News Bundesverwaltung: Milliarden-Mehrkosten bei IT-Modernisierung

poly123 schrieb:
Ich empfehle mal paar "guidelines for Windows hardening" zu lesen - kann man ganz gut in den Griff bekommen :)
Sicherlich aber den Aufwand muss man im großen Stil auch dann noch bezahlen, neben den Lizensgebühren.

Was brauchen die meisten: Firefox und LibreOffice. Dafür braucht man kein Windows. Ich würde sogar behaupten Windows 10 ist für viele schwerer zu bedienen als so manch anderes kostenfreies OS.

Am Ende ist das auch immer Lobby zB auch die Nummer in München. Man darf bei allem nie vergessen auf jeden Bundestagsabgeordneten kommen 8 Lobbyisten, das ist fast überall so und leider ganz normal.
 
@T_55 ich bin ehrlich gesagt recht leidenschaftslos, was die Betriebssystemfrage für Clients betrifft, gebe aber zu bedenken, dass (weil auch LiMux erwähnt wurde) gerade die Administrationsaufwände (= Personalkosten) nicht unerheblich steigen, sodass ein Großteil der eingesparten Kosten durch entbehrliche Lizenzgebühren dies wieder kompensiert.

Als Beispiel anhand von LiMux: es ist leider so, dass der de facto Standard auf MS Office beruht - und bevor Inkompatibiliät (bei Informationsaustausch mit anderen Behörden / Bürgern / Unternehmen, usw.) riskiert wird, setzt man auf dasselbe Pferd. Imho hat heise hierzu mal einen Artikel gebracht, in dem die Kostenverschiebung von Lizenzgebühr hin zu höheren Personalkosten u. a. mit betrachtet wurde. Im Falle von der LiMux Office Suite war da u. a. der schier unendliche Aufwand für die Anpassung aller Vorlagen / Makros / Konverter, usw...
 
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Ja Änderungen tun am Anfang immer weh aber langfristig sollte man sich aus solchen Abhängigkeitsverhältnissen lösen gerade was die Sicherheit und Kosten angeht wäre es nachhaltiger.
Behörden in Spanien, Portugal usw haben es auch geschafft (zB LinEx).
"Italien ging ab 2012 europaweit wohl den radikalsten Weg und schrieb Open-Source-Software in Behörden per Gesetz vor. Nur in begründeten Ausnahmefällen, wenn Open Source keine Option biete"
https://www.linux-community.de/ausgaben/linuxuser/2016/02/freie-software-in-europa/
Es ist nur eine Frage des Willens ;)
 
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Deutschland hat zuviel gesetze... plan man dann richtig braucht es jahre, und ist bei ausführung bereits uralt ... warum gibt es soviele eefolgreiche startups? > ultraschnelle planung > sofortige ausführung > investoren zahlen. Vielleicht ein paar millionen in ein startup investieren für die regierung und dann abkaufen...
 
gaym0r schrieb:
Klingt nach kleiner Kommune?
Wie viele Jahre Service haben die Dinger? Vor Ort? Nbd? Usw...
Naja, über 500 kommunale Mitarbeiter sind denke ich mal nicht so wenig. Keine Ahnung wie die Servicepläne bei denen ausschauen, ich bestelle nur die Arbeitsplätze bei unserer - wirklich sehr kompetenten - IT. Die kümmern sich auch bei uns um den Service vor Ort.
 
@T555
Eins vergisst du aber die ganze Software dass Behörden benutzten sind nicht nur Office .. Sie habe Software für ihre aufgaben.

Beispiel was nicht ging war bei Argentur für Arbeit. Sie haben ihre Hartz 4 Software und ALG Software der überhaupt nicht funktionierten...


In Kommunen soviel verscheidene Software .. Um Linux einzusetzten wäre viel Aufwand und am Ende TEUERE plus bei die Gehälte wird es schwerig passende Progammierer zu finden.
Viele stellen Behörden IT als einfach da was es definitv nicht ist.. Ich habe bei Avarto gearbeitet und glaub es mir laüft nicht besser als bei ein Behörde nur nebenbei
 
Averomoe schrieb:
Sei es BER, S21, Phili in HH oder jetzt das: Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?

Hat vermutlich auch damit zu tun, dass du der Politik das notwendigste und beste Projekt der Welt vorschlagen kannst, wenn die Kostenkalkulation zu hoch ist wird es nicht gemacht. Darum setzt man halt am untersten Ende an, denn sobald so ein großes Projekt läuft wird das kaum mehr jemand abbrechen.

pookpook schrieb:
@T555
In Kommunen soviel verscheidene Software .. Um Linux einzusetzten wäre viel Aufwand und am Ende TEUERE plus bei die Gehälte wird es schwerig passende Progammierer zu finden.
Viele stellen Behörden IT als einfach da was es definitv nicht ist.. Ich habe bei Avarto gearbeitet und glaub es mir laüft nicht besser als bei ein Behörde nur nebenbei

Der erste und wichtigere Schritt ist mMn sowieso die Anwendersoftware auf offene standardisierte Beine zu stellen. Wenn die Software mit offen dokumentierten APIs läuft und so weit möglich unabhängig vom System (WebApp z.B.), dann ist das Betriebssystem darunter kaum noch relevant und man könnte sich regelmäßig umentscheiden ohne viel Aufwand.
 
Averomoe schrieb:
Sei es BER, S21, Phili in HH oder jetzt das: Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?
Sind wir eigentlich nicht. Aber dank der Ausschreibungsbestimmungen wird solange klein gerechnet bis es bei der Realisierung hinten und vorne nicht mehr passt.
 
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andr_gin schrieb:
Das Problem ist hier die Ausschreibungspflicht. Das führt zwar bei normalen Aufträgen dazu, dass man deutlich bessere Preise bekommt als wenn ständig Aufträge an Freunde vergeben werden. Bei technisch anspruchsvollen Projekten führt das Billigsbieterprinzip aber immer dazu, dass den Auftrag bekommt, der damit technisch komplett überfordert ist und aus Unkenntnis der Komplexität ein so günstiges Angebot gemacht hat oder jemand, der kurz vorm Konkurs steht und deshalb jeden Auftrag braucht. Man stellt auch dann gerne einmal fest, dass die Ausschreibungskriterien unvollständig waren und der Billigsbieter deutlich weniger Leistung bietet.

Oder, dass der Billigere mit der Zeit niemals Hinkommt. Mein Chef hat als ich Azubi war auch immer aufträge angenommen die ICH in der zeit nie abarbeiten konnte. 12 Wohnungen + TG + Aufzug...1 jahr hing ich auf der Baustelle und konnte mir danach nicht mal die miete von einer dieser Wohnungen leisten. An kaufen nicht zu Denken.

MHumann schrieb:
Ach, auch da würde ich den Verantwortlichen garnicht so viel Sachverstand absprechen. Das ist einfach Kalkül und Wählerbeeinflussung. Die Bürger würden doch auf die Barrikaden gehen würde man denen ehrlich kalkulierte Kosten für Großprojekte präsentieren. Wenn man denen sagt, die Elbphilharmonie kostet 600 Millionen Euro würde doch keiner zustimmen.
Um 20% kann man sich bei solchen Großprojekten schon realistisch verschätzen (wegen Teurung während der Bauphase und schlecht erreichbaren Firmen), wenn man am Altbestand arbeitet auch mal um 100%.
Wenn während des Baus das Geld knapp wird sagt doch keiner "ach lasst die Baustelle stehen, wir machen das nicht weiter" und so geht es von hier einem Milliönchen, dort ein Milliönchen.

Hinterher finde ich das auch garnich so schlimm, so etwas wie die Elbphilharmonie darf Geld kosten weil es für die Stadt viel mehr bedeutet als dass das finanziell aufwiegbar ist. Ich bin zwar kein Fan von Leuchtturmprojekten aber wenn, dann soll man es doch lieber ordentlich machen als an jeder Ecke versuchen den Kostenrahmen einzuhalten.

Mal abgesehen davon dass die meisten BER/S21 eher nutzen werden als diese Nutzlose Elbphilharmonie. Kosten/Gesellschaftlicher nutzen = Epic Fail.
 
Köf3 schrieb:
"Deutschland ist das technologische Entwicklungsland"-Kommentare in 3, 2, 1 ...

:D

(Und ja, lasst euch mal was neues einfallen. :rolleyes: )

Deutschland ist das technologische Entwicklungsland!!! Warum was neues einfallen lassen?! Was hier ausgesprochen wird ist die Wahrheit (die du wahrscheinlich einfach nicht verkraften kannst). Jahrelange Politik von einer Einheitsbrei-Koalition. Wenigstens die Ostler wachen langsam auf.
 
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Ein öffentlicher Auftrag wird von den Firmen die sie ausführen gerne genutzt um sich die Taschen zu füllen und sich hemmungslos zu bedienen. Siehe Gorch Fock Restaurierung: Kostet jetzt mittlerweile fast das doppelte als ein neues Schiff gekostet hätte, die Leute der Werft haben sich die Taschen vollgemacht. Beim BER wird wohl ähnliches am Werk sein und genauso halt bei allen Aufträgen die der Staat vergibt. Solange einer denkt da kann er sich bedienen ohne Konsequenzen wird das halt weiter so gemacht.
 
surtic schrieb:
Warst du schonmal bei der Behörde? Die sind selber auch mit Ihren Windows Servern komplett überfordert. (rede aus erfahrung an die ~10 Jahre als Externer anbieter für Software für Behörden(Schweiz))
Was verständlich ist, da die meiste Behörden Software auch grausam ist. Das da Behörden versagen ist quasi vorprogrammiert. Und der Support der Softwarehäuser ist auch teils unterirdisch. Ist immer eine Medaille mit 2 Seiten jedoch sind hier beide seiten einfach leicht Braun wenn es um Behörden spezifische Software geht, da ist einfach ein so starker Nischen markt das kein druck herrscht. Und die Behörden selbst sparen sich selbst kaputt. Da kann eben egal in welchem land nur ein schlecht riechendes Gebräu entstehen.
 
T_55 schrieb:
Der größte Hammer ist sowieso nach allen Erkenntnissen, dass noch Windows genutzt wird. Wie in diesen Zeiten die Behörden mit sensiblen Daten umgehen ist Wahnsinnig. Dies ist aber wohl so gewollt, fix ist bereits alle EU Bürger werden ihren Fingerabdruck abgeben MÜSSEN, wo werden die genommen -> in einer Behörde, wo werden die gespeichert... Alle Daten die Behörden speichern kann man locker als verbrannt bezeichnen. Aber gut nicht umsonst wird DE als Wurmfortsatz bezeichnet, wir sind ein Datenlieferant in einer Zeit wo Daten das neue Öl sind und zahlen dafür noch Lizensgebühren.
Ich habe mit dem Projektleiter des Bundesclients gesprochen.
Es wird zwar gerade geprüft ob zukünftig Alternativen möglich sind, aber solange das Thema nicht groß in den Medien erscheint, wird sich seiner Meinung nach nichts ändern...

Corros1on schrieb:
Hat ja im München super funktioniert, nicht.
Hat es ;)

poly123 schrieb:
@T_55 ich bin ehrlich gesagt recht leidenschaftslos, was die Betriebssystemfrage für Clients betrifft, gebe aber zu bedenken, dass (weil auch LiMux erwähnt wurde) gerade die Administrationsaufwände (= Personalkosten) nicht unerheblich steigen, sodass ein Großteil der eingesparten Kosten durch entbehrliche Lizenzgebühren dies wieder kompensiert.
Und? Das ist Geld, welches wieder ins Steuersystem reinfließt, welches nicht in die USA auswandert UND die Verbesserungen können der Allgemeinheit zufließen.
https://publiccode.eu/de/

@Personal:
Das Problem sehe ich weniger beim Personal, als der Möglichkeit die anständig zu Bezahlen.
Dann wundert man sich, dass man keinen findet und stellt externe in Leiharbeitnehmer-ähnlichen Arbeitsbeziehungen ein, die ein vielfaches verdienen...

PS:
Es gibt mehrere Landes und Kommunalverwaltungen und eine Bundesverwaltungen.
Bitte beschränkt eure Verallgemeinerungen wenigstens auf die 3 Säulen ;)
 
jonderson schrieb:
Ach deswegen haben sie wieder Windows drauf, dass sie es auch unter diesem OS hinbekommen!:freak:
 
Corros1on schrieb:
Ach deswegen haben sie wieder Windows drauf, dass sie es auch unter diesem OS hinbekommen!:freak:
Beschäftige dich mit LiMux und du wirst feststellen, dass (soweit meine Informationen) bis heute noch keiner genau weiß warum zurück gewechselt wird und wie viel es kosten wird.

Man hat 2 Studien Beauftragen müssen, bis sie das "richtige" Ergebnis hat. Und selbst die 2. Studie hat vom derzeitigem Vorgehen ganz klar abgeraten!

€dit:
Mehr zum LiMux Fall:
 
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Wer ein Projekt ausschreibt, muß die gleiche fachliche Kompetenz besitzen, wie diejenigen, die es dann ausführen sollen. Nur dann ist eine gute ( im Sinne von richtig funktionierende) Ausschreibung zu erwarten.
Dummerweise ist es aber so, das vorzugsweise die Aufgaben ausgeschrieben werden, die nicht zum Kernbereich des Ausschreibers gehören. Und da wird diese Kompetenz im Sinne der neoliberalen Ideologie des "schlanken Staates/Unternehmens" gerne eingespart ...
 
Jaja solange das Geld sprudelt und wir weiterhin Weltmeister im Steuern zahlen sind,
wird sich daran nix ändern. Und solche Leute machen auch die Politik im Lande 🤦‍♂️
 
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MHumann schrieb:
Naja, über 500 kommunale Mitarbeiter sind denke ich mal nicht so wenig. Keine Ahnung wie die Servicepläne bei denen ausschauen, ich bestelle nur die Arbeitsplätze bei unserer - wirklich sehr kompetenten - IT. Die kümmern sich auch bei uns um den Service vor Ort.

Wird dann vermutlich nochmal extra berechnet und dann kommt man bei einer Laufzeit von x Jahren auf entsprechende Kosten... ;)

Und ja, 500 Mitarbeiter ist eher klein.
 
Klassikfan schrieb:
Wenn "die Kosten aus dem Ruder laufen" spricht viel dafür, daß man auf Microsoft setzt, oder?

Nö, die Lizenzkosten lassen sich eigentlich mit am genauesten berechnen bei solchen Projekten. Und machen auch nur einen Bruchteil entsprechender Projektkosten aus.
Aber Hauptsache MS-Bashing, ne?
Ergänzung ()

T_55 schrieb:
Was brauchen die meisten: Firefox und LibreOffice. Dafür braucht man kein Windows. Ich würde sogar behaupten Windows 10 ist für viele schwerer zu bedienen als so manch anderes kostenfreies OS.

Klar, die Mails /Kalender hostet man dann bei GMX, ne?
 
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corvus schrieb:
Klar, die Mails /Kalender hostet man dann bei GMX, ne?

G-Suite. Dann sind die daten auch vor MS sicher. :daumen:
 
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