Artikel-Update: Analyse der bisherigen Resultate
Mittlerweile sind ĂŒber 350 Benchmark-Ergebnisse zusammen gekommen. Mit dieser Basis lassen sich bereits einige interessante RĂŒckschlĂŒsse treffen, die an dieser Stelle erlĂ€utert werden.
RAM-Disks und RAID-Systeme an der Spitze
An der Spitze der Liste steht die RAM-Disk von â
HisNâ, die mit DDR5-6000 gepaart mit einer GeForce RTX 4090 auf satte 45 GB/s kommt. Drei weitere RAM-Disks finden sich in den Top 10 wieder. Den zweiten Platz belegt allerdings ein RAID-0-Gespann: Die beiden WD-Black-SN850X-SSDs von â
mac0815â schaufeln die Daten mit 37,5 GB/s zur GeForce RTX 4090. Und die drei SN850X von â
Pagantierâ erreichen immerhin 32,3 GB/s in Verbindung mit einer langsameren Radeon RX 6900 XT, was fĂŒr Platz vier genĂŒgt.
Die schnellste einzelne SSD ist die Crucial T700 von â
WakeXâ, die dank schneller PCIe-5.0-Anbindung und RTX 4090 rund 32,2 GB/s schafft. Es folgen zwei weitere RAM-Disks und dann mit der Corsair MP700 eine weitere SSD der neuen Generation. Die schnellste PCIe-4.0-SSD ist die Samsung 990 Pro von â
ICHBINDAâ, die mit 26,6 GB/s auf einem ĂŒbertakteten System den zehnten Platz erreicht.
Eine schnelle GPU gehört dazu
Wie schon die Messungen der Redaktion gezeigt haben, genĂŒgt ein schneller DatentrĂ€ger allein nicht, denn die Grafikkarte muss die Daten fĂŒr ein gutes Ergebnis in diesem Benchmark auch schnell dekomprimieren können. Daher wundert es nicht, dass unter den besten Resultaten oft Nvidias Flaggschiff GeForce RTX 4090 zu finden ist. Auf der anderen Seite stehen oft AMDs Radeon der RX-6900-Serie weit oben.
Dass eine schwache GPU die SSD stark ausbremsen kann, zeigt der Blick nach weiter unten. So erreicht die WD_Black SN850X von â
MastaHabiâ keine 4 GB/s, da sie mit einer betagten und nach heutigem MaĂstab langsamen Radeon RX 470 kombiniert wurde. Das krasse Gegenbeispiel ist die SN850X von â
Fonceâ, die es mit einer GeForce RTX 4080 auf ĂŒber 25 GB/s bringt. Ein weiteres Beispiel ist die Samsung 980 Pro von â
Mertschâ, die von einer GTX 1060 auf 4,1 GB/s eingebremst wird.
Durchsatz zÀhlt, Latenzen nicht
Schnell wurde bei den gesammelten Ergebnissen klar, dass es bei diesem Benchmark vor allem auf die Transferrate des DatentrĂ€gers und nicht auf dessen Zugriffszeiten (Latenz) ankommt. Das zeigt sich einerseits anhand der Optane-SSDs von Intel: Diese nutzen statt NAND-Flash-Speicher den Phasenwechselspeicher 3D XPoint, der wesentlich niedrigere Zugriffszeiten erlaubt. Dennoch liegen die Optane-SSDs mit rund 10 GB/s nur irgendwo im Mittelfeld. Beim Durchsatz sind diese nĂ€mlich auf etwa 2.500 MB/s via PCIe 3.0 x4 limitiert. Ein typisches Beispiel ist hier die Optane 905p von â
VirusA87â, die es gepaart mit einer GeForce RTX 2080 Ti auf eben 10 GB/s bringt. Die gleiche SSD ist bei â
ameisenbaerâ trotz der potenten RTX 4090 kaum schneller.
SATA-SSDs kaum schneller als HDDs
Auch am unteren Ende der Rangliste liefern sich Belege dafĂŒr, dass die Latenz praktisch keine Rolle in diesem Benchmark spielt. Denn die SATA-SSDs sind oftmals kaum bis ĂŒberhaupt nicht schneller als eine SATA-HDD. Dabei benötigen SSDs meist weniger als eine halbe Millisekunde fĂŒr den Dateizugriff, wĂ€hrend herkömmliche Festplatten dafĂŒr mehr als 10 Millisekunden respektive mehr als das 20-Fache an Zeit brauchen.
Beim maximalen Durchsatz sind halbwegs aktuelle SATA-SSDs aber ebenfalls HDDs ĂŒberlegen, deshalb sind die meisten SATA-SSDs aus der Community mit gut 2 GB/s auch zumindest etwas schneller als die HDDs, die alle unter 2 GB/s liefern. Von einem groĂen Leistungsvorteil fĂŒr die SSD kann aber keine Rede sein. Daher lautet die wichtige Erkenntnis: Nur PCIe-SSDs bieten einen wesentlichen Leistungsvorteil gegenĂŒber einer HDD in der BulkLoadDemo, wĂ€hrend SATA-SSDs kaum Vorteile bieten. FĂŒr kĂŒnftige Spiele mit DirectStorage könnt dies ebenso gelten, weshalb Spieler allmĂ€hlich Abstand von langsamen SATA-SSDs nehmen sollten, die aber ohnehin immer seltener werden.
SATA-Sechserpack tanzt aus der Reihe
Nur im Verbund können auch SATA-SSDs in diesem Benchmark glĂ€nzen. Community-Mitglied â
digitalangel18â hat gleich sechs davon im RAID verbunden. Somit konnten immerhin 8 GB/s erreicht werden. Das liegt auf dem Niveau mancher PCIe-3.0-SSD.
Bessere Leistung unter Linux?
Noch gibt es zu wenig Resultate, um eine klare Aussage zu treffen, doch â
freacoreâ erzielte mit seinen SATA-SSDs unter Linux (Debian) rund 7 GB/s und damit ein ĂŒber dreimal so hohes Ergebnis wie unter den Windows-Systemen ĂŒblich ist. Per Screenshot wurde dafĂŒr
ein Beleg geliefert.
Dass der Benchmark unter Linux höhere Resultate liefern kann, darauf weist auch das Ergebnis von â
mytoshâ hin: Seine Intel 660p SSD schaffte unter Arch Linux gut 12 GB/s, wĂ€hrend sie bei anderen mit Windows nur 4 GB/s oder noch deutlich weniger bot.
Das untere Ende ist mechanisch
Ebenso interessant wie die Spitze sind die Resultate am unteren Ende. Wenig ĂŒberraschend bilden herkömmliche Festplatten das Schlusslicht. Aktuell ist es die 2,5"-HDD der Serie WD-Blue von â
pnumeâ, die in Kombination mit einer GeForce RTX 3070 nur 0,5 GB/s erreicht. Etwas schneller ist die Samsung Spinpoint F3 von â
ButterhĂŒtzchenâ mit 0,8 GB/s auf dem vorletzten Platz.