Ich weiß nicht, was aufgehen wird: Die Strategie der zwei iPhones oder den Entscheidungsträgern bei Apple ein Licht. Egal wie man es dreht, mir fällt kaum ein Grund ein, warum das iPhone 4S mit dem alten Dock Connector noch im Programm ist. Der einzige Grund dafür könnte der alte Dock Connector sein. Das Zubehör soll ja nicht durch einen Geräteausfall unnütz werden. Und schließlich hat Apple schon alle anderen Geräte mit dem Dock Connector vom Markt genommen: Die ganze iPod-Familie wurde aktualisiert. Ist der iPod Classic überhaupt noch auf dem Markt?
Andersrum das ehrliche Eingeständnis als zweiter Grund: Das iPhone 4S hat einen außergewöhnlich guten Ruf. Es war seinerzeit noch das i-Tüpfelchen und bot tatsächlich einige Vorteile gegenüber dem iPhone 4. Aber beim 5S kamen nur 0,5 Zoll drauf und der Lack war am Abblättern und man brauchte neues Zubehör oder Adapter für 29 Euro und die Dritthersteller wurden durch Patente und Zertifikate in die Schranken gewiesen. Das iPhone 4S hat eine saubere Weste, das iPhone 5 nicht.
Dennoch, mit dem 5C verwässert Apple sein Portfolio. Beide Geräte haben fast identische Preise, die sich nur dank Apples oppresiver Preiskontrolle kaum verändern werden. Gleichgroße Displays, minimale technische Unterschiede. Der einzige Grund, ein iPhone 5C zu kaufen, ist die Entscheidung für das Design. Bei einem so geringen Preisunterschied in Kombination mit der Preisregion kann wirklich jeder drauflegen. Die 100 Euro machen den Kohl nicht fett.
Da ist es schon eher fraglich, ob für 100 Euro alles hingenommen wird: Keine Slow-Motion-Funktion, kein Dual-LED-Blitz, kein A7-Chip und kein Fingerabdruck-Sensor mit Saphirglas. In anderen Worten: Keine Innovation, aber ein Handy, von dem noch viel deutlicher behauptet wird, es sei überteuert. Und zum ersten Mal kann nicht der größte Liebhaber die Existenz eines iPhone 5C ab 599 Euro rechtfertigen.