Xopex schrieb:
1. Ich wohne auf nem landwirtschaftlichen Betrieb, 2,5 Km vom nächsten Dorf, 5 Km von der nächsten kleinen Stadt, und 20 Km von der nächsten etwas größeren Stadt (58.000 Einwohner), erzähl mir bitte nichts von wegen "mal aufs Auto verzichten". Hier geht das einfach nicht...
OK. Man kann es aber auch nicht jedem Recht machen. Man kann zwar versuchen einzelne benachteiligte Gruppen durch Subventionen zu unterstützen, aber ein absolut gerechtes Steuersystem wirst du nie schaffen können. Dann muss man halt sehen, wie man das durch Subventionen wieder ausgleichen kann.
Eine Mehrwertsteuererhöhung ist genauso wenig gerecht. Da werden zum Beispiel Großfamilien mit 10 Kinden viel stärker belastet, als ein Zwei-Familienhaushalt.
2. Also, wenn Frau Künast, im Interesse des Verbrauchers, irgendwo zwischen 12 - 15% Biolandwirtschaft forcieren will, obwohl nur ca. 2% Biolebensmittel gekauft werden, dann sollte man sich schon überlegen was da Träumereien sind....
Was spricht dagegen mehr Biolebensmittel anzubieten als im Moment nachgefragt werden? Verbraucher würde garantiert mehr Biolebensmittel kaufen, wenn diese nicht teurer wären als normale Lebensmittel. Es geht hier auch nicht all zu sehr um wirtschaftliche Interessen, sondern eher um ökoligische. Artgerechte Haltung von Tieren zum Beispiel und was sonst noch alles so in dem kleinen Wörtchen Bio steckt.
Wenn man möchte, dass die Hennen nicht mehr zu 10.000'den in Käfigen gehalten werden und die Bio-Lebensmittel auf dem Markt eine Chance haben sollen muss man sie halt etwas fördern. Ich finde der Mensch sollte nicht nur an sich selber denken und auch ruhig mal ein paar Euro dafür hinblättern die Tierzucht "humaner" zu gestallten.
Vielleicht bin ich deshalb ein Träumer, aber so welche muss es auch geben, oder nicht?
3. Wenn die ein grüngeleitetes Landwirtschaftsministerium Richtlinien zum Schutz verschiedener Vögel oder anderen Tieren erlässt, die in einem dermaßen übertriebenem Ausmaß nichtmal in der Natur selbst vorkommen, dann weiß ich auch nicht ob man da nicht von Träumerei reden kann... Ich meine, mit Gesetzen lässt sich viel regulieren. Wenn die aber auf Träumereien basieren ist das einfach nur Schwachsinn. Und davon fabrizieren die Grünen einfach zu viel...
Zu diesem speziellen Fall kann ich jetzt leider nichts zu sagen. Es kann gut sein, dass das Schwachsinn ist. Ich sag ja auch nicht, dass ich mit den Grünen in allem übereinstimme, aber es ist halt die Partei, die den Verbraucherschutz an die oberste Stelle setzt und das ist es was für mich zählt.
4. Wenn du glaubst, das sich Stürme wie Katarina und die ganzen Überschwemmungen durch eine Ökosteuer regulieren, eingrenzen, dämpfen (was auch immer), lassen, dann ist für mich klar, warum du die Grünen gut findest. So Leid mir das jetzt tut, cih will dich jetzt nicht angreifen, aber du musst einfach auch einer dieser Träumer sein...
Das die Ökosteuer die globale Erwärmung nicht stoppen wird ist mir auch klar. So viel Realitätsbewusstsein solltest du mir schon zugestehen. Aber so langsam sollte man auch erkennen, dass sich unser Klima zu verändern beginnt. Das Ökosystem ist halt sehr komplex und empfindlich. Man hat ja gesehen was mit Katrina passiert ist.
Zuerst war es nur ein Kategorie 2 Sturm, der sich dann, ja näher er dem Golf von Mexiko gekommen ist, zu einem Hurrikan der Kategorie 5 entwickelte.
Zu dem Zeitpunkt war aufgrund von ungewöhnlichen Strömungsverläufen im Atlantik die Temperatur im Golf von Mexiko um 5° höher als gewöhnlich und da Wirbelstürme ihre Energie aus der Temperatur des Wassers beziehen ist auch logisch, warum sich dieser Sturm so rasend entwickeln konnte.
Und das eine globale Temperaturerhöhung und ein geringerer Salzgehalt des Meerwassers zu starken Stömungsänderungen führen kann ist mittlerweile auch bewiesen.
Man sollte also auf jeden Fall etwas zum um Emmision von Treibhausgases zu redizieren. Das man da irgendwo mal anfangen muss ist nunmal unausweichlich und beim CO2-Ausstoß hat sich da auch schon eine Menge getan.
Es ist halt nur Schade, dass sich nicht alle Staaten dazu verpflichten, selbst auferlegte Richtwerte nicht zu überschreiten.
Und das das keine dumme Idee ist zeigt sich ja wohl auch daran, dass alle EU Staaten und auch viele andere Staaten wie Russland und natürlich auch Japan das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben. Es wird also schon als notwenig angesehen die Treibhausgase zu reduzieren.
5. Bezüglich Atomkraftwerke. Einfach so ein Atomkraftwerk durch die regenerativen Energien zu ersetzen geht nicht, weil diese keinen konstanten Strom liefern. Das kann dir jeder erklären, der Ahnung von Stromnetzen hat... (Ich nicht, hab nur bei Kraftwerksbesichtigungen aufgepasst
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) ... Wenn wir hier unsere "sicheren" Atomkraftwerke ausschalten, wird der Strom im Ausland , z.B. Polen etc. eingekauft, wo die Kraftwerke mit Sicherheit nicht sicherer sind, als hier, und wenn dort eins in Grenznähe in die Luft fliegt (was zumindest mal wahrscheinlicher ist, als bei unseren Kraftwerken), bekommen wir auch etwas ab. Aber die neueste GEnaration Atomkraftwerke, sind ja sowieso so gebaut, dass sie garnicht explodieren können. Statt unsere tollen Atomkraftwerke laufen zu lassen, lassen die Grünen lieber Kohlekraftwerke laufen... wie wenn das besser wäre. Fakt ist: Radioaktivität ist etwas natürliches, Fakt ist auch, dass eingeglaster, einbetonierter in 3 km Tiefe in Salzstein vergrabener Atommüll absolut sicher ist! und Atomkraftwerke sonst keinen Abfall fabrizieren. -> Atomkraft ist die effizienteste und eine der umweltfreundlichsten Möglichkeiten, elektrischen Strom zu erzeugen... mit Sicherheit umweltfreundlicher und effizienter als Solarstrom, oder Kohlekraftwerke!
Das mit den dezeitig produzierten regenerativen Energie ein Atomkraftwerk ersetzt werden kann ist natürlich kein ernst gemeinter Vorschlag gewesen sondern vielmehr ein Vergleich. Wir erzeugen im Schnitt genau so viel elektrische Leistungen durch regenerative Energien, wie ein normales Atomkraftwerk.
Schwankungen im Leistungsbedarf können die übrigen Atomkraftwerke übrigens auch ausgleichen oder zur Not auch aus dem Ausland einkaufen oder meinst du das wir sofort ohne Strom da stehen, wenn ein Atomkraftwerk ausfällt?
Was die Atomkraft angeht habe ich ja gesagt, dass ich da nicht ganz mit den Grünen übereinstimme. Ich bin aber schon der Meinung, dass wir davon abkommen sollten, wie im übrigen auch viele andere Länder. Natürlich bringt es nichts alle Atomkraftwerke stillzulegen, wenn dafür andere in Nachbarländern bestehen bleiben. Aber so ist das halt. Irgend jemand muss halt mal damit anfangen.
Für relativ sicher halte ich die heutigen Atomkraftwerke auch. Allerdings sollte man sich nicht täuschen. Es sind immer die vorher nicht bedachten Störfälle die zum GAU führen. Es hätte auch niemand gedacht, dass gerade ein Test der Sicherheitsvorkehrungen in
Tschernobyl die Kernschmelze auslösen würde. Und glaub mal nicht, dass die Atomkraftwerke bei den Russen sooo viel unsicherer sind als unsere.
Genauso nachdenklich sollte es einen stimmen, wenn ein Atomkraftwerk wegen Quallen im Kühlwassersystem abgeschaltet werden muss, wie es noch vor ein paar Tagen in Norwegen passiert ist.
Störfälle gibt es immer wieder und deshalb sollte man auf lange Sicht schon versuchen eine andere Methode der Energieerzeugung zu finden.
Mit der Fusion dauert es ja noch eine Weile und selbst die ist hat auch ihre Nachteile. So ensteht zum Beispiel auch dort radioaktiver Abfall. Allerdings nicht so viel.
Im übrigen entstehen selbst bei der Energiegewinnung durch Atomkraft nicht unerhebliche Mengen an CO2. Die Gewinnung und Aufbereitung bzw. Wiederaubereitung des Urans produziert auch CO2. Besonders da es mittlerweile immer weniger reine Uranquellen gibt, sondern man mit immer unreinerem Material arbeiten muss erhöht sich der Anteil.
Der Betrieb eines Atomkraftwerkes an sich erzeugt auch kontinuierlich CO2.
Im Grunde genommen spielt das Ganze auch gar keine so große Rolle. Die großen CO2-Produzenten sind nicht die stromproduzierenden Kraftwerke sondern Kraftfahrzeuge und sonstige mit fossilen Mitteln angetriebene Maschinen.
6. Wie aus Umweltpolitik Wohlstand entsteht, musst du mir erklären. Ich hoffen du weißt, dass die vielen Arbeitsplätze, die die Grünen im Umweltsektor in Wirklichkeit nur ein paar wenige 10000 (glaub 40000-60000) sind, und er nur ne Statistik zu Wahlkampfzwecken falsch ausgelegt hat.
Wie gesagt. Deutschland handelt mit Technologien. Das wir Exportweltmeister sind, ist nicht nur ein Wahlkampfslogan sondern Realität. Deutschland ist das Land, das am meisten exportiert und auch sehr stark auf den Export angewiesen ist. Hinter den USA und Japan hat Deutschland die drittsträkste Ökonomie der Welt hat. wir stehen also gar nciht mal so schlecht da. Im Moment jedenfalls. China ist ja jetzt groß im Kommen.
Das einzige was wir anbieten können sind Spitzentechnologien und Know-How. Bei allen anderem werden wir von Billiglohnländern ausgebootet. Wenn es um Umwelttechnologien geht ist Deutschland das Maß der Dinge. Unsere Technologien werden auf der ganzen Welt angefordert.
Deshalb ist es auch extrem wichtig, dass wir in Deutschland in die Bildung und in neue Technologien, wie die Nano oder Biotechnologie investieren. Das ist unsere beste Chance auf dem Weltmarkt zu bestehen. AMD produziert nicht umsonst ihre Prozessoren hier im teuren Deutschland.
Das ist zur Zeit noch unsere Stärke und "Made in Germany" hat weltweit auch noch eine Bedeutung. Das dürfen wir nicht aufgeben.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Grünenwähler und Grünenpolitiker nicht soviel Ahnung von effizientem Umwetschutz und der Tierwelt haben, wie ein gut informierter Landwirt! Das sind Theoretiker, Landwirte sind Praktiker!
Das mag sein. Politiker haben meistens keine Ahnung von dem was sie da beschließen. Das gilt aber für alle Parteien und alle Themengebiete. Politiker sind halt keine Spezialisten. Das ist leider so. Du kannst auch nicht von jedem Wähler verlangen alles zu wissen.