Dafür, dass es keinerlei Beweise für das Abhören von Merkel Telefon gibt, waren die Dementis der USA (vom Obama selbst und diversen Geheimdienstlern und Co.) seinerzeit aber ziemlich halbherzig. Bzw. gingen die eher in die Richtung: "Das ist ganz normal und wir machen wir mit jedem. Deal with it."
Ich frage mich, ob die Ermittlungen gegen einen "normalen" Verdächtigen auch so einfach wieder eingestellt würden, wenn der sich vorher derartig zu einem Tatvorwurf äußert. Unabhängig von der sonstigen Beweislage müsste so ein Quasi-Schuldeingeständnis doch schon selbst genug Grund, um zumindest weiter zu ermitteln.
Aber letztlich ist es auch egal. Selbst wenn die Ermittlungen der Staatsanwatschaft am Ende zu etwas geführt hätten, hätte es ja doch niemals juristische Konsequenzen gegeben. Was hätte man tun sollen? Obama oder seine Amtsvorgänger ins Gefängnis werfen? Nicht mal die direkt involvierten NSA-Beamten könnte man belangen, denn die müssen sich nur gegenüber der US-Justiz verantworten.
Außerdem hat die US-Regierung gerade erst vor der UN offiziell eingestanden, dass sie jahrelang systematisch Menschen gefoltert haben, und nicht mal das hat irgendein juristisches oder auch nur diplomatisches Nachspiel.
Von Staaten verübte größere oder kleinere Verbrechen lässt man wohl in der Regel durchgehen, wenn der Verdächtige nicht zufällig kürzlich einen größeren Krieg verloren hat und irgendjemand gerade wirklich ein Interesse daran hat, für Gerechtigkeit zu sorgen.