Tekpoint schrieb:
Kurz, befasse dich damit nochmal richtig und dann schreiben wir gerne weiter^^
Außerdem zeige mir erste mal ein Autofahrer der noch 1000m weit läuft zum nächsten Laden ect. Oder sogar 400m?
Das befassen was du meinst fällt unter "schönreden bzw -rechnen".
Habe mich vor einigen Wochen im Urlaub mit den E-Autos befasst bzw wenn mal verfügbar ne Probefahrt gemacht. Explizit nach Kleinwagen bzw Limousine gefragt, in einem Zeitfenster von 2,5 Wochen habe ich insgesamt 1 Probefahrt in einem Kangoo(?) (So nen Kastenwagen) von 20 Minuten machen können. Diese hat mich, in Betracht des Kaufpreises, Reichweite und Akkumietkosten komplett von meinen wenig vorhanden Illusionen was die E-Autos angeht befreit. Fahrleistungen so lala, man kommt irgendwann an, wenn das Ziel den nah genug ist.
Mit der aktuellen Akkutechnik bleibt einfach das Problem das man ein Fahrzeug braucht das von der Reichweite ein gerades vielfaches der täglichen Fahrstrecke +15km Sicherheit braucht damit man bei den Ladezyklen das ganze überhaupt mathematisch in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit betrachten kann.
Bei einem Arbeitsweg von 35 km hin und zurück (Laden am Arbeitsplatz nicht möglich/erlaubt) bringt mir ein Fahrzeug mit 120 km Reichweite (nur als Beispiel) herzlich wenig weil ich den Akku im Prinzip nach allen Regel der Kunst hinrichte. Ob ich es jetzt wie früher Memory Effekt oder heute Ladezyklen nenne ändert am Sachverhalt auch herzlich wenig, der Energiespeicher hat eine definierte Lebensdauer und muss danach getauscht werden.
Meine Photovoltaikanlage bringt mir auch nichts, wenn die Sonne scheint wäre das Fahrzeug nicht zu Hause.
Ich stimme Bookstar vollkommen zu, die Aktuelle verfügbaren E-Autos sind was für idealisten, Technikbegeisterte und "ökos" mit zu viel Geld, real betrachtet aber ein großer Feldversuch am Kunden.
Wenn ich Preiswert alleine von A nach B kommen will kann ich die meiste Zeit im Jahr mein Motorrad nehmen (1300€, bei Anschaffung 18 Jahre alt, bei sparsamer fahrt irgendwo zwischen 3,5 und 4l /100 km). Nimmt man sich dann das asiatische Lieblingsfotrbewegungsmittel Honda Inova (120 ccm, knapp 100km schnell, ~2,5 Liter Verbrauch/100 km) sieht die Sache noch mal ganz anders aus.
Selbst wenn ich Führerschein, Bekleidung und die paar Euro Steuern und Versicherung mit reinrechne ist der km immer noch deutlich billiger als ein E-Auto. Bei rein wirtschaftlicher Betrachtung kann ein wie auch immer geartetes Neufahrzeug nix reißen, dafür ist alleine der Faktor Wertverlust viel zu groß.
Will ich noch 3 Personen mitnehmen können oder auch mal größere Mengen Gepäck transportieren ist ein sparsamer Kleinwagen mit Dieselmotor oder kleinem Benziner auch allemal besser geeignet.
Was die 1000m Weg zu Fuß angeht hast du leider bei viel zu vielen Leuten recht. Allerdings würden die Leute den Weg auch mit dem E-Auto zu Fuß gehen. Auch wenn die Lokal Emissionsfrei sein mögen wird auch dafür Energie verbraucht um die Masse des Autos + Fahrer zu bewegen. Das hat meines erachtens wenig mit E-Auto zu tun als viel mehr mit der Einstellung "Die paar Meter kann ich auch fahren" die sehr viele Menschen haben.
Was den Wirkungsgrad der E-Autos angeht ist dieser, je nachdem welchen Studien man den glauben mag und will, über die gesammte Prozesskette mal schlechter und mal besser als der von halbwegs aktuellen Verbrennungsmaschinen.
So spannend die Geschichte aus technischer Sicht für mich ist, so lang ist der Weg bis zu vernünftigen (wirtschaftlichen) Nutzbarkeit (leider) noch.
Edit: Auch efferman hat nen Punkt, diejenigen die auf das Auto "angewiesen sind" (ich komme auch an wenn ich 20km zu Fuß gehe) fahren in der Regel an ausreichend Einkaufsmöglichkeiten vorbei um nicht in Verlegenheit zu kommen 500 meter zu Fahren.
Auf meinen Arbeitsweg bezogen: 3 Bäcker, 1 Fleischer, 3 Getränkemärkte, 1 Baumarkt, 4 Tankstellen, 4 Supermärkte imd 1 "Öko-heileweltladen" die mich wirklich nur den Weg auf den Parkplatz drauf und wieder runter kosten. ganz viel fehlt mir da nicht. Die Läden die mit 500 meter Umweg zu erreichen sind mal außen vor.