deshalb ja immer die neuen Ideen um mehr Geld mit dem Status Quo zu machen. Und QoS etc. gibt es auch schon länger.
 
Patrick90 schrieb:
ich habe schnelles internet. Sollen die, die schnelles internet wollen halt umziehen

Dann wäre, und ich schätz da einfach mal, 30-40% der Wohnungen in Deutschland quasi unbewohnbar.
 
bnoob schrieb:
Warum keine Volumentarife mehr? Wenn ja anscheinend böse, böse Menschen das Breitband für alle verstopfen, können wir ja wieder zu Volumentarifen zurückkehren, 50 GB für 10€ wäre wahrscheinlich durchaus erfolgreich. Und wer eine Flatrate will zahlt dann eben 50 statt 20-30€.

Genau das hat doch die Telekom ab 2016 vor. 75GB Datenvolumen pro Monat und dann ist zick, keine Flatrate mehr. Zumindest war das der Plan.

Da dazu die Verträge aller Kunden geändert werden müssen, da man die Altkunden ja nicht zwingen kann, kommt die derzeitige Umstellung auf VoiP und somit die Abschaffung aller Altverträge wie gerufen. Heißt, "ja, ich will einen neuen Knebelvertrag" oder "nein, ich kündige".
 
Patrick90 schrieb:
ich habe schnelles internet. Sollen die, die schnelles internet wollen halt umziehen

das ist Polemik und bei Grundeigentum ja auch gar nicht möglich. solche Kommentare gehören nicht in die Diskussion. wenn du ne neue Arbeit bekommen könntest als hohes Tier mit der Freiheit, deine Ideen frei umsetzen zu können ... weiß der Geier was ... mit besserem Gehalt/Lohn aber weit und breit nur DSLlight, würdest du also die Stelle ausschlagen! das sehe ich doch richtig, oder?!
 
Patrick90 schrieb:
ich habe schnelles internet. Sollen die, die schnelles internet wollen halt umziehen
Beim nächsten Mal bitte SarkasmusTags verwenden! Wundert mich eh, dass du damit noch keinen MiniShitStorm losgetreten hast :D
Bin mal gespannt, ob die das bis 2028 hinbekommen...
 
Ich lasse jetzt mal wieder den kleinen Kommunisten in mir raus und Brülle "Grundversorgung gehört in Staatshand und das schließt die verdammte Telekommunikation mit ein" ende.

Zumal ich es sowieso leid bin, immer wenn ich was zu dem Thema lese, möchte ich meinen Kopf gegen die nächste Wand schlagen, Breitbandausbau mit Kupfer, einer Technologie die praktisch am absoluten Limit operiert und dazu noch teurer als FC ist, noch schlimmer ist nur noch das LTE Gefasel, 50mbit mit 10~20GB, da behalte ich doch lieber mein DSL 2000 mit konstantem Durchsatz....
Das man nun möglichst viel Geld will kann ich ja noch verstehen, aber warum verdammt setzt man da auf Kupfer, oder ist das schon der 50 Jahre-Plan um ewig mit dem Netzausbau Subventionen zu kassieren, weil man, wenn man dann endlich fertig ist mit den Kupferleitungen, feststellt das die ja viel zu langsam sind und man jetzt alles rausreißen und FC verlegen muss ?
 
muhmaff schrieb:
Genau das hat doch die Telekom ab 2016 vor. 75GB Datenvolumen pro Monat und dann ist zick, keine Flatrate mehr. Zumindest war das der Plan.

Da dazu die Verträge aller Kunden geändert werden müssen, da man die Altkunden ja nicht zwingen kann, kommt die derzeitige Umstellung auf VoiP und somit die Abschaffung aller Altverträge wie gerufen. Heißt, "ja, ich will einen neuen Knebelvertrag" oder "nein, ich kündige".


Dann lacht die Welt erstrecht über uns:D
 
Qualitätsklassen ,,, ein kostenpflichtiges Feature, gleiches wie bei Flatrates die keine sind
Wie ich Deutschland liebe wenn neue Geldquellen erschlossen werden sollen, aber beim DVB-T auf Raubbau gehen
 
Engpässe im Netz kann man übrigens wunderbar beseitigen, indem man die Übergabepunkte und Verbindungen zwischen diesen ausbaut.
Das ist richtig.

Das aber kostet Geld, das dann den Anteilseignern nicht ausgeschüttet werden kann. Jammerschade aber auch, wir würden soooo gern ausbauen, müssen aber unsere Investitionen künstlich kleinhalten, weil wir unseren Aktionären sonst nicht ihren Fünftporsche finanzieren können.
Hier bitte differenzieren, ich bin auch ein Kleinaktionär der Telekom und die Ausschüttung wurde bereits gekürzt mit der Begründung, dass das Geld für Investitionen gebraucht wird. Als Aktionär bin ich primär Geldgeber. Dieses Geld müssten sich die Unternehmen alternativ bei Banken leihen. ( Das würde ebenfalls Geld kosten )

Mit diesem Geld der Aktionäre oder der Banken wirtschaften dann die Unternehmen und bauen z.B. das komplette aktuelle V-DSL Netz. Das die Anteilseigner dafür eine Beteiligung haben möchten, sollte verständlich sein. ( Oder würdest du dich über Zinszahlung der Telekom an finanzierende Banken aufregen? Nein da das nun mal notwendig ist... )

Das Problem beim Ausbau ist einfach, dass es sich nicht rechnet. Warum sollte man Millionen in die Hand nehmen damit eine kleine Gemeinde DSL bekommt? Und dann bestellen nur 20% der Leute wirklich einen Anschluss? Und 80% davon gehen gleich zu einem Reseller da denen die Telekom zu teuer ist. ( Die Telekom muss ja den Mitbewerbern Leitungen freihalten ) Ist es da verwunderlich, dass die Telekom lieber in den USA investiert hat? Nein... . Von den Mitbewerbern brauchen wir ja gar nicht erst anfangen, die bauen noch viel weniger aus als die Telekom.

Aber ein Breitbandanschluss gehört zur Infrastruktur, und Infrastruktur hat steuerfinanziert bezahlt zu werden damit keiner Aufgrund von Kostengründen von dieser Infrastruktur ausgeschlossen wird. Dort sehe ich den Staat in der Pflicht deutlich mehr zu tun. Und das sage ich als jemand der an einem V-DSL 50 Telekom Anschluss sitzt und dem Breitbandprobleme aktuell unbekannt sind.

Aber auch ich war früher zwangsweise ISDN Nutzer und bin überzeugt, dass ein verfügbarer ungedrosselter Breitbandanschluss wie eine funktionierende Wasser- und Stromversorgung zu den Grundrechten jeden Menschen zählen sollte. Und ja dafür verzichte ich auch auf einen Teil der Dividende und würde sogar mehr für meinen V-DSL Anschluss zahlen.
 
Tja, andere Länder andere Ideen. In Schweden wird bei allen Leitungsmodernisierungen einfach mal sicherheitshabler Glasfaser mit in die Rohre geworfen. Der lokale Stromanbieter, Gas- oder Wassernetzbetreiber vermietet dann die Leitung günstig (einheitlich geregelt) an die TK/Kabel-Betreiber und die können dann auf der Leitung transportieren was das Zeug hält. Die Anschlüsse heißen Stadsnät (also Stadtnetz) und bleiben soweit ich weiß im Eigentum der Gemeinden, bzw. in denen der Gemeinde-eigenen Netzbetreiber für Gas, Wasser, Strom. Ziemliche Investitionssicherheit eigentlich, denn die Glasfaser wird viel und gerne genutzt.

Und ja, in Schweden gibt es gute und bezahlbare Flatrates. in STHLM sind ca. 90% der Wohnungen mit Glasfaser versorgt und es gibt Triple-Play-Anschlüsse mit 1GBit/s, statischer IP und vollem PayTV für ca. €100. Und falls es halt mal keine solchen Geschwindkeiten per Kabel geben (was auch in S vorkommt), dann gibt es bis hoch nach Lappland in jedem Dorf LTE (auch als Festnetzersatz) Abdeckung mit Tarifen die im Vergleich zu den Deutschen noch gut bezahlbar sind (z.B. 20GB Volumen für ca. €20 bei vollem LTE-Speed). Speed-On Optionen etc gibt es auch.

Jetzt mögen Kritiker sagen, moment mal, die haben ja auch viel weniger Einwohner als Deutschland - klar ist das dann leichter und billiger. Ja weniger Einwohner haben Sie, aber auch ein sehr großes Land und damit eine sehr viel geringere Bevölkerungsdichte, was Infrastruktur bedeutend teurer pro Einwohner macht, als in Deutschland. Aber in Schweden gilt eben ein Gesellschaftsmodell der Teilhabe und wenigstens nicht ausschließlich des Reichwerden-Wollens... Schweden ist übrigens stellvertretend für den gesamten Norden. In Finnland ist (Mobil)Kommunikation noch bedeutend billiger als in Schweden. Da gibt es mobile Full-Flat für ca. €15. Aber selbst in Schweden gibt es eine europaweit(!) gültige Mobile Full-Flat für ca. €50. Brauchen die halt auch, weil die dauernd in die Sonne reisen (müssen) aber das ist ein anderes Thema.

Es ginge also anders, auch in Deutschland. Nur müssten wir aufhören der Wirtschaftslobby alle politischen Entscheidungen zu überlassen. Wenn lokale Gemeinden bzw. die Grundversorger den Ausbau machen würden, wäre das bedeutend billiger und würde auch ein bisschen des Erfolgs wieder in die chronisch leeren Gemeindekassen zurück spielen. Aber in Berli streitet man ja lieber seit ca. 10 Jahren, ob in Straßenlaternen-integriertes WLAN die Stadt verschandeln würde und selbst Gegenden in deutschen Großstädten bleiben von DSL unversorgt. Nein, so geht das nicht weiter. der 50MBit Zugang gehört in die gesetzliche Grundversorgung und eine Ausbaupflicht für Glasfaser in die Ausschreibungen für die Gas/Wasser/Strom-Versorgung. Das billige am Breitbandausbau sind eh die Kabel. Die Tiefbau-Arbeiten kosten den Löwenanteil und die Kosten könnte man sich gut teilen. In meiner Berliner Straße haben sie im Jahr 2013 5 mal die Straße aufgebuddelt. Und Glasfaser lag am Ende noch immer nicht drin. Bei soviel Verschwendung wird mir nur schlecht.
 
Warum gibt es keinen Bürgerinvestmentfont zur Finanzierung des Breitbandausbau?
Angenommene Zins-Rendite 2,5% per anno und das Kapital wäre schneller eingezahlt als Frau Dr. Merkel "Neuland" aussprechen kann!
 
Patrick90 schrieb:
ich habe schnelles internet. Sollen die, die schnelles internet wollen halt umziehen

Dann hast du ja auch kein Problem damit deine Unterkunft mit 10 anderen Personen zu teilen ? :)

Mal ehrlich nicht jeder kann und will wegen der Internetverbindung umziehen. Deutschland allgemein ist was Internet angeht im Vergleich mit anderen Ländern aus Europa schlecht.
 
@ Suxxess

Natürlich erwartet man als Aktionär eine Dividende. Wenn man sich aber einmal die Rate in den letzten Jahren einmal anschaut (die Telekom gehört zu den großen Zahlern) und zeitgleich die nötigen Investitionen, die eben nicht gemacht wurden, behält das ganze einen Faden Beigeschmack. Der auch noch dadurch verstärkt wird, dass der absolute Großteil der Leitungen rein von Steuergeldern gezahlt wurden und selbt bei Neubauten in unwirtschaftlichen Gebieten bis zu 80% Steuergelder verwendet werden. Die Einnahmen, die aber über diese neue Infrastruktur generiert werden, werden aber dann nicht 80/20 aufgeteilt.
Die Politik hat es verschlafen, die Pflichten, die mit der Privatisierung einer essentiellen Infrastruktur (und Telekommunikation war dies auch vor 20 Jahren schon) zwangsläufig einhergehen müssen, sinnvoll zu formulieren.
 
Es ist unglaublich. Wenn die Provider meinen, ihre Investitionen lassen sich nicht refinanzieren, dann sollen sie es halt bleiben lassen. In anderen, mit Deutschland vergleichbaren Ländern klappt das zwar auch, aber hey, hier eben nicht. Kleiner Vorschlag an die Provider. Wenn Traffic euer großes Problem ist, lasst einfach Kunden mit besonders viel Traffic auch besonders viel bezahlen oder macht die schnelleren Anschlüsse eben noch teurer. Wie auch immer.

Eine Einschränkung der Netzneutralität für alle ist jedenfalls nicht akzeptabel, denn sie verhindert Wettbewerb für alle, aber darum geht es den Providern ja eigentlich, oder? Um möglichst wenig Wettbewerb. Die ganze Kosten- und Trafficdiskussionen ist lediglich das Trojanische Pferd.
 
Patrick90 schrieb:
Sollen die, die schnelles internet wollen halt umziehen

Genau DAS machen ja auch kleine Firmen mit wenigen Angstellten, bzw. siedeln sich erst gar nicht an entsprechenden Ortschaften an.
So entgeht den Ortschaften eine Menge an Gewerbesteuer, aber an so etwas denkt wohl niemand in der Bundesregierung.
Und den Gemeinden ist es nicht erlaubt, auf eigene Faust zu handeln.
Ich denke mal, da sind die Prioritäten einfach falsch gesetzt. Beim Straßenbau können Städte und Länder zig Millionen Euro verpulvern, aber ein paar Glasfaser-Leitungen dürfen sie nicht einfach so bezahlen.
 
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